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BROAD SHEETS
GABE PARKER:
Geschüttelt, nicht gerührt - Teil eins
von Chani Horowitz
Gabe Parker trägt keine Schuhe, kein Hemd und hält einen Welpen im Arm.
»Es tut mir leid«, sagt er. »Das Haus ist nur gemietet. Macht es Ihnen etwas aus, sie einen Moment zu halten, während ich mich darum kümmere?«
Bei sie handelt es sich um eine zehn Wochen alte schwarze Promenadenmischung, die er gerettet hat. Das darum ist die Sauerei, die sie auf dem Boden angerichtet hat und die er jetzt mit seinem T-Shirt aufwischt.
Ich stehe in seiner Küche, halte einen sich windenden, flauschigen Hund im Arm und sehe zu, wie Hollywoods größter Frauenschwarm Welpenpisse aufwischt.
Dies ist keine Fantasie. Es ist das wahre Leben.
Normalerweise müsste ich zwanzig Dollar bezahlen (plus das Geld für Popcorn und Limo), um einen so guten Blick auf Gabe Parkers Bauch- und Rückenmuskeln zu erhalten. Heute jedoch werde ich sogar dafür bezahlt, ein paar Stunden mit diesen Körperteilen zu verbringen - wie auch mit dem Rest von ihm.
»Gabe ist einfach so sympathisch«, wurde seine Filmpartnerin Marissa Merino zitiert.
»Ein echter Mann«, meint Jackson Ritter, ein anderer Filmpartner.
Gabe Parker ist genauso gesellig und charmant, wie er auf der Leinwand erscheint - so lautet der offizielle Slogan.
Ich weiß, ihr lest das hier, weil ihr insgeheim hofft, dass das alles eine Lüge ist, dass die Hollywood-Maschinerie ganze Arbeit geleistet hat und Gabe Parker in Wahrheit ein widerlicher Frauenheld ist, dessen außergewöhnlich geschicktes PR-Team das Bild eines Mannes geschaffen hat, der zu gut ist, um wahr zu sein.
Aber er ist echt. Und sein Anblick ist spektakulär.
Er wischt hinter seinem Hündchen auf und wirft sein Shirt in den Müll, dann kommt er zu mir, nimmt das Gesicht der kleinen Hündin in die Hände und schmachtet sie an.
»Ist schon okay, Süße«, sagt er. »Das ist nicht deine Schuld. Ich hab dich so lieb.«
Habe ich schon erwähnt, dass ich den Welpen immer noch im Arm halte? Und dass Gabe immer noch kein Shirt anhat? Er riecht übrigens fantastisch. Nach Holz und Pfefferminze und nach dem Rücksitz des Ford Focus, auf dem man zum ersten Mal geknutscht hat. Mit dem Typen aus dem jüdischen Sommercamp, von dem man zwar wusste, dass er schon alle Freundinnen geküsst hatte, der aber ein Augenbrauenpiercing hatte und sehr, sehr geschickt mit der Zunge war.
Unser Interview läuft erst seit fünf Minuten, und ich bin schon im Nachteil.
Leider zieht sich Gabe ein Hemd an, und wir drei - er, der Welpe und ich - gehen zum Mittagessen. Er hat ein Lieblingslokal in der Nähe. Es sei nicht zu überfüllt, sagt er, und dort störe ihn niemand. Es erinnere ihn ein bisschen an zu Hause.
Ich mache mich auf das gefasst, was als Nächstes kommt - ein großer Star, der von der Kleinstadt schwärmt, in der er aufgewachsen ist. Natürlich liebe er Los Angeles, aber . oh, wie sehr er seine Heimatstadt vermisse, in der sich niemand um Ruhm oder Reichtum schere.
Dies ist schließlich nicht mein erstes Rodeo.
Natürlich sagt er das auch, aber Gabe Parker schafft es, dass ich ihm tatsächlich glaube.
Apropos Rodeo: Bedauerlicherweise macht Gabe auf dem Weg zum Mittagessen einen Teil der Montana-Fantasie zunichte, indem er mir gesteht, dass er vor seiner Rolle in Cold Creek Mountain - das erste Mal, dass das Publikum ihn mit nacktem Oberkörper gesehen hat - noch nie auf einem Pferd gesessen hatte.
»Keine Ranches, kein Reiten«, erzählt er. »Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen.«
Gabe sieht aus wie der geborene Filmstar. Die Leute drehen sich um, wenn er vorbeigeht, und das nicht nur, weil er eins fünfundneunzig groß ist und einen süßen Welpen im Arm hält. Er hat diese unbeschreibliche Ausstrahlung, die wir alle in Flaschen abfüllen und verkaufen würden, wenn wir könnten.
Und ja, meine Damen, er ist tatsächlich eins fünfundneunzig groß. Nicht Hollywoods Version von eins fünfundneunzig, die eher bei eins achtundsiebzig liegt, er ist tatsächlich ein stattlicher, gut aussehender Mann. Das weiß ich so genau, weil ich Hollywoods Männermaße von eins fünfundneunzig habe.
Wir bekommen einen Tisch im hinteren Teil des Restaurants, wo es eine Terrasse für den Hund gibt. Es dauert fünfzehn Minuten, bis wir an unserem Platz angelangt sind, was vor allem daran liegt, dass Gabe immer wieder stehen bleibt und mit dem Personal spricht.
Sie kennen ihn nämlich alle. Er ist hier Stammgast.
»Madison, Schatz, du siehst umwerfend aus«, sagt er, als die Kellnerin unsere Bestellung aufnimmt.
Sie ist sichtlich schwanger und wunderschön dabei, doch sie winkt ab.
»Im Ernst«, beharrt Gabe. »Dein Mann sollte dir das sagen. Jeden. Einzelnen. Tag. Auf den Knien.«
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich schwanger wäre, wäre genau in diesem Moment meine Fruchtblase geplatzt.
Doch Madison lacht nur und nimmt unsere Bestellung auf. Sie tätschelt Gabes Welpen den Kopf, bevor sie anmutiger in die Küche schwebt, als ich es je könnte, egal ob schwanger oder nicht.
Wir bekommen beide ein Bier und einen Burger.
Dann sprechen wir über seine Kindheit in Montana. Wie eng er mit seiner Familie verbunden ist, insbesondere mit seiner Schwester Lauren. Sie ist ein Jahr älter und Gabes beste Freundin.
»Ich weiß, das klingt wie ein Klischee«, sagt er. »Aber das ist sie tatsächlich.«
Wir sprechen über die Buchhandlung, die er für Lauren und seine Mutter gekauft hat, nachdem er seinen großen Durchbruch hatte.
»Sie verkaufen nicht nur Bücher, sondern auch Kunsthandwerk«, erzählt er. »Lauren wird sauer, wenn ich das nicht erwähne.«
Der Laden heißt Cozy. Sie haben eine Website, auf der Gabe Buchempfehlungen gibt, auch wenn er in früheren Interviews zugegeben hat, dass er als Kind nie viel gelesen hat.
»Meine Mutter war Englischlehrerin, deshalb war es ihr ziemlich peinlich, dass ihr Kind keine Bücher mochte«, sagt er. »Aber ich war einfach ein Spätzünder. Jetzt lese ich gern. Die Buchhandlung war ihr Traum. Und Lauren war schon immer gut in handwerklichen Dingen - Backen, Basteln, solche Sachen. Sie strickt mir immer noch jedes Weihnachten einen Pullover.«
Falls ihr euch das übrigens fragt: Lauren ist die einzige Frau in seinem Leben.
Gabe ist Single.
»Gerüchte«, erklärt er, als ich ihn auf Jacinda anspreche. »Wir sind Filmpartner und Freunde.«
Jacinda Lockwood - das neuste Bond-Girl für den neusten Bond-Film. Sie und Gabe wurden mehrfach fotografiert, wie sie gemeinsam aus Restaurants kamen, in dunklen Pariser Gassen dicht beieinanderstanden und sogar ein paarmal Händchen hielten.
»Sie ist süß«, sagt Gabe. »Aber da ist nichts zwischen uns.«
Er bestellt ein zweites Bier. Ich bin ein Leichtgewicht, also lehne ich ab.
Erinnert euch später an dieses Detail. Eine Weggabelung und so weiter.
Ich frage ihn, wie er sich dabei fühlt, eine solche Kultrolle zu übernehmen - der erste Amerikaner zu sein, der James Bond spielt.
»Nervös«, gesteht er. »Ängstlich. Fast hätte ich abgesagt.«
Das ist, was sein Team und die Filmproduzenten verbreiten; ich war zunächst skeptisch, als ich es hörte. Doch bei meiner Frage ändert sich Gabes ganze Haltung. Bisher war er offen und fröhlich und hat eifrig alles beantwortet.
Beim Thema Bond legt sich jedoch eine finstere Stille über das Gespräch. Er sieht mich nicht an, sondern starrt auf seine Serviette, die er zu einem festen Knoten gedreht hat. Er schweigt eine ganze Weile.
Ich frage ihn, ob ihm die heftige Kritik Sorge bereite.
»Ich schätze mich unfassbar glücklich«, sagt er. »Und das Einzige, was mich interessiert, ist, die Rolle gut zu spielen.« Er zuckt mit den Schultern. »Aber mache ich mir Sorgen, dass sie recht haben könnten? Na klar. Wer würde das nicht tun?«
Sie sind die Fans, die wütende Artikel und Blogbeiträge verfassen, in denen sie alle Gründe aufzählen, warum Gabe Parker die denkbar schlechteste Besetzung für James Bond ist. Weil er Amerikaner ist. Weil er nicht Oliver Matthias ist. Weil das Publikum daran gewöhnt ist, dass Gabe gut aussehende, geistlose Machos spielt.
Und dann ist da noch die Sache mit Engel in Amerika.
Er bestellt ein drittes Bier.
»Meine PR-Frau würde mir den Kopf abreißen, wenn sie das hier sehen könnte«, sagt er. »Ich soll nach zwei Bier aufhören. Aber es ist Freitag! Hey, was machst du anschließend?«
Zwanzig Minuten später sind wir mit dem Welpen im Schlepptau auf dem Weg zu einer Hausbesichtigung in den Hollywood Hills.
Ich möchte ihn noch einmal nach Bond fragen, insbesondere, ob er etwas damit zu tun hatte, dass das Material vom Vorsprechen im Internet gelandet ist, aber an diesem Punkt, liebe Leserinnen, verliere ich peinlicherweise die Kontrolle über das Interview.
Denn das ist der Moment, in dem Gabe beginnt, mich zu befragen.
»Du bist von hier, richtig? Wow, das muss eine tolle Kindheit gewesen sein! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, in Los Angeles aufzuwachsen. Es war doch Los Angeles, oder? Ich weiß, dass viele Leute L. A. sagen, aber eigentlich Orange County, Valencia oder Anaheim meinen, und ich...
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