Schweitzer Fachinformationen
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Der Wochenfluss ist bis heute ein großes Tabuthema. Das ist schade, denn jede Frau hat ihn nach der Geburt. Dabei ist es völlig egal, ob das Kind vaginal oder per Bauchgeburt (Kaiserschnitt) geboren wurde. Er setzt unmittelbar nach der Geburt der Plazenta (Mutterkuchen) ein und dauert in der Regel drei bis sechs Wochen.
Die Blutung wird ausgelöst von einer etwa handtellergroßen Wundfläche, die in der Gebärmutter an der Plazentahaftstelle entsteht. Anfangs kann sie sehr stark sein und erreicht nach kurzer Zeit etwa die Stärke einer Periodenblutung. Was wenige wissen: Der Wochenfluss hat einen wichtigen Nutzen. Stärke, Farbe und Verlauf spiegeln die Wundheilung innerhalb der Gebärmutter wider. Wir Hebammen (aber auch Gynäkologen) können am Wochenfluss erkennen und beurteilen, ob nach der Geburt alles regelgerecht abheilt oder ob Abweichungen eingetreten sind, die einer Kontrolle bedürfen.
Jessica:
Ein Hoch auf die Surfbrett-Einlagen Ich habe insgesamt etwa sechs Wochen lang Blutungen gehabt. Drei davon recht stark, die anderen drei Wochen waren irgendwie »Reste« aus allem. Ich habe mich in der Zeit sehr unwohl gefühlt und war froh, als ich durch war.
Susan:
Wenn ich stille oder mich am Wickeltisch über meinen Schatz beuge, spüre ich, wie sich die Gebärmutter zusammenzieht und Wochenfluss austritt. Ich finde es erstaunlich, was der menschliche Körper für eine »Maschine« ist. Alles läuft ineinander getaktet.
Evelin:
Bei mir hörte er nach ein paar Tagen auf. Hat mich natürlich sehr gefreut, sollte ja nach einer Bauchgeburt weder so stark sein noch so lange dauern wie bei einer vaginalen Geburt. Die Hebammen im Krankenhaus starrten mich nur entsetzt an. War auch richtig so! . Noch am gleichen Tag kuschelte ich seeehr intensiv mit meiner Kleinen und nicht nur normalisierte sich mein Blutdruck ganz drastisch (ein Grund, warum wir noch im Krankenhaus waren), sondern mein Wochenfluss setzte auch wieder ein . Bonding!!! Manche denken, es ist wie ein »Mythos«, aber mein Körper hat in jeder Faser darauf reagiert . und auch meinen Wochenfluss wieder normalisiert.
Christiane:
War für mich nach der Geburt ein richtiger Schock! Finde eure Aufklärung superwichtig und ich spreche seitdem auch mit Freundinnen, die neu schwanger sind, mehr über die sogenannten Tabus. Ich wünschte, mit mir hätte jemand ganz offen gesprochen!
Der Wochenfluss verläuft in insgesamt vier Phasen und verändert sich dabei permanent. Es ist wichtig, dass die einzelnen Phasen sich nicht nur in der Menge, sondern auch in Farbe und Konsistenz deutlich voneinander unterscheiden. Nach der Geburt zieht die Gebärmutter sich mithilfe der Nachwehen, die durch das Hormon Oxytocin ausgelöst werden, nach und nach zusammen. Je mehr das Organ die ursprüngliche Größe erreicht, desto kleiner wird auch die Wundfläche innerhalb der Gebärmutter, die für die Blutung verantwortlich ist. Obwohl der Wochenfluss vor allem am Anfang eine recht blutige Angelegenheit ist, besteht er nicht ausschließlich aus Blut. Es sind auch Gebärmutterschleimhaut, Schleim, Lymphflüssigkeit und zum Teil Bakterien darin enthalten.
So individuell wie das Wochenbett jeder Frau abläuft, so einzigartig ist auch der Wochenfluss. Während er bei einigen wie nach Lehrbuch verläuft, ist er bei anderen Frauen deutlich kürzer oder länger, vielleicht blutiger oder weniger blutig. Bei manchen Frauen lassen sich die einzelnen Phasen genau voneinander unterscheiden, bei anderen gehen sie eher ineinander über oder vermischen sich ganz. Nach einer Bauchgeburt verläuft er häufig etwas schwächer und kürzer. Auch bei stillenden Frauen ist dies häufiger der Fall, da das Hormon Oxytocin, welches eine wichtige Rolle bei der Rückbildung der Gebärmutter spielt, bei jeder Stillmahlzeit ausgeschüttet wird und so den Prozess bestmöglich unterstützt.
Diese rot-blutige Phase setzt unmittelbar nach der Geburt ein und dauert in der Regel ein bis eineinhalb Wochen. Der Wochenfluss hat in dieser Zeit eine dünnflüssige Konsistenz und erinnert an eine sehr starke Periode. In den ersten Stunden und Tagen kann die Blutung stärker als eine normale Regelblutung sein.
Durch längeres Liegen kann es ab und zu passieren, dass das Blut als sogenannter Koagel abgeht. Dabei handelt es sich um geronnenes, verklumptes Blut, welches sich über einige Zeit in der Gebärmutter angesammelt hat und dann ausgeschieden wird. Wenn dies hin und wieder der Fall ist, ist das kein Grund zur Sorge. Sollte es allerdings gehäuft auftreten, macht es Sinn, dies einmal ärztlich/durch die Hebamme abklären zu lassen.
Diese nächste Phase, welche sich direkt anschließt, dauert in der Regel ein bis zwei Wochen. Die Blutung ist schon deutlich schwächer. Während die Konsistenz weiterhin flüssig ist, ändert sich die Farbe des Wochenflusses ins Bräunliche. Viele Frauen erinnert der Wochenfluss in dieser Zeit an eine (stärkere) Schmierblutung. Wichtig zu wissen: Menge und Dauer können variieren. Es kann vorkommen, dass es noch mal zu einer stärkeren rötlichen Blutung kommt, obwohl die Blutung schon einige Tage weniger und bräunlich war. Dies ist kein Grund zur Sorge.
In der dritten Phase ist der Wochenfluss dunkelgelb und viskos. Sie setzt etwa nach drei bis vier Wochen ein und dauert ein bis eineinhalb Wochen. Die Menge ist ab diesem Zeitpunkt nur noch sehr wenig.
Die letzte Phase wird von vielen Frauen gar nicht mehr wirklich als Wochenfluss, sondern eher als schwacher, weißlicher Ausfluss wahrgenommen. Er hat eine sehr wässrige Konsistenz.
Der Geruch des Wochenflusses ist ein wichtiger Indikator dafür, ob die Wundfläche in der Gebärmutter gut abheilt. Der Wochenfluss hat einen ganz spezifischen und typischen Eigengeruch, der sich am ehesten als süßlich und metallisch beschreiben lässt. Ein unangenehmer, beißender oder fischiger Geruch ist ein Alarmsignal, bei dem umgehend die Hebamme oder Frauenärztin kontaktiert werden sollte. Außerhalb der Sprechzeiten ist die Notaufnahme die richtige Anlaufstelle.
Dass gewisse Schwankungen in der Menge normal sind, konntest du bereits der Beschreibung der einzelnen Phasen entnehmen. Wenn der Wochenfluss allerdings urplötzlich (wieder) übermäßig stark zu laufen beginnt, sollte dies sicherheitshalber einmal abgeklärt werden.
Wenn der Wochenfluss in den ersten Tagen nach der Geburt von einem Moment auf den anderen für 24 Stunden oder mehr komplett versiegt oder nur noch in geringem Ausmaß stattfindet, ist dies ein ernst zu nehmendes Symptom im Wochenbett. Die Ursache kann ein sogenannter Lochialstau sein, bei dem sich Wundsekret in der Gebärmutterhöhle ansammelt, ohne abfließen zu können. Verantwortlich dafür kann zum Beispiel eine mangelhafte Rückbildung sein, die dazu führt, dass sich größere Mengen Lochien in der Gebärmutter stauen und zu einem übermäßig großen Koagel gerinnen. Wenn dieser ungünstig vor dem Gebärmutterhals liegt, erschwert oder verhindert dies, dass der Wochenfluss abfließen kann. Aber auch ungeborene Reste von Eihäuten oder Plazenta können den Gebärmutterhals blockieren und das Abfließen der Lochien verhindern. Nach einer Bauchgeburt kann es sein, dass der Gebärmutterhals nicht ausreichend aufgedehnt wurde.
Zeitpunkt überprüfen. Befindest du dich noch in der ersten Phase, das heißt kurz nach der Geburt, oder kann es sein, dass dein Wochenfluss schon weniger wird, da einige Zeit vergangen ist und der Wochenfluss sich schon verändert haben darf?
Bauchlage. Idealerweise legst du dich auf den Bauch, das regt das Zusammenziehen der Gebärmutter an.
Leere Blase: Achte konsequent darauf, deine Harnblase regelmäßig (alle zwei bis drei Stunden) zu leeren. Eine volle Harnblase kann die Gebärmutter daran hindern, sich zusammenzuziehen und sich ordnungsgemäß zurückzubilden. Durch den regelmäßigen Toilettengang hast du außerdem deine Vorlagen genau im Blick und kannst überprüfen, ob die Menge deines Wochenflusses sich wieder verändert. Ein voller Darm kann die Rückbildung der Gebärmutter ebenfalls hemmen. Das liegt daran, dass sich dadurch die Darmbewegung verringert, die für die Rückbildung der Gebärmutter ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.
Sorge für warme Füße. Sollte dies durch Socken allein nicht gelingen, nutze eine zusätzliche Wärmequelle wie zum Beispiel ein Kirschkernkissen.
Bauchmassage. Sie regt nicht nur die Rückbildung an, sondern hilft auch dabei, Emotionen loszulassen. Unterdrückte Gefühle und Stress sind ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Entstehung eines Lochialstaus. Wie diese genau funktioniert, zeigen und erklären wir dir auf >.
Gönn dir Ruhe. Stress zu reduzieren hilft dabei, den Wochenfluss wieder in Gang zu bringen.
Sollten grippeähnliche Krankheitssymptome wie Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Fieber hinzukommen, ist eine zeitnahe medizinische Abklärung erforderlich. Das Gleiche gilt, wenn plötzlich Schmerzen im Unterbauch auftreten. Ein nicht behandelter Lochialstau...
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