Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Einleitung
Was ist ein Wachrüttler?
Dies ist unsere offizielle Definition:
Ein Wachrüttler (engl. "jolt") ist eine experimentelle Übung, die maximal fünf Minuten dauert und eine oder mehrere Erkenntnisse vermittelt.
Suchen Sie auf YouTube nach "Thiagi Jolts". Dort finden Sie eine Reihe von Video-Wachrüttlern.
Die wichtigsten Eigenschaften von Wachrüttlern sind:
Wachrüttler dauern nur sehr kurz. Einige Wachrüttler dauern nur eine halbe Minute. Nach unserer Definition dauern Wachrüttler nie länger als fünf Minuten.
Wachrüttler vermitteln eher Erkenntnisse als Fähigkeiten. Sie bringen Teilnehmerinnen dazu, ihre Erwartungen zu überdenken und ihr übliches Verhalten infrage zu stellen.
Wachrüttler schaffen emotionale Effekte. Einige Wachrüttler bringen für die Teilnehmenden Gefühle wie Unbehagen oder Hochgefühle - alle Wachrüttler schaffen Aha-Momente.
Einige Wachrüttler erfordern Interaktion zwischen Teilnehmerinnen.
Alle Wachrüttler erfordern Selbstreflexion.
Alle Wachrüttler müssen reflektiert werden. Dieser Prozess umfasst Erklärungen vom Trainer und Diskussionen der Teilnehmenden. Oft lautet eine wichtige Erkenntnis, dass Perspektivwechsel wichtig ist.
Wann setzt man einen Wachrüttler ein?
Hier einige Vorschläge, wann man Wachrüttler einsetzen kann:
Nutzen Sie Wachrüttler, um Selbsterkenntnis zu fördern. Nutzen Sie Wachrüttler zum Beispiel, damit Teilnehmende ihre Stereotypen, Vorurteile und Erwartungen infrage stellen - z. B. in Trainings zu Diversity, Innovations- und Change-Management, Kundenorientierung, Problemlösung oder politischer und kultureller Bildung.
Starten Sie eine Trainingseinheit mit einem Wachrüttler, um die Aufmerksamkeit zu wecken. Nutzen Sie den Rest der Einheit als ausführliche Nachbesprechungs-Diskussion.
Planen Sie einen Wachrüttler als Übergang zwischen zwei Trainingsthemen ein.
Nutzen Sie einen Wachrüttler, um die Energie nach der Mittagspause wieder hoch zu bringen.
Setzten Sie Wachrüttler als Abschlussaktivität ein, um deutlich zu machen, dass Teilnehmer trotz allem, was sie gelernt haben, immer noch in gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen zurückfallen.
Nutzen Sie Wachrüttler, um den Unterschied zwischen kognitivem Wissen und emotionaler Umsetzung deutlich zu machen.
Setzen Sie Wachrüttler ein, um die Geschwindigkeit zu verändern. Wenn Sie längere Theorie-Inputs machen, streuen Sie einige Wachrüttler ein, um die zentralen Aussagen zu unterstützen.
Verwenden Sie themenbezogene Wachrüttler, um eine Theorieeinheit zu verankern.
Verwenden Sie Wachrüttler, um die Kernaussagen von Lernen und Anwendung zu zeigen. Sie können einen Wachrüttler nutzen, um effektives Lernen zu demonstrieren und zu zeigen, wie wichtig nachfolgende/zusammenfassende Aktivitäten sind.
Wie führt man einen Wachrüttler durch?
Hier einige Vorschläge, wie man durch Wachrüttler maximale Lernerfolge erzielen kann:
Vor der Trainingseinheit
Stellen Sie sicher, dass Sie die Wachrüttler aus gutem Grund verwenden - nicht nur, weil Sie mal eine spannende Aktivität einbauen wollen.
Prüfen Sie Ihre eigene Motivation. Stellen Sie sicher, dass Sie Wachrüttler nicht einsetzen, bloß um Ihre Teilnehmerinnen aufs Glatteis zu führen. Behalten Sie stets sinnvolles und achtsames Lernen im Blick.
Vermeiden Sie es, zu viele Wachrüttler auf einmal zu verwenden. Die Wirkung von Wachrüttlern nimmt ab, wenn Sie in einer Trainingseinheit zu viele davon verwenden. Das könnte die Teilnehmerinnen verwirren.
Planen Sie ausreichend Zeit für die Auswertung ein. Wachrüttler sind wertlos - oder sogar riskant und irreführend - ohne intensive Auswertung. Wie gesagt, das eigentliche Lernen geschieht in der Auswertung und diese benötigt Zeit.
Während der Trainingseinheit
Führen Sie die Wachrüttler zügig durch - aber mit der nötigen Sorgfalt.
Vom Verhalten anderer lernen. Wenn Sie mit einer neuen Teilnehmergruppe arbeiten und noch nicht genügend Vertrauen besteht, erzählen Sie, was passiert ist, als Sie den Wachrüttler in einer anderen Gruppe durchgeführt haben - ohne ihn in diesem Moment durchzuführen.
Nach dem Training
Stimmung auflockern. Achten Sie auf die emotionale Reaktion der Teilnehmerinnen. Werten Sie ihre Bemerkungen nicht als persönlichen Angriff. Lockern Sie feindliche Stimmung auf, indem Sie sich für mögliche falsche Fährten entschuldigen und den Hintergrund der Übung erklären.
Führen Sie eine Nachbesprechungs-Diskussion durch. Strukturieren Sie die Diskussion, aber geben Sie auch Raum für spontane Kommentare.
Aus: Thiagarajan/van den Bergh 2017, Jolts! Brief Activities to Explore Diversity and Inclusion.
Originaltitel: Introduction
Wir haben wenig Einfluss auf Diversität, aber wir können beeinflussen, ob wir andere einschließen (oder ausschließen). Auch auf Trainer- und Teilnehmerseite gibt es persönliche Präferenzen - sich selbst eher abzugrenzen oder sich einzubringen und zu integrieren.
Aus Trainerperspektive nutzt diese Übung vor allem die Perspektive der Was-wäre-wenn-Fragen während einer Nachbesprechung. Dieser Ansatz hilft uns, die Erfahrung in dieser Übung auf andere Kontexte auszuweiten.
Nachdem die Teilnehmenden einige Rätsel gelöst haben, wählen sie anonym ein Teammitglied aus, das ausgeschlossen wird, um das Team zu verkleinern. In der Nachbesprechung geht es um die emotionalen Konsequenzen dieses Prozesses.
Emotionen bewusst machen und reflektieren, die beim Ausschluss eines Teammitglieds entstehen - auf Seiten der verbleibenden Teammitglieder und des Ausgeschlossenen
Mindestens: 3
Höchstens: beliebig
Ideal: 10 bis 30
4 Minuten für die Aktivität
7 Minuten für die Nachbesprechung
Pro Teilnehmende ein Handout der Übung "Drillinge" im Kapitel "Interaktives Online-Lernen" und je ein Lösungsbogen der Übung
Stoppuhr
Thiagis Zugpfeife (Tonsignal, Glocke etc.)
Papier und Stifte für jeden Teilnehmenden
Flipchart mit den 3 ersten Beispielen für "Drillinge"
Mit den Drillings-Rätseln vertraut machen. Lesen Sie den folgenden Abschnitt zum Verlauf, um zu verstehen, wie die Rätsel bearbeitet werden. Versuchen Sie diese selbst zu lösen.
Teilnehmende in Teams einteilen. Teilen Sie die Teilnehmer in Gruppen mit etwa vier Personen ein. Teilen Sie pro Team nur ein Handout aus (damit die Gruppe untereinander in Kontakt treten muss).
Erklärung der Rätsel. Erläutern Sie, dass ein Drilling aus drei Worten besteht, die durch ein viertes Wort in ein zusammengesetztes Hauptwort verwandelt werden kann. Zeigen Sie den ersten Drilling auf dem Flipchart:
Bär - Würfel - Wasser
und fragen Sie nach dem passenden verbindenden Wort. Das Verbindungswort kann vor oder nach den Wörtern eingesetzt werden.
Vermutlich finden die Teilnehmer schnell die Antwort EIS. Falls nicht, lösen Sie das Rätsel auf.
Eisbär - Eiswürfel - Wassereis [oder Eiswasser]
Zeigen Sie zwei weitere Beispiele:
Fondue - weich - Glocke
Schlag - Apfel - Krone
Und lösen Sie danach auf:
Käsefondue - Weichkäse - Käseglocke
Schlagbaum - Apfelbaum - Baumkrone
Teamwettbewerb durchführen. Fordern Sie alle Teams auf, so viele Drillinge wie möglich in den nächsten zwei Minuten zu lösen. Starten Sie die Stoppuhr und geben Sie 30 Sekunden vor Ablauf der Zeit einen Hinweis. Geben Sie am Ende ein Tonsignal und gratulieren dem Siegerteam.
Teams auffordern, ein Teammitglied auszuschließen. Erklären Sie, dass Sie für die nächste Runde mit kleineren Teams weiterarbeiten wollen. Verteilen Sie Papier und Stifte und fordern Sie jeden Einzelnen auf, den Namen eines Teammitglieds geheim aufzuschreiben und den Zettel zu falten. Nach kurzer Pause bitten Sie je ein Teammitglied, die Zettel einzusammeln, zu mischen, die Namen zu lesen und die Person mit den meisten Nominierungen zu benennen.
Teammitglied aus der Gruppe nehmen. Fordern Sie die nominierten Teammitglieder auf, ihre Teams zu verlassen und zu einem separaten Tisch in...
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