Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
In meinen frühen Zwanzigern las ich viel von Deepak Chopra. Die Weisheiten aus seinem Buch "Die sieben geistigen Gesetze des Yoga" gaben mir das Vertrauen und den Mut, mein eigenes Unternehmen zu gründen. In dem Buch fordert er die Leser dazu auf, ihrem Herzen zu folgen, zu dienen, das zu tun, was sie lieben, und darauf zu vertrauen, dass sich das Universum um das Übrige kümmert.
Ich liebte Hunde, und ihre Energie hat meine Seele immer wieder aufgebaut. Früher litt ich unter Angstzuständen und Depressionen. Die Freude, sie um mich herum zu haben, beruhigte mein Herz. Ich stürzte mich Hals über Kopf in meinen Traum, mit Hunden zu arbeiten, und vertraute Deepak (und dem Universum). Ich eröffnete eine Hundetagesstätte inklusive eines Hundefriseursalons in Toronto in Kanada. Und bald war für mich nichts mehr so wie früher.
Ich trat meine Reise in die Welt der Hunde an, indem ich die traditionellen Quellen des Wissens über diese Tiere studierte: Welpeneltern im Park, Züchter, Tierärzte, Reality-Shows und Hundefriseure. Obwohl alle unglaublich viel Erfahrung mit der Welt der Hunde hatten, fühlte ich, dass es noch mehr dazu geben musste. Ich verschlang jedes Trainingsbuch, das mir in die Hände fiel. Ich studierte den Umgang der Mönche von New Skete mit Deutschen Schäferhunden, vertiefte mich in das Buch "Du bist der Rudelführer" von Cesar Millan, dem Hundeflüsterer, einem prominenten Hundetrainer mit einer Fernsehshow bei National Geographic. Ich beschäftigte mich mit dem Bestseller von Paul Owens, "Der Hundeflüsterer". Dort beschreibt er, wie Jesus einen Hund erziehen würde, hätte er einen. Ich verbrachte unzählige Stunden mit Online-Videos und nahm die verschiedensten Grundlagen unter die Lupe. Dazu gehörten positive Verstärkung, Rallyes, Gehorsamkeits-, Such-, Rettungshund-, Therapiehunde- und Schutzhundeausbildung.
Ich experimentierte in meiner Hundetagesstätte mit vielen verschiedenen Techniken und merkte schnell, dass keine Methode zuverlässig oder nachhaltig funktionierte. Unterschiedliche Hunde derselben Rasse reagierten oft unvorhersehbar auf die gleichen Trainingsmethoden. Am meisten fiel mir auf, dass, je mehr Hunde ich in ein Training miteinbezog, die Methode desto weniger zu wirken schien. Irgendetwas an dieser modernen Vorstellung des "Hundetrainings" lieferte mir einfach nicht die gewünschten Ergebnisse.
Durch das Beobachten von Hundegruppen in Hundeparks ohne Leinenzwang oder in meiner Tagesstätte wurde offensichtlich, dass Hunde respektvoll und ruhig miteinander kommunizieren können. Ich habe mich oft gefragt, ob es nicht Hundebesitzer gibt, die gerne einmal ein echtes Gespräch mit ihrem Hund führen würden. Ich konnte doch nicht der Einzige sein.
Im Frühjahr meines zweiten Geschäftsjahres überschlugen sich die Ereignisse, die mein Leben für immer veränderten. Es hatte mehrere Tage lang heftig geregnet und viele unserer Kunden konnten morgens mit ihren Hunden nicht Gassi gehen. Das schlechte Wetter spülte uns unendlich viele neue Hunde in die Tagesstätte, und wir hatten sehr viel mehr zu tun. Gut für das Geschäft, aber nicht für meine Ängste. Aus einem überschaubaren Rudel von fünfzehn Hunden war plötzlich eine Meute von sechsunddreißig wahnsinnig gewordenen haarigen Vierbeinern geworden.
Die Hunde gingen regelrecht die Wände hoch. Sie rannten, sprangen, bellten, kratzten und jaulten ohne Ende, griffen sich gegenseitig an und hinterließen überall ihr Geschäft! Mein Stresspegel erreichte ein Rekordhoch. Mit keiner der Trainingsmethoden, die ich mir angeeignet hatte, schaffte ich es, ein Rudel dieser Größe zu beruhigen oder zu beherrschen. Jedes Mal, wenn wir uns mit den Hunden durch die Anwendung traditioneller Methoden verbinden wollten, heizte sich die Energie im Raum an und das Rudel wurde noch hyperaktiver und unberechenbarer. Es war meine größte Angst, dass sich ein Hund in meiner Obhut verletzen (oder gar sterben) könnte. Diese Vorstellung drehte sich in meinem Kopf.
Ich saß hinten in meinem Büro und gönnte mir einen Augenblick der Ruhe vor der lauten Meute. Plötzlich hörte ich ein paar Geräusche, die mich aufschreckten. Einen Knall, ein Aufjaulen, dann Stille. Die Reihenfolge dieser Geräusche schreckte mich auf. Sie versetzte mich unerwartet in einen Zustand der reinen Präsenz. Es kam mir so vor wie die transzendentale Erfahrung, über die ich in meinen buddhistischen Studien gelesen hatte. Bislang hatte ich jedoch in meiner Meditationspraxis nur eine leise Ahnung davon erhalten. Als ich in den Empfangsbereich ging, um nachzuschauen, nahm ich alles mit anderen Augen wahr. Mir wurde klar, dass Izzy, unsere beste Klientin (eine junge und unglaublich aufgedrehte schokoladenbraune Labradorhündin), andere Hunde wie der Blitz jagte. Wie ein Hockeyspieler, der die Bande zum Stoppen nutzt, war sie absichtlich gegen die Wand geknallt, um ihren Drall zu stoppen. Glücklicherweise war ihr nichts passiert. Die schlechte Nachricht dabei war, dass sie ein Loch in die Trockenbauwand zum angrenzenden Geschäft gesprengt und sie vollkommen beschädigt hatte.
Mitten zwischen Lachen und Weinen schien sich meine Wahrnehmung von Raum und Zeit in eine neue Wirklichkeit zu schieben. Die Stimme in meinem Kopf beruhige sich, die Geräusche wurden klarer, und ich konnte plötzlich die Gefühle der Hunde spüren, als wären es meine eigenen. Ich erkannte ganz klar, wie die Hunde im Rudel auf ihre eigene Weise miteinander kommunizierten. Henry, der alte Golden Retriever, gähnte die Welpen an - nicht, weil er müde war, sondern um sie zu beruhigen und zu besänftigen. In der Sprache der Hunde wird das Gähnen (unter anderem) als soziales Signal verwendet, um Entspannung zu fördern. Marge, die Shih-Tzu-Hündin, schaute von den anderen Hunden weg, wenn sie pinkelte. Nicht, weil sie verlegen war, sondern weil diese Körperhaltung den anderen mitteilte, dass sie etwas Raum und Ruhe brauchte.
Abbildung 1: Beruhigungssignale
Hunde verwenden ihre Körpersprache, eine Vielzahl von Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen, um auf emotionaler Ebene zu kommunizieren. Diese Signale dienen dazu, unnötige Konfrontationen zu vermeiden und den Frieden zu wahren.
Im Allgemeinen sendet dein Hund eine der folgenden Botschaften:
Ich will mich beruhigen.
Du musst dich beruhigen.
Etwas in unserer Umgebung muss sich beruhigen.
Die wahre Tierkommunikation findet im Reich der Gefühle statt. Ich erkannte, dass Hunde absichtlich sonderbare kleine Gesten machen, weil sie damit Emotionen hervorrufen. Indem sie bestimmte Körperhaltungen und Positionen einnehmen, ihr eigenes Timing und ihre Geräusche verwenden, haben Hunde tatsächlich ein charakteristisches Vokabular entwickelt. Als Menschen haben wir uns diesen Bereich nie wirklich erschließen müssen. Aber ich versichere dir, dieses Potenzial existiert in uns und wir können es nutzen.
Mit Hunden in dieser Geheimsprache zu kommunizieren, war im Grunde viel einfacher, als es klang. Schau dir Abbildung 1 auf den vorherigen Seiten an, um einen Eindruck von einem Teil des Hundevokabulars zu erhalten. Das Beste daran war die neue Möglichkeit für mich, dass ich mit jedem Hund, der in meine Tagesstätte kam, kommunizieren konnte. Anstatt meine ganze Zeit mit Hundetraining zu verbringen, konnte ich einfach mit ihnen in ihrer Sprache sprechen. Das alte Sprichwort "Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen" wurde plötzlich bedeutungslos. Die Verwendung der Geheimsprache der Hunde lieferte mir Ergebnisse, die hundertmal besser waren als die der konventionellen Trainingsmethoden, die ich mir angeeignet hatte.
Als ich begann, mit meinen Ideen über die Geheimsprache der Hunde zu experimentieren, fiel mir auf, wie alle Tiere in der Natur auf diese Weise miteinander kommunizieren. Wölfe, Bären und Kojoten lecken sich die Lefzen, um Beschwichtigungssignale auszusenden. Kühe, Elche und sogar Vögel vermeiden direkten Augenkontakt, es sei denn, sie wollen mit Absicht konfrontativ sein. Eichhörnchen sind Meister darin, verschiedene Körperhaltungen einzunehmen. Ein Alphatier jeder Gattung kann man immer an seinem zwanglosen Einsatz der Schutzhaltung erkennen. Die Lektionen, die ich aus dieser Geheimsprache lernte, galten nicht nur für Hunde, sondern funktionierten auch bei Menschen.
Meine Kunden begannen sich darüber zu wundern, wie sauber die Hundetagesstätte geworden war und wie ruhig ihre Hunde waren, als sie mit ihnen nach Hause gingen. Die Kunden spürten, dass hier etwas Besonderes geschah. Ich musste mich jeden Tag mit einem neuen Rudel auseinandersetzen und oft über dreißig "ungezogene" Hunde einen nach dem anderen verwandeln. Sie kamen in einem aufgedrehten Zustand zu mir und gingen anschließend als ausgeglichene und folgsame Hunde nach Hause. Das Schönste an der ganzen Sache war, dass mich diese Hunde wirklich liebten und respektierten. Durch das Kommunizieren mit ihnen auf ihrer eigenen Wellenlänge konnte ich sie führen, ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln und ihre Achtung gewinnen. Wenn ich ihnen Befehle gab, gehorchten sie natürlich. Das machte ihre Besitzer schließlich neugierig. Sie...
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