Schweitzer Fachinformationen
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Claire hat sich getraut und ist endlich Zug, Bus und Auto gefahren. Aber jetzt erwartet sie die nächste Herausforderung: Eine Fahrt mit dem Schiff!
Eigentlich hat die Reisebüroangestellte mit Angst vor Verkehrsmitteln keine Lust, erneut Detektivin zu spielen. Doch dann wendet sich die geheimnisvolle Countess Abigal Redvers an sie - ihr Sohn hat sich mit dem Auto auf eine Europatour begeben und ist seitdem spurlos verschwunden. Claire ist fasziniert von dem Fall und beschließt, sich zusammen mit dem selbsternannten Privatdetektiv Andrew auf die Suche nach dem jungen Adligen zu machen. Die abenteuerliche Ermittlung führt die beiden zunächst nach Ibiza und dann in das wunderschöne Lissabon. Doch dort geraten die beiden Hobby-Ermittler in tödliche Gefahr ...
Traumhafte Strände, eine wunderschöne Stadt und ein spannender Kriminalfall - begleiten Sie Claire auf ihrem zweiten Abenteuer!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
»Ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du allein.«
Morpheus, Matrix
»Aber ich werde nicht reisen! Wenn, dann ermitteln wir von hier aus«, beschwor Claire mehr sich selbst als Andrew, der ihr mit seinem leeren Glas gegenübersaß.
»Scott!«, rief er Richtung Theke. »Wir brauchen Nachschub.«
Der Barkeeper setzte sich langsam in Bewegung, während Claire ihr Bier austrank. »Hast du verstanden?«, fragte sie. »Ich werde nicht reisen.«
Auch diesmal überhörte Andrew sie geflissentlich. Er ging zur Theke und kam mit zwei Frischgezapften zurück. »Ich melde mich morgen bei dieser Countess Redvers. Vielleicht ist ihr Sohn ja auch schon wieder aufgetaucht. Die Nachricht ist schon fast drei Wochen alt«, sagte er und prostete ihr zu.
»Seltsam, dass sein Auto auf Ibiza angekommen ist, er aber nicht.«
»Warte!«, mahnte Andrew mit erhobenem Zeigefinger, holte sein Handy hervor, schaltete es in den Aufnahmemodus und gab ihr ein Handzeichen. »Sag das noch mal.«
»Was wird das?«
»Jetzt hast du die Aufnahme versaut.« Er drückte auf Pause. »Sag noch mal das, was du gerade gesagt hast, aber am besten in einem mysteriösen Tonfall.« Claire sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und hoffte auf eine Erklärung.
»Ich hab mir überlegt«, setzte er an, »das mit dem Blog ist schön und gut, aber weißt du, was momentan echt angesagt ist?« Andrew wartete auf eine Antwort, doch Claire schwieg und nippte an ihrem Bier. »True Crime Podcasts!«, verkündete er mit großer Geste. »Wir machen aus dem Blog einen Podcast und teilen so unsere Ermittlungen mit unseren Fans.«
»Welche Fans?«, fragte Claire.
»Die kommen noch. Aber das ist viel spannender. Wir nehmen alles auf, was wir tun, mit wem wir reden und so weiter. Und die Hörer können uns dann mit ihren Fragen und Kommentaren unterstützen. Vielleicht fällt denen ja was auf, das wir übersehen.«
»Diese Podcasts hängen mir zum Hals raus«, sagte Claire »Inzwischen hat echt jeder einen. Ich finde es zum Kotzen, dass diese ganzen Idioten sich für so wahnsinnig interessant halten.«
»Aber auf der Suche nach einem verschwundenen Prinz zu sein - das ist doch was!« Andrews Augen leuchteten.
»Als Sohn einer Countess ist man kein Prinz«, erwiderte Claire.
»Sondern?«
Sie musste nachdenken. In der Schule hatte sie das Peer-System, also, wer in England welchen Adelstitel trug, auswendig lernen müssen. Es aber längst wieder vergessen.
»Ich glaube, er ist ein Earl. Dann müssten wir ihn mit Mylord anreden.«
»Großartig! So nennen wir das erste Kapitel: Der verschwundene Lord!«
»Ich verstehe nicht, warum eine Dame aus diesen Kreisen uns beauftragen sollte«, sagte Claire. »Die hat doch ganz andere Mittel und Wege. Warum wendet sie sich nicht an Scotland Yard? Oder beauftragt einen Detektiv, der sein Handwerk wirklich versteht. Kommt dir das nicht seltsam vor?«
»Du hast recht, Claire Carter. Das ist äußerst seltsam«, antwortete Andrew in einem verschwörerischen Tonfall und mit dem Mund so nah an seinem Handy, dass Claire erst in diesem Moment bemerkte, dass er ihren letzten Satz mitgeschnitten hatte.
»Lass den Quatsch!«, sagte sie und nahm ihm schnell das Telefon aus der Hand, um den Aufnahmemodus auszuschalten.
»Diese Fragen kannst du der Countess gerne stellen, wenn wir sie treffen. Und ich werde das Gespräch aufzeichnen.« Andrew forderte sein Handy zurück. Claire übergab es ihm widerwillig. »Das ist der True Crime Podcast von Sparks & Carter Investigations«, sprach er ins Mikrofon.
»Wenn überhaupt, dann Carter & Sparks!«, protestierte Claire.
Zwei Tage nach ihrem Treffen in Scotts Pub waren Claire und Andrew mit Abigail Redvers verabredet. Die Countess residierte in einem Anwesen außerhalb Londons. Andrew erwartete Claire bereits am Ende der Allee, die durch eine große mit Efeu überwucherte Toreinfahrt den Blick auf ein altes Herrenhaus freigab. Trotz der Bequemlichkeit der elektrischen Unterstützung ihres neuen E-Bikes war Claire total verschwitzt und außer Atem, als sie endlich ankam. Sie hatte knapp eineinhalb Stunden für die Fahrt gebraucht, die Andrew mit dem Wagen in circa zwanzig Minuten zurückgelegt hatte. Was vor allem daran lag, dass sie vergessen hatte, den Akku zu laden, und das E-Bike auf halber Strecke aufgegeben und sich in ein normales Fahrrad zurückverwandelt hatte. Wie ein Transformer, der als Tarnung wieder zu einer Schrottkarre wurde. Also hatte Claire sich in altbewährter Manier einen abgestrampelt und festgestellt, dass ihre Kondition endgültig hinüber war.
»Du hättest ja mit mir fahren können«, begrüßte Andrew sie, als sie keuchend vom Fahrrad stieg.
Sie gingen die Auffahrt zu der Villa hinauf, die von alten Bäumen und Wildblumen gesäumt war. Claire konnte sich genau vorstellen, wie beeindruckend schön es hier vor hundert Jahren ausgesehen haben musste. Aber inzwischen war das Haus verfallen und der große Garten ungepflegt.
Sie klopften an eine morsche Holztür, hinter der es sekundenlang hallte. Kurz darauf öffnete ein livrierter Butler die Tür. Mit seinem schwarzen Frack, dem gestärktem weißen Hemd und den ordentlich gestriegelten grauen Haaren wirkte der Mann komplett aus der Zeit gefallen.
»Sie wünschen?«, fragte er in bestem Oxford English.
»Wir haben einem Termin mit Lady Redvers«, sagte Andrew.
Der Butler rümpfte die Nase. »Mister Sparks und Miss Carter, nehme ich an?« Andrew nickte, und der Bedienstete ließ sie eintreten. »Die Countess erwartet Sie bereits.«
Sie betraten eine kühle, smaragdgrün geflieste Eingangshalle, Tapeten mit silbernen Ornamenten schälten sich von den Wänden. Staubige Gemälde, die wohl die Vorfahren der Familie Redvers abbildeten, flankierten zur linken Seite den Aufgang einer mit bordeauxrotem Teppich ausgelegten Treppe.
»Wenn Sie mir bitte folgen würden«, sagte der Butler und stieg die ersten Stufen hinauf. Claire stellte sich vor, wie es wohl wäre, in einem solchen Haus aufzuwachsen. Sicher war es aufregend, durch die langen Gänge und großen Räume zu toben, andererseits war es alles andere als gemütlich. Bestimmt fühlte man sich schnell einsam.
»Lebt Lady Redvers hier ganz allein?«, fragte Claire den Butler, der bei jeder Stufe mit seinen zittrigen Knien kämpfte.
»Nein, ihr Sohn Michael und ihre Tochter Melinda sind hier ebenfalls ansässig.«
»Drei Leute auf wie vielen Quadratmeter? Tausend?«, erkundigte sich Andrew, bekam aber keine Antwort.
Der Butler führte sie durch einen breiten Gang, vorbei an Vitrinen voller Skulpturen und anderen undefinierbaren Kunstgegenständen. Schließlich klopfte er an eine Tür und trat langsam ein. »Ihre Gäste sind soeben eingetroffen, Mylady.«
»Lass sie nur rein, George«, vernahm Claire eine raue Frauenstimme aus dem Inneren des Raums.
Claire und Andrew folgten Butler George in das Schlafzimmer der Countess. Die blonde Dame lag in einem Himmelbett mit rosafarbenen Vorhängen. Zu ihren Füßen schlief etwas, das Claire zunächst für eine weiße Katze hielt, sich auf den zweiten Blick aber als Hund entpuppte. Die Countess hatte dünnes, auftoupiertes Haar, ein fülliges Gesicht, saß aufrecht in ihrem Bett und hatte eine Tasse Tee auf ihrem ausladenden Busen abgestellt. Trotz ihrer pompösen Erscheinung wirkte sie schwach und gebrechlich. Andrew schlenderte entspannt auf sie zu, nahm ihre Hand und gab ihr einen Handkuss.
»Mylady, herzlichsten Dank für die Einladung. Mein Name ist Andrew Sparks, das ist meine werte Kollegin Claire Carter.«
Die Countess kicherte wie ein schüchternes Mädchen, als Andrew ihre Hand losließ. Der Butler verschwand in einer Ecke des Zimmers und stellte sich so dicht ans Fenster, dass Claire befürchtete, er würde es gleich aufreißen und springen. Doch ein Wink der Countess genügte, und er eilte zum Bett und nahm ihr die Tasse Tee ab, nur um damit direkt im Anschluss in einer anderen Ecke des Raums zu verschwinden.
»Nun«, begann Lady Redvers und musterte Claire abschätzig von oben bis unten. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, dann wandte sie sich wieder an Andrew. »Nun, wie Sie bereits wissen, ist mein Sohn im Ausland verschwunden. Er und seine Freunde wollten mit dem Wagen eine Tour durch Europa machen. Die Welt sehen und Abenteuer erleben ... Bevor er den Pflichten nachkommt, die mit diesem Haus und unserer gesellschaftlichen Stellung verbunden sind. Ich selbst bin dazu nicht mehr imstande.«
»Wann haben Sie zuletzt von ihm gehört?«, fragte Claire.
»Das ... das war ... George? Wann war das?«
»Vor fünf Wochen, Mylady«, antwortete der Butler.
»Vor fünf Wochen«, wiederholte sie an Andrew gewandt. »Will Ihre Assistentin das nicht...
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