Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
(Lesedauer: 10 Minuten)
Gerne wird das Thema Beförderung vertagt und auf die lange Bank geschoben, während man darauf wartet, dass sich etwas ohne eigene Initiative ändert. Doch wenn man auf eine Beförderung nur wartet, geschieht in der Regel nichts. Deshalb ist es so wichtig für dich, deine Karriere jetzt selbst in die Hand zu nehmen, sie aktiv zu gestalten und auf die nächste Stufe zu bringen.
Nur wenn du proaktiv an der Gestaltung deiner Karriere arbeitest, wirst du wahrhaftig Freude an deiner Position und den Aufgaben, die damit verbunden sind, finden. Nicht jeder fragt nach einer Gehaltserhöhung, Frauen sogar weniger als Männer (siehe Grafik auf Seite 16). Doch das Schöne: Wenn du die Zügel in die Hand nimmst und dich um eine Beförderung bemühst, hast du die Chance, selbstbestimmt zu entscheiden, an welchen Projekten du arbeitest, welche Fähigkeiten und Kompetenzen du entwickelst und wie du deine Arbeitszeit verbringst. Es wird also höchste Zeit, deinen Karriereweg zu zeichnen und den nächsten Schritt zu gehen.
Du wirst sehen, dass es nur ein wenig Vorbereitung und Motivation von deiner Seite erfordert. Mithilfe von praktischen Übungen und Checklisten aus diesem Buch kannst du dich mit wenig Aufwand auf dein Gespräch mit dem Chef oder der Chefin vorbereiten. In Kürze wirst du dich über deine Erfolge freuen und die Erkenntnisse und Tipps für dein gesamtes Berufsleben nutzen können.
Wie fühlst du dich, wenn du an deine mögliche Beförderung denkst? Bekommst du ein unangenehmes Gefühl oder vielleicht sogar Zweifel? Die folgende Grafik zeigt, dass die Mehrheit es schwierig findet, eine Gehaltsverhandlung zu führen.
Wie geht es dir, wenn du erfährst, dass deine Kollegen und Kolleginnen befördert werden? Du hast bestimmt schon einmal Gedanken gehabt wie: »Eigentlich bin ich mindestens genauso gut wie er oder sie«, oder: »Ich finde es unangenehm, wie er vor den Vorgesetzten prahlt. Wenn man so sein muss, um befördert zu werden, dann ist das nichts für mich«, oder: »Wie hat sie das nur geschafft, wir haben doch dieselben Aufgaben?« Das kann frustrieren. Doch du bist damit nicht allein. Erste Studien zeigen, dass Beförderungen der Kollegen das Team oft demotivieren.2
Vielleicht wünschst du dir manchmal, dass deine Vorgesetzten aktiv auf dich zukommen, um dir eine Beförderung anzubieten. Das passiert allerdings nur äußerst selten und ist etwa so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn.
Zudem führen Mitarbeitende in den ersten Karrierejahren in der Regel operative Aufgaben aus, sie bewältigen sozusagen den Großteil der Arbeitslast. In den höheren Positionen geht es dann eher darum, Strategien zu entwickeln, Aufgaben zu koordinieren und Teams zu führen. Es versteht sich von selber, dass in höheren Positionen weniger Mitarbeitende gebraucht werden als in den hierarchisch niedrigeren Positionen.
Es ist also im Interesse der Firma, dass es immer genug Mitarbeitende in den Rollen gibt, die für die Firma existenziell sind. Zudem bedeutet jede Beförderung eine höhere finanzielle Belastung für ein Unternehmen, ein weiterer Grund also, jemanden in einer Position zu halten. Dies soll dich nicht unzufrieden machen, sondern dir helfen zu verstehen, dass eine Beförderung auch immer von der Firma getragen werden muss und gegebenenfalls eine Umstrukturierung bedeutet. Nutze die Zeit deiner ersten Karrierejahre, um viel zu lernen; hier ist es noch okay, wenn Fehler passieren, jedoch kannst du dir diese später in den höheren Gehaltsstufen nicht mehr erlauben.
Nutze die Anfangszeit deiner Karriere, stelle Fragen, beobachte und begleite erfahrene Kollegen. Vorzugsweise diejenigen, die ein bis zwei Schritte vor dir sind.
So kannst du lernen, was du brauchst, um auf ihre Ebene zu kommen. Beobachte genau, was du genauso und was du bewusst anders machen möchtest. Aber zurück zu deiner anstehenden Beförderung: Du hast also den Entschluss getroffen, deine Karriere voranzutreiben. Mithilfe der folgenden Übungen und Tipps kannst du herausarbeiten, was für dich zu tun ist, um die Beförderung zu erhalten.
Nimm dir einen Moment, um zu überlegen, weshalb du befördert werden möchtest.
Die Antworten helfen dir, deine Position zu reflektieren, und dienen dir zur Grundlage für die kommenden Kapitel und Übungen.
Es gab sicherlich unterschiedlichste Gründe, die dich bisher daran gehindert haben, eine Beförderung einzufordern. Hast du in der Vergangenheit bereits ein Jahresgespräch mit deinem oder deiner Vorgesetzten geführt, bei dem du erfahren hast, wie deine Leistung eingeschätzt wird? Hast du bereits versucht, eine Beförderung zu erlangen? Der größte Fehler, den du machen kannst, ist, deine Beförderung nicht anzusprechen. Denn dann wirst du nie oder nur sehr langsam Karriere machen. Wusstest du, dass einer Studie zufolge sogar 40 Prozent der Deutschen noch nie ihr Gehalt verhandelt haben?4
Die Ursache dafür, dass so wenige Menschen ihr Gehalt ansprechen, liegt zum einen darin, dass viele Angst vor dem Gespräch haben. Zum anderen fällt es vielen schwer, sich ordentlich vorzubereiten. Was sie brauchen, ist ein Leitfaden für die Vorbereitung.
Eine erfolgreiche Methode, um Ängste und Nervosität zu überwinden, besteht darin, die eigene Einstellung zu reflektieren, Argumente zu sammeln und eine Strategie zu entwickeln. Das mag zunächst nach viel Arbeit klingen, doch in Wahrheit reichen zwei Abende, um sich optimal vorzubereiten. Stell dir vor: Ein paar Stunden deiner Zeit können zu einer Beförderung und einem höheren Gehalt führen! Es lohnt sich also, sich für dieses Thema Zeit zu nehmen. Mit der richtigen Vorbereitung wird auch das Gespräch nicht unangenehm sein, sondern du wirst selbstbewusst und erfolgreich agieren.
Die Grafik zeigt Anregungen, wie du ein negatives Mindset zum Thema Beförderung in ein positives umwandeln kannst.
Wer jetzt noch Zweifel hat, fragt sich vielleicht: »Lohnt sich all die Anstrengung wirklich, um für eine Beförderung zu kämpfen? Wieso bleibe ich nicht einfach in meiner aktuellen Position?« Die Position ist dir schließlich vertraut, du kennst die Herausforderungen und fühlst dich den Aufgaben gewachsen. Die Antwort ist, dass du dich mit einer Beförderung ganz neu wertgeschätzt fühlen wirst. Du wirst in deinen Aufgaben wachsen können und nicht zuletzt auch in deiner Souveränität und deinem Selbstbewusstsein wachsen.
Ich habe erlebt, dass ich nach Erreichen einer neuen Karrierestufe von meiner Umwelt ganz anders behandelt wurde. Mit jedem Schritt erfolgte mehr Respekt, mir wurde anders zugehört. Egal wie erfahren du bist, der Titel gibt dir nach außen Kredibilität und hilft dir, Dinge leichter zu erreichen. Nicht zuletzt öffnet dir diese Kredibilität Türen. Es wird sich gut anfühlen, wenn du befördert wirst und den Erfolg auch durch dein Umfeld gespiegelt bekommst.
Für deine berufliche Zukunft und dein Vorankommen ist es wichtig, dass deine Beförderung nicht einmalig ist. Es ist von zentraler Wichtigkeit, dass du alle paar Jahre in deiner Position wächst. Manchmal wird es schnell gehen, auch durch Zufall und äußere Einflüsse. In anderen Momenten wird es langsamer vorangehen, dafür aber hoffentlich stetig.
Wenn du nicht befördert wirst oder es zu schwierig wird, wenn sich deine Karriere sogar in eine Richtung entwickelt, die nicht deiner Vision entspricht, dann solltest du den Job wechseln. Regelmäßig den Job zu wechseln ist übrigens der einfachste Weg, um schnell die Karriereleiter zu erklimmen. Außerdem sind einer Studie von McKinsey aus dem Jahre 2022 zufolge durch einen Jobwechsel hohe Gehaltssprünge möglich, durchschnittlich 30 Prozent.6 Dies ist damit zu begründen, dass du in deiner Position immer nur so weit wachsen kannst, wie auch passende Positionen verfügbar sind. Wenn du zum Beispiel im nächsten Schritt Manager oder Managerin eines Teams werden möchtest, die Position aber besetzt ist, so ist es schwer, diesen Schritt in deinem Unternehmen zu erreichen. Hier ist ein Wechsel einfacher, da du direkt in die gewünschte Position aufsteigen kannst.
Es lohnt sich also, regelmäßig über die eigene Karriere nachzudenken und sich dazu zu motivieren, etwas für das eigene Fortkommen zu tun. Auch du hast...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.