Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Die Steuerung interner Servicebereiche muss zwei Herausforderungen meistern. Zum einen ist die (Linien-) Steuerung der Servicebereiche und ihrer Manager durch das übergeordnete Management des Unternehmens zu organisieren; mögliche Modelle und Verfahren hierzu werden im Folgenden behandelt. Zum anderen muss das Zusammenspiel der Servicebereiche mit den internen Kunden geregelt werden; dies wird Gegenstand von Kapitel 5 sein. Diese Trennung wird vorgenommen, obwohl Interdependenzen zwischen den Führungsmodellen und dem Zusammenspiel mit den Abnehmern existieren. Zum Beispiel beeinflusst die gewählte Methode der Kalkulation der Verrechnungspreise das bei einer Profit-Center-Steuerung ausgewiesene Ergebnis. Die Trennung wird trotzdem vorgenommen, um die Probleme im Fokus des Linienmanagers von den Problemen des für die Konzernsteuerung Verantwortlichen zu differenzieren.
Die für die einzelnen internen Dienstleistungen festgelegten Strategien sollten durch strategieadäquate Führungs- und Organisationsmodelle umgesetzt werden. Die prinzipiell in Frage kommenden Führungs- und Organisationsmodelle lassen sich anhand zweier Dimensionen unterteilen. Die erste Unterteilung erfolgt nach dem Grad der Autonomie der mit der Bereitstellung der Serviceleistung beauftragten unternehmensinternen Einheiten. Vereinfacht ausgedrückt geht es hier um die Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade des Managers der Serviceeinheiten. Die zweite Dimension betrachtet den Grad der Zentralisation der Erstellung der internen Dienstleistung. Sollen alle gleichartigen Dienstleistungen in einer oder wenigen Organisationseinheiten erbracht werden oder bleiben viele verteilte Einheiten bestehen?
Der für die Steuerung des Managements eines Servicebereiches verantwortliche Linienmanager muss den angemessenen Grad der Autonomie festlegen, indem er ein adäquates Führungsmodell auswählt. In Abhängigkeit der eingeräumten Verantwortung und Entscheidungsfreiheit werden in der Literatur typischerweise fünf Formen so genannter »Responsibility Center« als grundlegende Führungsmodelle unterschieden: Expense-Center, Cost-Center, Revenue-Center, Profit-Center und Investment-Center (vergleiche zum Beispiel Horváth (2001), S. 567). Als »Erfinder« des Responsibility-Center-Konzepts gelten die US-amerikanischen Unternehmen Du Pont de Nemours und General Motors, die damit auf die Herausforderungen der Steuerung großer Unternehmen reagierten.
In der Praxis ist die Zuordnung einer bestimmten Organisationseinheit zu einem dieser Idealtypen oft nicht leicht möglich (vergleiche Merchant/Van der Stede (2003), S. 258). Insbesondere die Abgrenzung von Profit- und Investment-Center ist aufgrund des funktionalen Zusammenhangs von Investitionen und Gewinn in der Praxis kaum einzuhalten. Daher sei im Weiteren das Investment-Center unter den Begriff des Profit-Centers gefasst.
Die Entscheidung darüber, welches Ausmaß an Autonomie einem internen Servicebereich gewährt werden soll, wird dabei wieder von den Eigenschaften der von dieser Einheit erbrachten Dienstleistungen bestimmt.
Abbildung 4 fasst diese Überlegungen zur Wahl des Grads der Autonomie eines internen Servicebereichs grafisch zusammen.
Abbildung 4: Entscheidungsheuristik zum Autonomiegrad in Abhängigkeit vom Typ der internen Dienstleistung
Die zweite für den Linienmanager eines Servicebereichs zu entscheidende Dimension eines Führungs- und Organisationsmodells für interne Dienstleistungsbereiche betrachtet den Zentralisationsgrad der Erstellung der internen Dienstleistung (vergleiche auch Beer (1997), S. 23): »Verteilt« oder »gebündelt« ist hier die Frage.
Bei niedrigem Zentralisationsgrad liegen mehrere dezentrale und gegebenenfalls zusätzlich eine zentrale Einheit pro interner Dienstleistung vor. Die zentrale Serviceeinheit erstellt Konzepte und Richtlinien, während die dezentralen Einheiten die laufende Dienstleistung erbringen.
Im Gegensatz dazu ist ein hoher Zentralisationsgrad der Erstellung der internen Serviceleistung durch die Existenz eines so genannten Shared-Service-Centers (SSC) charakterisiert. Dieses wickelt administrative Aufgaben für...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Adobe-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Adobe-DRM wird hier ein „harter” Kopierschutz verwendet. Wenn die notwendigen Voraussetzungen nicht vorliegen, können Sie das E-Book leider nicht öffnen. Daher müssen Sie bereits vor dem Download Ihre Lese-Hardware vorbereiten.Bitte beachten Sie: Wir empfehlen Ihnen unbedingt nach Installation der Lese-Software diese mit Ihrer persönlichen Adobe-ID zu autorisieren!
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.