Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Detailkarte | Online-Karte
Der Stadtkern, der ab etwa 1100 besiedelt wurde, lag im frühen Mittelalter noch erheblich tiefer. Später wurde wegen der Überflutungen der Moldau immer im Frühjahr das Straßenniveau aufgeschüttet, sodass unter der erhöhten Häuserfront ein unterirdisches Labyrinth zurückblieb. Zur Erkundung bietet sich diese Ausstellung an. Unter dem Magistrat eingeschlossen, verzweigen sich Verließe aus dem 13. Jh. Hier gibt es krumme Gänge, die für einen Menschen gerade breit genug sind. Das Auge tappt zwischen Dunkelheit und Signallicht. Man verweilt hier im »kafkaesken« Zustand.
Námestí Franze Kafky 1 | U-Bahn: Staromestská | www.franzkafkaworld.com | tgl. 11-19 Uhr | 250 Kc, erm. 200 Kc
© imago images: Arcaid Images
Die beiden Türme der Teynkirche mit jeweils acht Fialen dienten auch als Beobachtungsposten für Feuerwehr und Stadtwache.
Die Kirche wurde von Bürgern im frühen Mittelalter selbst finanziert. Schon aus diesem Grund war sie eine Rivalin des Veitsdoms, der im kaiserlichen Auftrag auf Staatskosten erbaut worden war. Als Zentrum der Utraquisten trug diese gotische Marienkirche statt des Kreuzes den Hussitenkelch. Das 1365 begonnene und 1385 im Rohbau fertige Gotteshaus erweiterte sich in jedem Jahrhundert um ein Dach, einen Turm oder einen Giebel, bis 1819 ein Feuer beinahe alles vernichtet hätte. Der Wiederaufbau von 1835 prägt das heutige Aussehen: außen schroff ohne Schnörkel, innen nüchtern sachlich. Rechts neben dem Altar befindet sich die Grabplatte von Tycho Brahe (┼ 1601). Der dänische Astronom wirkte neben Johannes Kepler am Hof Rudolf II. Und noch eine Besonderheit gibt es: das Grabmal von Simon Abeles, einem jüdischen Knaben, der 1694 von seinem Vater ermordet wurde, weil er Jesuit werden wollte. Seine Leiche wurde zuerst heimlich beerdigt, später exhumiert und römisch-katholisch in der Teynkirche beigesetzt. Die Geschichte schrieb der »rasende Reporter« E. E. Kisch auf.
Staromestské námestí 14 | U-Bahn: Námestí Republiky | www.tyn.cz | März-Dez. Di-Sa 10-13, 15-17, So 10-12 Uhr | statt Eintritt wird eine Spende erwartet
Der alte kaiserliche Zollhof ist heute ein reizvoller Komplex mit einem weiten Innenhof, zwei Toren und umliegenden engen Gassen. Der Name »Ungelt« stammt aus dem Deutschen für Unkosten und Geld, womit man den Zoll bezeichnete. Die Kaufleute und Handelskarawanen kamen bis aus dem Orient. Für diese wurde ein Hospital sowie eine Kirche errichtet. Dem bunten Treiben entsprangen etliche Legenden, vom »Kopflosen Templer« bis zum »Türken von Ungelt«, den man als leuchtendes Skelett gesehen haben will, wie er durch die Nächte geisterte. Den Renaissancepalast mit toskanischer Arkadenloggia im Hof ließ Graf Jakob Granovský 1560 erbauen, der als oberster Zollverwalter überaus vermögend war.
Besuchenswert ist das Haus zum goldenen Ring (Dum u zlatého prstenu). Es gehört zum Ungelt-Karree. In dem Museum liegt der Fokus auf der Darstellung Prags als Europas Großbaustelle des Mittelalters.
Týnská 6 | U-Bahn: Námestí Republiky | www.muzeumprahy.cz | Di-So 9-20 Uhr | 150 Kc, erm. 60 Kc
Das älteste heute noch repräsentative und fürs Rektorat genutzte Universitätsgebäude, das an dem gotischen Erker zu erkennen ist, rief Kaiser Karl IV. im Jahr 1348 als erste Hochschule Mitteleuropas ins Leben. Damals hatte es Fakultäten für theologische Philosophie, Jura, Medizin und die sieben freien Künste. Ausstellungen zur Zeitgeschichte gibt es in den Gewölbesälen.
Ovocný trh 3-5 | U-Bahn: Mustek | www.cuni.cz
Weltweit einzigartig. Auf Kubismus als Stilrichtung führte Prag sein Monopol. Auf einen Nenner gebracht, war es die »Kunst der Kristallisierung«. Alles bekam scharfe Kanten: Gebäude, Möbel, Malerei, Design, Glas und Porzellan. Im Shop Kubista lässt sich einiges davon kaufen, was man oben im Museum sah. Vergleichbares findet sich sonst nirgendwo.
Ovocný trh 19, Haus zur Schwarzen Muttergottes | U-Bahn: Námestí Republiky | www.czkubismus.cz | Shop: www.kubista.cz | Di 10-19, Mi-So bis 18 Uhr | Eintritt 150 Kc, erm. 80 Kc
Als solcher ist er auf keiner Karte verzeichnet. Diesem Weg, heute Zentralachse des Prager UNESCO-Weltkulturerbes, folgten einst die Krönungsprozessionen: vom Pulverturm, wo damals der alte Königshof stand, über die Karlsgasse durch die beiden mittelalterlichen Tore der Karlsbrücke bis hinauf zum Veitsdom am Hradschin. Von 1086 bis zuletzt 1836 waren es insgesamt 26 Herrscher, darunter auch Karl IV., Wenzel IV., Rudolf II. und Maria Theresia.
Das meistfrequentierte »Touristenpflaster« Prags kommt auch nachts nicht zur Ruhe. Trotzdem haucht einen in der Dunkelheit so manches Haus mit seiner Mystik an. Im Haus Nr. 4 »Zur französischen Krone« wohnte von 1607 bis 1612 der Astrologe Johannes Kepler. Das im Auftrag für Albrecht Valdstejn (Wallenstein) erstellte Horoskop bekam der Feldherr des Dreißigjährigen Krieges nicht. Die Berechnung sagte nämlich sein Todesdatum voraus, das später auf den Tag genau eingetreten ist. Durch das Kepler-Haus führt eine altstädtische Passage. Wer dem Andrang entkommen will, findet hier einen Fluchtweg zum Anna-Platz (Annenské námestí), wo man von ruhender Beschaulichkeit empfangen wird.
Der Königsweg führt über: Celetná, Altstädter Ring (Staromestské námestí), Kleiner Ring (Malé námestí), Karlova, Karlsbrücke, Mostecká, Kleinseitner Ring (Malostranské námestí), Nerudova, Ke Hradu (Burgrampe), Hradcanské námestí | U-Bahn: Staromestská (Ausgangspunkt) | www.kralovskacesta.cz
Das Palais zählt zu den bedeutendsten Barockjuwelen Prags. Die beiden muskulösen Atlanten am Portal schuf Matthias Bernhard Braun, der bedeutende Bildhauer der schönsten Steinheiligen (Vision der hl. Luitgard) auf der Karlsbrücke. Den Palaisbesitzer, Marschall Graf Clam-Gallas, Vize-König von Neapel, verließ bei diesem Prachtbau (1713) das Glück. Er machte Pleite, nachdem ihm misslang, Textilmanufakturen aus England in Böhmen anzusiedeln. Alljährlich zum Karneval leuchten die Festsäle in schillernder Pracht wieder: beim königlichen Kristallball (auf YouTube zu sehen). Es gibt Ausstellungen von verschiedenen Veranstaltern.
Husova 20 | U-Bahn: Staromestská | www.wussin.cz | Info, Ausstellungen: www.ahmp.cz | Di-So 10-18 Uhr
Übersichtskarte | Detailkarte | Online-Karte
Hier macht man eine einzigartige Erfahrung mit einem Palais. Es ist kein Museum. Beim Rundgang zeigen sich die Räume ungeschminkt, in einem Zwischenstadium aus Vergangenheit und Gegenwart. Patina an den roten Brokattapeten, vergilbte Wandmalerei, blinde Spiegel, ein Saal mit verschwundenem Glanz, und trotzdem spürt man die einstige Pracht. Man fühlt den Puls des damaligen adligen Lebens und den Wandel danach. Die historische Dokumentation beschränkt sich auf einige Schlüsseldaten. Beim Fensterblick steht man auf Augenhöhe mit der Staffage der Papststatuen auf der Salvatorkirche. Der Rummel von der Karlsgasse (Karlova) verflüchtigt sich in der stehengebliebenen Zeit.
Karlova 2 | U-Bahn: Staromestská | www.ghmp.cz | Di-So 10-18, Nov. bis März bis 16 Uhr | 60 Kc, erm. 30 Kc
© mauritius images: Carmen Steiner/Westend61
Wegen der Papststatuen an der St.-Salvator-Kirche wird der Kreuzherrenplatz auch »Wohnzimmer des Heiligen Geistes« genannt.
Der Platz ist sakrosankt, also derart hochheilig, dass man vom »Wohnzimmer des Heiligen Geistes« spricht. Flankiert von der St.-Franziskus-Kirche des Kreuzherrenordens und der St.-Salvator-Kirche, bildet sich ein herrlich harmonischer, geometrisch bemessener urbaner Raum, abgeschlossen mit dem Altstädter Brückenturm als Tor zur Karlsbrücke. Fast mittig erhebt sich die bronzene Statue von Karl IV. Die Enthüllung musste 1848 wegen Unruhen verschoben werden, weil das Denkmal von den deutschsprachigen Studenten sowie Professoren der Karlsuniversität gestiftet wurde. In Prag fand zugleich der erste panslawische Kongress statt. Die Behauptung, dass die Tschechen und Deutschen miteinander in Prag friedlich koexistierten, war nur eine Mär. Der ausgebrochene Pfingstaufstand 1848 wurde durch den österreichischen Fürsten von Windisch-Graetz ausgerechnet an der Karlsbrücke brutal blutig niedergeschlagen. Doch die patriotische »Wiedergeburt der tschechischen Nation« (Národní obrození) war nicht mehr aufzuhalten.
Metro/Tram: Staromestská
Nach dem...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.