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Der zweite Band der neuen mitreißenden Saga der New-York-Times-Bestseller-Autorin!
London, 1889: Das viktorianische London ist ein Ort des Reichtums, der Privilegien und der Armut, eine Stadt der Extreme. Für James Falconer, der sich in kürzester Zeit vom einfachen Marktarbeiter zur rechten Hand von Henry Malvern, dem Chef des angesehensten Handelsunternehmens Londons, hochgearbeitet hat, ist es eine Stadt voller Möglichkeiten.
Während er weiter aufsteigt, wird James mit Betrug und Verrat konfrontiert. Es entwickelt sich eine erbitterte Rivalität mit Henrys Tochter Alexis - aber ihre Feindseligkeit verbirgt eine starke Anziehungskraft.
Als James eine Liebesbeziehung mit der Tochter russischer Emigranten eingeht, beginnt sich sein Leben zu verändern. Doch ein Geheimnis, das sein Leben für immer verändern könnte, droht, ans Licht zu kommen. James muss sich entscheiden, wo seine Zukunft liegt: Wird er weiterhin für Henry arbeiten oder seinem eigenen Traum folgen?
Durch Intrigen und Romanzen, Tragödien und Triumphe verflechten sich die Leben der Familien Falconer und Malvern.
Vom viktorianischen London bis zu den pulsierenden Hafenstädten Englands und Frankreichs, von anmutigen Herrenhäusern in Gloucestershire bis zur Dekadenz von Paris - »Der Schatten allen Ruhms« ist der zweite Band einer neuen unvergesslichen historischen Saga der Autorin der Emma-Harte-Saga.
»Ein extravaganter, fesselnder Roman über Liebe, Mut, Ehrgeiz, Krieg, Tod und Leidenschaft.« New York Times
»Eine mächtige Saga. Seit >Vom Winde verweht< war kaum etwas so fesselnd.« Evening News
»Ein langer, befriedigender Roman über Geld, Macht, Leidenschaft und Rache, der vor dem Hintergrund der Geschichte des 20. Jahrhunderts spielt.« Los Angeles Times
»Nur wenige Romanautoren verstehen es so perfekt wie Barbara Taylor Bradford, die Leser zum Umblättern zu verleiten. Sie ist eine der weltbesten Erzählerinnen.« The Guardian
»Eine klassische Saga über Loyalität, Geheimnisse, Leidenschaft und Intrigen ... Wenn Sie unter Entzugserscheinungen von Downton Abbey leiden, ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.« Daily Mail
»Bradfords Unmengen von Fans werden diese romantische Saga verschlingen.« Booklist
»Der Auftakt einer neuen Bestseller-Reihe.« Kirkus Reviews
»Bradfords Fans werden eine Fülle an spannenden und nahbaren Charakteren finden, mit denen sie sich identifizieren können.« Publisher's Weekly
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Beklommenheit. Dieses Gefühl erfuhr James Lionel Falconer, als er am Schreibtisch in seinem Büro im Malvern-Gebäude an der Piccadilly saß.
Es war Mittwoch, der 25. September 1889, und an jenem Nachmittag war ein Paket mit Dokumenten per Kurier aus Paris eingetroffen. James hatte es beflissen geöffnet und sie sofort gelesen. Die schlechten Neuigkeiten, die sie enthielten, hatten ihn bis ins Mark erschüttert.
Er blickte auf seine Hände hinab, die auf dem Stapel Dokumente ruhten. Ein kalter Schauder durchlief ihn beim Gedanken, sie dem kränkelnden Henry Malvern übergeben zu müssen. Schon den gesamten Sommer über litt sein vom Zusammenbruch seiner Tochter und vom Schlaganfall seines Bruders Joshua erschütterter Arbeitgeber unter lähmender Erschöpfung. Aber James hatte keine Wahl. Der Leiter des Unternehmens musste über alles Bescheid wissen.
Ein tiefes Seufzen entrang sich ihm. Er öffnete die oberste Schublade seines Schreibtischs, legte die Dokumente hinein, verriegelte die Lade und steckte den Schlüssel ein.
Als er die Taschenuhr hervorholte, stellte er fest, dass es fast sieben Uhr war. Wenigstens würde er sich erst am nächsten Morgen mit Mr Malvern auseinandersetzen müssen. Dann würde James' Kollege Peter Keller in seinem Büro nebenan sein, falls er ihn bräuchte. Keller war unerschütterlich und zu einem engen Freund mit gemeinsamen Interessen geworden. Außerdem arbeitete er in der Weinsparte und könnte vielleicht dabei helfen, eine Lösung für den Schlamassel zu finden. Obwohl niemand die Tatsache aus der Welt schaffen könnte, dass Percy Malvern, Mr Malverns Cousin, nicht nur ein Dieb war und Millionen aus dem Weinbetrieb in Le Havre abgezweigt hatte, sondern sich nun auch noch als Bigamist erwies.
Auf dem Weg durch den Raum zog James den Mantel an und verließ das Büro.
Als er hinaus auf die Piccadilly trat, nieselte es nach einem stark verregneten Tag. Das frühabendliche Tageslicht schwand allmählich, und es herrschte leichter Nebel, doch die Straßenlaternen brannten bereits. Menschen hasteten heimwärts, wichen einander auf den nassen, rutschigen Bürgersteigen aus. James fügte sich in die Menge.
Er eilte in Richtung Half Moon Street, wollte so schnell wie möglich nach Hause. An jenem Abend zehrten das Klappern der Hufe von Pferden, das Rattern von Wagenrädern und der allgemeine Trubel des Verkehrs auf den Straßen an seinen Nerven. Er stellte den Kragen seines Überziehers auf und steckte die Hände in die Taschen. Es war nicht nur feucht, sondern für den September zudem kalt.
Kaum hatte James die Tür geöffnet und die kleine Wohnung betreten, die er sich mit seinem Onkel George teilte, einem Zeitungsreporter, verspürte er immense Erleichterung. Die Gaslampen an den Wänden erhellten den Raum mit schimmerndem Licht. Im Kamin brannte ein Feuer. Sogleich erschien das lächelnde Gesicht seines Onkels in der Küchentür. »Das Abendessen ist fast fertig!«, verkündete er. Ebenfalls lächelnd hängte James den feuchten Mantel an einen Haken hinter der Tür, bevor er in die Küche ging, um George zu helfen.
Sein Onkel schnitt geschickt ein großes Stück Roastbeef auf. Ohne aufzuschauen, sagte er: »Das hat deine Großmutter heute für uns gebracht, während wir bei der Arbeit waren.« Lachend fügte er hinzu: »Und die zwei frisch gebackenen Brote dort. Weißt du, Jimmy, sie vergöttert dich wirklich, mein Junge.«
»Und dich, Onkel George - immerhin bist du ihr Sohn.«
Ein Lächeln trat in Georges Züge, als er seinen Neffen letztlich ansah. »Sie ist die Beste. Es gibt niemanden wie sie.«
James nickte. Er bemerkte einen kleinen Topf aus Glas mit einem weißen Etikett. Meerrettichsauce, stand in der Handschrift seiner Großmutter darauf. Innerlich lächelte er. Sie dachte immer an jede Kleinigkeit.
Wenig später saßen sie am Küchentisch, aßen Sandwiches mit Roastbeef und tranken heißen Tee. James schwieg dabei. In Gedanken ging er unablässig die Probleme der Weinabteilung in Le Havre durch - Probleme, die sich durch die frisch eingetroffenen Dokumente bestätigt hatten.
»Mir graut davor, Mr Malvern die schreckliche Neuigkeit aus Frankreich zu überbringen«, gestand James und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
»Übergib ihm die Dokumente einfach und sag ihm, dass ihm nicht gefallen wird, was er zu lesen bekommt«, schlug George vor. »Vielleicht wirst du davon überrascht, dass er ohnehin mit schlechten Nachrichten rechnet.«
An jenem Abend wollte sich kein Schlaf einstellen. Dabei betrachtete James ihn als seinen Retter, als den Schlüssel zu Gesundheit. Doch wenn er sich ihm entzog, wälzte er sich nicht hin und her wie manch anderer, sondern lag vollkommen still. Analytische Überlegungen begleiteten ihn als besondere Freunde durch solche öden schlaflosen Stunden.
Er war froh, dass er seinen Onkel zum Reden hatte. Zu George hatte er schon als Kind stets eine besondere Nähe empfunden, und seit sie zusammen in die Wohnung in der Half Moon Street in Mayfair eingezogen waren, hatten sie eine Verbindung auf einer anderen Ebene aufgebaut. Obwohl sie einander nicht allzu oft sahen. George arbeitete als Journalist für den Chronicle, wo er im Verlauf der Jahre weit aufgestiegen war. Seine Dienstzeiten änderten sich ständig.
James schätzte Georges Weisheit. Allmählich entspannte er sich, streckte die langen Beine im Bett aus und sank bequem auf das Kissen. Die Beklommenheit hatte sich verflüchtigt. Mr Malvern musste alles erfahren, und vielleicht würde er gar nicht allzu überrascht sein.
Dennoch war James froh, dass sich Peter Keller im Büro nebenan aufhalten würde. Mittlerweile waren sie gute Freunde geworden. Keller kannte sich mit dem Weingeschäft aus. Sein Wissen, sein Engagement und sein Fleiß verhalfen James dazu, mehr Zeit für das Beaufsichtigen der Einkaufspassagen des Unternehmens zu haben, die nicht vernachlässigt werden durften.
Unerwartet und völlig gegen seinen Willen schlich sich Alexis Malvern in seine Gedanken, die Tochter seines Arbeitgebers. Einen Herzschlag lang verspürte er einen Ansturm von Gefühlen, ein jäh einsetzendes Verlangen nach ihr. Aber er erstickte diese Emotionen, indem er sich auf ihr mangelndes Augenmerk für ihren Vater und den Betrieb konzentrierte, den sie eines Tages erben würde.
Er betrachtete ihre anhaltende Abwesenheit als Pflichtverletzung. Was an seinem Bild von ihr kratzte. Ihr Verhalten wurde seinen Erwartungen einfach nicht ganz gerecht.
Völlig unerwartet kam ihm Georgiana Ward in den Sinn, und er fragte sich, wie es ihr gehen mochte. Nur einmal hatte er seinen Cousin William gefragt, ob er etwas Neues über sie wusste. William hatte den Kopf geschüttelt und gemurmelt: »Meine Mutter hat von ihr lediglich gehört, dass es ihr fernab der Londoner Nebel besser geht. Sonst weiß ich nichts.«
Damals hatte James nicht nachgehakt, weil er nicht zu interessiert hatte wirken wollen. Mit einem kleinen Seufzen drehte er sich auf die Seite. Wann immer er an die ältere Frau dachte, seine erste Geliebte, wurde ihm klar, wie freundlich sie ihn behandelt und wie viel ihr an ihm gelegen hatte.
Irgendwann, dachte er. Irgendwann lerne ich jemanden wie sie kennen. Das weiß ich. Ihm fehlte auch William, der so weit entfernt in Hull lebte. Während er einschlief, galten seine Gedanken nur noch der Bedeutung von Familie und Freunden.
James setzte sich erschrocken auf, als hätte ihn jemand an der Schulter geschüttelt. Schlagartig war er hellwach. Im Zimmer wirkte es ungewöhnlich hell. Blinzelnd erhob er sich aus dem Bett und ging zum Fenster. Der Mond stand hoch am mitternachtsblauen Himmel und schien herein, weil er am vergangenen Abend vergessen hatte, die Vorhänge zuzuziehen. Ihm fiel auf, dass der Regen aufgehört hatte.
Plötzlich fühlte er sich rastlos, wollte nach draußen und durch die Straßen spazieren. Manchmal tat er das, um über Probleme nachzudenken. Und einen klaren Kopf zu bekommen. Wenige Minuten später trug er eine Hose und Schuhe, schlüpfte in eine dicke Jacke und verließ leise die Wohnung. Er konnte es nicht gebrauchen, dass sein Onkel aufwachte und ihn fragte, wohin er um zwei Uhr morgens wollte.
Seine Antwort hätte gelautet, dass er kein bestimmtes Ziel habe, denn das entsprach der Wahrheit. Draußen ging er die Curzon Street entlang und bog in die Park Lane ein, der er zum Wellington Arch und weiter zum Buckingham Palace folgte. Dorthin war es nicht weit, und als er den Palast in der Ferne erblickte, stellte er fest, dass kein Union Jack am Fahnenmast wehte. Demnach war niemand anwesend. Königin Victoria hielt sich in Balmoral auf, und der Prinz von Wales, ihr Thronfolger, lebte mit seiner Gemahlin, Prinzessin Alexandra, in einem eigenen Zuhause.
Also, das nenne ich mal eine wunderschöne Frau, dachte er. Elegant und königlich. Sie war taub, schien sich davon jedoch nicht beeinträchtigen zu lassen. Onkel George hatte ihm erzählt, dass sie Dänin war und ihre Schwester Minnie den Romanow-Zaren von Russland...
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