Krieg ohne Schaden

Name: Krieg ohne Schaden | Vertragsstreitigkeiten und Haftpflichtprozesse im Kontext von Kriegswirtschaft und Amtshaftungskonjunktur ausgehend von der Rechtsprechung des Landgerichts Bonn waehrend des Zweiten Weltkrieges (1939-1945)
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Vertragsstreitigkeiten und Haftpflichtprozesse im Kontext von Kriegswirtschaft und Amtshaftungskonjunktur ausgehend von der Rechtsprechung des Landgerichts Bonn waehrend des Zweiten Weltkrieges (1939-1945)

Dominik A. Thompson(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 10. November 2021

350 Seiten

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978-3-16-160425-6 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
I. Zivilrechtspraxis und Zweiter Weltkrieg
1. Forschungsstand zur Zivilrechtsprechung im Nationalsozialismus
2. Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen
a) Richterliche Unabhängigkeit
b) Marginalisierung des Privatrechts und der Zivilgerichtsbarkeit
3. Auswirkungen des Krieges
II. Zuschnitt der Untersuchung
Kapitel 1: "Kriegsrecht" und totaler Krieg
I. Die deutsche Lehre vom totalen Krieg
1. Diskurs über die Niederlage in der Zwischenkriegszeit
2. Wehrrecht und Wirtschaftsrecht
II. "Kriegsverfahrensrecht"
1. Verfahrensaussetzungen und das Kriterium der "Kriegsdringlichkeit"
2. Erstreckung materiell- und prozessrechtlicher Fristen
3. Veränderungen des Instanzenzuges und Rechtsmittelbeschränkungen
4. Entformalisierung und Stärkung des Amtsbetriebs
III. Ergebnis
Kapitel 2: Umsatzgeschäfte und Kriegswirtschaft
I. Unjudizierbare Erosion des Geldwerts
1. Preisstop und Rationierung
2. Erosion des Geldwerts
3. Schattenökonomie
4. "Flucht in Sachwerte"
5. Rückwirkung: Ökonomische Entkoppelung des Privatrechts
II. Unbeachtlichkeit von Lieferschwierigkeiten
1. Die Vertragshilfeverordnungen
2. Fernwirkung des Stichtags
III. Rechtlich neutralisierter Luftkrieg
1. Das Kriegsschädenrecht: Reichshaftung für "Fliegerschäden"
2. Entstehung der Kriegssachschädenverordnung in Verschränkung mit dem Kriegsverlauf
3. Tatbestandselement "Kampfhandlung"
4. Ausweitung um Ersatz für "Nutzungsschäden" ab 1941
5. Von Geldersatz und Naturalersatz hin zur verbrieften Forderung gegen das Reich
6. Propagandistisch angeordnete Großzügigkeit und niedriges Beweismaß: im Zweifel Reichshaftung
7. Das Kriegsschädenrecht als wesentlicher Stabilisierungsfaktor des Wirtschaftssystems
a) Unterschätzung in der bisherigen Forschung
b) Der buchhalterisch kostenneutrale Bombenkrieg
IV. Ergebnis
Kapitel 3: Deliktische Sorgfalt unter "Kriegsverhältnissen"
I. Kriegsbedingte Milde für Anwälte bei Fristversäumnissen
II. Streupflicht bei Winterglätte
III. Unfallverhütungsvorschriften und die "Sicherheit des Reichs"
IV. "Verdunkelungsunfälle"
1. Die allgemeine nächtliche Verdunkelung
2. Die Verdunkelung als Rechtsproblem anhand von Passantenunfällen
a) Fußgängerunglücke in Gebäuden und auf Wegen
b) Unglücke beim Ein- und Aussteigen aus Zügen
3. Straßenverkehrsunfälle im engeren Sinn
a) Die notorische Gefährlichkeit des deutschen Straßenverkehrs zwischen NS-Reformeifer und "autofeindlichen" Gerichten
b) Straßenverkehrsunfälle mit privaten Kraftfahrzeugen
c) Der Sonderfall der Straßenbahnen
V. Ergebnis
Kapitel 4: Verkehrsunfallsprozesse mit Wehrmachtbeteiligung
I. Problemaufriss: Der geringere Prozesserfolg der Wehrmacht
1. Quantitativer Prozesserfolg der Wehrmacht
2. Behandlung der Verdunkelung im Einklang mit Privatunfällen
3. Prävalenz der Amtshaftung als Anspruchsgrundlage
4. Beweiswürdigung bei Wehrmachtunfällen
a) Soldaten als unglaubwürdige Zeugen
b) Wehrmachtunfälle ohne Zeugen
c) Soldaten als gefährliche Fahrzeuglenker?
d) Fahrerflucht und Wehrmacht
5. Zivilgerichtsbarkeit als Korrekturinstanz der Wehrmacht
6. Zwischenergebnis
II. Faktoren: Haftpflichtmechanik und Amtshaftungskonjunktur
1. Stilllegung des privaten Kraftfahrzeugverkehrs zu Kriegsbeginn
2. Verweigerung von Verkehrssonderrechten für die Wehrmacht durch die Gerichte
3. Vorteile des Geschädigten aus der Anspruchsgrundlage der Amtshaftung
4. Amtshaftungskonjunktur im Dritten Reich
a) Entwicklung der Amtshaftung für Verkehrsunfälle
i. Ausgangspunkt: "Ausübung öffentlicher Gewalt"
ii. Etablierung in den 1920er Jahren
b) Fortbestehen der Amtshaftung nach 1933
i. Abstecken der Handlungsspielräume
ii. Ausweitung bei Verkehrsunfällen
iii. Unproblematische Routine
5. Eingeschränkter Regress bei Reichsbeamten und Soldaten
6. "Schmerzensgeld in Kriegszeiten"
a) Die Diskussion um den Anstieg der Schmerzensgeldbeträge seit 1939
b) Die Berücksichtigung der Vermögensverhältnisse und die Pflichthaftpflichtversicherung vor dem Hintergrund der freien Beweiswürdigung
c) Die Sonderstellung des Fiskus und die Rechtsprechungswende zur Haftpflichtversicherung
d) Schmerzensgeld auch für Beamte und Soldaten
III. Ergebnis
Zusammenfassung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Sach- und Personenregister

Systemvoraussetzungen

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