Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Weltenbummlerin und Kreuzfahrtköchin Paula freut sich auf den bevorstehenden Urlaub und die Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin in der Toskana. Sie ahnt nicht, dass sie dort von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Denn auch Noah ist eingeladen. Noah, ihre erste große Liebe und der Grund, warum Paula Hamburg vor zehn Jahren überstürzt verlassen hat. Als die beiden auf dem Landgut unter Zitronenbäumen aufeinandertreffen, fühlen sie sich direkt wieder zueinander hingezogen. Aber die Vergangenheit und ihre Geheimnisse stehen zwischen ihnen. Die perfekte Urlaubslektüre für Fans von gutem Essen, entspannten Zeiten und herzergreifenden Liebesgeschichten. Alle Geschichten dieser Reihe zaubern dir den Sommer ins Herz und bringen dir den Urlaub nach Hause. Die Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Mehr als sonst reflektierte das Meer an diesem Abend das Leuchten des beinahe perfekten Vollmondes und warf ein schwaches weißes Licht durch das kleine Fenster in Paulas Kajüte. Mit angezogenen Beinen saß sie auf dem grauen Teppichboden und hatte erschöpft Rücken und Kopf gegen das Bett gelehnt, während sie ihrer besten Freundin schmunzelnd dabei zuhörte, wie sie über den bevorstehenden Urlaub in der Toskana sprach.
»Und es wird sicher nichts dazwischenkommen? Du wirst die vollen zehn Tage da sein?«, wollte Sarah nun schon zum dritten Mal in diesem Telefonat von Paula wissen. »Meinen dreißigsten Geburtstag ohne dich zu feiern - allein beim Gedanken daran krieg ich schlechte Laune.«
Paula schnaubte amüsiert. »Wenn ich es doch sage. Ich habe schon vor einem Dreivierteljahr den Urlaub eingereicht und das Flugticket seit Ewigkeiten gebucht. Es wird nichts schiefgehen oder dazwischenkommen. Bei meiner Küchencrew habe ich sogar schon so oft den Trip in die Toskana angekündigt, dass selbst die schüchternen Praktikanten mittlerweile mit den Augen rollen, weil sie es nicht mehr hören können.«
Sie grinste, als sie an ihr elfköpfiges Team dachte. Seit fast einem Jahr war sie nun die neue Küchenchefin in einem von drei separaten Gourmet-Restaurants auf der MS Sognare, die den Passagieren eine Abwechslung zu den sonstigen All-inclusive-Restaurants an Bord boten.
Obwohl Paula all die Jahre zuvor selbst in den gigantischen Hauptküchen verschiedener Kreuzfahrtschiffe gearbeitet hatte, die für ebenjene großen Restaurants zuständig waren, und dabei beinahe alles gelernt hatte, was sie heute konnte, war sie doch mehr als glücklich über ihre jetzige Anstellung. Hier konnte sie sich endlich richtig entfalten und eigene Entscheidungen treffen. Außerdem hatte sie die Möglichkeit, ihr Team so zu führen, wie sie es für richtig hielt.
Paula war es wichtig, dass es bei ihr am Herd nicht zuging wie in diesen Teufelsküchen, in denen sich die Leute gegenseitig anschrien, die Praktikanten Panik hatten, Fehler zu machen, und jährlich mindestens ein Angestellter einen schweren Burn-out erlitt. Und sie war ziemlich stolz darauf, dass ihr Team eine hervorragende Qualität auf die Teller brachte, auch wenn sie ihre Leute nicht anbrüllte. Das alles bedeutete jedoch nicht, dass es in ihrer Küche nicht diszipliniert zuging.
»Meinst du Arturo? Rollt er mit den Augen?«, erkundigte sich Sarah und unterbrach damit Paulas Gedankengang. Sarah vergaß einfach nie etwas, was Paula bei ihren regelmäßigen Telefonaten oder den seltenen Treffen erzählte, und sei es ein noch so unwichtiges Detail.
»Genau der. Seit er sein Heimweh nach Italien überwunden und uns ein bisschen kennengelernt hat, blüht er richtig auf in der Küche. Ich glaube, er brauchte einfach etwas Zeit bei uns an Bord.«
Sarah lachte. »Dann ist er bei dir ja gut aufgehoben. Du brauchst schließlich auch eine gefühlte Ewigkeit, bis du dich jemandem gegenüber öffnest.«
Paula fummelte das Haargummi, das ihre kupferroten Locken bis eben zusammengehalten hatte, aus ihnen heraus. »Ich bin schon lange nicht mehr so schlimm wie in der Grundschule . Und in der Küche ist das sowieso etwas ganz anderes«, protestierte sie.
»Ja, ja, weiß ich doch. Ach, mir ist das ein Rätsel, wie ihr das alle aushaltet, andauernd unterwegs und nie zu Hause zu sein . Und dann diese winzigen Kabinen mit Miniguckloch. Oder, noch schlimmer, ganz ohne Fenster. Hannes und mir war das schon nach einer Woche viel zu beengt.« Sarah spielte damit auf den Urlaub vor einigen Jahren an, als die beiden Paula auf ihrem damaligen Kreuzfahrtschiff besucht hatten.
Paula ließ den Blick durch den Raum schweifen. Neben ihrem Bett befand sich ein Bullauge, um das herum farbenfrohe Fotos von ihren vielen Reiseerlebnissen klebten. Durch das kleine Fenster konnte sie bereits morgens, wenn sie aufwachte, direkt das glitzernde, dunkelblaue Wasser sehen. Allein dafür - immer umgeben zu sein von den unendlichen Weiten des Meeres - lohnte sich die Arbeit auf dem Schiff.
Ihr Blick wanderte weiter. Über dem schmalen Schreibtisch, den sie eigentlich nur nutzte, wenn sie neue Rezepte aufschrieb, war ein Holzregal verschraubt, in dem sich ein paar wenige Romane, aber dafür umso mehr abgegriffene Ringhefte mit ihren eigenen Rezeptsammlungen befanden - für jedes bereiste Land eines. Und dann gab es in der Ecke neben dem Badezimmer noch einen deckenhohen Kleiderschrank, vor dem ein dunkelgrüner Ledersessel stand, auf dem ihre Freizeitklamotten sich mal wieder türmten. Mehr war es nicht, doch Paula liebte ihr reisendes Heim.
»Das Schiff ist eben unser Zuhause«, erklärte sie schlicht und rieb an einem rotbraunen Soßenfleck auf ihrem Ärmel herum.
»Weiß ich doch. Du hast es mir ja auch schon tausend Mal erklärt. Ich dachte nur . vielleicht . vielleicht kommst du irgendwann wieder zurück nach Hamburg. An Land. Zu Hannes und mir. Und zu deinem Vater. Du bist nun immerhin fast zehn Jahre ununterbrochen unterwegs, das ist eine lange Zeit. Und ich habe gehofft, jetzt, wo du seit einem Jahr wieder regelmäßig im Hamburger Hafen anlegst und wir uns wieder öfter sehen, überkommt es dich möglicherweise. Wir vermissen dich einfach!«, gestand Sarah, und ihre Stimme klang nun weich.
Paula spürte, wie ihr plötzlich das Schlucken schwerfiel, und griff zu der Wasserflasche, die neben ihr stand, um den imaginären Fremdkörper in ihrem Hals wie einen zu trocken geratenen Brotknödel hinunterzuspülen. »Wer weiß! Noch bin ich erst jugendliche neunundzwanzig und habe jede Menge Zeit. Ist ja nicht so, als würde ich in ein paar Tagen auch schon dreißig werden. Hast du nicht das letzte Mal erzählt, du hättest ein graues Haar bei dir entdeckt?«, neckte Paula die Freundin, um vom Thema abzulenken.
»Ha. Ha. Sehr komisch. Ich lass mich von dieser Zahl doch nicht verunsichern .«, behauptete Sarah und ergänzte dann triumphierend: »Immerhin schaffe ich es durch diesen runden Geburtstag, dich mal wieder länger als für ein Mittagessen in meiner Nähe zu haben.«
Sofort bekam Paula ein schlechtes Gewissen. »Ich weiß, es ist viel zu lange her, dass wir mehr als zwei Stunden am Stück zusammen verbracht haben! Das letzte Jahr war einfach ziemlich turbulent .«
». so wie die neun Jahre zuvor, meinst du?«, warf Sarah ein, doch dann lachte sie.
Paulas Antwort wurde von einem rhythmischen Klopfen unterbrochen. »Warte mal kurz, ich glaube, es ist jemand an der Tür.« Sie hielt das Handy an die Brust gepresst und stand auf, um dem Besucher zu öffnen.
Es war Janne, der Lust auf einen »Feierabenddrink« hatte und wissen wollte, ob sie mit in die »Crewbar« kommen wolle - eine Umschreibung, die sie beide regelmäßig benutzten, wenn ihnen nach körperlicher Nähe war.
»Bist du noch dran?«, meldete sich Paula nach kurzer Zeit am Telefon zurück.
»War das dein schwedischer Loverboy - Mister >Kommen Sie, ich zeig Ihnen die schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt<?« Dabei imitierte Sarah den schwedischen Akzent des attraktiven Reiseleiters nicht sehr gekonnt.
Paula kicherte leise. »Das klang jetzt aber eher nach einer Mischung aus Russisch und Französisch. Außerdem reden wir hier an Bord doch sowieso fast nur Englisch.«
»Also, triffst du dich nachher noch mit dem smarten Blondie auf einen eurer berüchtigten Feierabenddrinks?«, bohrte Sarah weiter, und Paula stellte sich vor, dass sie in diesem Moment verschwörerisch mit den Augenbrauen wackelte.
»Ich denke nicht, nein. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor es in drei Tagen losgeht«, gab Paula ihrer Freundin die gleiche Antwort wie auch Janne kurz zuvor.
»Na gut. Aber, Süße, ich muss jetzt langsam los. Hannes und ich sind heute bei unseren Nachbarinnen zum Essen eingeladen, weil unser Kühlschrank wegen des Urlaubs schon leer gefuttert ist. Ich habe mich vorhin davongestohlen, doch zu lange will ich die drei auch nicht warten lassen.«
Wieder einmal durchströmte Paula ein warmes Gefühl bei dem Gedanken daran, wie konsequent Sarah ihre Telefonverabredungen einhielt und was sie alles in Kauf nahm, damit nichts zwischen ihre obligatorischen Gespräche jeden zweiten Montag kam. Selbst als Paula vor zwei Jahren das Pfeiffersche Drüsenfieber gehabt hatte, hatte Sarah sie angerufen, nur, um ihr dann eine Stunde lang dabei zuzuhören, wie sie vor sich hin röchelte.
»Ina hat sich extra für mich an meinem Lieblingsnachtisch versucht. Den will ich nicht verpassen«, gestand Sarah fröhlich. »Also . Ich werde dir noch eine Mail schreiben mit Details und Infos, die du für die Anreise und alles Weitere benötigst, ja?«
»Ist gut. Grüß Hannes von mir und morgen dann einen guten Flug euch beiden!«, verabschiedete sich Paula und warf ihr Handy schwungvoll auf ihr Bett.
Von der Rückseite des Telefons, das in einer Schutzhülle steckte, lachten ihr zwei Gesichter entgegen. Sarah hatte ihr die Hülle zum letzten Geburtstag geschenkt, und immer, wenn Paula das Bild ansah, das vor zwei Jahren während ihres letzten gemeinsamen Urlaubs entstanden war, musste sie grinsen. Sarah trug darauf ihr schulterlanges blondes Haar zu zwei Ährenzöpfen geflochten, die neckisch rechts und links über ihre schlanken Schultern baumelten. Der Chefkonditor auf Paulas Schiff hätte die Zöpfe nicht ordentlicher legen können. Paulas rotes, wild gelocktes Haar, das an diesem Tag aussah, als hätte es noch nie Bekanntschaft mit einem Haarpflegeprodukt gemacht, wurde hingegen vom salzigen Wind, der auf der griechischen Insel geherrscht hatte, durcheinandergewirbelt.
Paula erinnerte sich daran, dass dies...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.