Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Enrique ist glücklich verheiratet, beruflich erfolgreich und hat ein Riesenproblem: Er wird erpresst . brisante Spannungsgeschichte, erotisches Kammerspiel, zeitpolitischer Schlüsselroman - in seinem neuesten Roman hat Mario Vargas Llosa ein so kunstreiches wie lebensechtes Panorama der menschlichen Verhältnisse geschaffen, ein Werk von staunenswerter Tiefenschärfe und bleibender Gültigkeit. Enrique wird erpresst. Von Garro, dem Besitzer eines Boulevardblatts, der belastende Fotos hat und ihn zwingen will, in die Zeitschrift zu investieren. Enrique sucht Rat bei Luciano, seinem alten Weggefährten und Anwalt, verliert jedoch im entscheidenden Moment die Nerven und bietet dem Erpresser offen die Stirn. Der bringt darauf die Fotos und wird kurze Zeit später tot aufgefunden, brutal ermordet. Enrique, geschäftlich wie moralisch ruiniert, glaubt, das sei das Ende. Doch es ist erst der Anfang. Denn während die Polizei ihn der Bluttat verdächtigt und er in undurchsichtige Machenschaften gerät, die aus den allerhöchsten Regierungskreisen gesteuert scheinen, kommen sich seine und Lucianos Frau mehr als nur freundschaftlich nahe ...
War sie aufgewacht oder träumte sie noch? Dieser heiße Kitzel am rechten Fußrücken war die ganze Zeit da, ein ungewöhnliches Gefühl, das mit einem Kribbeln ihren ganzen Körper erfasste und ihr sagte, dass sie nicht allein im Bett lag. Ein Wust von Erinnerungen kam herbeigesaust, aber sie sortierten sich, wie ein Kreuzworträtsel, das sich allmählich füllt. Sie waren gut gelaunt gewesen, auch ein wenig angesäuselt von dem Wein nach dem Essen, kamen vom Terrorismus auf die Filme zu sprechen und auf den Gesellschaftsklatsch, als Chabela auf die Uhr sah und hochsprang, ganz blass: »Die Ausgangssperre! Mein Gott, das schaffe ich nicht mehr bis nach La Rinconada. Wie uns die Zeit davongeflogen ist.« Marisa bestand darauf, dass sie über Nacht blieb. Probleme gäbe es nicht, denn Quique war nach Arequipa gefahren, wegen einer Vorstandssitzung morgen früh in der Brauerei, sie waren Herrinnen über die Wohnung am Golfplatz. Chabela rief ihren Mann an, und Luciano, immer verständnisvoll, sagte, es spreche nichts dagegen, er werde sich darum kümmern, dass die beiden Mädchen pünktlich den Schulbus nähmen. Chabelita solle einfach bei Marisa bleiben, das sei besser, als gegen die Ausgangssperre zu verstoßen und von einer Patrouille angehalten zu werden. Verdammte Ausgangssperre. Aber klar, der Terrorismus war schlimmer.
Chabela blieb über Nacht, und Marisa spürte nun die Fußsohle ihrer Freundin auf dem rechten Spann: ein leichter Druck, ein sanftes, warmes, zärtliches Gefühl. Wie kam es, dass sie so nah beieinanderlagen in diesem großen Ehebett, über das Chabela, als sie es sah, gescherzt hatte: »Mensch, Marisita, kannst du mir sagen, wie viele Personen in dem Riesending schlafen?« Sie erinnerte sich noch, wie sie sich auf ihre jeweilige Seite gelegt hatten, mit mindestens einem halben Meter Abstand. Wer von ihnen beiden war im Schlaf so weit gerutscht, dass Chabelas Fuß nun auf dem ihren lag?
Sie traute sich nicht, sich zu rühren. Sie hielt den Atem an, um ihre Freundin nicht zu wecken, nicht dass sie den Fuß zurückzog und dieses angenehme Gefühl verschwand, das vom Fußrücken aus ihren ganzen Körper ergriff und sie in Spannung hielt, konzentriert. Nach und nach erkannte sie im Dunkel des Schlafzimmers ein paar Streifen Licht in den Jalousien, den Schatten der Kommode, die Tür zur Ankleide, die Badezimmertür, die Rechtecke der Gemälde an der Wand, Tilsas Wüste mit Schlangenfrau, Szyszlos Kammer mit dem Totem, die Stehlampe, die Skulptur von Berrocal. Sie schloss die Augen und lauschte: ganz schwach, aber regelmäßig, das war Chabelas Atem. Sie schlief, vielleicht träumte sie auch, bestimmt war sie selber im Schlaf an den Körper ihrer Freundin herangerückt.
Überrascht, beschämt fragte sie sich erneut, ob sie wach war oder träumte, und schließlich wurde Marisa klar, was ihr Körper längst wusste - sie war erregt. Die zarte Fußsohle, die ihr da den Fußrücken wärmte, hatte ihre Haut und ihre Sinne entflammt, und sie war sich sicher, wenn sie mit der Hand zwischen ihre Beine führe, wäre es dort ganz feucht. Bist du verrückt geworden?, sagte sie sich. Dich erregen zu lassen von einer Frau? Seit wann das, Marisita? Alleine hatte sie sich schon oft erregt, klar, hatte auch schon mal mit dem Kopfkissen zwischen den Beinen masturbiert, aber immer hatte sie dabei an Männer gedacht. An eine Frau? Soweit sie sich erinnern konnte, niemals! Doch jetzt war sie erregt, bebte von Kopf bis Fuß und verging vor Lust, wünschte sich, dass sich nicht nur ihre Füße berührten, sondern ihre Körper, dass sie wie an ihrem Fußrücken überall die Nähe und die Wärme ihrer Freundin spürte.
Mit klopfendem Herzen und einer Atmung, als würde sie schlafen, drehte sie sich ein Stück zu ihr hin und merkte, auch ohne sie zu berühren, dass sie jetzt nur noch ein paar Millimeter von Chabelas Rücken, ihrem Po, ihren Beinen entfernt lag. Sie hörte deutlich ihren Atem und glaubte, einen verborgenen Dunst zu spüren, der diesem nahen Körper entströmte, der zu ihr drang und sie umhüllte. Wie von selbst, so als wäre es ihr nicht bewusst, streckte sie ganz langsam die rechte Hand aus und legte sie ihrer Freundin auf den Oberschenkel. Verflixte Ausgangssperre, dachte sie. Ihr Herz schlug schneller, bestimmt würde Chabela gleich aufwachen, würde ihre Hand fortschieben: »Weg da, fass mich nicht an, bist du verrückt geworden? Was fällt dir ein.« Aber Chabela rührte sich nicht, schien immer noch versunken in einem tiefen Schlaf. Sie hörte, wie ihre Freundin einatmete, ausatmete, und ihr war, als wehte diese Luft zu ihr, dränge ihr durch die Nase und den Mund und wärmte ihr Inneres. Und bei aller Erregung dachte sie, wirklich absurd, immer wieder an die Ausgangssperre, die Stromausfälle, die Entführungen - vor allem den entführten Cachito - und die Bomben der Terroristen. Was für ein Land, was für ein Land!
Unter ihrer Hand war der Schenkel ganz fest und glatt, leicht feucht, vielleicht vom Schwitzen oder von irgendeiner Creme. Hatte Chabela sich vor dem Schlafengehen im Bad eine von ihren Cremes genommen? Sie hatte nicht gesehen, wie sie sich auszog, hatte ihr nur eins ihrer Nachthemden gegeben, ein sehr kurzes, und umgezogen hatte sie sich im Ankleidezimmer. Als Chabela wieder hereinkam, hatte sie es bereits übergezogen, es war fast durchsichtig und ließ die Arme und die Beine und ein Stückchen ihres Pos unbedeckt, und Marisa erinnerte sich, wie sie gedacht hatte, was für ein schöner Körper, wie gut sie sich gehalten hat, und das bei zwei Töchtern, aber sie geht ja auch dreimal in der Woche ins Fitnessstudio. Sie war immer weiter gerückt, Millimeter für Millimeter, in der ständig wachsenden Angst, ihre Freundin zu wecken, und jetzt spürte sie, entsetzt, aber glücklich, wie sich hier und da, im Rhythmus ihrer beider Atmung, ihre Beine, ihre Hintern kurz berührten und sofort wieder trennten. Gleich wird sie wach, dachte sie, das ist doch Wahnsinn, was du da machst, Marisa. Aber sie wich nicht zurück und wartete - worauf? - wie in Trance auf die nächste flüchtige Berührung. Ihre rechte Hand ruhte weiter auf Chabelas Oberschenkel, und Marisa merkte, wie sie nun selber schwitzte.
In dem Moment bewegte sich ihre Freundin. Sie glaubte, ihr Herz bliebe stehen. Für ein paar Sekunden hielt sie den Atem an, schloss die Augen ganz fest und tat, als würde sie schlafen. Chabela hatte, ohne sich umzudrehen, den Arm gehoben, und jetzt spürte Marisa, wie sich Chabelas Hand auf die ihre legte. Würde sie sie fortstoßen? Nein, im Gegenteil, ganz sanft, liebevoll schlang sie die Finger darum und zog die Hand mit leichtem Druck über ihre Haut bis zwischen die Beine. Marisa konnte nicht glauben, was da geschah. An den Fingern spürte sie nun die Haare eines leicht erhöhten Schamhügels und die pitschnasse, pulsierende Öffnung, auf die Chabela ihre Hand presste. Am ganzen Körper zitternd, drückte sich Marisa jetzt mit ihren Brüsten, dem Bauch, den Beinen an den Rücken, den Po und die Beine ihrer Freundin, rieb zugleich mit allen fünf Fingern ihr Geschlecht, versuchte die kleine Klitoris zu finden, trennte die feuchten Lippen dieser Vagina, die sich vor Sehnsucht wölbte, geführt immer von Chabelas Hand, und sie spürte, wie ihre Freundin ebenfalls bebte und sich an ihren Körper schmiegte, ihr half, sich mit ihr zu verflechten und zu verschmelzen.
Marisa tauchte mit dem Gesicht in Chabelas dichtes Haar und schwenkte den Kopf hin und her, bis sie ihren Hals und ihre Ohren fand, und jetzt küsste sie sie, leckte daran und knabberte genüsslich, ohne an irgendwas zu denken, blind vor Glück und vor Lust. Ein paar Sekunden oder Minuten später hatte sich Chabela umgedreht und suchte nun ihrerseits nach Marisas Mund. Sie küssten sich gierig, verzweifelt, erst auf die Lippen, und dann öffneten sie sie, ihre Zungen umschlangen sich, ihr Speichel vermischte sich, während ihre Hände eine der anderen das Nachthemd auszogen - vom Leib rissen -, bis sie nackt waren und ein einziges Knäuel. Sie wälzten sich hin und her, streichelten einander die Brüste, küssten sie, dann die Achseln, den Bauch, fingerten an der Scheide der anderen, und sie spürten es dort unten pochen in einer Zeit ohne Zeit, die so intensiv war wie unendlich.
Als Marisa schließlich, befriedigt und benommen, in einen Schlaf sank, gegen den sie nicht mehr ankam, konnte sie sich nur noch sagen, dass weder sie selber noch Chabela - die jetzt offenbar auch in den Schlaf entschwand - bei alldem ein einziges Wort gewechselt hatten. Sie tauchte hinab in eine bodenlose Tiefe, und noch einmal musste sie an die Ausgangssperre denken und glaubte in der Ferne eine Explosion zu hören.
Stunden später, als Marisa aufwachte, fiel das graue Licht des Tages ins Schlafzimmer, kaum gefiltert von den Jalousien. Sie war allein im Bett, und ein Gefühl von Peinlichkeit überkam sie, sie zitterte am ganzen Körper. War das alles wirklich passiert? Das war nicht möglich, nein, nein. Aber doch, klar war es passiert. Da hörte sie etwas im Badezimmer, und erschrocken schloss sie die Augen und tat, als würde sie schlafen. Sie öffnete sie wieder einen Spalt, und durch die Wimpern sah sie Chabela, angezogen und zurechtgemacht, schon auf dem Sprung.
»Marisita, bitte vielmals um Entschuldigung, ich habe dich geweckt«, hörte sie Chabela sagen, im natürlichsten Ton der Welt.
»Ist das dein Ernst?«, stammelte sie, ihre Stimme war, dachte sie, wahrscheinlich kaum zu hören. »Du willst schon gehen? Willst du nicht erst frühstücken?«
»Nein, Schätzchen«, antwortete ihre Freundin, sie allerdings mit fester Stimme, und sie schien sich auch...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.