Schweitzer Fachinformationen
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Outdoor-Jungschar beschreibt ein Jungscharkonzept, bei der einmal im Monat eine zwei- bis dreistündige Jungschar stattfindet. Die Jungschar findet ausschließlich draußen statt und richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und 13 Jahren. Das Konzept der Outdoor-Jungschar versucht, in den Orten Impulse zu setzen, an denen es keine traditionelle Jungschararbeit mehr gibt bzw. an denen die Jungschararbeit einen neuen Impuls braucht. Die Outdoor-Jungschar kann aber auch alternativ oder ergänzend zu einer bestehenden klassischen Jungschar angeboten werden. Outdoor-Jungschar braucht dabei durchaus eine gute Vorbereitung. Das lässt sich nicht einfach aus den Ärmeln schütteln. Die Teilnehmenden merken aber, wenn man mit Leidenschaft dabei ist. In der Outdoor-Jungschar leben wir das Motto: Einmal im Monat Vollgas für die Kids.
Die Outdoor-Jungschar ist jedoch keine Jungschar, die ihr reguläres Programm einfach nur nach draußen verlegt. In der Outdoor-Jungschar wird Feuer gemacht und darüber gekocht, geschnitzt, die Tier- und Pflanzenwelt erforscht, ein Lager gebaut. Kurz: Die Welt außerhalb unserer Häuser wird erkundet. Dabei steht das praktische Ausprobieren im Vordergrund. Kinder werden dazu ermutigt, sich selbst auszuprobieren. Dazu brauchen Kinder Zeit, einen passenden Ort sowie einen sicheren Rahmen. Outdoor-Jungschar ist dabei aber auch kein hartes Survival-Training. Weder bei den Mitarbeitenden noch bei den Teilnehmenden werden deshalb besonderes Outdoor-Vorwissen oder besondere Fähigkeiten vorausgesetzt.
Vielmehr geht es darum, Kinder durch das gemeinsame Erleben von Outdoor-Abenteuern in ihrer Persönlichkeit zu stärken und in Kontakt mit Schöpfung sowie Schöpfer zu bringen.
Was die Outdoor-Jungschar ausmacht, zeigt sich auch in den folgenden fünf Zielen.
"Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muss sie allein machen" (Kurt Tucholsky).
Menschen jeden Alters lieben Abenteuer, denn sie sind spannend und man fühlt sich lebendig. Außerdem kann man danach stolz von seinen Abenteuern erzählen. Obwohl gerade Kinder Abenteuer lieben, gibt es in ihrem Leben immer weniger davon. Denn damit Kinder selbst Abenteuer in der Natur erleben können, braucht es einen Ort, an dem das möglich ist, sowie das Einverständnis der Eltern, sich an diesen Ort zu begeben. Ein Problem dabei ist, dass es immer weniger Natur gibt, in der Kinder selbstständig spielen dürfen. Nicht nur in der Stadt gibt es wenig Natur, sondern auch auf dem Land gibt es wenig Naturraum, der keine landwirtschaftliche Nutzfläche ist. Hier liegt deshalb eine große Chance für die Jungschararbeit. Wir können den passenden Ort und einen sicheren Rahmen bieten und damit die Grundlage bieten, damit Kinder Outdoor-Abenteuer erleben können.
Beim Erleben eines Abenteuers geht es aber für Kinder nicht nur darum, eine gute Zeit zu haben. Bei den Abenteuern können Kinder Erfahrungen machen, welche das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken. Insbesondere die Erfahrungen, die in der Kinder- und Jugendzeit gemacht werden, sind dabei sehr prägend.
"Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben" (Maxim Gorki).
In der heutigen Welt ist vieles durchstrukturiert - auch im Leben der Kinder. In der Outdoor-Jungschar bekommen Kinder die Zeit, den Raum und den sicheren Rahmen und damit die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und eigene Ideen umzusetzen. Die Kinder können dabei lernen, dass sie selbst in der Lage sind, kreative Lösungen zu finden, um Herausforderungen zu bewältigen. In der heutigen Welt sind wir schnell dabei, das Internet nach Lösungen zu durchforsten, ein YouTube-Tutorial anzuschauen oder neuerdings auch ChatGPT und KI nach Lösungen zu befragen. Das ist auch nicht schlecht, fördert aber nicht unsere Kreativität und das Zutrauen, dass wir selbständig mit Herausforderungen fertig werden können.
In der Natur ist nichts fertig, das bedeutet: Wir müssen bzw. dürfen selbst kreativ werden. Es ist ein wundervoller Spielplatz mit unendlich vielen Spielmöglichkeiten.
In der Outdoor-Jungschar geht es nicht um heftige Outdoor-Fähigkeiten. Es geht darum, etwas auszuprobieren, das man noch nie gemacht hat. Das kann sein, dass zum ersten Mal mithilfe eines Streichholzes ein eigenes Feuer gemacht wird oder dass das Feuer mit Feuerstahl und Birkenrinde entzündet wird. Einen kleinen Schritt mehr als das, was man kennt, das ist das Ziel.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Das zeigt sich auch in der Freizeit der Kinder, welche heute oftmals kein leistungsfreier Raum mehr ist. Wir wollen in der Outdoor-Jungschar ein Gegenpol setzen. Denn freies, kreatives, nicht auf Produktivität getrimmtes Tun hat seinen ganz eigenen Wert. Dafür brauchen Kinder Orte, an denen sie sich ausprobieren dürfen, eigene Ideen gewürdigt werden und ihnen etwas zugetraut wird.
"Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit" (Platon).
Die Natur ist faszinierend und lädt zum Staunen ein: Wir können über Tiere staunen, über die Pflanzenwelt oder das Naturschauspiel am Himmel. Menschen und vor allem Kinder fühlen sich davon ergriffen. Dabei stellt sich nicht selten die Frage, wie das alles entstanden ist. War es nur Zufall oder gibt es einen Schöpfer?
Zudem stehen auch junge Menschen vor der Herausforderung, die Natur zu schützen. Um eine intrinsische Motivation zu haben, etwas zu schützen, braucht es einen persönlichen Kontakt. Es fällt leichter, sich für etwas einzusetzen, das man kennt und schätzt.
Um die Natur kennenzulernen, muss man sie selbst erleben. Zwar können wir im Fernsehen oder durch Social Media anderen bei ihren Naturerlebnissen zuschauen, doch das ist nicht vergleichbar mit eigenen Erfahrungen. Die Natur bietet so vieles, das man nur erleben kann, wenn man selbst vor Ort ist. Die Natur kann man mit allen Sinnen wahrnehmen: Wir können sie sehen, fühlen, riechen, hören und auch schmecken.
"Erzähle mir - und ich vergesse. Zeige mir - und ich verstehe. Lass es mich tun - und ich behalte" (Konfuzius).
Verkündigungsformen und -formate haben in unserer Kirche einen Fokus auf Schrift und Wort. Das ist auch verständlich, immerhin liegt unserem Glauben die Bibel zugrunde. Ich bin aber davon überzeugt, dass man das Evangelium auch durch praktisches Erleben und Tun weitergegeben und erfahren kann. Wenn man in der Natur unterwegs ist, gibt es viele Möglichkeiten, an das gerade Erlebte mit der Verkündigung anzuknüpfen. Dadurch kann das Evangelium ganzheitlich erfahrbar werden, sozusagen mit Kopf, Herz und Hand.
Wenn wir Menschen emotional ergriffen sind, weil das gerade Erlebte etwas Besonderes für uns ist, vergessen wir das so schnell nicht. In der Outdoor-Jungschar versuchen wir deshalb eine Verbindung zwischen emotional Erlebtem und Verkündigung herzustellen.
"Amen, das sage ich euch: Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt, [.] das habt ihr für mich getan" (Mt 25,40 BB).
Jesus lebte Beziehung - zu den Menschen, denen er begegnete und in ganz besonderer Weise zu seinen zwölf Jüngern. Gemeinsam Leben teilen und spüren, dass man Teil einer Gruppe ist - das ist auch nach 2.000 Jahren Kirchengeschichte noch immer aktuell. Vielleicht in der heutigen, individualistischen Gesellschaft wichtiger denn je.
Wie hat Jesus mit den Menschen Beziehung gelebt? Eine Sache, von der wir immer wieder in der Bibel lesen, ist das gemeinsame Essen. Gemeinsam zu essen und dabei ins Gespräch zu kommen, baut Beziehung. Teilweise wird heute in Familien nicht mehr gemeinsam gegessen oder Fernseher und Handy lenken von der Gemeinschaft ab. Solche Ablenkung gibt es in der Natur nicht. Es ist einfacher, ins Gespräch zu kommen, wenn man um ein Lagerfeuer sitzt. In der Outdoor-Jungschar wollen wir Beziehung...
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