Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Hier geht es um alle möglichen Fertigkeiten, die sich beim Zelten und beim Leben draußen im Freien nützlich erweisen und Eure Zeit in der Natur noch angenehmer machen. Hier geht es um das "Gewusst wie", das es einem ermöglicht, mit einem gewissen Grad an Bequemlichkeit und mit Zuversicht draußen zu sein. Der Lagerplatz soll immer ein Ort sein, wo man gerne ist, sich wohlfühlt, mag er sich noch so weit entfernt von ausgetretenen Pfaden befinden. Am Lagerplatz kann man sich ausruhen, Kraft schöpfen und neue Abenteuer planen und vorbereiten.
Aus Naturmaterialien Fäden und Schnüre herzustellen, ist ganz einfach. Dabei lassen sich alle möglichen Materialien in sehr stabile Schnüre und Taue verwandeln, die man zu allerlei verwenden kann: zum Anbinden von Unterständen und Schutzdächern, als Bogensehne, zum Feuermachen mit einem Bogenbohrer, als Angelschnur, zur Befestigung einer Plane oder eines Tarps, zum Flechten von Körben . um nur ein paar Ideen zu nennen. In unserem Beispiel verwenden wir Brennnesseln (Urtica dioica).
ALTER 6+
ZEITAUFWAND 15 Minuten (sowie Zeit fürs Trocknen über Nacht)
WERKZEUG Schutzhandschuhe, Stein, ein Stück Holz
MATERIAL Brennnesseln
Erntet die Brennnesseln im Spätsommer oder Frühherbst, wenn sie über 1 Meter hoch stehen. Sucht nach einem guten Standort, wo viele hoch und gerade gewachsen sind. Zieht einen Handschuh über und streift mehrfach die Blätter vom Stängel.
Schneidet Wurzel und Pflanzenspitze ab. Quetscht den Stängel auf Holz breit.
Öffnet den gequetschten Stängel der Länge nach und biegt die Rinde so nach außen, dass ein flaches, breiteres Faserband entsteht.
Knickt den Stängel auf halber Höhe um. Die verholzten Fasern im Inneren brechen, die äußeren flexibleren Fasern bleiben intakt. Zieht diese über den Zeigefinger, sodass sich die inneren und äußeren voneinander lösen. Wiederholt das bei ca. 10 Stängeln.
Hängt die Fasern zum Trocknen auf. Wollt Ihr sie später benutzen, solltet Ihr sie vorab 20-30 Minuten in Wasser einweichen.
Bestimmt die Mitte der Faserlänge. Ein Stück daneben greift Ihr mit beiden Händen fest zu und dreht mit den Fingern die Fasern in entgegengesetzten Richtungen - eine Öse bildet sich. Haltet die Öse fest, dreht die eine Hälfte der Fasern vorwärts, die andere rückwärts. Bringt Ihr beide gedrehten, unter Spannung stehenden Faserstränge zusammen, bildet sich eine gleichmäßige Schnur.
Wir nennen an dieser Stelle ein paar Naturfasern, aus denen sich Schnüre und Geflechte mit hoher und mittlerer Festigkeit herstellen lassen. Sammelt nur so viel, wie Ihr wirklich braucht, und nehmt von vielen verschiedenen Pflanzen, anstatt nur von einer einzigen.
Fasern mit hoher Festigkeit
Brennnesseln
Lindenbast (Fasern zwischen Borke und Holz)
Schmalblättriges Weidenröschen (äußere Stängelfasern)
Tiersehnen
Pferdehaar
Fasern mit mittlerer Festigkeit
Weidenbast (Rindenfasern innen)
Geißblattrinde (Rindenfasern, die sich von alleine lösen)
Clematisrinde
Ulmenbast (Rindenfasern innen)
Bast der Edelkastanie (Rindenfasern innen)
Wenn Ihr frische Fasern verwendet, sind sie eine Weile lang flexibel genug, aber diese Elastizität nimmt mit der Zeit ab und die Schnüre brechen. Sobald also eine Schnur fertig ist, solltet Ihr sie mit Talg oder Bienenwachs behandeln, damit sie geschmeidig und biegsam und damit brauchbar bleibt. Das ist ähnlich wie bei Lederschuhen, die wir ja auch einfetten und polieren müssen, damit das Leder Nahrung bekommt und nicht brüchig wird.
Um zusätzliche Faserschnüre anzusetzen - Spleißen genannt - und die Schnur zu verlängern, nehmt weitere ähnlich lange und dicke Faserstränge. Biegt sie leicht neben der Mitte um (niemals exakt in der Mitte, denn dann würden sie an derselben Stelle zu Ende gehen, was eine Schwachstelle der Schur bedeutete) und setzt diese umgeknickte Stelle in die Spitze des V, das Eure beiden alten Faserstränge bilden. Dreht weiter, bis die Wunsch-Länge erreicht ist.
Dies gehört zu unseren Lieblingsaktivitäten, die wir mit Kindergruppen durchführen. Sie führt ihnen vor Augen, dass ein Grashalm alleine nicht besonders stark sein mag, viele Grashalme zusammen aber so stark sein können, dass ein Mensch daran schaukeln oder gar ein Auto damit weggezogen werden kann.
ALTER 4+
ZEITAUFWAND 20 Minuten
MATERIAL Gras
Sammelt Gras, das nicht kürzer ist als ein Arm von den Fingerspitzen bis zum Ellenbogen. Je länger, umso besser.
Legt zwei Reihen Gras nebeneinander auf dem Boden aus. Die Grashalme müssen sich überlappen.
Teilt die Anwesenden in zwei Gruppen auf. Die Mitglieder beider Gruppen knien sich entlang der Außenseite jeweils einer der Grasreihen so hin, dass sie einander zugewandt sind.
Die Gruppe zur Linken verdreht das Gras vorsichtig im Uhrzeigersinn (also von sich weg) und die Gruppe zur Rechten verdreht das Gras ebenfalls im Uhrzeigersinn (zu sich hin). Dadurch werden die Fasern verbunden.
Sobald das gesamte Gras verdreht ist, hebt Ihr die Enden hoch und haltet sie eng aneinander. Beide Gruppen drehen das Gras weiter im Uhrzeigersinn. Nun verzwirnen sich beide Grasstränge zu einem Seil. Macht so lange weiter, bis Ihr am Ende angelangt seid.
Das so gefertigte Seil kann bei einem Tauziehen zum Einsatz kommen, als Seilschaukel dienen oder gar als Springseil.
Sollten die Grasreihen schwache Stellen aufweisen, legt einfach an jeder schwachen Stelle ein paar mehr Grasshalme dazu und dreht.
Wenn man im Freien unterwegs ist, stellt ein Messer ein sehr wichtiges Werkzeug dar. Wer seinem Kind erlaubt, selbst eins zu besitzen und zu benutzen, hat einen großen Schritt nach vorn getan. Wenn die Zeit reif ist, sollten die Erwachsenen dem Kind erklären, dass ein Messer zu haben eine sehr ernste Sache ist, die mit viel Verantwortung einhergeht. Bis man den Umgang mit einem Messer und alles, was man damit machen kann, beherrscht, vergeht eine Weile, also sollten die Kinder anhand einfacher Dinge üben, so oft es geht.
Jedes Mal, wenn wir Messer verwenden, belehren wir die Kinder vorab wie folgt:
Immer, wenn wir einen Schnitzkurs leiten, egal ob für Kinder oder Erwachsene, haben wir Pflaster dabei, denn es passiert immer, dass sich jemand schneidet - selbst ich schneide mich noch ab und zu beim Schnitzen. Jedoch möchten wir das Risiko ernsthafter Verletzungen minimieren, indem wir bestimmte Sicherheitsaspekte zum Umgang mit Messern beachten und sichere Techniken auswählen.
Der Arbeitsbereich sollte klar erkennbar sein, der Untergrund stabil und sicher. Bei recht nasser Witterung sollte man nicht mit Messern hantieren. Ein Erste-Hilfe-Kasten mit vielen Pflastern muss immer mit dabei sein.
Kinder sollten im Vorfeld mit einem Erste-Hilfe-Kasten vertraut gemacht werden: was sich darin befindet, wie es verwendet wird und was sie tun sollen, falls sie sich schneiden. Folgendes sollten sie verinnerlichen: Druck ausüben - hoch lagern - Wunde verbinden.
Ein scharfes Messer ist immer sicherer als ein stumpfes. Wenn man sich um seine Werkzeuge kümmert, kümmern sie sich auch um einen.
Beim Schnitzen arbeiten wir mit dem Teil der Schneide, der dem Griff am nächsten liegt. Zur visuellen Hilfestellung kann man diesen Teil der Messerklinge mit einem Whiteboard-Stift markieren, die Markierungslinie sollte etwa 2,5 Zentimeter vom Griff entfernt angezeichnet werden. So weiß das Kind bzw. der Neuling, mit welchem Teil der Klinge geschnitzt wird.
Der Faustgriff ist eine sichere Möglichkeit, das Messer zu halten, er gibt Selbstvertrauen bei jedem Schneidoder Schnitzvorgang. Einen besseren Weg, ein Messer zu halten, gibt es...
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