Schweitzer Fachinformationen
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Gerade im wohlverdienten Italienurlaub angekommen, lernt Rolf Rüdiger seine neue Lieblings-Süßspeise kennen. "Bomboloni von Mortade . ähm, Donatella hehe. Einfach köstlich." Aber es wäre nicht Rolf Rüdiger, würde er nicht auch im Urlaub in einen Kriminalfall stolpern. Ein fieser Internetvirus will Weihnachten löschen. Das ist aber erst der Anfang des Schlamassels. Der Virus befällt sogar das Radio und die Schneekugel-Manufaktur.Warum steckt Rolf Rüdiger plötzlich in einer Schneekugel fest und was hat Don Vito Ratzalone, der Boss einer italienischen Rattenbande, damit zu tun?Wird es Rolf Rüdiger gelingen, sein zweites Krimiabenteuer, das Schneekugel-Schlamassel, rechtzeitig zu lösen?
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"Auf die Plätzchen, fertig, los ."
Rolf Rüdiger war endlich aufs Klo gegangen. Umso stärker zwickte ihn jetzt der Hunger! Deshalb hatte er sich weiter zum Bordrestaurant des Zuges durchgeschlagen. Er inspizierte die Speisekarte über der kleinen Theke von oben nach unten und wollte schon bestellen.
"Ja, Herr Rolf Rüdiger, na das ist aber eine Ehre.
Hab Sie erst unlängst wieder im Radio mit dem Herrn Steiner Robert gehört. Zum Zerkugeln!", sagte der Kellner hinter der Theke.
"ZerKUGELN!" Rolf Rüdigers Arm schnellte reflexartig nach oben, als hätte ein Marionettenspieler an der Schnur gezogen. Seine Hand schnappte nach einer imaginären Schneekugel . und verpasste sie. In seiner Vorstellung knallte die imaginäre Kugel auf den Boden und brach mit einem Klirren in zwei Hälften.
Wieder rieselte ein seltsames Gefühl an Rolf Rüdigers Rücken hinunter. Der Kellner riss ihn aus seinem Gedankenspiel: "Was darf's denn sein? Aber ich sag es Ihnen gleich, Cremeschnitten haben wir leider nicht hehe, hohoho!"
Der Mann versuchte das Lachen von Rolf Rüdiger zu imitieren, aber es klang eher nach einem Weihnachtsmann in einem amerikanischen Kitsch-Film.
"Dafür hätten wir eine Kärntner Mohnpotitze, also einen köstlichen Mohnkuchen, und vielleicht dazu eine heiße Vanillemilch?! Die gibt's auch in laktosefrei, köstlich sag ich Ihnen."
Als bekannteste Medienratte des Landes wurde Rolf Rüdiger natürlich öfter erkannt. Dennoch war er immer wieder überrascht, wer ihnen im Radio alles zuhörte.
"Na, das speichelt mir aber, dass du mich kennst. Danke!", sagte Rolf Rüdiger. "Ich nehm dann mal eine Cremeschnitte und eine Erdbeermilch."
"Hohoho, Herr Rolf Rüdiger, wir haben keine Cremeschn."
"Ja, das weiß ich doch, war ein Scherzerl. Also bitte gerne die Mohnhaubitze und die Vanillemilch, in heiß und in laktosefrei!"
"Mohnhaubitze, hohoho . Sie sind mir ein Scherzkeks. Mohnpotitze kommt sofort."
Der Kellner bückte sich kurz, tauchte mit seinem Handy wieder auf, und dann machte es klick und blitz.
"Darf ich eh ein Foto machen?", fragte er.
Rolf Rüdiger sah kurzzeitig nur Sterne flimmern und antwortete dann: "Von mir aus gerne, aber die Reihenfolge wäre ausbaufähig. Erst fragen, dann knipsen. Aber nicht so wichtig, ich bin eh immer schön, also alles gut."
"Oh Verzeihung, danke!", sagte der Fan hinter der Theke, reichte Rolf Rüdiger einen Becher mit der heißen Vanillemilch und einen Pappteller mit Mohnkuchen. "Lassen Sie es sich schmecken, weiter so lustig bleiben. Gute Fahrt und auf die Plätzchen, fertig, los, hohoho!"
Rolf Rüdiger bezahlte, bedankte sich, drehte sich um und wäre beinahe über einen Turnschuh im Gang gestolpert. Er sah schon die heiße Vanillemilch und den Mohnkuchen durch den Wagon fliegen.
Der Schuh ragte unter einem Tisch bis auf den Gang hinaus. Zu den ausgelatschten Sneakers gehörte ein dünnes Bein mit einer engen Jeans, die am Knie schon ziemlich zerfetzt war. Zu dem Bein gehörte ein offensichtlich junger Mensch, der einen schwarzen Kapuzen-Sweater trug. Die Kapuze am Kopf war so tief ins Gesicht gezogen, dass Rolf Rüdiger außer Kopfhörern, einem Büschel lockiger Haare und einer Nasenspitze nichts erkennen konnte. Der junge Mensch tippte rasend schnell auf einem Tablet, das er vor sich am Tisch aufgestellt hatte.
Von Rolf Rüdiger nahm er keinerlei Notiz.
"Dass ich gerade fast über deine Latschen gestolpert wäre, kümmert dich Kapuziner-Heini offenbar überhaupt nicht .", dachte Rolf Rüdiger und wollte schon auf sich aufmerksam machen.
"Maxine meint es nicht böse, bitte entschuldigen Sie", kam ihm eine freundlich aussehende Frau zuvor, die gegenüber der Kapuze am Tisch saß.
Sie glitt mit ihrer Hand langsam über den Tisch und fasste dem tippenden Menschen sanft ans Handgelenk: "Maxi! Du hast gerade fast jemanden zum Stolpern gebracht." Maxi hob den Kopf und die Frau nickte ihr mit einem liebevollen Lächeln zu.
Maxi hörte auf zu tippen, setzte die Kopfhörer ab und zog langsam die Kapuze ein Stück zurück. Zum Vorschein kam ein jugendliches Gesicht mit kurzen lockigen Haaren, das keine Mine verzog. "Maxi hat Ihnen sicher nicht absichtlich das Bein gestellt, sie ist nur immer so vertieft in ihren Computer. Stimmt's Maxi?" "Ja sicher, sorry, ist mir nicht aufgefallen." Erst jetzt drehte Maxi den Kopf und schaute Rolf Rüdiger für einen kurzen Moment direkt in die Augen. Ihr Gesicht war blass. Hätten ihre Augen sprechen können, sie hätten wohl außer traurig nichts gesagt.
"Hab´s nicht bemerkt, war keine Absicht, wird nicht wieder vorkommen", murmelte sie emotionslos.
"Kein Problem, ist ja alles gut ausgegangen, bin weder geholpert noch gestolpert und außerdem hast du einen sehr schönen Namen. Maxine, das klingt ." Weiter kam Rolf Rüdiger nicht, denn Maxi hatte sich bereits wieder die Kopfhörer aufgesetzt und unter der Kapuze versteckt. Ihre Finger flogen wieder über den Tablet-Bildschirm.
Rolf Rüdiger wandte sich der Frau zu: "Die Maxi sieht aber traurig aus", entfuhr es ihm.
Die Frau schluckte. "Bitte nehmen Sie ihr das Verhalten nicht übel", sagte sie entschuldigend.
"Na klar doch, passt schon, nix passiert," entgegnete Rolf Rüdiger, "aber warum sieht sie denn nur so traurig aus?", entgegnete er.
Die Frau atmete einmal tief durch, ihre Miene wurde ernst.
"Sie müssen wissen, Maxine hat es nicht einfach gehabt. Die letzten Jahre waren . es war einfach eine schwierige Zeit für sie. Maxi hatte eine wirklich schöne Kindheit. Und dann . dann sind vor drei Jahren ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben. Da war sie gerade einmal elf Jahre alt. Gleich nach diesem tragischen Unglück ist sie als Pflegekind zu mir gekommen. Sie war sehr traurig und ist es noch immer. Sie vermisst ihre Familie so entsetzlich. Ich versuche, so gut es geht, Ersatzmama und Ersatzpapa gleichzeitig zu sein, und hoffe, dass sie mich eines Tages auch als Familie sehen kann."
Ein dicker Knödel wuchs in Rolf Rüdigers Hals. Er musste einmal kräftig schlucken, bevor er wieder ein Wort herausbekam.
". das . das tut mir aber leid. Das ist ja . hmm . wirklich schrecklich traurig. Und warum tippt sie da wie wild auf ihrem Tablet herum?", wollte Rolf Rüdiger wissen.
"Maxi ist so etwas wie ein Computer-Genie. Sie hat schon immer sehr viel Zeit mit dem Handy und am Computer verbracht. Irgendwann ist sie dann wohl in das System einer großen Firma eingedrungen. Jedenfalls stand plötzlich mitten in der Nacht die Polizei vor unserer Türe. Jetzt muss oder besser darf Maxi Schülerinnen und Schülern beim richtigen Umgang mit dem Internet helfen. Das ist so eine Art Sozialprojekt. Morgen sind wir in einer großen Schule in Villach, dahin sind wir gerade unterwegs."
"Maxi ist also eine Hackerin, oder wie?", fragte Rolf Rüdiger überrascht. "Irgendwie sieht man es ihr auch an, dass sie sich im Internetz auskennt, so schnell wie ihre Finger da über den Bildschirm sausen . ganz schön beeindruckend!"
"Sie hatte nie etwas Böses im Sinn. Davon bin ich überzeugt. Maxi ist ein liebes Kind, eine sehr gescheite, fast schon junge Frau, möchte ich sagen. Wenn sie nur diese Traurigkeit nicht hätte .", antwortete die Frau mit leiser Stimme. Rolf Rüdiger meinte eine kleine Träne in ihrem rechten Augenwinkel zu erkennen.
Um die bedrückende Situation etwas aufzuheitern, wandte sich Rolf Rüdiger erneut an Maxi und tippte ihr auf die Schulter.
"Du bist also so ein Computer-Genie? Ich habe mir unlängst Erdbeermilch versehentlich über meinen Laptop gekippt. Und überhaupt, mit dem Computer und dem Internetz hab ich es nicht so", sagte er und nippte an seiner Milch. Maxis Miene blieb völlig ausdruckslos, also plapperte Rolf Rüdiger einfach weiter: "Außerdem ist das WWW bei mir so langsam wie eine Galapagos-Schildkröte bei 40 Grad am Strand. Da geht oft gar nichts mehr."
"Also, da kann Ihnen Maxi sicherlich gerne helfen", sprang die Ersatzmama ein. "Oder, Maxi?" Maxi brummelte etwas Zustimmendes. "Wenn Maxi es bei ganzen Schulklassen schafft, sie Internet-fit zu machen, dann wird das auch bei Ihnen kein Problem sein." Die Frau kramte einen Stift aus ihrer Tasche und kritzelte eine Telefonnummer auf eine Serviette.
Darunter schrieb sie: Maxine (Maxi) Ranseder.
Sie schob Rolf Rüdiger die...
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