Schweitzer Fachinformationen
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Das Streben nach Ausgleich zwischen Yin und Yang, zwischen den untrennbar polaren Kräften, die im Menschen das Leben bestimmen, ist das wichtigste Heilprinzip der TCM. Die Erde ist das zentrale Element dieses Lebens, in ihrem feuchten, dunklen, empfänglichen Schoß gebärt sie die Samen der Pflanzen, die dann dem Licht, der Sonne entgegen wachsen. Sie ist die Nahrungsquelle und gleichzeitig Apotheke der Menschheit. Die Pflanzenwelt ist das große Gut, dass uns Therapeuten zur Verfügung steht, sowohl zur Therapie als auch für diätetische Maßnahmen. Im Hinblick jedoch auf die mehr als 7 Milliarden Menschen, die heute die Erde bewohnen, und die Art und Weise, wie wir mit dieser nährenden Mutter Erde umgehen – es sollen täglich 140 Tier- und Pflanzenarten aussterben! –, sind wir dringlicher denn je aufgefordert, Mensch und Natur, Nord- und Südpol, Urwald und Korallenriffe, jedes Tier, jede Pflanze nachhaltig zu schützen.
Mithilfe kosmischer Kräfte gibt die Erde uns das Leben; in den Begrifflichkeiten der TCM sind das die 3 Schätze: Jing, Qi und Shen. Verstehen wir das Jing als die so wichtige materielle Grundlage des Lebens, das Erbgut mit einbegriffen, ist Qi sein energetischer Gegenpol, die einende Kraft von Yin und Yang, die kontinuierlich alle funktionalen und kommunikativen Vorgänge im menschlichen Körper und in der Natur steuert, sie in Fluss hält. Ohne Shen ist Leben jedoch nicht möglich. Die Sinologin I. V. Wendt beschreibt Shen als „Bioinformation“, das „form- und sinngebende Prinzip“, welches der unbelebten Materie ihr Lebenslicht gibt.(1)
Die Erde ist Yin – weiblich, weich, feucht, kühl, schwer, langsam, hervorbringend und bewahrend. Jedoch ist sie in einem unaufhörlichen, untrennbar verbundenen Austausch mit dem Yang – dem Männlichen, Geistigen, Leichten, dem Harten, Gezielten, schnell und aktiv Handelnden. Betrachten wir ohne Verzerrung frei und offen die Welt, fällt sofort auf, wie Yang-betont sie ist. Geprägt von rationalem Denken, von Wissenschaftlichkeit, Spekulation und Gier würdigt unsere westliche Gesellschaft v.a. das Dynamische, das Logische, das schnelle und zielgerichtete Denken und Handeln. Es führte zum Sieg des Ego, der Ratio, des Technisierten. „Das Ergebnis ist die Entzweiung, eine Kultur des binären Entweder-oder. Sie zeigt sich in vielen Dingen, zum Beispiel in der Wirtschaft als ein Ein-Aus-Muster von Beschleunigung und Pleite, Boom und Bankrott“(2) (K. Walter). Wie viel Gehirnkapazität wir mit tausend Dollar kaufen können, berechnen Visionäre. Mit unbegrenztem Größenwahn macht der Mensch alles machbar.
Kaum beachtet und oft missachtet wird dagegen das Yin, das weibliche Prinzip. Es ist das Intuitive, die feine Empfindung, das nach Innen gehen, die Fähigkeit zu bewahren, auf die Bedürfnisse anderer und der Erde zu hören, mit dem Wissen um der Einheit allen Lebens und der tiefen Einsicht, dass unseren Kindern und deren Kindern eine lebbare Welt bleiben soll. Eine Welt, in der sie frei atmen können und sich an einem schönen Sonnenuntergang oder dem Duft einer Blume erfreuen können. Eine Welt, in der sie mit allen Sinnen die Essenz der Schönheit und Liebe der Schöpfung wahrnehmen können, „dabei ist doch Schönheit eine der Wonnen der Wahrheit“(3) (K. Krishnamurti). Ein Dschungel aus Stein und Beton macht nicht glücklich, ein verstümmelter Planet kann kein Garten Eden sein.
Eine gravierendes Leere-Hitze-(Yin-Leere-) und Fülle-Hitze-(Yang-Fülle-)Syndrom kennzeichnet diese Erdphase am Beginn des 21. Jahrhunderts. Wirbelt das Yang in den Maßen weiter empor, wie wir es heute kennen, droht dem Jing-Yin der Erde ein unumkehrbares Aus an Saft, Grundstoffen, Reserven, an Raum für Grün, Tiere, Pflanzen, Entspannung, Geborgenheit – an Nachhaltigkeit. Die Folgen sind eine nie zuvor gekannte rasante Aufwärmung der Erde, Fieber, toxische Hitze, Verschleimung der Meere, drohender Kollaps ihrer Kreisläufe, Austrocknung mancher Erdstriche, Ertrinken anderer und viel mehr. Es führt unweigerlich zu Burn-out, allem Anschein nach zu einem Chaos, von dem es kein Zurück gibt.
Das Qi ist chaotisch geworden, das Jing verletzt, ausgeraubt, entleert. Mit dem Drang in uns zum Übermenschen haben wir Shen, den universellen Sinn des Lebens aus dem Blick verloren.
Es geht nun keineswegs um ein Entweder-oder, um die Frage, ob die eine Sichtweise richtig oder falsch ist. Leben, Gesundheit, Wohlbefinden für unseren Planeten und ihre Bewohner gibt es nur, wenn die komplementären Kräften Yin und Yang in Gleichgewicht sind – wie das Ein- und Ausatmen, wie Ebbe und Flut, eine Bewegung. Es geht um ein Sowohl-als-auch.
Nur zögernd sieht der Mensch ein, dass es in unserer Welt um den qualitativen Wert der Dinge, des Augenblicks geht, nicht um den quantitativen. Beziehen wir das auf die Pflanzenwelt: Unsere Lebens- und Essgewohnheiten haben einen nie zu unterschätzenden Einfluss auf die Gesundheit und das Aussehen unserer Erde. Nur umweltfreundlich erzeugte Ernährung kann das gesunde Gleichgewicht zwischen dem planetaren Ökosystem und unserem Körper erhalten. Alle anderen Vorgehensweisen bedeuten Vergewaltigung der Ökosysteme, Ausbeutung der Erde, Toxizität. Und nur ganzheitlich-natürliche Heilmethoden und Arzneien können ohne verheerende Nebenwirkungen die Regulationssysteme bzw. Selbstheilungskräfte anregen bzw. „Gesundheit“ wiederherstellen. Wenn wir nur den Körper eines Menschen abhorchen, um danach gegen den Erreger ein synthetisch hergestelltes Medikament zu verabreichen, werden wir ihn nicht heilen. Das gilt auch für die Erde.
Der einzig Erfolg versprechende Therapieansatz besteht darin, die Harmonie zwischen Yin und Yang zu fördern, die Disharmonie auf ein Minimum zu beschränken. Notwendig sind allgemein bewahrende, ausleitende und reduktionistische Maßnahmen: Rigoros das restierende Jing der Erde schützen, toxische Hitze ausleiten, die (Plastik-)Verschleimung der Meere beseitigen, drastisch das Yang bändigen, das Yin nähren, fiebersenkende Maßnahmen einleiten, den harmonischen Fluss des Qi wiederherstellen, uns dem Geist Shen wieder zuwenden.
Nur eine weltzentrische Perspektive, nur stetige Abnahme der Selbstbezogenheit und Mehrung des kollektiven Prinzips werden die Krise nachhaltig lösen können. Die Einsicht, dass das Kollektive existiert – wie z.B. der Flügelschlag eines hiesigen Schmetterlings Muster zum Schwingen bringen kann, die es im Sahel regnen und eine dortige Blume aufblühen lassen –, dass alles mit allem verbunden ist, dass es höhere Zusammenhänge gibt, tut not. Egoistische und kompetitive Komponenten der menschlichen Natur sollten wir nicht länger anregen. Nur wenn wir mit Herz und Verstand ansehen, was wir auslösen, sind wir fähig, das Muster unseres Denkens und Handelns entscheidend zu verändern. Mit Herz bedeutet wohlwollend, bewahrend, mit Empathie und Liebe. Nur Bewusstsein kann das überschießende Yang, die Triebkraft in uns eindämmen, uns zur Besinnung bringen. Wie dies genau zu geschehen hat, brauchen wir nicht unbedingt zu wissen. Schon allein der Willen in uns dazu bringt Schwingungen in Bewegung, die von selbst zu mehr Bewusstheit führen. Es ist der Weg des Tao.
Für die Menschheit ist dies allerdings eine schwere Aufgabe. Liegt in dem allem ein tieferer Sinn? Ein großer Impuls zur Wandlung?
Gesundheit, Wohlbefinden ist in jeder Gesellschaft ein zentrales Anliegen. Jahrtausendelang haben Heilpflanzen das Wohl und Weh von uns Menschen (und von Tieren) begleitet: Unsere Vorfahren wussten aus Erfahrung oder aufgrund intuitiv geprägter Begabung (Yin), wie sie die Heilkraft der sie umgebenden Pflanzen einsetzen konnten.
Im Stadtkern von Antwerpen (B) gibt es das alte Hospital St. Elisabeth mit einem anliegenden, mehr als 200 Jahre alten Kräutergarten. Anfänglich...
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