Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Über die Autorin 11
Einführung 21
Teil I: Der schnelle Überblick 29
Kapitel 1: Das Strukturmodell 31
Kapitel 2: Der Mensch steht im Mittelpunkt 43
Teil II: Vier Elemente des Strukturmodells 57
Kapitel 3: SIS® - strukturierte Informationssammlung 59
Kapitel 4: Der Maßnahmenplan 85
Kapitel 5: Das Berichteblatt aussagekräftig führen 97
Kapitel 6: Evaluation - der Kreis schließt sich und rollt weiter 103
Teil III: Risiken und Qualitätsstandards 109
Kapitel 7: Risiken erkennen, Expertenstandards anwenden 111
Kapitel 8: Begutachtungsinstrument - Pflegegrad 129
Kapitel 9: Qualitätsindikatoren in der Langzeitpflege 145
Kapitel 10: Qualitätsprüfungsrichtlinien - Qualitätsaspekte 155
Kapitel 11: Personalbemessung 161
Teil IV: Der Top-Ten-Teil 169
Kapitel 12: Zehn Tipps für die Umsetzung im Alltag 171
Kapitel 13: Zehn Internetseiten zum Weiterlesen 173
Anhänge 175
Anhang A: SIS® Reinhold Wohlgemuth stationär 177
Anhang B: SIS® Anna Sinaberg ambulant 187
Abbildungsverzeichnis 197
Stichwortverzeichnis 199
Kennen Sie die drei Ds der Pflege?
Wir dokumentieren uns dumm und dämlich. So oder ähnlich haben viele Pflegende und Betreuende die Dokumentation in den letzten Jahren empfunden.
Warum ist das so? Wieso wird ein Instrument, das zeigt, dass Pflegende und Betreuende professionell arbeiten, als Belastung empfunden? Oft sogar teilweise abgelehnt und »verteufelt« - warum? Vielleicht, weil die Dokumentation als Mehrarbeit empfunden wird oder weil die Pflegenden das Gefühl haben, dass die Dokumentation sowieso nur geschrieben werden muss, weil »der MD es prüft« (Medizinische Dienst).
Der übermäßige Aufwand für die Pflegedokumentation führte dazu, dass die Reißleine gezogen werden musste, und so entstand das Strukturmodell.
In der Praxis finden Sie viele Erläuterungen und Empfehlungen dazu. Mit diesem Buch bekommen Sie Unterstützung dabei, die Theorie des Modells mit der täglichen Praxis der Dokumentation zu verbinden. Sie werden das Strukturmodell umsetzen können und es in seiner Fachlichkeit lieben lernen.
Jedoch:
Auch in der zweiten Auflage sind die gerade getroffenen Aussagen noch aktuell. Jedoch ist anzuerkennen, dass das Strukturmodell die Pflegelandschaft verändert. Die Dokumentationen sind übersichtlicher und mehr an den pflegebedürftigen Menschen orientiert. Mittlerweile ist das Strukturmodell in circa 80 Prozent der Einrichtungen umgesetzt.
In der Landschaft ist jedoch auch zu beobachten, dass einige Qualitätsbeauftrage, die in der Verantwortung des Pflegegradmanagements und der Qualitätsprüfungen stehen, LEIDER die SIS® nur auf dieses aufbauen. Dort stehen dann die Inhalte der/des BI - die pflegebedürftige Person wird leider nicht individuell mit seinen Verlusten der Selbstständigkeit und Fähigkeiten abgebildet. Mit dieser Einstellung »bläht« sich die Dokumentation wieder genauso auf, wie es schon einmal war.
Zur Wiederholung: Der pflegebedürftige Mensch ist deshalb in einer Einrichtung, weil er PFLEGEBEDÜRTIG ist, könnte er alles, wäre er nicht da. Es ist zu erfassen, was er nicht mehr kann, und zu besprechen, was gemeinsam getan werden sollte.
Bitte vermeiden Sie unnötige Aufzählungen, beschreiben Sie den Menschen!
Dieses Buch wird Ihnen das Strukturmodell mit seinen vier Elementen darstellen und Ihnen das Wesentliche der Dokumentation näherbringen.
Es führt Sie durch alle Elemente des Strukturmodells und unterstützt Sie mit theoretischen Grundlagen wie auch mit praktischen Beispielen.
Im Anhang finden Sie jeweils eine ausgefüllte SIS® und einen Maßnahmenplan für zwei exemplarische Pflegebedürftige: Frau Anna Sinaberg in der ambulanten Versorgung und Herr Reinhold Wohlgemuth in der stationären Langzeitpflege.
Beide Namen und Kranken- und Pflegegeschichten sind frei erfunden! Sie dienen als Beispiele und sind nicht dafür gedacht, eins zu eins übernommen zu werden. Sie sollen dazu auch zur Diskussion anregen. Möchten Sie spielerisch mit Grafikkarten Maßnahmenpläne erstellen, steht Ihnen ab April 2024 die zugehörige Lern-Box von Sabine Hindrichs und mir zur Verfügung.
Selbstverständlich müssen Ihre Formulierungen Ihre Pflegebedürftigen widerspiegeln und daher immer individuell angepasst sein. Bei den Beispielen habe ich in der SIS® Überschriften zu den Formulierungen ergänzt, damit sie übersichtlicher sind. In der echten Dokumentation brauchen Sie dies nicht! Diese Darstellung ist nur aus didaktischen Gründen so gewählt. Sie finden in den Maßnahmenplänen überdies bereits die Qualifikationsniveaus (QN) eingetragen.
Neben dem Strukturmodell gibt es noch die Expertenstandards und eine Reihe von Qualitätsprüfungen, die zwar nicht direkt zum Strukturmodell selbst gehören, Ihnen aber sicherlich in dessen Umfeld begegnen werden. Seit Juli 2023 ist, erst einmal nur für die stationäre Langzeitpflege, noch die Personalbemessung hinzugekommen.
Die fünf Elemente der stationären Langzeitpflege sind demzufolge: Begutachtungsinstrument (BI) - Strukturmodell/Themenfelder der SIS® - Expertenstandards - Personalbemessung (PeBeM) - Qualitätsprüfungen/-sicherung.
Sie müssen das Buch nicht zwingend von vorne bis hinten lesen. Ich empfehle es aber, weil die Schritte des Strukturmodells aufeinander aufbauen. Nach dem ersten Verstehen der Grundzüge des Strukturmodells können Sie die Kapitel zur Vertiefung natürlich auch einzeln lesen.
Sie werden in diesem Buch direkt angesprochen. Auch wenn im Pflege- und Betreuungsberuf in der Regel mehr Frauen arbeiten, habe ich zum einfachen Lesen die übliche männliche Anrede gewählt. Als Pflegebedürftige werden die Empfänger der Pflege und/oder Betreuung bezeichnet. Der Begriff ist neutral zu verstehen, unabhängig davon, ob der Mensch in einer Einrichtung wohnt, Klient/Kunde im ambulanten Bereich ist, Gast einer Tagespflege ist oder zur Kurzzeitpflege in einer Einrichtung.
Mit Pflegende sind alle Tätigen der Pflege gemeint:
Falls eine genaue Differenzierung erforderlich ist, benutze ich die genaue Berufsbezeichnung. Wenn ich von Betreuenden spreche, meine ich damit alle Beschäftigten des Sozialen Dienstes und der Betreuungskräfte gemäß SGB XI §§ 43b/53b (stationär) oder 45a (ambulant).
Wichtige Begriffe sind kursiv hervorgehoben.
Eigentlich bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, alles zu lesen. Die Texte in Kästen sind beschriebene Szenarien, sie laden Sie dazu ein, sich die beschriebenen Situationen vorzustellen und empathisch nachzufühlen. Sie können dies gerne auslassen, es wäre aber sehr schade .
Sie arbeiten wahrscheinlich in einem Pflege- oder Betreuungsberuf. Sie machen gerade eine Ausbildung? Sie sind Pflegedienst- oder Einrichtungsleitung? Sie sind Pflegeassistent, -helfer? Oder Sie sind in der Beschäftigung und Betreuung tätig?
In jedem Fall nehme ich an, dass der Hauptgrund, warum Sie dieses Buch in den Händen halten, darin liegt, dass Sie mit dem Strukturmodell dokumentieren. Vielleicht überlegen Sie auch gerade, auf das Strukturmodell umzustellen.
Dieses Buch besteht aus vier Teilen.
Hier erhalten Sie einen schnellen Überblick und eine Zusammenfassung des Strukturmodells. Die Dokumentation ist das professionelle Werkzeug aller Akteure in den Einrichtungen. Sie werden sehen, wie einfach eine Prozessplanung mit diesem Modell umzusetzen ist.
Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Perspektive des Pflegebedürftigen. Dazu stellt Ihnen das Strukturmodell vier Elemente als Prozess zur Verfügung.
In diesem Teil finden Sie die Expertenstandards und weitere Risikobereiche aufgelistet. Sie lernen die Qualitätsbereiche kennen sowie deren Verknüpfungen mit den...
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