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"Im Fußball gibt es nicht nur eine Wahrheit - und warum Fußball kein Krieg ist, sondern ein Spiel."
"Look at the best, learn from the best, be the best": Weltklassespieler unter sich - Cristiano Ronaldo und Lionel Messi
Leider ist immer noch von etlichen Trainern bei der Motivationsansprache vor einem Spiel zu hören, dass Fußball Krieg sein soll.
Da Krieg ohnehin etwas Negatives ist, kann man über diese Aussage nur schmunzeln.
Fußball ist laut Definition ein Spiel.
Sicherlich spielen Duelle, eine positive Aggressivität und Durchsetzungsvermögen eine wichtige Rolle.
Doch wer beim Fußball von Krieg statt von einem Spiel ausgeht, wird auch sein Training falsch aufbauen und die Spieler werden davonlaufen.
Oftmals lassen Trainer mit dieser Auffassung vom Fußball ihre Spieler ähnlich wie beim Militär sinnlos Runden um den Platz laufen und ihre Spieler kreisen dabei die Arme oder führen andere militärähnliche Drills durch.
Mal ehrlich, wie viele Fußballer haben Sie schon gesehen, die im Spiel mit immer demselben Tempo im Kreis laufen und die Arme kreisen?
Duelle als Teil des Spiels - Cristiano Ronaldo durchsetzungsstark
Trainerlegende Wiel Coerver sagte sinngemäß einmal, dass es im Fußball nicht nur eine Wahrheit gibt und viele Wege zum Ziel führen:
Brasilien wurde Weltmeister mit Joga Bonito.
Spanien wurde Weltmeister mit Tiki-Taka.
Deutschland wurde Weltmeister mit Disziplin und Organisation.
Italien wurde Weltmeister mit Catenaccio.
Argentinien wurde Weltmeister mit Diego Maradona und Frankeich mit Zinedine Zidane.
Die Niederlande wurden noch nie Weltmeister, trotz Johan Cruyff, Marco van Basten und Arjen Robben.
Erfolg im Fußball ist mit vielen verschiedenen Wegen und Spielideen möglich und genau das macht den Fußball so interessant und abwechslungsreich, wie keine andere Sportart.
Doch Fakt ist, wie bei einem Benchmarking in der Wirtschaft, muss man die besten Fußballmannschaften und die weltbesten Spieler auf den jeweiligen Positionen genauestens analysieren, wie diese spielen, sich verhalten und wie sie trainieren.
"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."
Der Fußball und eine auf den Fußball abgestimmte Trainingslehre entwickeln sich rasant weiter .
Auch wenn Zahlenspiele und Statistiken im Fußball oftmals belächelt werden, kommt man nicht darum herum, anzuerkennen, dass es von hoher Bedeutung - gerade in der Ausbildung - ist, wenn ein Fußballtrainer weiß, dass beispielsweise 80 % aller Pässe direkt oder nach maximal einer zusätzlichen Ballberührung gespielt werden, oder dass 75 % aller Ballmitnahmen im Spitzenbereich mit Gegnerdruck im Rücken stattfinden.
Ganz zu schweigen davon, dass, abhängig von der Liga, mittlerweile +/- 30 % aller Tore nach Standardsituationen fallen.
Taktikgenie Marcelo Bielsa, der bei der WM 2010 Nationaltrainer von Chile war, nahm 700 Videos mit Material der Gegner nach Südafrika mit und begründete dies mit der Aussage:
"Ich weiß, dass Erfolg und Glück keine Synonyme sind."
Durch TV und Internet gelangt Fußball-Know-How nun auch in die entlegensten Winkel der Welt, wodurch ein jahrzehntelanger Wettbewerbsvorteil der westlichen Fußballwelt verschwindet.
Vermeintlich "kleine Nationen" haben in allen Bereichen des Fußballs enorm aufgeholt und das Niveau wird immer ausgeglichener.
Wer sich nicht weiterentwickelt, wird mittlerweile von den "kleinen Nationen" gefressen, die hungrig nach Erfolg sind.
Costa Rica marschierte bei der WM 2014 völlig verdient ins Viertelfinale und Wales drang bei der Euro 2016 bis zum Halbfinale vor.
Bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2014 gelang Auckland City FC aus der kleinen Rugby- und Kricketnation Neuseeland erstmals das Erreichen des Halbfinales und belegte mit einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen gegen den mexikanischen Vertreter CD Cruz Azul den dritten Platz.
Auch in Neusseland entwickelt sich der Fußball weiter: Auckland City FC - dritter Platz bei der FIFA-Klub-WM 2014.
Mannschaften aus der viertklassigen Regionalliga in Deutschland werfen Teams aus der Ersten Bundesliga aus dem DFB-Pokal.
Es passiert auch immer öfters, dass beispielsweise Nationalmannschaften aus Ländern mit geringen Einwohnerzahlen, wie die Färoer-Inseln mit nicht einmal 50.000 Einwohnern, den Europameister Griechenland mit 10 Millionen Einwohnern auswärts verdient mit 0:1 schlagen, da auch diese Teams über sehr gute Strukturen und Förderprogramme verfügen.
Damit Island international konkurrenzfähig ist, wurden u. a. zahlreiche Fußballhallen gebaut, damit auch in den kalten und dunklen Wintermonaten ein Spielbetrieb stattfinden kann.
Die Erfolge dieses gut durchdachten Systems sprechen für sich: So scheiterte Island 2013 erst im letzten Play-off-Spiel für die WM-Qualifikation gegen Kroatien, nachdem das Hinspiel 0:0 ausgegangen war.
WM-Finale dank einer überragenden Nachwuchsausbildung - Kroatien mit gerade einmal 4 Millionen Einwohnern
2014 wurden die Niederlande mit Weltstars wie Arjen Robben in der EM-Qualifikation souverän mit 2:0 von Island geschlagen und bei der Euro 2016 spielte man in der Gruppenphase gegen den späteren Europameister Portugal unentschieden und gewann dann sogar im Achtelfinale gegen das Mutterland des Fußballs, England. Uruguay mit 3,5 Millionen Einwohnern ist bei jeder WM und bei der Copa America ein äußerst schwer zu schlagender Gegner, was nur aufgrund einer hervorragenden Ausbildung der Spieler möglich ist.
Bei der Weltmeisterschaft 2018 konnte Kroatien mit gerade einmal etwas mehr als 4 Millionen Einwohnern erst im Finale gestoppt werden, wobei gleich 14 Spieler konzeptionell in einer der weltbesten Akademien bei Dinamo Zagreb ausgebildet wurden.
Interessant ist auch der Gedanke, was passieren würde, wenn Länder in Afrika eine bessere Infrastruktur im Fußball hätten oder nur schon jedes Kind einen Ball hätte.
Fußball-Olympiasieger Nigeria mit über 150 Millionen fußballbegeisterten Einwohnern würde bei entsprechenden Strukturen viele europäische Teams wohl überrollen.
Aus einer einzigen Fußballschule in Abidjan/Elfenbeinküste, in der es eine mehr oder weniger westliche Infrastruktur gibt, stammen Weltstars wie Yaya Touré (u. a. Manchester City), Kolo Touré (u. a. FC Liverpool), Salomon Kalou (u. a. FC Chelsea), Emmanuel Eboue (u. a. FC Arsenal) oder Arthur Boka (u. a. VfB Stuttgart).
Doch auch die Elfenbeinküste mit ihren Topstars muss hellwach sein: Beim Africa-Cup of Nations 2012 in Gabun und Äquatorialguinea verlor die Elfenbeinküste das Finale gegen ein als völliger Außenseiter abgestempeltes Sambia, das dank der perfekten Taktischen Umsetzung des strategischen Plans ihres charismatischen Trainers Hervé Renard verdient den Titel gewinnen konnte.
Auf der Pressekonferenz vor dem Finale spricht Renard über die Magie des Fußballs, auf die mehr denn je in den aktuellen Zeiten geachtet werden sollte, dass sie uns nicht verloren geht:
"Acht Jahre lang habe ich den Müll rausgetragen. Jetzt stehe ich als Trainer im Endspiel des Afrika-Cups. Fußball ist magisch, oder?"
2015 vollbrachte Renard das Kunststück, als erster Trainer zweimal den Afrika-Cup zu gewinnen und besiegte nun als Nationaltrainer der Elfenbeinküste Ghana in einem denkwürdigen Elfmeterschießen.
Disziplin und harte Arbeit: Hervé Renard - vom Gebäudereiniger in Frankreich zum Afrika-Meister mit Sambia und der Elfenbeinküste und nun wohl bald bei der nächsten Weltmeisterschaft zu sehen.
Dass bei der WM 2014 viele sogenannte Fans der deutschen Nationalmannschaft sich beim Unentschieden gegen Ghana oder dem Sieg in der Verlängerung gegen Algerien über die DFB-Elf beschweren und ". wie es denn sein könnte, dass Deutschland gegen diese Teams nicht klar gewinnt", kann nur einer totalen westlichen Überheblichkeit oder einem komplett fehlenden Fußballsachverstand zugeschrieben...
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