Schweitzer Fachinformationen
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Mit Blick auf seine Lebensgeschichte entdecken wir immer wieder prägende Motive für Arthur Pauls späteres Erleben und sein Verständnis der Wirklichkeit - im umfassendsten Sinne. Nicht theoretisch, sondern ganz aus dem eigenen Erleben heraus entfaltete Arthur Pauls sein Verständnis der Ortho-Bionomy®, die er, wie er immer betonte, nicht erfunden, sondern "nur" gefunden hatte. Auf die Regeln des Lebens hat ihn sein Leben gestoßen mit all den Erfahrungen und Themen, die für die Ortho-Bionomy® so wichtig geworden sind. Das Außergewöhnliche an Arthur Pauls waren seine Bereitschaft und Offenheit, mit denen er seine keineswegs einzigartigen Erfahrungen betrachtete. Anders als andere, die Ähnliches erlebt haben, ließ er sich in genialer "Naivität" vom Erlebten ergreifen. Er spürte mit inspirierter Gewissheit, wenn er auf etwas Wichtiges gestoßen war und hatte den Mut seiner "Wahr"-Nehmung zu vertrauen. Voll Stolz nannte er sich "The First Fool of Ortho-Bionomy®" ein Titel, mit dem er auf den Narren im Tarot hinwies.
Konsequenterweise erklärte Pauls Puh den Bären zum Chefphilosophen der Ortho-Bionomy®. Bereits in der ersten Pu-Geschichte taucht ein Motiv auf, das nur zu gut zu Arthur Pauls eigenen Lebenserfahrungen passt. Puh wird von Christopher Robin am Bein die Treppe hinuntergeschleift und sinniert, während sein Kopf an jeder Stufe erneut aufschlägt: "Es muss doch noch eine andere Art geben, die Treppe hinunter zu gehen."
Ja, Arthur Pauls hoffte unbeirrt darauf, dass es doch eine andere Art geben müsse zu leben, als unter immer neuen Schmerzen, in Not, Freudlosigkeit und als Außenseiter. Dazu musste er selbst und müssen heute wir oft die gewohnten Denkrahmen verlassen. Es nützt nichts, sich immer wieder auf die gleiche gewohnte Art und Weise eine blutige Nase zu holen. Es gibt andere Wege. "Why try the impossible, when there are thousands of possibilities!". Warum das Unmögliche versuchen, wenn es doch tausende anderer Möglichkeiten gibt!
Der Hunger und die bittere Armut der frühesten Kindheit alleine hätten einen Menschen brechen und mutlos machen können. Als Sohn eines Wanderarbeiters gehörte Arthur nicht nur in der Schule zur untersten Stufe der sozialen Leiter. Als sozialer Underdog musste er manche Demütigung erfahren. Erschwerend kam hinzu, dass seine Familie als Mennoniten oft als "Deutsche" und damit als potentiell feindliche Ausländer angesehen wurden. Endlose Prügeleien, die der Junge hasste, waren die Folge. Meist war Arthur der Empfänger der Prügel. "Vielleicht habe ich einen so kräftigen Körper entwickelt, weil ich mich nicht mehr herumgestoßen lassen wollte," meinte er viele Jahrzehnte später. Freiheit, Anerkennung, Lebendigsein und Stärkung seines Selbstwertes hat er als Kind - wenn überhaupt - nur auf geistiger Ebene erleben dürfen. Man spürt die Freude und den Trost, wenn er in seinen Lebenserinnerungen von Lehrern berichtet, die seine musischen Neigungen anerkannten, würdigten und der Klasse seine Gedichte vorlasen. Wie schrecklich er darunter litt Außenseiter zu sein, bringt das 8. Handicap zum Ausdruck, an dem alle Bemühungen sich geistig und emotional zu befreien zu scheitern drohen: Der übermächtige Wunsch dazuzugehören, "popular", also beliebt zu sein. Seine tiefste und ihn immer wieder erschütternde Sehnsucht war die Hoffnung auf "Unconditional Love", eine vorbehaltlose Zuwendung, die als innere Einstellung zum Kernpunkt der ortho-bionomischen Arbeitshaltung werden sollte.
Die Handicaps (siehe Seite ), die Arthur als die wesentlichen Hindernisse auf dem Weg zur Entfaltung unseres Selbst beschreibt, kannte er sattsam aus eigenem Erleben. So dünn besiedelt und weit das karge Prärieland auch sein mochte, zwischenmenschlich herrschte im immer schon konservativen Mittelwesten Kanadas vor dem zweiten Weltkrieg eine bedrückende religiöse, moralische und intellektuelle Enge. Selbst heute gibt die aktuelle Homepage von Pauls Geburtsort Laird völlig unbefangen Zeugnis ab von einem Lebensgefühl, in dem das Gemeinschaftsgefühl alles andere dominiert. Eine enge soziale Einbindung - für den einen eine Quelle der Geborgenheit - und für andere die damit verbundene gesellschaftliche Kontrolle sind so selbstverständlich, dass kein anderer Akzent daneben gestellt wird. Folgerichtig wirbt das Dorf auf seiner Homepage: "Laird, die Gemeinde, die gemeinsam an einem Strang zieht. Unsere Kriminalitätsrate liegt bei 0% und die Quote der ehrenamtlichen Mitarbeit bei 100% ....".
Die Nachbardörfer mit den deutschen Namen Waldheim, Tiefengrund und Neubeginn erinnern ebenso wie der Pferdepflug auf dem Ortsschild von Laird an die menonnitischen Siedler die nicht zuletzt dank ihrer strengen Normen und Verhaltensregeln gemeinsam die Widrigkeiten des Siedlerlebens überstehen konnten. Nicht auf eigene Bedürfnisse zu hören, die Wahrnehmung der eigenen physischen und psychischen Belastungsgrenzen zu missachten, alle Autorität über das Fühlen und Denken den Eltern, der Schule, der Religionsgemeinschaft zu überlassen, das war im sozialen Umfeld der Kindheit Arthur Pauls selbstverständlich.
Abb. Ortsschild von Laird
Viele Jahre später musste Pauls während und nach dem Osteopathie-Studium entdecken, dass geistige Enge auch in modernen Großstädten zuhause ist. In der klinisch-wissenschaftlichen und sogar in der komplementärmedizinischen Wissensvermittlung durften nur die "Wahrheiten" gelten, die der jeweiligen Konvention entsprachen. Der Blick über den konventionellen Tellerrand störte, beunruhigte, war verpönt. Alles was inhaltlich nicht ins jeweilige Denksystem passte wurde automatisch als unwissenschaftlich und damit letztlich als nichtexistent definiert.
Wie befreiend und bereichernd muss ab 1974 die geistige Aufbruchstimmung in Kalifornien auf Arthur Pauls gewirkt haben. Institutionen wie dem Esalen-Institut und seinem Programm hat er sicher mit ganzem Herzen zugestimmt. "Das Esalen-Institut existiert, um die harmonische Entwicklung der ganzen Person zu fördern. Es ist eine lernende Einrichtung, die sich der beständigen Erforschung des menschlichen Potentials widmet und religiösen, wissenschaftlichen und anderen Dogmen widersteht." (Definition eines der Gründer). Hier kommen wir dem Untertitel der Ortho-Bionomy®, "The Evolvement of the Original Concept", der Entfaltung unseres uns innewohnenden Potentials, schon sehr nahe.
Über seine Erfahrung der Phase 7 eingebettet in eine Zeit der explosionsartigen Entfaltung der Humanwissenschaften, von der Biologie, Medizin über die Psychologie bis hin zur Philosophie entfaltete Arthur Pauls ein Arbeitskonzept, das mit sparsamster theoretischer Unterbauung in die Praxis umsetzte, was vielerorts revolutionär gedacht wurde. Wegweisend für unsere Praxis sind seine Gedanken über die kreative Spannung zwischen der inneren Landkarte des bisher gesicherten "Wissens" als Ausgangspunkt und Orientierungshilfe im Verhältnis zur größeren Vielfalt der umfassenden Wirklichkeit. Fokus und Timing, der Einfluss unserer Wahrnehmung auf die eigene Wirklichkeit, das Sein unserer Patienten durch unsere definierte Motivation und Fokussierung, die Wahl der Behandlungsebenen, all diese Wirklichkeiten lassen sich nicht wiegen oder messen. Sie sind trotzdem real und haben konkret Auswirkungen auf unsere Behandlungen.
Als Fahrlehrer übte Pauls die Fokussierung auf den Schüler, das Mitschwingen, die Antizipation von Unsicherheit und Stress im Gegenüber und das gleichzeitige Weitwerden des Off-Fokus auf das Wahrnehmen der Gesamtheit der Verkehrssituation. Jahrzehnte später meinte er stolz, dass seine Ortho-Bionomy®-Seminarteilnehmer nach ihrer Ausbildung bessere Autofahrer seien als vorher. "Nicht weil sie das Autofahren mit mir geübt hätten, nein, weil ihre entspannte Aufmerksamkeit und Achtsamkeit wach und gesteigert ist."
Eine große Liebe und eine große Befriedigung waren Pauls die asiatischen Kampfkünste, speziell die Praxis des Judo, in dem er den vierten Dan-Grad erreichte. Zu unserer "Ausbildung" gehörten Abende in Vuardelaz, an denen wir Filme wie "The silent Flute" anschauten, in dem David Carradine einen blinden Kung-Fu-Mönch spielte. Unvergesslich war Pauls sein Zusammentreffen mit dem viel jüngeren Peter Ralston, dem ersten Nichtchinesen, der Weltmeister im Vollkontaktkampf geworden war. "Seine Bewegungen waren einfach, gelassen, sparsam, seine Energie präsent und ungeheuer rezeptiv, so dass er immer wusste, was und wohin ich wollte." Die innere Nähe und energetische Verwandtschaft beider Kampfkünstler zeigten die späteren Jahre. Heute ist Ralston vor allem als Bewusstheitslehrer tätig. In seinem Buch "Transcending the Self" werden viele Herausforderungen angesprochen, die genauso für die Ortho-Bionomy® zentrale Fragen darstellen. Was in unserer Wahrnehmung ist wirklich? Wie steht es um das Verhältnis von eigenem Erleben und konventionellem Denken und unserer...
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