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Er hebt ihre Welt aus den Angeln...
Neles großer Traum wird endlich wahr: Sie hat bei Heather & Clark, einer der erfolgreichsten Literaturagenturen Londons, ein Volontariat ergattert. Als sie dann auch noch dem attraktiven Matthew über den Weg läuft und die beiden ein unvergessliches erstes Date haben, scheint ihr neuer Lebensabschnitt perfekt. Bis Matt Nele an ihrem ersten Arbeitstag plötzlich in einem Meeting gegenübersitzt - als ihr Chef. Obwohl eine Beziehung zwischen ihnen verboten ist, knistert es gewaltig. Doch ihren Gefühlen nachzugeben, könnte Nele alles kosten, wofür sie so hart gearbeitet hat ...
"Ich habe WORLDS BEYOND in einem Rutsch gelesen und liebe es, London durch Neles Augen zu entdecken. Noch mehr liebe ich Matthew und würde alles für einen Book Shop Crawl mit ihm geben. Mein neustes Lieblingsbuch." JESS von @MISS.NERDSTAGRAM
Band 3 der WORLDS-Reihe rund um junge Influencer:innen in London von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Anabelle Stehl
In dem Moment, in dem mein Vater meine Schwester und mich das erste Mal mit nach London genommen hatte, hatte ich gewusst, dass ich hier hingehörte. In diese vibrierende Stadt, die eine solche Magie auf mich ausübte, so voller Leben, Kunst und Musik war. Sie hatte wie ein Magnet auf mich gewirkt, und so war ich Jahr für Jahr zurückgekehrt - jedoch immer mit einem Return-Ticket nach Köln, wo ich bis letzte Woche gelebt hatte. Dass ich nun hierbleiben konnte, dass meine Zeit in dieser Stadt kein Ablaufdatum hatte - zumindest keines in Sichtweite -, war unbegreiflich.
Ich schlug die Bettdecke zur Seite und streckte mich ausgiebig, bevor ich aufstand und zu dem Schrank in dem mir noch fremden Zimmer lief. Ich hatte es möbliert übernommen, da Maria, die normalerweise hier lebte, gerade für ein Austauschjahr in Portugal war. Perfekt für mich, denn dank der Untermiete hatte ich eine bezahlbare Bleibe in Battersea, nur knapp zwanzig Minuten Busfahrt von meiner zukünftigen Arbeitsstätte in Vauxhall entfernt. Bei gutem Wetter würde ich sogar laufen können, direkt durch den Battersea-Park entlang der Themse. Absurd für Londoner Verhältnisse, denn ich hatte fest damit gerechnet, im Speckgürtel der Stadt wohnen zu müssen und mindestens zwei Stunden für die tägliche Pendelei einzuplanen.
Der Raum war nett eingerichtet, weiße Ikea-Möbel, wie ich sie aus meinem Studentenzimmer bereits kannte, einzelne Bretter mit Büchern - wobei Maria, im Gegensatz zu mir, ein Faible für Thriller zu haben schien - und eine große schwarz-weiße Uhr, die genauso an einem Bahnhof hätte hängen können und deren Ticken mir schon seltsam vertraut vorkam. Keine persönlichen Gegenstände oder Fotos. Die hatte meine Vorgängerin laut eigener Aussage abgenommen, damit ich mich frei entfalten konnte. Allerdings hatte ich lediglich ein einziges Foto dabei, das Undine, mich und meine Eltern am Rhein zeigte. Dieses stand auf meinem Nachttisch, auf dem gerade mein Handy aufleuchtete. Es war eine Nachricht in unserer Familiengruppe.
Mama, 7.40 am:
Hey Süße! Wir wünschen dir einen tollen Tag. Die Bilder aus London sehen großartig aus.
Ich schickte meiner Mutter ein Herz zurück, ging mit einem Lächeln zu der Kommode, auf der ich mittlerweile meine Bücher - Liebesromane, Jugendbücher und ein wenig Fantasy - ausgebreitet hatte, und griff mir eine Jeans und einen weit sitzenden hellblauen Pulli. Es war schon in Deutschland kalt gewesen, typisch Oktober eben, doch London toppte das Ganze um Längen, zumal ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass es in Strömen regnete. Meinen Regenschirm hatte es mir schon vor wenigen Tagen zerrissen, da er dem Wind auf der Millennial Bridge nicht gewachsen gewesen war - Anfängerfehler meinerseits. Seitdem trug ich meine Regenjacke oder akzeptierte, dass ich die meiste Zeit aussah wie ein begossener Pudel. Heute jedoch durfte das nicht passieren, denn heute würde mich mein Weg das erste Mal zu Heather & Clark führen - der Literaturagentur, in der ich am Montag meinen Job antreten würde. Ich hatte noch einige Papiere abzugeben und konnte es außerdem kaum erwarten, einen ersten Blick zu erhaschen, da die Bewerbungsgespräche alle digital geführt worden waren. Außerdem bestand so weniger die Gefahr, dass ich mich auf dem Weg zur Arbeit verfuhr.
Mit einem Lächeln, das sich ganz von allein auf mein Gesicht stahl, schnappte ich mir frische Unterwäsche und Socken und schlüpfte möglichst leise ins gegenüberliegende Bad. Lorie, meine Mitbewohnerin, stand zwar ähnlich früh auf wie ich, nutzte den Morgen aber für Yoga und Meditation, was ich durch lautes Türenknallen nicht stören wollte.
Als ich frisch geduscht und fertig angezogen in die kleine Küche mit den alt anmutenden, blau-weiß karierten Fliesen trat, saß sie bereits an dem runden Tisch, vor ihr eine Kanne Tee und ein paar Toastscheiben mit Avocado.
»Morgen!«
»Guten Morgen«, grüßte Lorie zurück. In der Hand hielt sie eine Zeitschrift, die mir selbst jetzt, eine Woche nach Einzug, schon viel zu bekannt war. Sie winkte damit und deutete auf den freien Platz ihr gegenüber. »Nimm dir Toast und setz dich. Ich hab extra auf dich gewartet.«
Ich unterdrückte einen Seufzer, weil ich genau wusste, was mir gleich blühte, steckte zwei der hellen Brotscheiben in den Toaster und ließ mich dann auf den alten Holzstuhl fallen. Dieser gab ein protestierendes Knarzen von sich. Am liebsten hätte ich mitgemacht, da dieses kleine Ritual, vor dem Maria mich schon bei unserem Skype-Call gewarnt hatte, nicht gerade mein liebstes war - so dankbar ich Lorie auch war, dass sie mich gleich so herzlich aufgenommen hatte. Während ich morgens am liebsten in einem meiner Bücher las oder mich meinem Journal widmete, liebte Lorie Horoskope. Sie analysierte sie jeden Morgen, bevor sie sich auf den Weg zum Royal College of Art machte, an dem sie studierte. Als ich mich ihr vorgestellt hatte, war die Frage nach meinem Sternzeichen eine ihrer ersten gewesen. Und die nach meinem Aszendenten, wobei sie mir erst einmal hatte erklären müssen, was das war. Mittlerweile kannte ich nicht nur die Definition, sondern wusste auch, dass mein Aszendent Krebs war. Anscheinend hatte ich damit irgendeine Art Test bestanden, denn Lorie hatte zufrieden genickt und gemeint, dass wir bestens miteinander auskommen würden, da wir beide sehr sensibel und hilfsbereit wären.
»Und, steht dir ein guter Tag bevor?«, fragte ich.
Lorie wiegte den Kopf, wobei ihre langen, braunen Haare hin- und herwippten, und schenkte sich erst Tee nach, bevor sie antwortete. »Ich soll den Fuß ein wenig vom Gaspedal nehmen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Bereit für deines?«
Ich hob die Schultern. Es war toll, dass Lorie die ganze Sache so viel gab, ich konnte damit ausgesprochen wenig anfangen. Lorie hingegen schien mein Schulterzucken nicht als die Gleichgültigkeit wahrzunehmen, die es ausdrückte.
»Mach dir keine Sorgen, es wird bestimmt nicht so schlimm«, sagte sie und fuhr dann mit dem Finger nach oben zur Seite, wo sich mein Horoskop befand. Oder besser gesagt das für mich und Hunderttausende weitere Fische.
»Du und deine Mitmenschen seid optimistisch gestimmt. Hindernisse wirken niedriger als sonst, und du kannst Grenzen überschreiten und Schwierigkeiten überwinden«, las Lorie vor. »Das ist doch schon mal nicht schlecht. Auf zur Liebe, mal sehen. Oh, schau an.« Grinsend wackelte sie mit den Augenbrauen. »Völlig unerwartet scheint es um dich geschehen, dabei sieht es dir gar nicht ähnlich, so leichtfertig dein Herz zu riskieren. Du erhältst eine überraschende Einladung, die zu ungeahnten Konsequenzen führt. Oha.«
Ich schüttelte lachend den Kopf, konnte jedoch nicht verhindern, dass meine Gedanken zu Matthew und seinem verdammten Lächeln schweiften. Es war nicht um mich geschehen, so ein Quatsch. Gut, zugegeben, anfangs war genau das meine Sorge gewesen, aber letzten Endes hatte es sich nur um einen Plausch in einem vollen Café gehandelt. Wir hatten uns nett unterhalten, mehr nicht. Ich hatte ihn seitdem ja nicht einmal wiedergesehen. Wie auch? Wir hatten leider keine Nummern getauscht.
»Na, wer weiß. Vielleicht ist heute der Tag, an dem dir jemand den Kopf verdreht.«
»Jap, und dieser jemand ist London. Und die überraschende Einladung geb ich mir selbst, da ich heute dringend ein bisschen Deko und Lichterketten für das Zimmer kaufen will.«
Glücklicherweise meldete sich in diesem Moment der Toaster, sodass ich weiteren Vorhersagen zu meinem Liebesleben entkam.
Möwen kreischten, als ich über den Riverside Walk entlang der Themse schlenderte. Ich passierte kleine und große Boote zu meiner Rechten und hohe Glasgebäude zu meiner Linken und war mir ziemlich sicher, dass das Lächeln auf meinem Gesicht mir bald Muskelkater bescheren würde. In der Hand hielt ich zwei prall gefüllte Stoffbeutel mit meinen Einkäufen aus der Oxford Street und eine kleine Waterstones-Tüte, weil ich es mal wieder nicht geschafft hatte, an der Buchhandlung vorbeizulaufen. Außerdem hatte ich mich mit Lichterketten, Kerzen und zu vielen britischen Süßigkeiten von Marks & Spencer ausgestattet. Ich konnte es kaum erwarten, mich heute Abend mit einem Buch in meinem Zimmer zu verkriechen und sie alle zu testen. Zuerst aber führte mich mein Weg durch Vauxhall in Richtung meines künftigen Büros.
Das Lächeln auf meinem Gesicht wurde breiter. Wie verrückt war es bitte, dass das hier mein zukünftiger Arbeitsweg war? Ich öffnete Instagram und schoss ein schnelles Foto für die Story. Ich hatte den Kanal überwiegend, um anderen Buchaccounts zu folgen, aber meiner Familie versprochen, sie darüber ein wenig auf dem Laufenden zu halten. In letzter Sekunde bog ich noch rechtzeitig nach links ab - weg vom Fluss und in Richtung der Straße, die mich zur Literaturagentur führte. Von der Haltestelle aus waren es nur etwa zehn Minuten Fußweg. Ich lief an etlichen futuristisch wirkenden Gebäuden und der Statue eines Marmorfußes vorbei, die mich stutzen ließ, bis mein Blick eine Wandmalerei streifte. Wie von selbst blieb ich stehen. Es war kein richtiges Graffiti, mehr eine Art Lineart. Eine Zeichnung, die aus einer einzigen Linie entstanden war, ohne dass die Sprühdose abgesetzt wurde. Doch nicht nur das beeindruckte mich. Die Zeichnung zeigte das Gesicht einer Person, der eine Träne die Wange hinabrann. Sie hielt eine Pille zwischen beiden Lippen gefangen, so als sei sie bereit, diese zu schlucken. Vom Kopf der Person gingen etliche kleine Bilder ab. Ich trat näher an die Zeichnung heran, um sie im...
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