Schweitzer Fachinformationen
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© Bildarchiv Laux
Der naturnahe Garten lässt Spielräume für die Kombination von Rosen mit anderen Gehölzen und Stauden offen. Dabei bleibt die Auswahl nicht ausschließlich auf heimische Arten beschränkt. Eine große Palette an Gartenpflanzen steht zur Verfügung, solange sie standortgerecht sind und zur ökologischen Vielfalt beitragen. Pflanzen, die ihren Standortansprüchen entsprechend gesetzt wurden, fühlen sich dort wohl, entwickeln sich gut und benötigen daher weniger Pflegeaufwand.
Rosen haben unterschiedliche Nährstoffansprüche. Als Faustregel gilt, dass mit steigender Blühfreudigkeit und -häufigkeit der Anspruch an Bodenqualität und Nährstoffe wächst. Wertvolle Hinweise für die Gestaltung mit Rosen geben die Wuchsformen (s. Seite 25).
Der Grund, warum uns Rosenblüten so ansprechen, mag daran liegen, dass auch wir hochauflösende Augen haben wie Insekten. Denn nur, um diese als Bestäuber anzulocken, und nicht, um uns zu gefallen, hat die Evolution die Rosenblüten hervorgebracht. Blüten locken Tiere mit Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Pflanzen sichern sich durch die Bestäubung ihren Fortbestand und ihre evolutionäre Weiterentwicklung. Schon allein aus Respekt vor diesen unverzichtbaren Aufgaben im Kreislauf des Lebendigen sollten wir vorwiegend Rosen mit ungefüllten oder halb gefüllten Blüten pflanzen, denn nur diese bieten den Insekten Nahrung. Über 25 Vogelarten profitieren von Rosensträuchern, mehr als 100 Insektenarten sind an Rosen beobachtet worden! Für sie sind heimische Wildrosen neben Weißdornen, Schlehen und Haselnusssträuchern die fünftbeste Nahrungsquelle. Rosensorten mit stark gefüllten Blüten sind für die Natur nicht nutzbar - die Bienen kommen schlichtweg im Blütenblattdickicht nicht voran, zudem sind diese Blüten zum Teil steril. Für Bienen sind Rosen wichtige Pollenlieferanten, der Nektarertrag tritt in den Hintergrund. Und wenn uns auch künftig Garten und Landschaft Nahrungsquellen bleiben sollen, müssen wir den Insekten als unverzichtbare Blütenbestäuber Lebensraum und Nahrung bieten! Daher entscheiden wir uns im naturnahen Garten für ungefüllte oder halb gefüllte Sorten!
© W. Gamerith/K. Weber
Nicht nur für Siebenschläfer sind die Hagebutten wertvolle Nahrung.
Als geeignete Begleiter für Rosen im Garten bewähren sich Pflanzen, die sich der Wuchskraft und Wuchsform der Rose anpassen und vor allem mit ihren Boden- und Klimaansprüchen harmonieren. Bei der Gruppierung um die Rosen darf nicht vergessen werden, dass der Zugang für deren Rückschnitt und das vorwinterliche Anhäufeln möglich bleibt.
Entgegen der oft ausgesprochenen Empfehlung, Rosen und Lavendel (Lavandula angustifolia) unmittelbar zu kombinieren, kann eher davon abgeraten werden. Lavendel wächst an seinem natürlichen Standort auf trockenen, kargen und durchlässigen Böden, wie auf den malerischen Lavendelfeldern der Provence. Die hohen Nährstoff- und Wasseransprüche der Gartenrosen haben deshalb schon so manchem Lavendel den Garaus gemacht. Bei üppiger Ernährung und lehmigen, feuchten Böden neigen Pflanzen von Magerstandorten zu starkem Wachstum, reifen im Herbst nicht aus, erleiden Winterschäden und vergreisen früher.
Die kleinklimatische Differenzierung, kleinräumige Unterschiede im Boden und das Standortangebot unserer Gärten sind wichtige Kriterien. Lavendel eignet sich also nur in speziellen Fällen als Begleitpflanze von Rosen, beispielsweise entlang von Wärme spendenden, sonnigen Hausmauern - dort kommt wenig Regen hin und Pflanzenbewässerung würde nur die Fassade durchfeuchten. Oder einen Kiesweg begleitend, bei dem der schottrig-durchlässige Wegunterbau den Ansprüchen des wärmebedürftigen Lavendels gerecht wird.
© G. Weber
Die ungefüllte Rosenblüte der Rosa mundi ist zauberhaft und bietet Tieren Pollen und Nektar.
Die gefüllte Rosenblüte der Sorte 'Nostalgie' duftet, ist schön gezeichnet und robust - als gefüllte Rose ist sie jedoch steril!
Wildrosen fühlen sich auf kargen Standorten wohl. Deshalb sollten sie mit Stauden mit Wildcharakter und entsprechend geringen Standortansprüchen kombiniert werden.
Edelrosen haben durch ihren meist aufrechten, strengen Wuchs und die großen Blüten wenig Ausstrahlung in kombinierten Bepflanzungen.
Beetrosen eignen sich schon aufgrund ihrer reichen Blüte und Höhe zum Kombinieren mit Stauden.
Bodendeckerrosen sind als Vorpflanzung gute Begleiter, in Pflanzgruppen ranken ihre bogigen Triebe aber oft weit in andere Pflanzen hinein und ziehen diese herab.
Kleinstrauchrosen eignen sich ideal für Kombinationsbepflanzungen. Wuchskräftig und groß genug, um den Blickpunkt zu bilden, fügen sie sich harmonisch in ein Gartenbild ein, ohne es dominierend zu beherrschen.
Strauchrosen und viele Historische Rosen zeigen mit ihrem starken Wuchs vor allem Dominanz und stechen aus Gruppenpflanzungen hervor, was in Einzelbildern durchaus attraktiv sein kann, bei zu häufiger Verwendung jedoch Unruhe und Disharmonie schafft.
Die Charakteristika der Wuchsformen finden Sie auf Seite 25.
Rosen, die ihre Blütenpracht nur einmal im Jahr zeigen, sollten zu diesem Zeitpunkt ohne Blütenkonkurrenz in unmittelbarer Nähe blühen dürfen. Konkurrierende bzw. dominierende gleichzeitig blühende Gehölze würden die Rosenblüte "verwischen". Auch die Harmonie der Farben muss dabei bedacht werden. Leuchtend orangerote Blüten wirken zu dominant neben alten Rosen und Wildrosen. Harmonischer sind Pflanzen mit dezenten Hintergrundfarben und grauem oder silbrigem Laub.
Es gibt Begleitpflanzen für Rosen, die ästhetische Wirkung und Nutzen verbinden:
Zwiebel und Schnittlauch verstärken den Rosenduft.
Knoblauchpflanzen beugen Pilzbefall vor.
Einjährige Kapuzinerkresse entlang des Beetrandes oder auf offenen Boden ausgesät hilft gegen Läuse, Pilze und Wühlmäuse und schützt den offenen Boden.
Als hervorragende Partner haben sich Rosmarin, Katzenminze und Thymian, der zudem gesundheitsfördernd wirkt, bewährt.
Ringelblumen unterstützen das Wachstum, hemmen Nematoden und erhöhen die Widerstandskraft.
Pfefferminze und Thymian sind schöne Rosenbegleiter und lassen sich, ebenso wie Ringelblumen, zusätzlich zu Tees und Salben verwerten.
Rosmarin und Thymian sind wunderbare Gewürze in der Küche. Für diese Wärmeanbeter gilt, was schon im Kapitel "Rosen und Lavendel" (s. Seite 34) für den Lavendel Erwähnung findet.
© S. Andress
Rittersporn (Delphinium) und Rosen haben ähnliche Standortansprüche und sind ideale Pflanzpartner.
Mein Tipp
Sorten, die überreich blühen und als Zugabe im Herbst herrlichen Hagebuttenschmuck zeigen:
Rosa multiflora 'Carnea', 'Paul's Himalayan Musk', 'Bobbie James,' Rosa helenae, Rosa filipes 'Kiftsgate', Rosa mulliganii, 'Wedding Day', 'Purezza', 'Albertine', 'American Pillar'.
Neben Ästhetik, Textur, Form und Farbwirkung stehen bei Begleitpflanzen, auch die Standortansprüche im Vordergrund. Werden Pflanzen mit sehr unterschiedlichen Standortansprüchen nebeneinander gepflanzt, so ist eine flächige Bearbeitung nicht möglich und die Pflegearbeit muss kleinräumig differenziert angelegt werden.
Vorteilhafter ist es, die Standortansprüche von Rosen und Begleitpflanzen aufeinander abzustimmen. Geeignet sind also sonnenliebende Pflanzen, die nahrhaften Boden bevorzugen. Werden Trockenheit liebende Pflanzen im...
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