Schweitzer Fachinformationen
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Nach einer außerirdischen Invasion steht die Erde kurz vor dem Kollaps. Die überlebenden Menschen fristen ein erbärmliches Dasein. Unter ihnen ist auch Lucas. Als er in einem halb verschütteten Gebäude ein noch funktionsfähiges Raumschiff der feindlichen Xalaner findet, keimt Hoffnung in ihm auf.
Doch um es zu fliegen, muss sich Lucas mit einem Alien und einer Plünderin namens Asha zusammentun. Falls sie nicht in der Lage sind zusammenzuarbeiten, werden sie alle sterben - gestrandet auf einer sterbenden Erde.
Er wurde Minuten oder Stunden später wach; er hatte keine klare Vorstellung von der Zeit. Es donnerte nicht mehr, und eine heiße Brise fegte über das sandige Ödland rings um ihn. Er rappelte sich auf und stellte fest, dass sein Kopf übel pochte und der Arm schmerzte. Er machte eine Bestandsaufnahme seines Zustands, fand aber kein Blut. Er saß da, die Arme um die Knie geschlungen, und starrte über den wandernden Sand hinweg. Nichts war mehr übrig. Hinter ihm ragte die Kraterwand an die siebzig Meter hoch auf. Selbst wenn er noch die Kraft aufgebracht hätte, wäre ein Aufstieg unmöglich gewesen. Aber wohin sollte er sich wenden? Wohin sollte sich irgendjemand wenden, wenn die Welt in diesem Zustand war? Er stand auf und sah sich um. Bruchstücke verformten Metalls ragten aus der schwarzen Erde auf, aber nicht einer war in einem Zustand, der noch Rückschlüsse auf das erlaubt hätte, was er mal gewesen war.
Seine Reise war beendet. Er zog das Foto von Frau und Sohn aus dem Stiefel. Es war sein einziger Besitz, den er nicht einer Leiche abgenommen hatte. Das Foto war rissig und verblasst, aber er konnte so eben noch das Lächeln beider erkennen. Es wurde Zeit, sich ihnen anzuschließen.
Er nahm Natalie von der Schulter und prüfte kurz das Magazin. Dies würde Natalies finale Aufgabe sein: ihn wieder mit seiner Familie zu vereinen. Er hatte von Anfang an gewusst, dass das letztlich ihr Zweck sein würde. Er drückte sich die Mündung unters Kinn, legte beide Daumen an den Abzug und blickte zum Himmel hinauf.
Er entdeckte eine Stelle in den Wolken, die inmitten des zornigen Rots irgendwie blau geworden waren.
Er stockte, senkte den Blick. Er hatte den Abzug noch nicht gedrückt. Das da oben war kein Tor ins Leben nach dem Tode; die Wolken waren tatsächlich blau. Der Sand wirbelte um ihn herum, während er zu der geheimnisvollen Erscheinung hinaufstarrte. Befand sich etwas unmittelbar über den Wolken, oder schien das Licht von unten herauf? Er sah genauer hin und konnte schließlich Lichtspuren ausmachen, die der Sand reflektierte. Sie liefen auf einen Punkt zu, der nicht in Lucas' Blickfeld lag.
Er nahm Natalie vom Kinn und hängte sie sich über die Schulter. Er marschierte durch die bis an die Schienbeine reichenden Asche- und Sandverwehungen und folgte dabei dem Weg des Lichts. Es flackerte kurz und fiel dann aus. Die Landschaft zeigte sich aufs Neue leblos, die Wolken waren rot wie immer. Lucas blieb stehen, setzte dann seinen Weg fort, und das Licht ging für eine oder zwei Sekunden lang wieder an, ehe es erneut ausfiel.
Während er weiterstapfte, erstarb der Wind. Sand und Ruß wirbelten nicht mehr, und er konnte jetzt mehr als nur ein paar Fuß weit blicken. Jedoch war nichts außer verkohltem Schutt zu sehen. Die Wolken leuchteten auf, als das Licht abermals erschien. Er konnte jetzt genau erkennen, woher es stammte.
In der Kraterwand klaffte nur wenige Fuß über dem Grund ein Loch. Ein kraftvoller Lichtstrahl drang daraus hervor, ging dann wieder aus. Lucas hörte Geräusche, die an elektrisches Zischen erinnerten. Er scannte kurz seine Umgebung und näherte sich dann der Öffnung. Das Licht brannte nicht mehr, aber er hörte in der Tiefe ein mechanisches Surren. Als er direkt vor dem Loch stand, blickte er über dessen Unterkante, wobei das Gewehr die Vorhut bildete. Er hatte seit Monaten nichts Elektrisches mehr in Betrieb gesehen. Was zum Teufel war das wohl? Da er nichts zu verlieren hatte, kletterte er ins Loch hinein, Natalie schussbereit in der Vorhalte, um auf jede Schlange gefasst zu sein, die vielleicht hier lauerte.
Das Licht sprang erneut an und hüllte ihn ein. Er musste die Augen vor der blendenden weißen Helligkeit abschirmen, und die Netzhäute fühlten sich an, als stünden sie in Flammen. Als das Licht wieder abnahm, sah er nichts als rote Kleckse, bis seine Sicht langsam zurückkehrte. Er blickte nach links und entdeckte einen abzweigenden Tunnel. Das Zischen und Jaulen schwoll ein weiteres Mal an, und er sprang in die Abzweigung. Das Licht schoss unbehindert an ihm vorbei zum Himmel hinauf. Dort kann ich nicht hineingehen, dachte er, zumindest nicht ohne meine Sonnenbrille.
Er lachte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal diesen Laut ausgestoßen hatte. Dieses seltsame neue Geheimnis hatte ihm neue Kraft gegeben. Lucas vergaß, wie hungrig er war und wie sehr die Muskeln schmerzten, er vergaß sogar seine Familie, die jetzt einen Teil des umgebenden Erdreichs bildete. Das Licht hatte ihn völlig in seinen Bann gezogen.
Er ging tiefer in den abzweigenden Tunnel und wurde nach wenigen Augenblicken Dunkelheit auf einen blauen Schimmer aufmerksam. Dieser war matt, verglichen mit der blendenden Helligkeit wenige Augenblicke zuvor, ermöglichte ihm aber immerhin, etwas zu sehen. Am Ende des Tunnels näherte er sich einem offen stehenden, metallgerahmten Durchgang, und er wusste sofort, was er entdeckt hatte.
Der Raum, den er betrat, war ein Maschinendom, und keiner von diesem Planeten. Vor ihm ragten zwei riesige Objekte auf, von deren Spitze ein vertrautes blaues Leuchten ausging. Sie wiesen in einem nach oben führenden Winkel in den Sand. Das Leuchten wurde stärker. Diese beiden Objekte waren es, die das strahlende Licht erzeugten.
Er hätte dieses Licht eigentlich wiedererkennen müssen. Auch die Triebwerksgeräusche der Alienschiffe waren oft genug über ihn hinweggezogen, allerdings stets mit Überschallgeschwindigkeit. Bei seinem Marsch durchs Ödland war er auf viele abgestürzte Schiffe der Kreaturen gestoßen, keines davon mehr einsatzfähig. Was normalerweise, in Millionen Stücke an einer Klippe zerplatzt, nicht mehr zu erkennen war, das fand er hier in vollständiger Form vor und anscheinend voll einsatzfähig.
Neben den beiden Hecktriebwerken erblickte er Konsolen entlang der Wände. Die Schnittstellen waren holografischer Natur, und Lucas führte die Hand durch das ihm nächste Hologramm. Er rechnete schon halb damit, dass eine Rakete abgefeuert oder die Selbstzerstörung eingeleitet würde, aber das Schiff schien seine Anwesenheit nicht zu erkennen. Es surrte weiter vor sich hin und spuckte gelegentliche Lichtblitze aus den Triebwerken.
Lucas näherte sich der Treppe zum Oberdeck. Er entdeckte eine Tür zu etwas, das nach einem Maschinenraum aussah und an dessen Decke eine rote Lampe blinkte. Da das Schiff anscheinend in Betrieb war, musste sich jemand oder etwas darin aufhalten. War wirklich noch eine Crew der Kreaturen am Leben, um diesen Behemoth wieder zum Leben zu erwecken? Mit fiebriger Nervosität schlossen sich seine Hände fester um Natalie. Sicher, sie beide hatten schon zurückgebliebene Kreaturen niedergestreckt, aber das waren zumeist ausgehungerte, phantasierende Kreaturen ohne Ausrüstung gewesen. Aber hier? Auf heimatlichem Gelände und mit Panzerungen und Waffensystemen ausgestattet, die möglicherweise ebenso einsatzbereit waren wie das Schiff? Er war nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Auf einem Schiff dieser Größe konnte man Dutzende von denen antreffen. Aber wie hatten sie so lange überlebt?
Augen und Gewehrlauf huschten fortwährend umher, angelockt von jedem Knarren und Piepen aus dem Maschinenraum. Dann hörte er etwas, das er sofort erkannte. Es wurde geschossen. Berücksichtigte man die Schussfrequenz, konnte das Knallen nur von einer automatischen Waffe stammen. Er steckte den Kopf wieder in den dunklen Tunnel und glaubte, nun auch Stimmen hören zu können. Als er durch den blauen Schimmer im Gang zurückkroch, sah er den hellen Blitz des Triebwerkslichts im Hauptgang voraus aufleuchten. Er wandte ihm den Rücken zu und hoffte, dass niemand seine Umrisse ausmachen konnte.
Kurz vor dem Tunnelausgang legte er sich auf den Bauch und blickte in den Krater hinaus. Ein Szenario wie das da draußen hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Drei koordiniert vorrückende Menschen, die einander nicht in Stücke rissen, sondern vielmehr als Einheit gegenüber einem gemeinsamen Feind handelten. Einem Feind in Gestalt der nahezu zweieinhalb Meter großen Kreatur, die langsam den Hang hinauf in Richtung des Lochs zurückwich, in dem Lucas flach am Boden lag.
Die Kreatur drehte den Kopf panisch von einer Richtung in die andere und duckte sich, als eine weitere Salve über ihren Kopf jagte.
»Was ist denn, Froschmann? Wo sind deine ganzen Kumpel?«, rief ein Mann mit Schutzbrille und leichtem Maschinengewehr der Kreatur zu.
Ein weiterer Mann stand rechts vom ersten und umklammerte eine Schrotflinte. »Sobald du uns erzählt hast, was du in deiner leuchtenden Höhle aufbewahrst, wirst du ein richtig prima Abendessen abgeben.«
Die dritte Gestalt wurde vom Rücken der Kreatur verdeckt. Es war jedoch eine Frauenstimme, die sich zu Wort meldete: »Er versteht euch nicht, ihr Idioten. Erschießt ihn einfach, und wir finden es selbst raus. Ich habe sowieso Hunger, und ich möchte wirklich lieber ihn als euch essen.«
»Och, wir gönnen uns doch nur ein bisschen Spaß, oder?«, hielt ihr Brille entgegen. »Der geht nirgendwo mehr hin.«
Und das tat der Alien tatsächlich nicht. Ungeachtet des funktionsfähigen Schiffs verfügte die Kreatur weder über einen Energiepanzer noch über Schusswaffen. Vielmehr umklammerte sie einen leuchtenden Zylinder, bei dem es sich anscheinend nicht um eine Waffe handelte, sonst hätte sie ihn auch schon längst eingesetzt.
In Lucas überschlugen sich die Gedanken. Wenn dieses Trio die Kreatur ermordete und anschließend ihn im Loch fand, würden sie ihn vermutlich kaum in ihre lustige Truppe aufnehmen. Die beiden, die er sah, zeigten die irre Anspannung von Kannibalen. Die Frau konnte er nach wie vor nicht...
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