Ich schildere Ihnen einmal, was ich in meinen EDC-Packs mitführe. Manchmal ist es etwas mehr, ein anderes Mal etwas weniger, je nachdem, was ansteht. Für das absolut Spontane ist die Ausstattung minimalistischer - für geplante Unternehmungen schon etwas umfangreicher.
Mein EDC-Pack:
- Erste-Hilfe-Pack (inklusive einer Rettungsdecke!)
- Schmerzmittel
- Feuerstarter
- Tampon
- Kondom
- Ersatzbatterien
- Kugelschreiber
- ein wenig Papier
Ergänzend:
- Wasserfilter
- Kohletabletten
- ein feststehendes Messer oder Klappmesser mit einer stabilen Klinge
- Lampe (leistungsstark und größer als die Schlüsselanhängerlampe)
- Powerbank (in der Kapazität angepasst an meinen Verbrauch)
- Batterien
- einen kleinen Weltempfänger (bei größeren Vorhaben)
- Signalpfeife
- Sternzwirn und Nadel
Man kann diese Liste je nach Größe des Packs und den Erfordernissen beliebig erweitern, z. B. durch:
- kleines Besteckset
- Handwäsche
- Paracord (ein wirklich vielseitig einsetzbares Seil und Survival-Klassiker)
- einen kleinen Hobo-Ofen zum Zusammenstecken
Probieren Sie aus, was in Ihren EDC-Pack passt, wie schwer er wird, und entscheiden Sie dann, was Sie unbedingt dabeihaben wollen und worauf Sie eventuell verzichten können. Sie werden im Laufe der Zeit ohnehin immer wieder Veränderungen vornehmen.
Der Rucksack
An einem guten Rucksack sollten Sie nicht sparen. Nicht bei einem Tagestrip in eine Stadt und erst recht nicht, wenn Ihr Abenteuer über längere Strecken geht, das Wetter nicht absehbar ist (Sie sollten sowieso immer mit umschlagendem Wetter rechnen), eine Übernachtung auf dem Plan steht oder im Bereich des Möglichen liegt.
So, wie schlechte Schuhe reiben, Blasen verursachen und den Fuß schmerzen lassen, kann der falsche Rucksack Ihnen den Rücken ruinieren, die Muskeln verkrampfen und die Schultern schmerzen lassen. Ist er zu groß gewählt, nehmen Sie regelmäßig zu viel mit, ist er zu klein, werden Sie ihn verfluchen.
Dringt Wasser ein, werden Ihre Sachen nass, Sie werden frieren und Ihre Stimmung wird sinken. Der falsche Innenaufbau und zu wenige Taschen und Sie werden suchen, suchen, suchen. Und meist brauchen Sie die Dinge immer dann, wenn wenig Zeit ist und sie, natürlich, ganz unten liegen.
Am besten lassen Sie sich in einem guten Geschäft beraten und schildern dem geschulten Personal Ihr geplantes Einsatzgebiet. Setzen Sie den Rucksack auf, lassen Sie sich etwas Gewicht hineingeben und laufen Sie eine Weile damit herum. Wenn es jetzt schon zieht und drückt, ist es der Falsche.
Der richtige Rucksack kann auch schwer beladen einen guten Tragekomfort haben, man muss ihn nur sorgsam auswählen.
Das Material sollte wasserdicht sein, strapazierfähig und zugleich nicht zu schwer. Von Jäger- oder Gebirgsrucksäcken (oft als Bundeswehrrucksack angeboten) bin ich bei Regen nicht begeistert; ich würde zu einem anderen Material greifen. Die Tragegurte sollten weich auf den Schultern liegen, ein Beckengurt das Gewicht vom Rücken auf das Becken verteilen. Wenn man den Rucksack vorn mit einem Brustgurt fixieren kann, läuft es sich leichter und man kann das Tempo erhöhen, ohne dass das Gewicht auf dem Rücken hin- und hergeworfen wird.
Qualitätsunterschiede gibt es auch bei den eingesetzten Reißverschlüssen und Steckverbindungen zu beachten. Es ist ärgerlich, wenn bei einem Rucksack nach kurzer Zeit die Reißverschlüsse schwergängig werden oder gar ganz versagen. Dieses Risiko kann man durch hochwertige Materialien minimieren, aber das hat seinen Preis. Hier müssen Sie selbst Ihren Kompromiss zwischen "gewünscht" und "bezahlbar" finden. Eine Beratung vor Ort ist immer ein guter Weg. Für den Einstieg reicht sicher auch ein Rucksack, mit dem viele Käufer zufrieden sind und dies in Rezensionen auf den entsprechenden Plattformen auch ausführlich beschreiben.
Ich habe vor Jahrzehnten einmal - untypisch für mich in der damaligen Zeit - etwas mehr Geld als eigentlich geplant in einen North-Face-Rucksack investiert. Ich erinnere mich noch heute an mein "Zwiebelportemonnaie" (mir kamen die Tränen, als ich hineinschaute) von damals, aber was soll ich sagen, ich habe ihn heute noch und das ohne jegliche Probleme mit Reißverschlüssen, Nähten oder anderem. Ich habe danach noch einige Rucksäcke gekauft, aber dieser hat sie alle überlebt.
Der Schlafsack
Es gibt sie, die ganz Harten, die Naturburschen und -frauen, die sich ihren Unterstand bauen, ihr Waldläuferbett, und sich mit den Materialien zudecken, die ihnen der Wald bietet. Ohne Isomatte, ohne Schlafsack, die Wärme eines heißen Tees oder warmer Gedanken tankend.
Wenn Sie noch nicht so weit sind oder das auch gar nicht wollen, ist ein Schlafsack kein verschenktes Geld, egal, ob für das Zelten mit den Kindern im Garten oder für die Übernachtung nach einem Wandertag oder einer Wasserwanderung.
Man bekommt sie von preisgünstig bei Angeboten im Discounter über das Mittelpreissegment bis hin zum Hightech-Schlafsack, der Sie bis zu den tiefsten Minusgraden warmhält und auch noch die Feuchtigkeit des Körpers nach außen transportiert. Es ist, wie in den meisten Fällen, eine Frage des Preises.
Sie finden Sommerschlafsäcke, Winterschlafsäcke, 3-Jahreszeiten-Schlafsäcke, 4-Jahreszeiten-Schlafsäcke (Ganzjahresschlafsäcke), Expeditionsschlafsäcke, Schlafsäcke mit Daunenfüllung oder Kunstfasern, mit Reißverschluss links oder rechts, in allen möglichen Größen usw.
Sie sollten sich beim Kauf eines Ihren Ansprüchen und Einsatzgebieten entsprechenden Schlafsacks intensiv mit der Materie auseinandersetzen. Die Schränke der Outdoorfans sind voller Schlafsäcke, auch vieler Fehlkäufe: zu kalt, zu dünn, zu warm, zu dick, nicht atmungsaktiv, zu groß und schwer, Kältebrücken an Nähten und Reißverschlüssen, starke Verminderung der Dämmung am Auflagepunkt des Körpers, um nur einige Probleme zu benennen.
Belesen Sie sich, steigen Sie eventuell klein ein und machen Sie Ihre Erfahrungen. Für den Garten oder für eine Nacht in einer geschützten Ecke, bei ungefährlichen Temperaturen, reicht für den Einstieg auch ein Schlafsack vom Discounter. Aber wenn Sie größere Unternehmungen planen, sollte etwas Hochwertigeres, der Passende, her.
Sie werden auch vor folgender Wahl stehen: Daunen- oder Kunstfaserfüllung. Die Entscheidung hat Auswirkungen auf das Gewicht, die mögliche Packgröße, den Umgang mit Verdunstungsfeuchtigkeit (Ihres Körpers) und Ihren Geldbeutel.
Daunen
Die Daunen stammen von Enten oder Gänsen und bieten ein unübertroffen gutes Verhältnis von Gewicht zu Wärmevermögen. Sie haben auch einen angenehmen Feuchtigkeitstransport. Dafür verlieren sie ihre positiven Eigenschaften, wenn sie nass werden, ziehen Feuchtigkeit sogar an und trocknen schlecht. Ihr Körper verdunstet pro Nacht schon einmal 1,5-2 Liter Wasser. Sie sollten also auch darauf achtgeben, in Ihrem Schlafsack nicht zu schwitzen.
Kunstfasern
Kunstfasern wärmen auch noch, wenn sie feucht sind. Man spricht von bis zu 70 % Wärmeleistung, darauf verlassen würde ich mich nicht. Aber Kunstfasern nehmen Feuchtigkeit kaum auf und trocknen schnell wieder. Dafür sind sie schwerer, weniger komprimierbar und wärmen nicht so schnell wie Daunen.
Jedoch sollten Sie, wann immer möglich, nicht ausgekühlt in den Schlafsack kriechen. Egal, ob Daune oder Kunstfaser: Ihr Schlafsack produziert keine Wärme, er wirkt wie eine Thermoskanne und ist von Ihrer mitgebrachten Körperwärme abhängig, die er nur so gut wie möglich hält. Das heißt, Sie müssen Ihren Schlafsack wärmen und er hält die Wärme. Eine Flasche mit warmem Wasser oder Tee hilft in kalten Jahreszeiten als "Wärmflasche" ungemein.
Jahreszeiten
Ob Sie sich für einen für eine oder mehrere Jahreszeiten optimierten Schlafsack entscheiden, sollten Sie nach Ihren Einsatzzeiten und weiterer Recherche entscheiden.
Wer nur in warmen Nächten draußen bleibt, braucht keinen Schlafsack, der bis an den Gefrierpunkt oder darunter wärmt. Schnell schwitzt man dann, wird nass und friert in der Nacht durch die Verdunstungskälte.
Wer einen leichten Schlafsack für den Sommer hat, kann sich für die kältere Zeit einen Mehrzeiten-Schlafsack zulegen, der alle Bedürfnisse abdeckt. Es bleibt immer ein Kompromiss aus Geld - Gewicht - Packgröße - Wärmeverhalten. Wollen Sie auch im Winter einmal den Naturgewalten trotzen, werden Sie sich eher einen guten, aber eben auch entsprechend teuren Schlafsack für diese tiefen Temperaturen zulegen, den Sie aber den Rest des Jahres nicht mit sich "herumschleppen" wollen.
Ich empfehle die Kombination aus einem Einstiegsschlafsack für hohe Temperaturen und einem Schlafsack, mit dem sich auch Temperaturen bis vielleicht acht Grad aushalten lassen. Mit entsprechender Kleidung kann man zusätzliche Isolation schaffen.
Für niedrigere Temperaturen würde ich dann lieber auf die sichere Seite gehen und in einen richtig warmen Schlafsack investieren, der notfalls das Überleben sichert. Ein Schlafsack, gerade für winterliche Temperaturen, sollte immer im Zusammenhang mit einer Isomatte gesehen werden. Um es anders zu sagen: Eine Isomatte ist Pflicht. Die Temperaturangaben auf Schlafsäcken sind nicht genormt bzw. werden von unterschiedlichen Herstellern nicht einheitlich gewertet. Verlassen Sie sich also bitte nicht auf die angegebenen Temperaturen, fragen Sie lieber einen Fachverkäufer.
Sie werden bei Ihrer...