Schweitzer Fachinformationen
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen noch immer zu den häufigsten Todesursachen und kommen häufiger vor als Krebs. Dabei spielen eine bei fast allen Menschen mit zunehmendem Alter fortschreitende Verdickung und Starrheit der kleinen und großen Blutadern eine Hauptrolle. Der Fachbegriff für diese vom Volksmund als »Verkalkung« charakterisierte Störung lautet »allgemeine Arteriosklerose«.
Mittlere und kleinere Arterien regeln den Blutfluss durch Verengung und Erweiterung des Durchmessers mithilfe von kleinen Muskelfasern, die sich in der Arterienwand befinden. Über Nerven und Hormone werden die Weite der Gefäße und damit der Blutfluss gesteuert. Eine andauernde Verengung sowie die im Alter abnehmende Elastizität der Arterien sind häufige Ursachen eines ständig erhöhten Blutdrucks, den man als Bluthochdruck oder Hypertonie bezeichnet. Tückisch am Bluthochdruck ist, dass er fast keine körperlichen Beschwerden verursacht. Man schätzt, dass in Deutschland etwa ein Viertel der behandlungsbedürftigen Menschen mit erhöhtem Blutdruck (2,5 von rund 10 Millionen) nichts von seiner Erkrankung weiß.
Die nachlassende Elastizität der Arterien wird durch Einlagerung von Cholesterin in die Arterienwand verschlimmert. Außerdem lagern sich zusätzlich Blutgerinnsel an die dann raue und entzündete Gefäßwand, welche zur teilweisen oder vollständigen »Verstopfung« der Arterie führen können. Je nach Wichtigkeit der entsprechenden Arterie für das versorgte Gewebe kann dies dramatische Folgen haben: Ein Verschluss einer Herzkranzader (=Koronararterie), die das Herz mit sauerstoffreichem Blut versorgt, führt zum Absterben von entsprechenden Abschnitten der Herzmuskulatur, zum Herzinfarkt. Eine schlechte Durchblutung durch teilweisen oder vollständigen Verschluss von in die Arme und Beine führenden Arterien wird als periphere arterielle Verschlusskrankheit bezeichnet. Ein Verschluss der Unterschenkelarterie kann in extremen Fällen zum Absterben der Zehen führen (Raucherbein). Erkennbar wird diese Entwicklung zunächst durch Neigung zu kalten Extremitäten und schlecht tastbarem Puls an den entsprechenden Stellen. Verschlüsse von Hirnarterien führen zu einer mehr oder weniger deutlichen Einschränkung der Hirnfunktion mit Gedächtnisstörungen.
Neben einer arteriosklerotischen Veränderung der Gefäße gibt es verschiedene andere Ursachen für einen erhöhten Blutdruck. Hierzu wird kurz auf die Regulation des Blutdrucks eingegangen. Der Blutdruck des Menschen muss sich zum Beispiel bei Lageänderung vom Liegen zum Stehen innerhalb von Sekunden anpassen können, um eine gleichmäßige Durchblutung der einzelnen Organe sicherzustellen. Dabei werden niemals alle Gebiete gleichermaßen, sondern je nach Bedarf versorgt. Ein Beispiel ist die Müdigkeit nach einer opulenten Mahlzeit, die sich durch Lenkung des Blutes in die Bauchorgane erklärt, wobei die Gehirndurchblutung relativ vermindert werden kann. Bei starker körperlicher Arbeit fließt das Blut in die dabei besonders tätige Muskulatur, sodass die Bauchorgane entsprechend weniger durchblutet werden. Der Blutdruck wird durch »Rezeptoren« (Druckfühler, die über die Spannung in der Arterienwand den Blutdruck erfassen) im Halsbereich über Nerven an bestimmte Gehirnzentren übermittelt. Von dort wird der Kreislauf über aktivierende Teile des unwillkürlichen Nervensystems (Sympathikus) oder über den bremsenden Gegenpart (Vagus) gesteuert. Eine Aktivierung über den Sympathikus veranlasst das Herz zu stärkerer und schnellerer Pumpfunktion und führt zu Verengung von Arterien und Venen im Haut- und Bauchbereich, während die Muskulatur besser durchblutet wird. Neben dem von den Druckrezeptoren vermittelten Blutdruck gehen in die Kreislaufregulation auch emotionale Faktoren wie Freude, Schreck, Angst, Schmerz, Lärm ein und führen zu teilweise unnötiger Aktivierung. Auf diese Weise kann ständige übermäßige Belastung (Stress) die Entstehung eines Bluthochdrucks begünstigen, insbesondere in Kombination mit weiteren Risikofaktoren.
Die Nieren und Nebennieren können über verschiedene Hormone die Blutmenge durch Anpassung der Ausscheidung von Flüssigkeit und Salzen und damit den Blutdruck regelnd beeinflussen. Viele Blutdruckmedikamente greifen in diese Regulation ein. In den meisten Fällen kann oder will man die Ursache bei einem Bluthochdruck nicht feststellen; die entsprechende Diagnose lautet dann »essentielle Hypertonie«.
Herz-Kreislauf-System
Aus dem Verhalten des Blutdrucks in Ruhe, unmittelbar nach dem Aufstehen sowie unter körperlicher Belastung (Treppensteigen, Fahrradergometer), und verschiedenen Labordaten aus dem Blut kann der Arzt einen wichtigen Einblick in den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems gewinnen. Am besten gibt eine 24-Stunden-Messung Auskunft, da mitunter gesundheitsschädliche Bluterhöhungen auch nachts auftreten.
Da ein jahrelang erhöhter Blutdruck für das Herz eine erhebliche Mehrbelastung bedeutet, kann häufig nach einigen Jahren eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) infolge der andauernden Überlastung des Herzmuskels auftreten. Sie äußert sich darin, dass das Herz zunächst keinen größeren, später auch keinen kleineren Belastungen mehr gewachsen ist. Die Patienten sind körperlich wenig leistungsfähig und kommen bereits beim Treppensteigen sehr schnell außer Atem. Dies ist ein Zeichen, dass dem Körper nicht mehr genügend Sauerstoff zur Verfügung steht. Häufig führen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz dazu, dass bei Belastung auch der Herzmuskel selbst in einen Sauerstoffmangel gerät, was sich durch stechende Herzschmerzen mit Ausstrahlung in den linken Arm bemerkbar macht. Dies nennt man Angina pectoris (Herzenge).
Die Entwicklung dieser Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängt eng mit der Lebensweise zusammen. In der modernen Medizin wird die Bedeutung entsprechender Risikofaktoren immer wieder bestätigt. Zu nennen sind Rauchen, Blutdruck über 130 systolisch und/oder 90 diastolisch, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht sowie Zuckerkrankheit.
Arteriosklerose ist kein Schicksal
Amerikanische Studien haben gezeigt, dass durch die alleinige Änderung des Verhaltens im täglichen Leben bereits vorhandene Verkalkungserscheinungen zurückgebildet werden können. Man muss also eine Arteriosklerose nicht als unveränderliches Schicksal betrachten, sondern kann selbst daran arbeiten, seine Gefäße wieder zu »verjüngen«. Entsprechende Verhaltensänderungen bestanden laut der ersten Studie von Ornish in einem Bewegungsprogramm, einer dietätischen Einschränkung der Fett- und Kalorienzufuhr sowie einem Entspannungstraining gegen übermäßigen Stress.
Beim Zusammentreffen von zwei oder mehr Risikofaktoren steigt das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken oder sogar daran zu sterben, sprunghaft an. Ärzte weisen daher immer wieder darauf hin, dass möglichst alle, zumindest aber ein oder zwei Risikofaktoren beseitigt werden müssen. Trotz aller Aufklärungsarbeit ist die Erkenntnis noch nicht allgemein verbreitet, dass die Überlebensaussichten bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren im Durchschnitt schlechter sind als bei den meisten Krebserkrankungen. So hat ein 50-jähriger Mann mit den Risikofaktoren Bluthochdruck (über 160 systolisch) und Cholesterin (über 280 mg/dl) ohne Änderung seiner Lebensweise und ohne medikamentöse Behandlung nur eine 50-prozentige Chance, die nächsten zehn Jahre zu überleben.
Während Bewegung und Diät zwei wichtige Risikofaktoren beseitigen können, sind die Rollen von Psyche und Stress weniger klar und sollen daher im folgenden Abschnitt dargestellt werden.
Schon lange sind die Zusammenhänge zwischen der Psyche und dem Risiko für bestimmte Herzerkrankungen bekannt. Die früher beschriebene Einteilung in eine sog. Typ-A- und Typ-B-Persönlichkeit ist wegen der in der Praxis meist vorkommenden Mischtypen heute nicht mehr bedeutsam. Es gilt: Nur dann, wenn der Ehrgeiz nicht von entsprechender Anerkennung und Erfolg belohnt wird sowie das Gefühl, fremdbestimmt zu leben, vorherrscht und wenn eine entsprechende Feindlichkeit gegenüber den Mitmenschen sowie Ängstlichkeit besteht, ist das Herzinfarktrisiko tatsächlich erhöht.
Diese Beobachtungen wurden dann mit Erkenntnissen aus der Stressforschung kombiniert: Ständiger Stress führt zu Blutdruckerhöhung und einer Erhöhung der Cholesterinwerte im Blut. Ohne ausreichenden Ausgleich durch Bewegung und nachfolgende Entspannung wird der Entwicklung einer Arteriosklerose und ihrer Folgekrankheiten Vorschub geleistet. Daher kommt innerhalb der Lebensordnung dem bewussten Leben mit Vermeiden von übermäßigem Stress und Berücksichtigung eines notwendigen Ausgleichs mit Entspannungsmaßnahmen und gesundem Schlaf eine besondere Rolle zu.
Omega-Fettsäuren
Eine wichtige Rolle kommt ferner den ungesättigten Fettsäuren in der Nahrung zu, welche eng mit entsprechenden Entzündungsübermittlern verzahnt und vor allem in wertvollen Pflanzenölen enthalten sind. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus Fischöl, vor allem die...
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