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Der zweite Fall für die Spione der Abteilung für undamenhafte Aktivitäten
März 1941. Großbritannien befindet sich noch immer im Krieg und ein geheimes Ministerium der britischen Regierung, die Abteilung für undamenhafte Aktivitäten , bildet Kinder als Spione aus - weil diese von Erwachsenen häufig unterschätzt und übersehen werden. May, Eric und Nuala sind mutig und clever und die neuesten Mitarbeiter des Ministeriums.
Nachdem May und ihre Freunde ihre Spionagekünste bereits einmal erfolgreich unter Beweis gestellt haben, bringt Mays große Schwester Hazel die drei in einer ruhigen Straße nahe des Ministeriums unter. Doch im Keller eines ausgebombten Hauses am Ende der Straße entdecken die drei Nachwuchsspione etwas, das nach dem letzten Luftangriff noch nicht dort war und wohl erst später dort versteckt wurde . eine Leiche!
Könnte es sich dabei um den vermissten Spion des Ministeriums handeln, den Daisy Wells in einer gefährlichen Mission in Frankreich finden soll? Oder könnte es jemand anderes sein - jemand, den ein Anwohner der Straße zum Schweigen bringen wollte? Wer steckt hinter dem Mord? Und was sind die Motive? Bei ihren Nachforschungen stoßen May, Eric und Nuala auf eine gefährliche Spur.
Spannung garantiert mit Spionage, Schmuggel und Schwarzmarktgeschäften! Ein rasanter Krimi und das perfekte Lesefutter für Jungs und Mädchen.
10
Aus dem Tagebuch von Fionnuala O'Malley
Donnerstag, 27. März - Fortsetzung
So schnell konnte May ihren Ärger auf mich natürlich nicht begraben.
»Ich kapier's einfach nicht«, fauchte sie. »Wenn es sich bei der Toten wirklich um Anna handelt, dann schlafen wir schon die ganze Zeit an einem Tatort, und du hast mir nichts erzählt! Möglicherweise haben wir wichtige Hinweise vernichtet!«
»Wir wissen nicht, ob ihr Zimmer ein Tatort ist«, gab Eric vernünftigerweise zu bedenken. »Das muss nicht zwangsläufig so sein. Immerhin können wir der Sache ja jetzt nachgehen. Es bringt nichts, sich vorzustellen, was passiert sein könnte.«
»Das bringt immer was!«, riefen May und ich gleichzeitig und funkelten einander an.
Wir machten uns daran, das Zimmer zu durchsuchen. Anscheinend hatte man es sauber gemacht, bevor wir kamen, deshalb war unsere Suche ziemlich unergiebig. Was wir allerdings fanden, war ein Stoß Liebesromane hinten in einem Schrankfach, auf alle Vorsatzblätter war der Name Anna Goodchild gekritzelt. Auch ein Paar Stiefel stand in dem Schrank, an der Kleiderstange hingen ein paar Blusen und ein blaues Kleid, und außerdem war da die skizzierte Zeichnung einer Frau, die lesend in einem Sessel saß. Kopf und Hals waren leicht zurückgeneigt, ihre Kinnpartie dadurch gut zu erkennen, auch ihre baumelnden Beine. Sie lächelte ein bisschen, hatte langes, welliges Haar und knochige Hand- und Fußgelenke. Meiner hübschen Anna von ihrem Vater stand in einer Ecke der Zeichnung.
Nachdenklich betrachtete ich die junge Frau, auch Eric beugte sich darüber und zeigte auf die Zeichnung.
»Seht mal!«, sagte er. »Ihre Halskette!«
Ich hatte ihnen von dem Kettchen erzählt, das ich an der Toten gefunden hatte, dieser kleine Anhänger. Und auf der Zeichnung war er wieder, er hing an dem Kettchen um Annas Hals.
Die Tote musste also Anna sein.
Mir wurde auf einmal flau im Magen. Die Frau auf der Zeichnung, die so hübsch und glücklich wirkte und offenbar sehr geliebt worden war, war tot.
»Oh nein!«, sagte ich.
»Oh doch!«, sagte May. »Hervorragend! Versteht ihr, wir sind ein gutes Stück weitergekommen! Der Fall ist so gut wie gelöst.«
»Das ist er natürlich nicht!«, sagte Eric. »Du bist mal wieder zu voreilig! Wir müssen logisch denken. Um den Code zu knacken, brauchen wir den Schlüssel. Wir haben möglicherweise das Opfer, aber uns fehlen die meisten anderen Fakten, die in diesem Fall von Bedeutung sind.«
May schnaubte. »Zum Beispiel?«
»Zum Beispiel, seit wann sie in diesem Keller ist. Du hast gesagt, Nuala, die Tote sah aus, als hätte sie schon eine ganze Weile da unten gelegen.«
Ich nickte schluckend.
»Ja, du hast gesagt, dass ihre Haut schon so ähnlich wie .«, fing May an.
»AUFHÖREN!«, schrie ich. Sie hatte nicht gesehen, was ich gesehen hatte. Sie verstand nicht.
»Wann also wurde das Haus bombardiert?«, überlegte Eric laut. »Mrs Goodchild sagte, es sei letztes Jahr Ende November gewesen, als Familie Lowndes nicht hier war. Aber mehr wissen wir nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass die Leiche schon dort lag, als die Bombe einschlug. Wann also ist die Person in den Keller gegangen? Oder hat jemand sie dort hingebracht? Wie starb sie? War es ein Mord - oder etwas anderes? Ohne dass wir diese Fragen geklärt haben, können wir nichts weiter unternehmen. Wir dürfen nicht alle möglichen Vermutungen anstellen, sonst übersehen wir vielleicht etwas.«
»Was sollen wir dann also tun?«, fragte May beleidigt.
»Uns unter die Leute mischen und zuhören, was so geredet wird«, sagte Eric sofort. »Spionieren. Eben das, was sie uns im Ministerium beigebracht haben: Hört man einer Unterhaltung lange genug zu, sagt meistens jemand was Wichtiges. Also Ohren spitzen und einfach da sein.«
Ich musste Eric recht geben, und nach Mays Gegrummel zu schließen, war offenbar auch sie seiner Meinung. Wir brauchten nur so zu tun, als wären wir Mitbewohner, als gehörten wir dazu. Unsere Strategie war: Abwarten, bis sich ein Verdächtiger selbst verriet.
Doch vorher musste ich mit einer neuen Folge Fallnotizen anfangen.
Ich schlug den Block, den ich immer in der Tasche habe, falls mir spontan ein Einfall für ein Theaterstück kommt, von hinten auf und schrieb:
Eric schaute mir über die Schulter und nickte anerkennend.
May brummte vor sich hin und sagte: »Jede Menge Fragen. Ich denke, wir wissen doch, dass sie ermordet wurde. Es fühlt sich einfach an wie ein Mord.«
»Okay«, sagte ich. »Kommt, wir gehen.«
11
Draußen war der Rettungswagen gekommen. Eine der zwei diensthabenden Frauen bahnte sich vorsichtig und mit mürrischem Blick einen Weg über den Schutt des zerbombten Hauses. Sie war jung, hatte buschiges schwarzes Haar und breite Schultern. Ungeduldige Falten standen auf ihrer Stirn.
»Elfie!«, rief sie ihrer Kollegin zu. »Nun mach doch schon!«
»So warte doch, Lavinia!«, schrie die andere. Sie trug eine gut geschnittene Sporthose, bewegte sich schnell und energisch, und ihre Frisur war so gewagt kurz, dass die dunklen Haarspitzen kaum unter dem Helm hervorschauten. Ich hatte sie schon mal gesehen - es war Miss Charney, sie wohnt zusammen mit der blonden Miss Wimpress in Nummer fünf, unterhalb neben dem Haus der Goodchilds. Jetzt stand sie zwischen den anderen auf der Straße und hatte einen Arm um Miss Wimpress gelegt. Sie sprach leise auf sie ein und hielt ihr ein Taschentuch hin. »Siehst du nicht, dass Primrose völlig durcheinander ist?«, rief sie Lavinia zu.
»Und? Ist Primrose etwa verletzt?«, brüllte die mit den buschigen Haaren. »Nein, ist sie nicht! Warum also kümmerst du dich um sie statt um die Leiche, wegen der man uns gerufen hat?«
Ich wollte näher an Miss Wimpress und Miss Charney herankommen. Da sie beide als freiwillige Helferinnen im Zivilschutz arbeiteten, überlegte ich, ob vielleicht eine von ihnen dabei war, als man das Haus nach dem Angriff im letzten November durchsucht hatte. Außerdem fragte ich mich, warum Miss Wimpress so aufgewühlt war. Der Anblick von Toten musste ihr doch vertraut sein. Aber sie hatte noch immer den kummervollen Blick im Gesicht, den ich schon vorhin, als wir wieder in unsere Wohnung gegangen waren, an ihr beobachtet hatte.
Ich schob mich unauffällig an die beiden heran, den Körper halb abgewandt, sodass es aussah, als unterhielte ich mich gerade mit Eric. Sie tuschelten, aber leider sehr, sehr leise. Es war nicht leicht, meine Ohren auf ihre Unterhaltung einzustellen, besonders da sie in manchen Sätzen unvermittelt innehielten, wie es Erwachsene tun, die sich sehr gut kennen. Wirklich eine lästige Angewohnheit. Ein paar Satzfetzen konnte ich aber trotzdem aufschnappen.
». in Sorge«, murmelte Miss Wimpress.
»Unsinn, Prim, das darfst du nicht«, sagte Miss Charney etwas lauter. »Hör mir zu, es ist nichts. Ich .«
Wieder Geflüster.
». seit Monaten!«, sagte Miss Wimpress. »Wenn sie es ist .«
»Wirst du wohl leise sein, Liebes!«, zischte Miss Charney. »Bleib hier stehen, ja? Gleich wird Lavinia Temple wieder nach mir rufen. Ich muss los und meine Arbeit machen. Und keine Angst. Das wird sich alles einrenken, versprochen.«
Miss Wimpress hatte gesagt, wenn sie es ist. War die Tote gemeint? Und wenn ja, woher wusste Miss Wimpress, dass die Tote eine Frau war? Aus dem Keller war bis jetzt keine Erklärung herausgedrungen.
Lavinia Temple und Miss Charney hatten sich ja noch nicht einmal durch das Loch hinunterbegeben. Vielleicht hatte Mr Abiola, als er den Fund der Leiche gemeldet hatte, gesagt, sie sei wahrscheinlich weiblich, aber . Nein, an der Art, wie Miss Wimpress davon gesprochen hatte, stimmte etwas nicht.
Ich war tief misstrauisch geworden, und ein Blick auf Eric sagte mir, dass es ihm genauso ging.
May hatte sich inzwischen bis zu Mr und Mrs Goodchild durchgeschlängelt. Ich merkte, dass sie versuchte, Colette und den Kindern aus dem Weg zu gehen. Sie mochte Kinder nicht besonders, was eigentlich komisch ist, sie hat ja einen kleinen Bruder. Zum Beispiel hat sie bisher noch nie gefragt, ob sie die Tochter der Mountfitchets mal angucken darf. (Ich habe sie, ehrlich gesagt, selbst nur ein einziges Mal gesehen. Die meisten Babys sind süß, aber Tess gehört nicht dazu. Sie hat mir ihr kleines Hexengesicht zugewandt und auf meinen Rock gesabbert.) Ich stupste also Eric an und schlenderte langsam auf die Mortensens zu, während Miss Temple vorsichtig die Stufen in den Keller hinunterging.
Margot quengelte gerade nach einem Keks, und Mrs Mortensen, die sich aus ihrem Rollstuhl gestemmt hatte und sich jetzt auf ihren Stock stützte, beschwerte sich, weil das Kopfsteinpflaster so uneben war. Das Baby Olivier wand sich wie ein Aal in Colettes Armen, trat mit den Beinen um sich und zeigte verzweifelt zu Boden.
»Lass ihn nicht fallen, Colette«, sagte Mrs Mortensen.
»Ich gebe mir alle Mühe«, sagte Colette gepresst. Ihr Haar war in einen kümmerlichen Knoten zusammengesteckt, und über ihren Rock lief etwas Schmieriges, das mich sehr an das erinnerte, was Tess auf meinem hinterlassen hatte. Das längliche rote...
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