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Die feine Nase ihres Personenspürhunds Charles hat Gemma schon oft geholfen, verschwundene Menschen wiederzufinden. Bei einem ihrer Einsätze lernt die alleinerziehende Mutter Pete kennen. Der erfolgreiche Landschaftsmaler ist nicht nur sympathisch, sondern zufällig auch das Idol ihrer besten Freundin Joline. Was für eine Gelegenheit! Denn Joline ist schon seit Ewigkeiten Single, und Gemma wittert die Chance, die beiden zu verkuppeln. Wie passend, dass auch in Gemmas Leben der attraktive Lenny auftaucht. Alles scheint perfekt. Doch Herzen wollen ihren eigenen Weg wählen ...
Mirjam Müntefering, Autorin von »Hund aufs Herz« und der »Kalle und Kasimir«-Reihe, schreibt als Pippa Watson einen Sommerroman zum Wohlfühlen und Wegträumen! Wer Hunde mag, wird dieses Buch lieben!
Alle Romane dieser Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Wir haben die Geschichten sorgsam für dich ausgewählt. Für alle Tierfreunde und Leserinnen und Leser von wunderschönen Liebesromanen mit Herz und Pfote.
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»Mrs. Campbell?! Ach, wie gut, dass Sie da sind!«
Ich will gerade durch die Eingangspforte des Kindergartens Farnham Castle gehen, als mich jemand von der Seite anspricht. Es ist ein Uniformierter mit ergrauendem Bürstenschnitt.
»Ich bin Police Inspector Miller.«
Wir reichen uns die Hände.
»Hab gerade noch einen Funkspruch an die Mannschaft abgesetzt.«
Er deutet zu den beiden Dienstwagen hinüber, die auf der anderen Straßenseite geparkt sind. Von weiteren Einsatzkräften ist jedoch nichts zu sehen.
»Meine Leute sind bereits mit der Suche beschäftigt«, erklärt PI Miller mir, meinen Blick richtig deutend. »Aber sie können natürlich nicht leisten, was wir uns von Ihnen erhoffen.«
Er schaut an mir vorbei zu meinem Kastenwagen, den ich auf dem kleinen Parkplatz im Schatten einer Kastanie abgestellt habe.
»Sind die Hunde da drin?«
»Ich habe nur meinen eigenen Hund dabei, Charles, einen English Springer. Er ist es gewohnt, im Auto zu warten, bis der Einsatz losgeht. Üblicherweise sind wir mindestens zu zweit. Aber es war keine Kollegin verfügbar. Und je früher wir mit der Suche beginnen, desto besser.«
»Definitiv! Wenn Sie mir bitte folgen würden?!«
Er führt mich hinein in den kleinen, lang gestreckten Bungalow, dessen Fenster mit Fingerfarbe verschönert sind.
Das Linoleum quietscht unter unseren Schritten, als wir durch den Eingangsbereich eilen. An den Wänden stehen winzige Bänke, mit jeder Menge kleiner Schuhe darunter und bunter Jäckchen darüber, die an Kleiderhaken mit hübschen Motiven hängen.
»Timothy hat seine Straßenschuhe und seine Jacke angezogen«, erklärt PI Miller mir und deutet im Vorbeigehen kurz auf einen leeren Platz, über dem ein kleines Schild mit einem Schneemann auf blauem Grund zu sehen ist. »Er muss die Einrichtung verlassen haben. Alle umliegenden Polizeiwachen sind informiert. Es gibt keinerlei Hinweise auf ein Kind, das allein durch die Straßen läuft.«
»Hier drinnen haben Sie alles abgesucht?«, erkundige ich mich und werfe einen Blick aus einem Flurfenster, an dem wir vorbeikommen.
Dort draußen spielen Dutzende Kinder. In einem großen Sandkasten, in Abenteuerbuden und auf Schaukeln. Zwischen ihnen sitzen oder stehen Kindergärtnerinnen, die sie beaufsichtigen. Es sieht aus wie in jeder anderen Tagesstätte um diese Tageszeit. Mit dem Unterschied, dass sich hier, unbemerkt von all den anderen Kindern, gerade ein kleines Drama abspielt. Ein Drama, das hoffentlich einen guten Ausgang nehmen wird.
»Ja, wir haben die Toilettenräume durchsucht, jeden Schrank und jede Abstellkammer. Auch draußen jeden Winkel abgegrast.«
PI Miller klopft energisch an eine Tür zu unserer Rechten und öffnet sie sogleich.
Es ist das Büro der Leiterin der Einrichtung. In der kleinen Sitzecke springen zwei Frauen von den durchgesessenen Polstern auf.
»Mrs. Campbell ist da«, erklärt der Polizist und stellt mir die beiden dann vor. »Mrs. Ford, die Leiterin des Kindergartens, und Mrs. Buck, Timothys Mutter.«
»Gut, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagt Mrs. Ford.
Wir nicken uns zu.
Sie ist etwa in meinem Alter, also Anfang bis Mitte vierzig, und sicher hat sie schon einige knifflige Lagen in ihrer Funktion als Leiterin eines Kindergartens erlebt. Ihre betont aufrechte Haltung und ihr beherrschtes Atmen zeigen mir, dass sie sich jedoch der Brisanz der jetzigen Situation voll bewusst ist.
Mrs. Buck ist wahrscheinlich um die dreißig. Ihre Augen sind gerötet und panisch geweitet. Ihre Lider flattern.
»Ich verstehe nicht, dass die Polizei nicht längst mit Hunden unterwegs ist«, presst sie mit hoher Stimme und einem vorwurfsvollen Blick zum PI heraus. »Er ist ein kleiner Junge! Er kennt es doch gar nicht, allein zu sein. Wir müssen ihn, so schnell es geht, finden.«
PI Miller räuspert sich.
»Das habe ich Ihnen doch schon erklärt, Mrs. Buck, wir verfügen über keine eigene Hundestaffel. In Fällen wie Ihrem greifen wir auf die freie Staffel des Districts zurück. Mrs. Campbell hier gehört zu dieser Staffel.«
»Wie lange ist Timothy verschwunden?«, frage ich.
Mrs. Ford legt die Hände aneinander.
»Timothys Betreuerin Donna ist sicher, dass er zur Frühstückspause um zehn noch mit den anderen zusammensaß. Dann gab es draußen eine kleine Rangelei wegen der Schaukeln, die sie klären musste. Und danach .«
»Sie müssen doch merken, wenn eines der Kinder fehlt!«, wirft Mrs. Buck sofort mit schriller Stimme ein.
Der Miene von Mrs. Ford nach zu urteilen ist das ein Satz, den die Mutter des Jungen seit ihrem Eintreffen hier schon öfter gesagt hat.
»Donna ist nicht sicher, ob er danach noch bei den anderen war?«, fasse ich möglichst sachlich zusammen.
Mrs. Ford nickt.
Ich sehe auf die große Uhr an der Wand.
»Nicht einmal drei Stunden also. Haben Sie irgendeine Ahnung, einen Anhaltspunkt, wo er stecken könnte?«
Diesmal schüttelt Mrs. Ford den Kopf.
»Mrs. Buck, wohnen hier in der Nähe Verwandte oder Freunde, die er mag, deren Zuhause er kennt, zu denen er gegangen sein könnte?«, frage ich die Mutter.
Die junge Frau schluchzt auf und schüttelt ebenfalls den Kopf.
PI Miller hüstelt.
»Das haben wir selbstverständlich schon überprüft. Offenbar hat Timothy heute Morgen mehrmals gefragt, wann wieder ein Ausflug zum Abenteuerspielplatz stattfindet. Dort haben meine Leute als Erstes gesucht - aber keine Spur von dem Jungen.«
Ich sehe Mrs. Buck an, die mich ängstlich beobachtet.
»Wie haben Sie Timothy heute hierhergebracht? Zu Fuß oder im Wagen? Ich frage, damit wir nicht versehentlich einer älteren Spur folgen und dann am Ende an Ihrer Haustür landen.«
»Ich bringe Timmy jeden Morgen mit dem Auto her«, murmelt sie.
»Mrs. Buck parkt immer auf dem kleinen Hof und bringt ihren Sohn zum Hintereingang herein«, ergänzt Mrs. Ford und deutet aus dem Fenster auf die Rückseite der Einrichtung. »Der ist aber während des Vormittags immer abgeschlossen. Den kann Timothy nicht genommen haben.«
Das ist toll. Auf diese Weise kommt uns die alte Fährte von heute Morgen nicht in die Quere.
»Okay«, sage ich und werfe PI Miller einen Blick zu.
Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Mutter des Jungen bei meiner nächsten Frage nicht anwesend wäre.
»Ich gehe davon aus, dass hier heute Morgen keine fremden Personen gesehen wurden, Mann oder Frau? Vielleicht jemand, der versucht hat, zu dem einen oder anderen Kind Kontakt aufzunehmen?«
Diesmal ist das Geräusch, das von der jungen Mutter kommt, eine Art Wimmern. Sie vergräbt ihr Gesicht in den Händen. Stellt sie sich gerade vor, wie jemand Fremdes ihren kleinen Sohn in seinen Wagen zerrt? Versucht sie, all die Bilder auszublenden, die automatisch in jeder Mutter aufsteigen, wenn ihr Kind vermisst wird? Ich kann ihre Gefühle jedenfalls nachvollziehen. Wenn ich nur daran denke, ich müsste derartige Ängste um meine Lily ausstehen .
»Selbstverständlich haben wir das abgeklärt«, erwidert PI Miller.
»Wir haben behutsam bei den Kindern herumgefragt. Aber keines kann sich an etwas Auffälliges erinnern«, setzt Mrs. Ford hinzu.
Ich nicke.
»Sehr gut! Dann wissen wir, dass er höchstwahrscheinlich von hier losgegangen ist. Und wenn das der Fall ist«, ich wende mich an Mrs. Buck und versuche, so viel Zuversicht wie möglich in meine Stimme zu legen, »dann müssen Sie sich keine Sorgen machen. Mein Hund hat im Einsatz bisher noch nie versagt. Er findet Ihren Jungen!«
Mrs. Buck hebt den Kopf und sieht mich an. Ihr Blick forscht angstvoll in meinen Augen. Was sie dort sieht, scheint ihr Hoffnung zu geben. Der Ansatz eines winzigen Lächelns erscheint auf ihrem Gesicht.
Ich richte mich auf. In mir breitet sich die vertraute Spannung aus, die ich von anderen Einsätzen kenne.
»Was brauchen Sie, Mrs. Campbell?«, will PI Miller wissen. »Irgendein Kleidungsstück von Timothy?«
»Sein Sportanzug«, sagt Mrs. Ford und will bereits den Raum verlassen.
»Nein, warten Sie. Der Geruchsartikel sollte so wenig wie möglich mit fremden Gerüchen kontaminiert sein. Vielleicht hat ein anderes Kind oder eine Ihrer Kolleginnen die Sachen angefasst. Ich werde eine Kopie von einem Geruch nehmen, der möglichst frisch ist. Die Kinder tragen hier doch sicher Hausschuhe?«
Die beiden Frauen nicken.
»Ich bräuchte einen dieser Schuhe«, sage ich zu Mrs. Ford. »Aber bitte achten Sie darauf, dass Sie ihn nur von außen berühren. Am besten fassen Sie ihn nur an der Ferse an.«
Sie nickt und ist schon aus dem Raum.
Ich nehme meinen roten Einsatzrucksack vom Rücken, in dem ich alles aufbewahre, was für die Suche nach einer vermissten Person vonnöten sein könnte: einen Verbandskasten und ein Ersatzhandy. Aber auch Wasser für Charles und mich und seine Futterbelohnung. Und das Wichtigste für eine solche Suche: sterile Kompressen und zwei sorgfältig gereinigte, mit einem Drehdeckel verschlossene Gläser.
Als Mrs. Ford mit Timothys Hausschuh wieder hereinkommt, muss Mrs. Buck beim Anblick des einsamen, verlassenen Dings wieder mit den Tränen kämpfen.
Ich öffne eines der Gläser, nehme Donna den Schuh vorsichtig ab und stelle ihn auf den Tisch. Dann streife ich zwei frische Einweghandschuhe aus elastischem Gummi über. Ich öffne die Verpackung einer sterilen Kompresse und führe sie behutsam in Timothys kleinen Hausschuh...
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