Schweitzer Fachinformationen
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Ursprünglich war im Yoga eine ganz enge, persönliche Beziehung zwischen Lehrer und Schüler vorgesehen. Die Unterweisungen fanden ausschließlich im Einzelunterricht statt.
Der Yoga konnte sich über Jahrtausende erhalten und wirkt heute noch frisch und modern, weil er ein Übungssystem anbietet, das viele Probleme zu überwinden hilft, die die Menschen der Gegenwart ebenfalls kennen.
Yogatexte - wie das »Yoga-Sutra« des Weisen Patañjali aus der Zeit um 400 n. Chr. (>) - schildern in einfachen Worten, warum unser Geist oft so unruhig ist und wie uns dadurch Leid in allen Lebensbereichen entsteht. Sie geben Anweisungen, wie wir unseren Geist schulen können, stabiler, stiller und klarer zu werden, wie wir mit unseren Ängsten umgehen können und wie sich unnötiges und selbst verursachtes Leid vermeiden lässt.
Der etwas später entwickelte Hatha-Yoga (>) bezieht im Laufe der Jahrhunderte auch den Körper mit ein und macht Vorschläge, wie man über den Körper und über den Atem auf den Geist einwirken kann. Hauptsächlich aber beschäftigt sich der Hatha-Yoga intensiv mit dem Fließen und Lenken unserer Lebensenergie: Prana im Sanskrit entspricht dem chinesischen Chi. Auch die Verbindung zur altindischen Heilkunst, dem Ayurveda, war immer sehr eng.
Das vorliegende Buch verbindet den »klassischen« Yoga Patañjalis mit dem Hatha-Yoga und zeigt eine Fülle vielfach erprobter und bewährter Methoden. Diese werden Ihnen helfen zu erkennen, was Ihnen Leid verursacht - egal ob körperliches oder seelisches -, wie Sie dieses Leid verringern und es zukünftig vermeiden können. Mithilfe einfacher Übungen und Techniken können Sie Ihre Lebensqualität entscheidend verbessern und durch die positiven Erfahrungen selbstbewusster und selbstwirksamer werden.
Der Yoga will die Menschen in einen Zustand führen, der sie unabhängig, handlungsfähig und so frei wie möglich macht - ein Anliegen, das nie an Aktualität eingebüßt hat.
Der vorliegende Yogaratgeber macht Sie mit den Grundlagen des Patañjala-Yoga und des Hatha-Yoga bekannt. Er wendet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, Yogaschüler/innen und Yogalehrer/innen und dient dazu, das eigene Üben zu inspirieren und zu klären. Daneben ist er ein Nachschlagewerk für den Yogaweg (Sadhana) und für viele bewährte Hatha-Yogahaltungen.
Die Körperhaltungen (Asanas) und Übungen in diesem Buch sind bewusst einfach gewählt. Sie unterscheiden sich damit von den meisten der komplizierten Haltungen, die nur durch jahrelange Übung zu meistern sind. Auch die einfacheren Übungen und Haltungen ermöglichen es, die Prinzipien der Yogaübungspraxis zu erfahren.
Würden Sie nämlich gleich mit den anspruchsvollen Asanas beginnen, müssten Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit anfangs der richtigen Ausführung der äußeren Form widmen. Im Yoga ist die äußere Form jedoch zweitrangig. Sie stellt nur den Rahmen dar, denn die Haltungen werden nicht um ihrer selbst willen geübt, sondern sind vielmehr Mittel zum Zweck. Die uns überlieferten Yoga-Asanas sind so konzipiert, dass sie jeweils bestimmte Aspekte unseres Körpers (wie die Verdauung), unserer Seele (zum Beispiel Verinnerlichung) oder unseres Geistes (zum Beispiel Achtsamkeit) ansprechen. Sie dienen dazu, uns diese speziellen inneren Erfahrungen zu ermöglichen.
Da es also um das innere Erfahren und Erleben geht, sollten Sie mit dem Einfachen beginnen und es so lange üben, bis Sie das Prinzip der Bewegung oder Haltung nachvollziehen können.
Wenn die Form einfach ist, können Sie sich außerdem viel stärker auf sich selbst konzentrieren. Sie spüren sich besser in Ihren normalen Bewegungs- und Haltungsmustern und gewinnen so Klarheit über das, was Sie können und was Sie noch nicht so gut können und was Ihnen Schwierigkeiten bereitet.
Mittels einfacher Übungen und Bewegungen lernen Sie zu erkennen, wie Sie strukturiert sind, welche körperlichen, geistigen und seelischen Verhaltensweisen Sie sich im Laufe Ihres Lebens zu eigen gemacht haben. Das ergibt sich einfach aus der Tatsache, dass Sie sich immer mit Ihrer Geschichte, Ihren Erfahrungen, Ihrem körperlichen Gewordensein und vor allem mit all den Denk-, Fühl-, Haltungs- und Verhaltensmustern, die Sie unbewusst in sich tragen, auf die Yogamatte begeben. Erst wenn Sie diese Muster erkennen und wissen, ob sie Ihnen guttun oder Sie behindern oder Ihnen vielleicht sogar schaden, können Sie für sich eine Übungspraxis entwickeln, die nicht nur Ihren Bedürfnissen entspricht, sondern Ihnen auch Wandlung und Wachstum ermöglicht. Probieren Sie immer auch mal die angebotenen Alternativen aus, und entscheiden Sie im Üben, also aus Ihrer Erfahrung heraus, womit Sie sich wohler fühlen. Das, was leichter und müheloser geht, was sich besser anfühlt und was Sie leichter atmen lässt, ist wahrscheinlich auch besser für Sie.
Yoga-Geist ist Anfänger-Geist!
Wenn Sie sich im Einfachen intensiv erfahren haben, können Sie sich auch das Komplexe erarbeiten, ohne dabei zu riskieren, sich zu überfordern oder zu schädigen. Deshalb ist es auch für diejenigen, die schon länger Yoga üben, immer wieder sinnvoll, zum Anfang zurückzukehren und sich darin neu zu erfahren, um die eigene Praxis zu überprüfen und zu verbessern.
Kein noch so gutes Yogabuch kann ein Ersatz für eine Yogalehrerin oder einen Yogalehrer sein.
Heutzutage sind die meisten Yogalehrenden dahingehend ausgebildet worden, zu erkennen, mit welchen Fähigkeiten und Einschränkungen Sie in den Kurs kommen und mit welchen Übungen sie Ihnen am wirkungsvollsten helfen können. Sie sehen in der Regel auch genau, ob Sie mehr oder weniger intensiv üben sollten.
Nur eine augebildete Yogalehrerin oder ein Yogalehrer ist in der Lage, ein maßgeschneidertes Übungsprogramm für Sie zu entwickeln und Ihnen so ein effektives Üben zu ermöglichen.
Yogalehrer/innen haben nicht nur eine lange Ausbildung durchlaufen (in der Regel 500 bis 1000 Stunden Basisausbildung und Weiterbildungen), sondern vor allem den ganzen inneren Prozess des Sichkennenlernens und An-sich-Arbeitens durchlebt. Sie kennen die Freuden und Mühen dieses Weges. Sie können begleiten, unterstützen und motivieren, denn sie wissen, wie schwer es ist, sich zu verändern, und sei es nur auf der Ebene von Haltung und Bewegung.
Der Kontakt zu einer Lehrerin oder einem Lehrer ermöglicht Ihnen einen Austausch über das, was Ihnen widerfährt, wenn Sie sich auf den Weg machen, mithilfe des Yoga sich selbst zu begegnen. Deswegen war der direkte Kontakt zwischen Lehrer und Schüler über die Jahrtausende hinweg die traditionelle Form der Unterweisung. Sie ist hier im Westen mit dem Gruppenunterricht leider weitgehend verloren gegangen, aber jede Schülerin/jeder Schüler kann eine solche Betreuung bei einem Lehrer einfordern.
Ich empfehle dringend, sich eine Lehrerin oder einen Lehrer zu suchen - einen Menschen, zu dem Sie Vertrauen fassen können, bei dem Sie sich wohlfühlen und der Kompetenz vermittelt. Dafür müssen Sie eventuell mehrere Lehrer/innen und auch mehrere Übungstraditionen (>) ausprobieren, bis Sie das finden, was zu Ihnen passt. Die Mühe lohnt sich, denn die oder der Richtige wird Ihnen helfen, Ihr ganzes eigenes Potenzial zu erkennen und zur Entfaltung zu bringen.
»Gleichgültig, ob man jung, im mittleren oder fortgeschrittenen Alter ist, sogar wenn man krank oder schwach ist - jeder kann mit der Praxis (des Yoga) beginnen.«
Hatha-Yoga-Pradipika 1.64
Dieses Buch unterstützt Sie in Ihrem Üben und ermöglicht Ihnen auch langfristig eine selbstständige Übungspraxis, da es .
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