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Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker, ermittelt in seinem 5. Fall - Der neue Thriller von Nr. 1-Bestseller-Autor Arno Strobel
Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner stehen kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei WaBi Investigations, als in Düsseldorf der neunjährige Sohn eines Richters entführt wird. Ausgerechnet ein Häftling will nun, dass Max und Marvin in der Sache ermitteln. Rainer Klinke sitzt wegen Entführung einer Minderjährigen in U-Haft und fürchtet, dass er eine Mitschuld an dem aktuellen Fall tragen könnte.
Denn der Täter, der den Jungen in seiner Gewalt hat, hat Kontakt mit Klinke aufgenommen, will ihm zeigen, wie es »richtig geht«, damit die, die es verdient haben, bestraft werden.
Als der entführte Junge tot aufgefunden wird und erneut ein Kind verschwindet, ist Max und Marvin klar, dass ihnen extrem wenig Zeit bleibt, einen weiteren Mord zu verhindern. Und einen Irren zu stoppen, der vor nichts zurückschreckt, um seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit wahr werden zu lassen.
ein hervorragender Roman [...].
»Ich finde ja, es fehlen noch ein paar Bilder an den Wänden.« Jana Brosius stand, die Hände in die Hüften gestemmt, in der Mitte des großen Raumes und sah sich um.
Max betrachtete ebenfalls die zugegebenermaßen recht kahl wirkenden, weiß getünchten Wände. »Das stimmt. Ich könnte mir was in Schwarz-Weiß vorstellen. Humphrey Bogart vielleicht, mit Panamahut auf dem Kopf und einer Waffe in der Hand. Das würde hervorragend zu einer Detektei passen.«
Jana zog die Stirn kraus. »Humphrey wer?«
»Bogart«, antwortete Marvin Wagner an Max' Stelle. »Er war in den 1950ern in Sachen Coolness nicht zu übertreffen. Quasi der Vorgänger von Chuck Norris.«
»Aha.« Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht. »Und wer ist Chuck Norris?«
Max schüttelte grinsend den Kopf und setzte sich auf den ledernen Bürostuhl, der frisch ausgepackt neben ihm stand.
Sein Blick wanderte über die noch leeren Schränke und Schreibtische, die sich in den nächsten Tagen nach und nach füllen würden, und blieb an der runden weißen Wanduhr hängen, die Marvin mitgebracht und gleich aufgehängt hatte. Ihr Design ließ den Schluss zu, dass sie schon mindestens fünfzig Jahre alt war. Schön war sie sicher nicht, aber Marvin hatte erklärt, dass er diese Uhr von seiner Großmutter geerbt hatte und sie ihn schon sein ganzes Berufsleben lang begleitete.
Sie zeigte zehn Uhr dreiundvierzig an.
Die Computer sollten an diesem Nachmittag geliefert und gemeinsam mit der Telefonanlage eingerichtet werden.
Schon in zwei Tagen war die offizielle Eröffnung von WaBi Investigations, der gemeinsamen Detektei von Max und Marvin. Eine Stehparty mit geladenen Gästen und wahrscheinlich endlosem Smalltalk. Der Name war eine Kombination der Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen Wagner und Bischoff, den Marvin sich ausgedacht hatte.
Max' Gedanken schweiften für einen Moment ab zu seiner Tätigkeit als Dozent für operative Fallanalyse an der Kölner Hochschule, die er zugunsten der gemeinsamen Firma mit Marvin aufgegeben hatte. Professor Heinrichs, der Dekan der Universität, hatte sich sehr verständnisvoll gezeigt, als Max ihm seine Kündigung überreichte.
»Es ist sehr schade, dass wir Sie als Dozent verlieren, Herr Bischoff. Ich weiß ja schon seit geraumer Zeit, dass Sie aufhören wollen, aber ich hatte die leise Hoffnung, dass Sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen. Sie leisten hervorragende Arbeit und sind bei den Studentinnen und Studenten sehr beliebt.« Er wiegte den Kopf hin und her. »Andererseits habe ich immer gewusst, dass Sie eigentlich auf die Straße gehören, wo Sie das, was Sie den jungen Menschen über die Fallanalyse beibringen, anwenden können.« Dann hatte Heinrichs sich erhoben und Max feierlich die Hand gereicht. »Ich wünsche Ihnen alles Gute. Bringen Sie die bösen Buben hinter Schloss und Riegel.«
Das Geräusch der sich öffnenden Tür hinter Max holte ihn zurück in die Gegenwart. Er wandte sich um und betrachtete ebenso wie Jana und Marvin den Mann, der ihre zukünftigen Büroräume betrat. Er war durchschnittlich groß und von sportlicher Statur. Die kahl rasierte, leicht gebräunte Kopfhaut stand in interessantem Kontrast zu einem sorgsam getrimmten weißen Vollbart. Auf der Nase trug er eine Brille mit breitem schwarzem Rand. Er war bekleidet mit einer gutsitzenden Jeans, Sneakers und einem weißen T-Shirt, über das er eine dünne Jacke gezogen hatte. Recht wenig, wenn man bedachte, dass es Anfang Februar war und Außentemperaturen von knapp über null Grad herrschten.
»Guten Tag«, sagte er und blieb in der offenen Tür stehen. »Ist das die Detektei von Max Bischoff?«
»Ja, und von Dr. Marvin Wagner«, ergänzte Max und deutete zu Marvin hinüber, während er sich darüber wunderte, dass schon vor der Eröffnung von WaBi Investigations jemand ihr Büro aufsuchte.
Der Mann starrte Marvin sekundenlang an, etwas, das Max schon öfter erlebt hatte. Ihm selbst war es beim ersten Zusammentreffen mit dem Psychologen nicht anders ergangen. Wie oft traf man schon einen Wissenschaftler mit rasierter Glatze, der große Ohr-Tunnel trug und auffällige Tätowierungen an allen sichtbaren Stellen des Körpers außer dem Gesicht hatte. Dessen Nasenflügel ein Ring zierte und Metallstifte seine Augenbrauen. Und Max ahnte, was als Nächstes kommen würde. Wie so oft enttäuschte sein zukünftiger Partner ihn nicht.
»Wie ich Ihrem irritierten Blick entnehmen kann, fragen Sie sich gerade, ob Sie richtig gehört haben«, erklärte Marvin. »Ich kann Sie beruhigen, Ihr Gehör funktioniert. Herr Bischoff hat tatsächlich und völlig korrekt Doktor Marvin Wagner gesagt. Ich habe nach dem abgeschlossenen Studium der Psychologie eine Weiterbildung zum Psychotherapeuten absolviert und meine Dissertation mit summa cum laude beendet. Ich bin Rechtspsychologe bei Gericht und forensischer Psychologe, zudem forensischer Schriftgutachter. Und« - er machte eine weit ausholende Geste mit den Händen - »mittlerweile auch Mitinhaber von WaBi Investigations.«
Max wusste, wie sehr Marvin die stets verblüfften Gesichter nach seiner Ausführung genoss.
»Ah!«, entfuhr es dem Mann, während er weiter verdattert in Marvins Richtung sah. Dann wandte er sich wieder Max zu. »Sie sehen jünger aus, als ich dachte.«
Max lächelte und fuhr sich durch die kurzen, dunkelblonden Haare. »Danke, aber in manchen Momenten fühle ich mich deutlich älter als fünfunddreißig. Aber kommen wir doch zum Grund Ihres Besuchs.«
»Ja, sicher. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie störe. Mein Name ist Kai Weinand. Ich weiß, dass die offizielle Eröffnung der Detektei erst in zwei Tagen ist, aber ich konnte nicht so lange warten. Jemand braucht Ihre Hilfe.«
»Jemand?«, hakte Marvin nach.
»Ja. Ein sehr guter Freund.«
»Und der hat Sie zu uns geschickt?«
»Ja.«
»Warum kommt er nicht selbst?«
»Das würde ich Ihnen gern erklären.«
»Also gut. Worum geht's?«
Als sich Weinands Blick fragend auf Jana richtete, sagte Max: »Das ist Jana Brosius. Was immer Sie uns zu sagen haben, darf sie hören. Sie ist Kriminalkommissarin und wird uns bei unseren Fällen unterstützen.« Er sah zu Jana hinüber, betrachtete ihre sportliche Gestalt, die feinen Linien ihres Gesichts und die provisorisch hochgesteckten, blonden Haare und fügte in Gedanken hinzu: Und außerdem liebe ich sie.
Weinand nickte Jana zu und wandte sich dann wieder an Max. »Okay. Also . es geht um die Entführung eines Kindes.«
Max wechselte einen schnellen Blick mit Marvin, bevor er auf einen der neuen Stühle deutete. »Bitte, nehmen Sie Platz.«
Weinand schüttelte den Kopf. »Ich habe fast drei Stunden im Auto gesessen und möchte lieber stehen bleiben.«
»Wo kommen Sie denn her?«, fragte Jana.
»Aus Trier.«
»Das sind über zweihundert Kilometer.«
»Ich weiß!«
»Okay, dann schießen Sie mal los«, schlug Marvin interessiert vor. »Ich schätze, Sie werden uns im Laufe Ihrer Schilderungen auch darüber aufklären, warum Sie extra von Trier zu uns nach Düsseldorf gekommen sind.«
»Ich muss ein wenig ausholen. Ich .« Weinand stockte, als Marvin sich einen Stuhl heranzog, sich darauf niederließ und dann entschuldigend die Hand hob.
»Sprechen Sie ruhig weiter. Sie haben ausholen gesagt, das ist für mich ein Schlüsselwort, um mich hinzusetzen.«
Weinand rang sich ein flüchtiges Lächeln ab, dann fuhr er fort: »Ich bin Friseurmeister und habe in Trier einen Salon. Nebenbei schneide ich auch den Insassen der JVA die Haare. Wenn Sie so wollen, bin ich quasi Knastfriseur.«
»Sicher eine interessante Tätigkeit«, bemerkte Marvin.
»Ja. Ich mache das nicht für Geld, sondern weil es mir wichtig ist, mich im sozialen Bereich zu engagieren. Anfangs war es ein seltsames Gefühl, als sich hinter mir eine Stahltür nach der nächsten geschlossen hat. Beklemmend. Aber mit der Zeit .«
»Entschuldigen Sie«, fiel Max ihm ins Wort. Seit Weinand den Grund seines Besuchs genannt hatte, spürte er eine steigende Unruhe in sich. »Sie sagten, es geht um eine Kindesentführung.«
»Das ist richtig. Einer meiner . Kunden wartet in der JVA Trier in U-Haft auf seinen Prozess. Sein Name ist Rainer Klinke, er ist ein Geschäftsmann aus Trier, der sich vorher noch nie etwas hat zuschulden kommen lassen. Das weiß ich so genau, weil ich ihm nicht nur in der U-Haft die Haare schneide, sondern er der sehr gute Freund ist, den ich erwähnt habe. Dass wir befreundet sind, weiß dort allerdings niemand. Rainer ist verheiratet und hatte einen siebenjährigen Sohn.«
»Hatte?«, hakte Max nach und spürte ein ungutes Ziehen im Magen. »Sie sagten, es geht um eine Kindesentführung.«
»Der Junge ist vor einem halben Jahr sexuell misshandelt und dann ermordet worden.« Es war Weinand anzusehen, dass ihn die Sache sehr mitnahm. Er schluckte mehrmals, bevor er weitersprechen konnte.
»Der Täter ist recht schnell gefasst worden, und es hat sich herausgestellt, dass er drei Jahre zuvor schon einmal einen kleinen Jungen vergewaltigt hatte, eine Richterin ihn damals aber zu einer lächerlich geringen Strafe verurteilte. Wenige Tage nach seiner Entlassung hat er dann Rainers Sohn missbraucht und getötet.«
»Ich erinnere mich an den Fall«, sagte Max bitter. »Es hat deswegen kurz einen Aufschrei in der Presse gegeben, aber nach ein paar Tagen war es wieder vergessen. So, wie es fast immer geschieht.«
Weinand nickte. »Für...
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