Schweitzer Fachinformationen
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"Es ist wie mit Omelettes und Eiern. Ohne Eier keine Omelettes! Es hängt von der Qualität der Eier ab. Im Supermarkt gibt es Eier der ersten, zweiten und dritten Klasse. Einige sind teurer, einige lassen dich bessere Omelettes machen. Wenn die erstklassigen Eier weg sind, hast du ein Problem." - José Mourinho
Zunächst werden die wichtigsten Faktoren erläutert, die den Fußball zu einer sehr komplexen Hochleistungssportart machen, was einen großen Einfluss auf taktische Überlegungen hat.
Fußball zählt zu den "Open Skills"-Sportarten, die sich durch unvorhersehbare und chaotische Situationen auszeichnen und eine Vielzahl an Interpretationsmöglichkeiten und kreativen Möglichkeiten in der Ausführung bieten. So können die Spieler nahezu alles tun mit dem Ball, solange er nicht mit der Hand gespielt wird. Zudem können die Spieler sich auf einem sehr großen Feld völlig frei bewegen.
Währenddessen in den "Closed Skills"-Sportarten, zu denen z. B. Schwimmen, ein 100-m-Sprint oder auch Tennis zählen, der Raum deutlich klarer definiert und begrenzt ist. Zudem ist es nicht erlaubt, den Gegner zu attackieren, was die Komplexität deutlich verringert.
Aus diesem Grund zählt Fußball zu den mit Abstand am schwierigsten zu kontrollierenden Spielen und muss deshalb unbedingt als ein kollektives und systematisches Spiel begriffen werden, dessen oberstes Ziel es ist, die Komplexität so weit wie möglich zu vereinfachen, damit durch Modelle und Prinzipien Muster erkannt werden können.
Die Fußballwelt ist in erster Linie komplett auf das Resultat fixiert und nutzt oft lediglich die Resultate, um über einen Verein, eine Mannschaft oder einen Trainer zu urteilen, was im besten Fall als sehr spekulativ bezeichnet werden kann in einem solch komplexen Sport wie Fußball.
Der Ball wird beim Fußball, wie es der Name schon sagt, mit dem Fuß und nicht etwa wie beim Basketball oder Handball mit der Hand gespielt, wodurch die Fehlerhäufigkeit enorm steigt, da der Ball selbst bei einer perfekten Technik lange nicht so gut kontrolliert werden kann, wie mit der Hand, die durch den Alltag von vorneherein durch Tätigkeiten wie Schreiben oder Essen mit Messer und Gabel ganz anders ausgeprägt ist. Dass auch evolutionär eine stark erhöhte neuronale Anforderung beim Spiel mit dem Fuß besteht, zeigt sich an der Tatsache, dass, wenn einem Affen ein Ball zugerollt wird, er ihn fast ausschließlich und automatisch in die Hände nimmt und diese zum Spielen nutzt.
Weitere Faktoren, die den Fußball zu einer sehr anspruchsvollen Sportart machen, sind die hohe Anzahl der beteiligten Spieler und ein großes Spielfeld, für das bei internationalen Spielen laut FIFA eine Länge von 105 m und eine Breite von 68 m vorgeschrieben ist, wodurch sich ein 7.140 m2 großes Feld ergibt.
Andere Mannschaftssportarten, wie Handball, Basketball oder Eishockey, haben eine wesentlich geringere Spieleranzahl und es wird auf einem kleineren Spielfeld agiert, was eine weitaus höhere Anzahl an Möglichkeiten hervorbringt, sein Ziel zu erreichen, nämlich einen Punkt oder ein Tor zu erzielen, weshalb Basketballspiele nicht selten im dreistelligen Bereich und Handballspiele immer im zweistelligen Bereich enden.
Beim Fußball hingegen kann ein einziger Moment ein komplettes Spiel entscheiden.
Der Fußball stammt in seinen Ursprüngen vom Rugby ab. Beim heutigen Rugby können die Spieler jedoch auf einem etwa gleich großen Feld den Ball hinter der gesamten Toraußenlinie mit der Hand ablegen, um einen Punkt zu erzielen, wohingegen beim Fußball der Ball genau in einem 7,32 x 2,44 m großen Gehäuse untergebracht werden muss, welches auch noch von einem Spieler bewacht wird, der die Hände zu Hilfe nehmen darf.
Eine wichtige Rolle spielen auch äußere Einflussfaktoren, wie Witterungsverhältnisse und die Beschaffenheit des Spieluntergrundes. Andere Teamsportarten, wie Handball, Basketball oder Volleyball, finden in der Halle statt, wo der Boden immer nahezu identisch ist und das Wetter daher keine Rolle spielt.
Komponenten der Leistungsfähigkeit des Fußballspielers (nach Weineck, 2004)
Beim Fußball müssen alle athletischen Fähigkeiten, wie Schnelligkeit, Koordination, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, in einem Zusammenspiel beherrscht werden, wie es in kaum einer anderen Sportart der Fall ist, wo der Athlet oftmals nur in einer dieser Fähigkeiten gut geschult sein muss. Zudem erfordern die ständigen Wechsel von Offensive auf Defensive zusätzlich höchste Anforderungen an die Spielintelligenz.
Fußball ist ein sogenannter Low-Scoring-Sport, wodurch der Zufall eine höhere Gewichtung erfährt und was sich sehr auf die Attraktivität beim Zuschauen auswirkt.
In der Premier League werden im Schnitt 2,79 Treffer pro Spiel erzielt, wohingegen beispielsweise im Basketball in der NBA 204 Punkte im Schnitt erzielt werden.
Im Basketball gewinnt der Favorit in über 80 % der Spiele und im Handball liegt diese Quote sogar noch darüber, wohingegen diese Favoritenquote beim Fußball unter aktuell 65 % liegt.
Im Fußball gewinnt oft nicht die bessere Mannschaft, verglichen mit anderen Sportarten, wodurch die Ergebnisse verzerrt werden, was aber den Fußball auch extrem spannend macht. In Pokalspielen, deren Überraschungsmoment gerade darin liegt, dass Underdogs auf höherklassige Teams treffen und diese auch besiegen können, ist die Spannung für den Fan deswegen noch höher.
Genau aus dieser Faszination heraus gilt es, die Verteilung von Fernsehgeldern kritisch zu hinterfragen.
So könnte die extreme Dominanz der finanzstärksten Mannschaften, die klar an die Finanzen gekoppelt ist, zu einem abnehmenden Interesse führen:
So holte der FC Bayern München bereits den neunten Meistertitel in Folge und Juventus Turin errang in Italien acht Titel in Folge, bevor die Serie 2020/2021 von Inter Mailand unterbrochen wurde, die viel neues Geld durch Investoren aus China zur Verfügung hatten.
In Frankreich holte Paris St. Germain sieben Titel in zehn Jahren, aber auch kleinere Ligen, wie in Österreich, wo Red Bull Salzburg ebenfalls neunmal in Folge Meister wurde, versprechen durch diese Korrelation mit extremen Finanzvorteilen gegenüber der Konkurrenz nur wenig Spannung.
Interessant ist dabei, dass in der Premier League, in der an alle Teams hohe TV-Gelder ausgezahlt werden, in den letzten 10 Jahren immerhin fünf verschiedene Mannschaften die Meisterschaft gewinnen konnten.
Anders als im Basketball oder in anderen Ballsportarten ist der Ball im Fußball immer frei, da er mit den Füßen gespielt wird.
So kann man im Basketball viel schwerer direkt proaktiv angreifen, sondern befindet sich vielmehr in einer passiveren Verteidigungsrolle.
Dadurch kommt es im Fußball häufiger zu Ballverlusten und Fehlern, da der Ball nicht so gut wie mit der Hand geschützt werden kann.
Proaktive Balleroberungen sind im Basketball äußerst schwer möglich, wie Dirk Nowitzki hier perfekt demonstriert.
Gerade durch die große Komplexität sowie ein hohes Maß an Unvorhersehbarkeit und den hohen Anforderungsgrad benötigt man zielgerichtete Maßnahmen, um dem Prinzip Zufall im Fußball so weit wie möglich entgegenzuwirken und die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Jeder Trainer braucht also ein Konzept, will er zielgerichtet trainieren und seine Mannschaft besser machen.
Das Gegenteil wäre folgender Ansatz, den man leider immer wieder von Trainern hört:
"Ist doch eh nicht so wichtig, was und wie wir trainieren, da beim Fußball fast alles zufällig passiert!"
Stellen Sie sich selbst die Frage, ob Sie gerne unter einem solchen Trainer trainieren möchten.
Das Wort Training an für sich bedeutet nämlich schon, dass ich systematisch und geplant trainiere, um eine Leistungsverbesserung zu bewirken.
"Jedes Detail zählt!"
Bei jeder...
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