Schweitzer Fachinformationen
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Dunkle Schatten
Zwei Tage später, vor der Komturei Tempelhove
Ein scharfer Wind ließ die Bäume rascheln, als wären sie lebendig. Hufe eines hetzenden Pferdes gruben sich in den märkischen Sand und ließen wogende Staubwolken in der Luft zurück.
Im wallenden Mantel trieb Luthor, der gesandte Konsiliarius des Deutschen Ordens, sein Ross im Gewaltritt über das Geröll des sandigen Pfads. Als erfahrener Reiter hielt er leicht die Richtung, um den Gaul wie im Sturm voranzutreiben. Die Kandaren klapperten laut zwischen den Zähnen des Pferdes, das er mit etlichen Peitschenhieben und Tritten quälte.
Nur eine einzige Nacht gewährte er sich Rast im Warthe-Land; die Mission duldete keine Verzögerung. Zwei volle Tage war er geritten. Zuerst westwärts, dann über lange Strecken nach Süden und erneut gen Westen. Nun sah er in der Ferne den Turm der Komturei Tempelhove aufragen, die sich in geschützter Höhenlage im südlichen Vorfeld von Bërlin befand. Er entdeckte vier Teiche, die, wie er wusste, für die Fischzucht angelegt waren. Ein Refugium, dessen Mittelpunkt eine Kirche bildete und das nicht nur eine Oase des geistlichen und einfachen Lebens darstellte, sondern auch einen unentbehrlichen Posten im Grenzschutz der Region zwischen Bërlin und Teltow verkörperte.
Niemand wagte es, sich an den Besitztümern des einflussreichsten Ordens der Region zu vergreifen und einige munkelten sogar, dass hier kostbare, wenn nicht die kostbarsten Schätze der Tempelritter versteckt gehalten wurden. Die Männer der Komturei waren keine kämpfenden Ritter, sondern größtenteils erfahrene Veteranen, die durch geschickte Verwaltung sicherstellten, dass die reichlichen Einnahmen aus Wegzoll und Karpfenzucht die prall gefüllten Kassen des Ordens noch mehr füllten.
Zum Schutz des hochrangigen Gastes, Friedrich von Alvensleben, wurde Tempelhove seit Tagen bewacht. Zwei ältere Wächter standen vor dem Tor, doch schenkte der wilde Reiter ihnen kaum Beachtung, als er Hals über Kopf auf das Tor zuritt. Unbarmherzig preschte er im gestreckten Galopp auf die Männer zu und riss erst im letzten Moment die Zügel an, um sein Pferd im wirbelnden Staub zum Stehen zu bringen.
»Halt! Was wollt Ihr?«, rief einer der Männer und zog sein Schwert. «Ihr springt mit Eurem Ross wie ein Plünderer. Erklärt Euch!
Luthor verzog nur die Mundwinkel zu einem humorlosen Grinsen und warf seinen schweren schwarzen Mantel ab. Die Wächter sollten gleich sehen, mit wem sie es hier zu tun hatten - einem Gesandten des Deutschen Ritterordens, unnachgiebig und bereit, seine Pflicht zu erfüllen. Anstelle des üblichen Helms zierte eine graue Filzkappe seinen Kopf, die sein schulterlanges Haar zusammenhielt. Sein bleiches Gesicht mit dem kreisrunden Bart um den Mund herum, wirkte wie eine Maske der Respektlosigkeit.
»Ich? Ein Dieb? Wie senil seid ihr Alten mit Euren stumpfen Schwertern?«, spottete er großspurig, stieg vom Pferd und klopfte sich auf die Brust. »Erkennt ihr nicht mein schwarzes Kreuz? Man kennt mich als Konsiliarius Luthor - als edlen Mittelsmann im Dienste der Deutschritter. Schon im Diesseits trage ich Gewicht, denn ich stamme von der Marienburg, die sich jenseits Gedanums erhebt.«
Die Männer ließen sich bewusst Zeit und stellten sich dumm.
»So, Luthor, also . Konsiliarius also . von Bedeutung also«, spottete der eine mit dem langen Bart und schob sein Schwert wieder in die Scheide zurück. Verschmitzt schielte er zu seinem Kameraden mit dem knochigen Gesicht herüber, und beide zuckten gleichzeitig ratlos mit den Schultern. Weder die anmaßende Sprache noch die hochnäsige Ausstrahlung des Fremden vermochte sie einzuschüchtern. Es brauchte deutlich mehr, um sie aus der Fassung zu bringen.
»Was wollt Ihr hier, Luthor? Na? Was ist Euer Begehr?«, hakte der hagere Kamerad nach.
Luthor schwenkte mit großer Geste den Arm zum Komturhaus. »Ich weiß, dass Euer frommer Meister, Friedrich von Alvensleben, sich in dieser Herberge aufhält«, sprach er. »Ich bin von weit geritten. Ich wurde von meinem Meister gesandt, um ihn persönlich aufzusuchen und ihm eine wichtige Botschaft zu überbringen. Meine Absichten sind rein friedlicher Natur.«
»Alvensleben? Hier? Bei uns?«, schüttelte der Bärtige fadenscheinig den Kopf. »Von welchem Alvensleben sprecht Ihr? Oder meint Ihr etwa den Knochenhauer Aasensleben, der die gute Grützwurst macht?«
»Nein, hör zu!«, spielte sein schlaksiger Ordenskumpan das Spiel weiter mit und tat so, als hätte er eine Erleuchtung. »Unser Luthor hier meint sicher den alten Berthold von Alvensleben, den gütigen Bischof von Hildesheim. Der ist aber meines Wissens schon vor über hundert Jahren grauenvoll dahingesiecht und .«
»Schwätzt nicht, Ihr Greise!«, unterbrach Luthor laut und jähzornig das Geplauder der Mönche, die damit allerdings nicht zu erschrecken waren. »Ich glaubte, Ihr Templer wäret auf dem Gelübde der Wahrheit verpflichtet. Ich komme mit guten Absichten und verlange nicht mehr, als gebührend behandelt zu werden. Gewährt mir also Zutritt!«
Plötzlich hörten alle wie aus dem Nichts eine zittrige Stimme hinten aus dem Hof hervordringen.
»Dem Jüngling zählt die Ungeduld zum Glück, junger Bruder, aber nicht die Unhöflichkeit.« Es war Alvensleben höchstpersönlich, der sich unerwartet im einfachen Hemdkleid, in ledernen Bundschuhen und mit einem Henkelkorb voll frisch gepflückter Kräuter in der Armbeuge am Einlass zeigte. »Lasst ihn rein! Nur freundliche Worte finden hier Gehör. Er soll mein Gast sein und mit mir speisen. Denn was aus dem Mund eines Menschen kommt, macht ihn unrein, nicht das, was in ihn hineinkommt.«
***
Am gleichen Tag in Woldemars großzügiger Kemenate, hoch oben in der Burg zu Tongermuth
Während draußen der Tag noch in hellem Glanz verweilte, knisterte der Kamin drinnen gewaltig - die Luft war heiß und feucht. Vor dem flackernden Schein entledigte sich der Markgraf gerade seiner Leibwäsche, nahm einen großen Schluck aus dem Weinkelch und ließ keinerlei Scham für seine wachsende männliche Erregung aufkommen. Splitternackt stand er vor seinem großen Badezuber, der mittig im Zimmer aufgestellt und mit dampfendem Wasser gefüllt war. Die Zedern-Zirben-Zinnkraut-Lösung darin hüllte den Raum in einen betörenden Duft.
Inmitten des Dampfes und des sanften Plätscherns erwartete ihn im Zuber eine nackte Schönheit mit langen, nassen Haaren, die ihr über die Schultern fielen. Ihr blanker Anblick raubte ihm fast den Atem. Sie räkelte sich im Wasser, lehnte sich entspannt zurück und ließ ein glattes, dampfendes Bein nach vorne hängen. Endlich lösten sich die Verspannungen ihres Körpers von den Herausforderungen des Alltags. Drei Töchter auf den rechten Weg zu bringen, musste mit körperlicher Entspannung belohnt werden - und zwar vollumfänglich.
Mit einem Augenaufschlag betrachtete sie den nackten Woldemar von oben bis unten, mehr still als heimlich, und beobachtete, wie sich das Leih-Objekt ihrer Begierde breitbeinig in den Badezuber stellte. Sein Körper war drahtig und feingliedrig. Einen Moment länger verweilte ihr Blick auf den zarten Einkerbungen seines schmalen Beckens, fand sie diese Stellen äußerst anziehend an ihm. Sein Anblick weckte die süße Feuchte in ihr. Sie beugte sich vor, kniete sich im Vierfüßlerstand vor ihn, griff zu dem, was sie sich seiner Ansicht nach schon längst hätte greifen sollen, um es mit den Fingern zu umfassen und mit geübter Hand zu führen. Sie genoss es, und es gefiel ihr.
Er genoss es natürlich auch. Sie war eine Meisterin in dieser Übung, und er wusste das schon seit einer ganzen Weile. Es war wie immer: Je länger, je geschickter sie massierte, dehnte und rieb, desto stärker durchlief ihn das wohlige Schaudern, und umso schneller verspürte sie die Lust, sich seiner Männlichkeit noch inniger zuzuwenden. Doch bevor sie sich entsprechend ausrichtete, ließ sie los, was ihre Hand umschmeichelt hatte, und wartete in aller Seelenruhe ab, ohne das Geringste zu tun. Die Spannung, die sie erzeugte, betäubte seine Sinne, und sie fand es fantastisch, wie er so dastand, leidend und zuckend.
Schließlich fühlte er noch intensiver, als sie die Augen schloss und die Lippen ihres schmalen Mundes öffnete. Das wusste sie. Ihm jedes Mal diese Freude zu bereiten, bedeutete ihr viel. Ihm auf diese Weise Vergnügen zu schenken und sein Wertvollstes völlig unter Kontrolle zu haben, verlieh ihr ein absolutes Machtgefühl - auch Woldemar gehörte nun ihr.
Sie bewegte langsam den Kopf, atmete in kurzen Zügen durch die Nase und summte sogar ab und zu, um einen vorzüglichen Kitzel mit ihrem Gaumen zu erreichen. Ihr langes, feuchtes Haar wallte, ihr Kopf schwang hin und her. Sie wurde schneller, zunehmend heftiger, ließ jedoch irgendwann wieder nach, da sie zu wenig Luft bekam. Ihr wurde ganz schwindelig, doch genoss sie den berauschenden Taumel. Sie öffnete erst das eine Auge, dann das andere, atmete tief aus und sah zu Woldemar hoch.
Der wiederum sah, wie das Wasser an ihrem Hals herabperlend zu ihren Brüsten lief, kniete sich zu ihr in die hölzerne Wanne und strich die Tropfen bis zu ihren Brustwarzen. Ihr erregtes Blut rötete ihre weiße, fast durchsichtige Haut, und das leichte Zittern verriet ihm, dass ihre Erregung zunahm. So lehnte sie sich zurück und öffnete ihre Schenkel. Seine Finger glitten abwärts und erreichten ihr Ziel. Sie zogen sich wieder zurück, er steigerte langsam das Tempo und wurde immer schneller und drängender, als würde er Erde und Moos gleichzeitig berühren. Er brauchte nicht lange, bis sie bebte und er die...
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