Schweitzer Fachinformationen
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Ein stressfreies Leben zu führen ist ein unrealistisches Ziel. Das Ziel muss sein, den Stress aktiv und wirkungsvoll in den Griff zu bekommen.
(David Spiegel, amerikanischer Psychiater, *1945)
Lernen, Lernmotivation und Gedächtnis sind wesentliche Voraussetzungen für den Lernerfolg deines Kindes.
In diesem Teil bekommst du Hinweise und Anregungen, wie du dein Kind motivieren kannst, wenn Probleme bei der Bewältigung der schulischen Anforderungen auftreten.
Du erhältst einen Überblick, welche Auswirkungen Stress über einen längeren Zeitraum auf die Gesundheit deines Kindes hat.
Das wird dir helfen, rechtzeitig auf die körperlichen und psychischen Signale deines Kindes einzugehen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Mutter-Vater-Kind-Beziehung aus.
Das Wort "Stress" wird in unserem Sprachgebrauch sehr strapaziert. Jeder benutzt es bewusst oder unbewusst mehrmals am Tag. Formulierungen wie "war das ein stressiger Tag", "wieder mal Stress", "ich habe nur noch Stress" sind uns allen bekannt.
In jedem Lebensbereich können wir mit Stress konfrontiert werden.
Ob er von außen oder von uns selbst kommt, ist nicht berechenbar. Ist er da, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen.
Menschen sind sehr unterschiedlich in ihrem Denken, Fühlen und Verhalten.
Demzufolge sind auch die Wahrnehmung, die Auseinandersetzung, die Strategien, Methoden und Mittel im Umgang mit Stress sehr individuell.
Der Stress, der positive Wirkung zeigt, ist uns als Eustress und der Stress, der das nicht tut als Distress bekannt.
Erleben wir Freude, Glück, Zufriedenheit und Erfolg, dann ist unsere Stimmung auf hohem Niveau.
Sind wir jedoch ständigem Druck, hoher Belastung und Anspannung ausgesetzt, haben Angst zu versagen, dann sprechen wir von Stress, der uns nicht guttut.
Unser Körper befindet sich dann in einem Dauererregungszustand. Zu dieser Befindlichkeit kommt es, wenn der Stress langanhaltend und intensiv auf uns wirkt.
Die Stresskontrolle, der Einfluss, den wir auf Stress haben und unsere Denkweise über Stress sind weitere Faktoren, die unser Stressempfinden mitbestimmen.
Um gesundheitsschädigenden Folgen, wie körperlichen, mentalen und psychischen Problemen entgegenzuwirken, müssen wir immer den Blick auf unsere eigene Anspannungs-Erholungs-Bilanz richten.
Sind wir entspannt, dann wirkt das auf unser Umfeld. Mit anderen Worten - nur wer mit sich selbst gut umgeht, kann auch gut mit anderen umgehen.
Der Begriff "Stress" ist kein Modewort. Er kommt aus dem Englischen und existiert bereits seit dem 14. Jahrhundert. Damals war er ein Synonym für Not und Elend. Heute steht "Stress" für Druck, aber auch Spannung oder Beanspruchung.
Stress ist ein normales, biologisches Phänomen, eine Art Notfallprogramm. Dieser Mechanismus ist uralt.
Vor Tausenden von Jahren lebten die Menschen in anhaltender Gefahr und benötigten die Stressreaktion zum Überleben. Drohte Gefahr, waren die Menschen blitzschnell in der Lage zu fliehen oder zu kämpfen. Schließlich ging es um das nackte Überleben.
Auch in der heutigen Zeit ist der uralte Mechanismus noch aktuell. Die Gefahren (Stressoren) haben sich zwar geändert, dennoch ist die Wirkung von Stress hilfreich, da sie uns alarmiert und somit schützt.
Wir geraten in Stress durch verschiedene Stressauslöser (Stressoren). Nicht nur schwerwiegende oder seltene Ereignisse, auch unerwartete und plötzlich wie aus dem "Nichts" auftretende und nervenaufreibende Situationen lösen in uns ein unangenehmes und bedrückendes Gefühl aus.
Diese Stressoren können uns belasten und aus dem Gleichgewicht bringen.
Sie wirken bei jedem Menschen auf das Verhalten, den Körper und die Psyche sehr unterschiedlich.
Es gibt vier Arten von Stressauslösern (Stressoren):
1. physikalische Stressoren
Beispiel 1: Lärm
Wir kennen das unangenehme Gefühl, wenn es ständig laut und schrill um uns herum ist. Ist dieser Zustand kurzweilig, dann können wir damit umgehen. Problematisch wird es, wenn kein Ende absehbar ist.
Das trifft auch für Kinder zu. Durch ständiges Stören beim Lernen, beim Hausaufgaben machen, beim Spielen oder beim abrupten Abbruch der Aktivität/Beschäftigung des Kindes durch die Bezugspersonen wird die Lust auf Lernen bald zum Frust.
Beispiel 2: Reizüberflutung
Durch die Sinne werden viele Reize gleichzeitig aufgenommen, z. B. Informationen aus den Medien, unterschiedlich sich überlappende Gespräche im privaten und öffentlichen Bereich und zahlreiche optische Eindrücke.
Dadurch entsteht die Gefahr, die Reize nicht mehr verarbeiten zu können. Das kann zur Überforderung führen.
2. Leistungsstressoren
Charakteristische Leistungsstressoren sind Überforderung durch Leistungs- und Termindruck. Kinder haben oft einen Wochenterminplan, der mit dem eines Erwachsenen vergleichbar ist.
Schule steht an erster Stelle. Erst nach der Erledigung der schulischen Verpflichtungen folgen die Freizeitaktivitäten.
Die Förderung des Kindes, vor allem, wenn es um seine Interessen und Begabungen geht, ist wichtig, aber weniger ist mehr.
3. soziale Stressoren
Durch erheblichen Leistungsdruck rückt immer mehr Mobbing- und Konkurrenzverhalten in den Mittelpunkt des Lebens.
Damit kommen Kinder oft nicht klar.
Probleme und Konflikte in der Schule mit Freunden oder im Verein verändern ihr Verhalten. Achte auf diese Veränderung und sprich mit deinem Kind darüber.
4. körperliche Stressoren
Zu den körperlichen Stressoren zählen unter anderem Verletzungen und Dauerschmerzen sowie Krankheit und körperliche Beeinträchtigung.
Auch Hunger und Durst haben negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Bei Hunger werden Stresshormone ausgeschüttet, die zu psychischem Stress führen. Der Körper reagiert mit Unruhe.
Bei länger anhaltendem Durst trocknet der Körper durch fehlende Wasserzufuhr aus.
Das Wort "Stress" ist den meisten Kindern bekannt. Sie drücken damit ihre Befindlichkeit aus.
In meinen Kursen "Entspannungstraining für Kinder" habe ich zu Beginn des Trainings folgende Fragen gestellt:
Was verstehst du unter Stress?
Was stresst dich und wie fühlst du dich bei Stress?
Wörtliche Wiedergabe der Antworten von Kindern der dritten, vierten und fünften Klasse:
- Stress ist, wenn ich mich schlecht fühle.
- Stress ist, wenn ich nicht das bekomme, was ich will.
- Stress ist, wenn ich brechen muss und Kopfschmerzen habe.
- Wenn ich einen Eintrag kriege, dann klopft mein Herz schnell.
- Wenn die Lehrerin sagt, wir schreiben eine Arbeit, dann habe ich Angst.
- Wenn ich zu viele Hausaufgaben machen muss, dann werde ich wütend und mache gar nichts.
- Stress ist, wenn ich schwitzige Hände habe.
- Stress ist, wenn ich Bauchschmerzen kriege.
- Stress ist, wenn ich nichts essen kann.
- Stress ist Lampenfieber, wenn ich etwas vortragen soll.
- Stress ist, wenn ich viele Termine am Tag habe.
- Schulstress, ich lerne und dann bin ich aufgeregt und vergesse das.
- Wenn ich eine schlechte Note bekomme und die Eltern schimpfen, dann heule ich.
- Ich habe Stress, wenn ich das Zeugnis kriege, dann tut mir der Bauch weh.
- Streit in der Schule mit anderen, das macht mich traurig.
- Wenn ich keine Zeit für Fußball habe, dann raste ich aus und werde wütend.
- Ich habe oft nach der Schule Stress. Das heißt Schulstress.
- Stress ist wenig Zeit zum Spielen, das macht mich traurig.
- Stress ist, wenn ich immer mein Zimmer aufräumen muss.
- Morgens beim Aufstehen, dann ist Stress mit den Eltern.
- Wenn ich etwas nicht schaffe, kriege ich Wut.
- Ich habe Stress, wenn wir eine Klassenarbeit schreiben. Dann schlägt mein Herz laut.
- Wenn ich in der Schule einen Test schreibe und nur noch eine Minute habe, dann kommt der Schweiß.
- Ich mag nicht, wenn wir eine Deutscharbeit schreiben.
- Ich kriege Stress, wenn ich mein Zimmer aufräumen muss. Da sage ich leise schlechte Wörter zu meiner Mutter.
- Wenn ich zu spät zur Schule komme, dann kriege ich einen roten Kopf.
- Wenn ich eine Klassenarbeit schreibe und nicht geübt habe, dann ärgere ich mich.
Weitere Fragen: Wer stresst dich und wie fühlst du dich dabei?
Einige Kinderantworten - wörtliche Wiedergabe:
- Wenn ich einen Film gucken will, sagt meine Mutter: mach...
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