Schweitzer Fachinformationen
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»Du . Du meinst . Du hast eine .«, stammelt Aaron. »Das ist eine . eine .«
»Haargenau«, sagt Steven stolz. »Das ist eine Zeitmaschine.«
»Das . Das ist sensationell! Sensationell!«, sagt Aaron.
»Ich weiß«, sagt Steven und zieht grinsend die Augenbrauen nach oben. »Ich kann es selbst noch kaum glauben. Aber sie funktioniert. Ich komme eben gerade aus dem Jahr 1961. Dort habe ich mir das erste offizielle Konzert von Bob Dylan in New York angesehen. Es war großartig!«
»Das heißt, mit diesem Ding da kann man in jede Zeit reisen, die man sich aussucht?«, fragt Lilly.
»So ist es«, bestätigt Steven.
»Nur einer, oder auch mehrere Leute gleichzeitig?«, hakt Lilly nach.
»Genau deshalb bin ich hier«, sagt Steven. »Bisher habe ich sie nur allein ausprobiert. Aber eigentlich müssten alle, die die Maschine gleichzeitig anfassen, gemeinsam auf Zeitreise gehen können. Unten habe ich aber keine Freiwilligen gefunden, die das versuchen wollten. Von daher habe ich mich gefragt, ob ihr eventuell Lust hä.«
»Machen wir!«, platzt Lilly ihm ins Wort. »Wir sind dabei! Auf jeden Fall! Nicht wahr, Jungs?«
Äh . Moment mal, nicht so schnell. Darüber muss ich erst mal nachdenken. Eine Zeitreise? Will ich das überhaupt? Und wenn ja, warum? Ich meine, was habe ich denn davon? Da trifft man doch nur lauter Leute, die schon lange tot sind. Und die schlimmsten von denen kenne ich ja schon von unten. Außerdem hatte ich mich nach meinem höllischen Geburtstag und der Bollock-Angelegenheit mal auf ein paar ruhige Tage gefreut.
»Ich weiß nicht«, sage ich deshalb. »Zeitreise klingt schon wieder so nach Abenteuer und Aufregung und Ärger. Können wir nicht hierbleiben und mal einfach nichts machen?«
»Ja, aber das ist eine einmalige Chance!«, erwidert Aaron aufgeregt. »Wir wären die ersten Menschen, die durch die Zeit reisen! Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Nichts machen können wir hinterher immer noch! Immer noch!«
»Aber das ist doch sicher gefährlich, oder?«, sagt Gustav. »Ich meine, dieser fiese Dämon aus unserem letzten Abenteuer hätte mich fast umgebracht. Mein Bedarf an Gefahr ist eigentlich erst mal gedeckt.«
»Ihr sollt euch auf keinen Fall in Gefahr bringen«, sagt Steven. »Das würde mir Luzifer auch nie verzeihen. Aber ihr könnt euch ja Ziele aussuchen, die nicht gefährlich sind. So wie ich, ich war einfach auf einem Konzert. Vielleicht gibt es ja Orte, die ihr immer schon mal sehen wolltet. Oder historische Personen, die ihr gerne kennenlernen würdet. Das ist übrigens ein ganz besonderes Extra-Feature bei meiner Zeitmaschine. Ihr müsst einfach nur den Namen der gewünschten Person und eine Jahreszahl eingeben und schon landet ihr genau dort, wo der- oder diejenige sich zu dieser Zeit aufgehalten hat.«
»Das ist genial!«, schwärmt Aaron. »Und ich weiß auch schon, wen ich gerne treffen würde! Aber ich verrate es nicht, lasst euch überraschen! Überraschen!«
»Das ist doch eine coole Idee«, sagt Lilly. »Jeder von uns sucht sich ein ungefährliches Ziel aus, ohne es den anderen vorher zu sagen. Dann kriegt jeder von uns drei Überraschungen, das wäre doch super.«
Na ja, von Lillys Überraschungen habe ich seit meinem Geburtstag eigentlich auch die Schnauze voll. Aber das mit den ungefährlichen Zielen klingt wenigstens gut. Wobei ich jetzt so spontan absolut keine Idee hätte, wo ich hinreisen oder wen ich gerne treffen würde.
»Weißt du denn schon, in welche Zeit du reisen würdest?«, frage ich Lilly.
»Nein, noch nicht«, antwortet sie. »Aber da fällt mir ganz sicher noch etwas Spannendes ein.«
»Bitte nicht«, sagt Gustav. »Bloß nichts Spannendes. Du willst doch bestimmt zu den Wikingern und deine Streitaxt ausprobieren oder irgendwas ähnlich höllisch Lebensgefährliches.«
»Hm, das klingt tatsächlich sehr verlockend«, sagt Lilly grinsend. »Nein, nur ein Spaß! Ich werde mir nichts Gefährliches aussuchen. Und die Axt bleibt hier, versprochen.«
»Das klingt doch alles nach einem sehr guten Plan«, sagt Steven. »Vier unterschiedliche Zeiten und Ziele, das ist genau das, was ich für meinen Test noch gebrauchen kann.«
»Moment mal«, erwidere ich. »Wenn das Ding erst noch getestet werden muss, bedeutet das ja, du weißt gar nicht, ob es richtig funktioniert. Am Ende bleiben wir in irgendeiner Zeit stecken. Oder zwischen zwei Zeiten. Und dann kommen wir nie wieder zurück hierher.«
»Keine Sorge, das wird nicht passieren, ich habe die Maschine ja schon selbst getestet«, sagt Steven. »Und falls doch, habe ich ein absolut zuverlässiges Sicherheitssystem eingebaut. Die Maschine ist mit einem Tracker ausgerüstet, der mir hier jederzeit anzeigt, wo und wann ihr euch gerade befindet. Und wenn ihr den Code 666 eingebt, kriege ich sofort eine Notfallmeldung und hole euch mit meiner Ersatzmaschine ab, egal, wo und wann ihr gerade seid.«
»Was ist mit der Energieversorgung?«, fragt Aaron. »Die Maschine braucht doch sicherlich Strom oder eine andere Energiequelle. Vielleicht reisen wir ja in eine Zeit, in der es noch keine Elektrizität gab. Müssen wir Batterien mitnehmen oder einen Ersatzakku oder etwas Ähnliches? Ähnliches?«
»Nicht nötig«, erwidert Steven. »Darüber habe ich natürlich auch nachgedacht. Die Maschine wird mit Solarenergie betrieben, und die Sonne schien ja glücklicherweise zu allen Zeiten. Fünf Minuten Tageslicht genügen für einen Zeitsprung. Ihr müsst nur darauf achten, dass ihr die Maschine nicht gleich in die Tasche steckt, wenn ihr irgendwo landet. Oder eben fünf Minuten vor Weiterreise rausholen, das reicht auch.«
»Das sollte kein Problem sein«, sagt Aaron. »Die Verantwortung dafür kann ich übernehmen, wenn alle einverstanden sind? Einverstanden sind?«
Er sieht uns an. Lilly und Gustav nicken, dann schauen alle erwartungsvoll zu mir.
»Sieht so aus, als hättet ihr euch für die Zeitreise entschieden«, stelle ich fest.
»Ja, aber nur, wenn du mitkommst«, sagt Lilly. »Entweder alle oder keiner.«
Oh, das ist jetzt aber nicht fair. Wenn ich Nein sage, verderbe ich allen den Spaß. Wobei Spaß ja gut wäre. Wenn mir jemand garantieren könnte, dass diese Zeitreise wirklich Spaß und nur Spaß machen wird, wäre ich sofort dabei. Aber da kann so viel passieren und schon stecken wir wieder in irgendeinem Schlamassel.
»Jetzt komm schon, Luzie!«, sagt Aaron aufmunternd. »Das wird eine unvergessliche Erfahrung! Erfahrung!«
»Genau«, fügt Lilly hinzu. »Und wir passen alle extragut aufeinander auf, dann passiert auch nichts.«
»Was ist mir dir?«, frage ich Gustav. »Du hattest doch eben auch noch Angst, dass es gefährlich werden könnte.«
»Na ja«, antwortet Gustav und kratzt sich verlegen am Kopf. »Stimmt schon. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir unterwegs auf irgendwelche Dämonen treffen, die mich umbringen wollen, ist sicher sehr gering. Hier will ja hoffentlich niemand in die Hölle reisen, oder? Egal zu welcher Zeit.«
»Ganz sicher nicht«, antwortet Lilly. »Darauf geb ich dir mein Ehrenwort.«
»Wie gesagt, ich weiß schon, wen ich treffen möchte«, sagt Aaron. »Und dieser Jemand hat ganz sicher nicht in der Hölle gelebt. Hölle gelebt.«
»Das beruhigt mich, danke«, sagt Gustav. »Und mir ist mittlerweile auch etwas eingefallen, was ich mir gerne ansehen würde. Dort droht uns bestimmt keine Gefahr, von daher wäre ich schon neugierig und würde mitkommen.«
»Na gut«, sage ich seufzend. »Wenn ihr euch alle so sehr darauf freut und schwört, dass es nicht gefährlich wird, will ich euch den Spaß nicht verderben. Ich bin dabei.«
»Super!«, sagt Aaron begeistert. »Danke, Luzie! Du wirst es bestimmt nicht bereuen! Weißt du denn schon, in welche Zeit du am liebsten reisen möchtest? Reisen möchtest?«
»Nein, keine Ahnung«, antworte ich. »Aber auf jeden Fall irgendwohin, wo es lustig ist.«
»Cornibus auch Zeitmeise?«, fragt Cornibus.
»Ich weiß nicht«, sage ich und sehe Steven fragend an. »Kann er mitkommen?«
»Rein technisch spricht nichts dagegen«, antwortet Steven. »Wenn er die Maschine beim Start berührt, sollte er wie ihr alle in die gewünschte Zeit transportiert werden.«
»Okay, du kannst mitkommen, Cornibus«, sage ich. »Aber du musst dich benehmen. Und immer bei mir bleiben. Keine Alleingänge. Ich habe keine Lust, dich irgendwo in der Vergangenheit zu verlieren. Verstanden?«
»Cornibus verstanden. Immer bei Luzie bleiben. Keine Alleinmenge. Schlotzolade in Verhangenkleid?«
»Das weiß ich nicht, Cornibus«, antworte ich. »Kommt wahrscheinlich darauf an, wo wir landen.«
»Schlotzolade mitnehmen in Verhangenkleid?«
»Vergangenheit, Cornibus«, erwidere ich. »Das heißt Vergangenheit. Und ja, ich packe gleich noch Schokolade für dich ein.«
»Müssen wir sonst noch auf irgendetwas achten?«, will Gustav wissen.
»Ja«, antwortet Aaron. »Bei Zeitreisen ist es wichtig, dass man nichts in der Vergangenheit ändert. Das ist zwar nur Theorie, kommt aber in fast allen Zeitreisegeschichten vor, die ich kenne. Wenn man die Vergangenheit ändert, kann das Auswirkungen auf die Zukunft haben. Wir sollten uns also möglichst aufs Beobachten beschränken und auf gar keinen Fall aus Versehen jemanden umbringen. Umbringen.«
Wir schauen alle Lilly eindringlich an.
»Was denn?«, erwidert sie. »Ich hab doch gesagt, die Axt bleibt zu Hause. Außerdem habe ich noch nie jemanden umgebracht, auch nicht aus Versehen. Ihr traut mir so was ja wohl hoffentlich nicht...
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