Einführung in die Wechseljahre
Was sind die Wechseljahre?
Definition und biologische Grundlagen der Wechseljahre
Als Wechseljahre, auch Klimakterium bzw. Menopause, abgeleitet aus dem Griechischen: "Meno" für "Monat" und "pausis" für "Ende", wird die Phase im Leben einer Frau bezeichnet, in der es zu einer bedeutenden hormonellen Umstellung kommt, denn sie markiert den Übergang von der fruchtbaren Lebensphase zum Ende der Reproduktionsfähigkeit. Die Wechseljahre einer Frau beginnen meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, können jedoch individuell variieren und auch wesentlich früher eintreten.
Diese komplexe hormonelle Umstellung betrifft nur das weibliche Geschlecht, bei Männern sind keine Wechseljahre bekannt.
Da der genaue Beginn der Wechseljahre schwer festzulegen ist, wird die Dauer in der Regel auf durchschnittlich fünf bis acht Jahre geschätzt.
Frauen werden mit einer festen Anzahl an Eizellen geboren, die im Laufe des Lebens allmählich verbraucht werden. Mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl der Eizellen in den Eierstöcken ab. Biologisch gesehen ist das Klimakterium also durch eine Abnahme der Funktion der Eierstöcke gekennzeichnet. Der Prozess beginnt, wenn die Reserve an Eizellen in den Eierstöcken zur Neige geht, und diese weniger Östrogen und Progesteron produzieren. Das sind die beiden Hauptgeschlechtshormone, welche den Menstruationszyklus regulieren, aber auch an vielen weiteren Vorgängen im Körper beteiligt sind, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird.
Ein weiteres wichtiges Hormon in diesem Umbauprozess ist das Follikelstimulierende Hormon (FSH), das für die Reifung von Eizellen in den Eierstöcken verantwortlich ist. Seine Konzentration im Blut steigt während der Wechseljahre an, da der Körper zunächst versucht, die abnehmende Funktion der Eierstöcke zu kompensieren. Doch trotz dieses Anstiegs kann der Körper die Produktion von Östrogen und Progesteron nicht aufrechterhalten, was in der Folge zu den typischen Symptomen der Wechseljahre führt.
Die bekanntesten davon sind
- Hitzewallungen,
- Schlafstörungen,
- Trockenheit der Haut und Schleimhäute,
- Stimmungsschwankungen und
- andere psychische Symptome.
Diese Merkmale sind individuell unterschiedlich und können in ihrer Intensität und Dauer von Frau zu Frau stark variieren. Die ersten hormonellen Veränderungen sind sehr häufig völlig unspezifisch, deshalb werden sie in vielen Fällen gar nicht als Wechseljahressymptome erkannt. Wenn Frauen sich dann hilfesuchend an ihren Hausarzt wenden, wird ihnen oft gesagt, dass ihre Beschwerden stressbedingt sind.
Die biologischen Grundlagen der Wechseljahre sind komplex und betreffen viele Aspekte des weiblichen Körpers. Trotz der Herausforderungen, die diese Phase mit sich bringt, ist es wichtig zu wissen, dass sie ein natürlicher Teil unseres Lebens als Frau sind, und keine Krankheit oder etwas ist, worüber Sie Scham empfinden sollten.
Es gibt viele effektive Möglichkeiten, Anzeichen der Wechseljahre frühzeitig zu erkennen und mit dem richtigen Wissen zu lindern. Über eine ausgewogene Mischung aus einer gesunden Lebensweise mit guter Ernährung, ausreichend Bewegung und der einen oder anderen alternativen Heilmethode werden Sie diese Periode Ihres Lebens bewusst gestalten und positiv erleben können. Sie selbst haben es in der Hand, Ihre ursprüngliche Lebensqualität zu erhalten oder sogar zu steigern.
Unterschied zwischen Perimenopause, Menopause und Postmenopause
Die Wechseljahre lassen sich in drei verschiedene Phasen unterteilen: Die Perimenopause, die Menopause und die Postmenopause. Die Perimenopause ist die Zeit vor der letzten Menstruation, in der die Hormonproduktion allmählich abnimmt und Menstruationszyklen unregelmäßig werden. Die Menopause wird markiert durch den Zeitpunkt der letzten Menstruation. Die Postmenopause schließlich ist die Zeit nach der Menopause, in der die Symptome der hormonellen Umstellung allmählich abklingen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind fließend.
Perimenopause
Die Perimenopause beginnt bei den meisten Frauen kurz nach Eintritt in ihre frühen 40er Jahre. Sie kann aber auch erst nach dem 45. Lebensjahr oder bereits in den späten 30ern beginnen. Durch den allmählichen Eintritt wird sie zunächst oft nicht wahrgenommen, und kann bis zu 11 Jahre dauern.
Die Perimenopause markiert den Übergang von der reproduktiven Phase zur Menopause, wenn die Eierstöcke allmählich weniger Östrogen produzieren und ist durch eine Vielzahl von körperlichen und emotionalen Veränderungen gekennzeichnet.
Während der Perimenopause treten hormonelle Veränderungen auf, die viele Frauen zunächst durch einen veränderten Herzschlag wahrnehmen. Obwohl dies beunruhigend wirken kann, ist es in der Regel ungefährlich. Der Grund dafür liegt im Östrogen: Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Blutgefäße, insbesondere die Herzkranzgefäße, entspannt bleiben. Sinkt der Östrogenspiegel, ziehen sich die Gefäße zusammen. Zu Beginn der Wechseljahre schwankt der Östrogenspiegel stark, wodurch die Gefäße sich oft abrupt weiten oder verengen. Dies äußert sich durch Herzklopfen oder ein unregelmäßiges Herzrasen.
Daneben sind unregelmäßige Menstruationszyklen ein sehr häufiges Symptom. Die Menstruation kann kürzer oder länger, leichter oder stärker als normalerweise sein und manchmal sogar ganz ausbleiben. Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche sind ebenfalls Beschwerden, die durch hormonelle Schwankungen verursacht werden. Diese Hitzewallungen treten plötzlich auf und werden von einem aufsteigenden Gefühl intensiver Wärme begleitet, dass sich über den ganzen Körper ausbreitet und Schlafstörungen verursachen bzw. begleiten können.
Ein weiteres häufiges Symptom der Perimenopause ist vaginale Trockenheit, die zu Unbehagen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Dies ist auf den Rückgang des Östrogenspiegels zurückzuführen, der die Schleimhäute der Vagina beeinflusst.
Neben den körperlichen Symptomen können auch emotionale Veränderungen auftreten. Viele Frauen berichten von Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und sogar Depressionen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Erfahrungen jeder Frau mit der Perimenopause unterschiedlich sind. Einige Frauen haben nur milde Symptome, während bei anderen heftigeren Beschwerden auftreten. Möglichkeiten zur Behandlung finden Sie in Kapitel 3, 4 und 5, denn mit der richtigen Selbstfürsorge, Unterstützung und Behandlung können Sie diese Zeit gut bewältigen.
Menopause
Die Menopause beginnt bei den meisten Frauen zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Der eigentliche Eintritt der Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Menstruation. Das heißt also, der Beginn kann erst rückblickend nach einer gewissen Zeit ohne Menstruation festgestellt werden.
Bei Frauen, welchen beispielsweise aufgrund von Myomen (gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur) die Gebärmutter operativ entfernt wurde, und die deshalb keine Regelblutung mehr haben, ist der genaue Beginn der Wechseljahre dementsprechend schwer festzustellen: Wenn die Gebärmutter entfernt wurde, aber die Eierstöcke erhalten bleiben, findet zwar ein Zyklus, aber keine Menstruation mehr statt. Eine Frau gilt als menopausal, sobald ihre letzte Periode 12 Monate lang zurückliegt.
Der nun fortschreitende Umbau des weiblichen Hormonhaushalts wirkt sich direkt auf körperliche und mentale Vorgänge aus. Die Tendenz zu den bereits genannten Symptomen der Perimenopause bleiben erhalten, hierzu zählen auch Herzklopfen (Palpitationen), Veränderungen der Haut und Haare sowie eine empfindsame Gemütslage.
Auf der körperlichen Ebene sorgt die Menopause für veränderte Bedingungen für den Stoffwechsel und den Muskelaufbau.
Insgesamt verlangsamt sich der Stoffwechsel, was je nach Veranlagung die Neigung zu einer Gewichtszunahme erhöht. Die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron nimmt weiter ab, während die Konzentration des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) ansteigt. Diese hormonellen Veränderungen führen bei den meisten Frauen zu einem Absinken der Libido und sind außerdem für eine Umverteilung des Körperfetts verantwortlich. Beim Älterwerden sinkt nämlich der Energiebedarf des Köpers und die Tendenz zum Abbau von Muskelmasse steigt. Viele Frauen bemerken eine Zunahme des Bauchfetts und eine Veränderung der Körperform, zum Beispiel einen flacheren Po und eine weniger ausgeprägte Taille. Durch die veränderte Verstoffwechselung von Nährstoffen fällt es dem Körper schwerer, Muskeln neu aufzubauen, und ohne Gegenmaßnahmen steigt die Neigung des Metabolismus, Muskeln zu Fettgewebe umzubauen. Mit der richtigen Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist es jedoch möglich, den Energieumsatz wieder anzuregen und fit zu bleiben.
Postmenopause
Die Postmenopause beginnt nach der Menopause und dauert den Rest des Lebens einer Frau an. In dieser Phase haben sich die Hormonspiegel auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die Symptome der Wechseljahre klingen nach und nach ab, die Stimmung stabilisiert sich. Die körperliche Umstellung ist vollzogen und auch mental sind die meisten Frauen nun in einen neuen Lebensabschnitt eingetreten. Viele haben die Wechseljahre genutzt, um sich noch einmal neu zu orientieren und ihre Lebensführung ihren neuen Bedürfnissen anzupassen.
Einige Frauen erleben allerdings auch über das Klimakterium hinaus weiterhin Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen. Auch langfristige gesundheitliche Veränderungen, wie ein erhöhtes Risiko für...