Schweitzer Fachinformationen
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Nachdem du nun bestimmt schon ein gutes Gefühl dafür bekommen hast, wie die Besteuerung von Personengesellschaften funktioniert, tauchen wir gemeinsam tiefer ein und schauen uns die einzelnen Gesichter dieser Gesellschaftsformen an. Jede von ihnen hat ihre eigenen Charakterzüge, Besonderheiten und ihre eigene Geschichte, Regeln und Vorzüge. Lass uns gemeinsam herausfinden, welche am besten zu dir und deinem Vorhaben passt!
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts, kurz GbR, ist wie eine Partnerschaft - wenn du und ein Freund oder Geschäftspartner gemeinsam ein kleines Projekt oder Vorhaben starten wollen, ist sie oft der erste Schritt. In dieser Unternehmenspartnerschaft gilt: mitgefangen, mit gehangen! Wenn es um die Haftung geht, haftest du nicht nur mit deinem Engagement und deinem Enthusiasmus, sondern auch mit deinem gesamten persönlichen Vermögen. Genau wie dein Geschäftspartner. Es ist ein wenig so, als würdet ihr beide in eine Beziehung investieren und das erfordert Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein.
Ein großer Vorteil der GbR ist ihre finanzielle Flexibilität bei der Gründung. Im Unterschied zu einigen anderen Gesellschaftsformen, bei denen man als Gründer tief in die Tasche greifen muss, gibt es bei der GbR kein festgelegtes Mindestkapital. Es liegt ganz bei euch, wie viel ihr beisteuern wollt, um euer gemeinsames Projekt ins Rollen zu bringen. Und während einige andere Unternehmensgründungen teure und zeitaufwendige Prozesse erfordern, gestaltet sich die Gründung einer GbR wesentlich unkomplizierter. Ihr benötigt keinen Notar und müsst euch auch nicht ins Handelsregister eintragen lassen, allerdings kann seit dem 1.1.2024 eine Eintragung der GbR ins Handelsregister erfolgen. Dies hat bei einer Umwandlung viele Vorteile.
Wenn du deine GbR nicht ins Handelsregister eintragen lässt, ist es dennoch ratsam einen Gesellschaftsvertrag aufzusetzen. Dieser schützt dich und deine Partner bei zukünftigen Meinungsverschiedenheiten und sorgt dafür, dass alles, was ihr vereinbart habt, schwarz auf weiß festgehalten ist.
Was die Steuer betrifft, so wird der Gewinn der GbR auf Basis des persönlichen Einkommensteuersatzes jedes Gesellschafters besteuert. Das bedeutet, dass eure individuelle finanzielle Situation berücksichtigt wird. Und obwohl die GbR im Allgemeinen eine gemütliche, unkomplizierte Gesellschaftsform ist, sollte man die steuerlichen Aspekte nicht übersehen. Wenn eure GbR gewerblich tätig ist, kommt die Gewerbesteuer ins Spiel. Wenn ihr beispielsweise nur eine Immobilie vermietet, könnt ihr diesbezüglich durchatmen.
Alles in allem ist die GbR eine gute Rechtsform für kleinere Unternehmungen - von einem Boutique-Laden bis hin zu einer Gemeinschaftspraxis. Dennoch sollte man wie bei jeder Verpflichtung immer wachsam bleiben und sich der Risiken bewusst sein.
Wie der Name schon sagt, geht es bei der Offenen Handelsgesellschaft, kurz OHG, um ein Handelsunternehmen. Sie ist eine fortgeschrittene Form der GbR, speziell zugeschnitten auf kaufmännische Unternehmen. Da es sich um einen gewerblichen Betrieb handelt, muss eine Eintragung im Handelsregister erfolgen.
Wie bei einer GbR haften alle Geschäftspartner sowohl mit ihrem Geschäftsals auch mit ihrem Privatvermögen. Aber das zeugt natürlich auch von Engagement und der Bereitschaft, die Firma zum Erfolg zu führen.
Bei der OHG gibt es kein Mindestkapital. Es ist eine gemeinsame Entscheidung zwischen dir und deinem Partner, wie viel ihr investieren wollt. Die OHG ist euer gemeinsames Abenteuer und ihr bestimmt die Spielregeln.
Natürlich gibt es auch bei der OHG einige formelle Schritte. Die Gründung verursacht zwar nur wenig Kosten, dennoch muss eine Anmeldung und Eintragung in das Handelsregister erfolgen. Und auch hier wieder mein Tipp: Ein guter Gesellschaftsvertrag kann dir später viel Kopfzerbrechen ersparen.
Bereits erwähnt haben wir, dass die gewerblich tätige OHG Gewerbesteuer zahlen muss und du und auch deine Partner die Gewinne persönlich versteuern müssen. Gegenüber weniger flexiblen Gesellschaftsformen kann die OHG in bestimmten Situationen dennoch steuerliche Vorteile bieten.
Fazit: Die OHG ist Ausdruck einer starken geschäftlichen Partnerschaft und fordert ein hohes Engagement und großes Vertrauen zwischen den Partnern. Wenn du bereit bist, diesen Weg zu gehen und die Risiken zu akzeptieren, kann sie genau das Richtige für dich und dein Unternehmen sein.
Wenn du in ein Unternehmen investieren möchtest, aber nicht die volle Verantwortung und das volle Risiko tragen willst, könnte die Kommanditgesellschaft, kurz KG, interessant für dich sein. Die KG bietet einen Mix aus Verantwortung und Investitionsmöglichkeiten, und das auf recht individuelle Weise.
Wenn wir die KG mit einem Tanzpaar vergleichen, dann ist der Komplementär der Tänzer, der die Führung übernimmt und die Choreografie beherrscht. Er trägt die Verantwortung, leitet das Tagesgeschäft und - das ist der Haken - haftet mit allem, was er hat, also sowohl mit seinem Geschäfts- wie auch mit seinem Privatvermögen. Er ist derjenige, der die Schritte vorgibt und die Abfolge der Figuren festlegt.
Dann gibt es den Kommanditisten, der im Hintergrund agiert und das Projekt finanziell unterstützt. Als Tänzer vertraut er dem Partner blind, verlässt sich auf dessen Fähigkeiten und genießt es, sich führen zu lassen. Der Kommanditist investiert Geld in das Unternehmen, aber - und das ist das Schöne daran - er haftet nur bis zu dem Betrag, den er investiert hat. Seine Rolle im täglichen Geschäft ist eher passiv, er trifft keine weitreichenden Entscheidungen, es sei denn, es wurde anders vereinbart.
Die Gründung einer KG ist recht unkompliziert und ähnelt der einer OHG. Es gibt keine strikten Vorschriften bezüglich des Kapitals und Kosten entstehen nur durch die formelle Registrierung und mögliche Beratung.
Ein weiterer interessanter Punkt: Insbesondere, wenn es um Immobilieninvestitionen geht, hat die KG steuerliche Vorteile und bietet die Möglichkeit, Steuern zu optimieren und das Risiko zu minimieren.
Wenn du nach einer Unternehmensstruktur suchst, bei der Investoren und Geschäftsführer in einem harmonischen Gleichgewicht arbeiten können, könnte die KG genau das Richtige sein. Es erlaubt jedem der Partner, nach seinen Stärken zu arbeiten, und bietet gleichzeitig Schutz und Vorteile.
Wenn wir uns eine Gesellschaftsform vorstellen, die das Beste aus beiden Welten - den Personengesellschaften und den Kapitalgesellschaften - kombiniert, dann landen wir bei der GmbH & Co. KG.
Stell dir die GmbH & Co. KG wie einen Doppeldeckerbus vor. Auf der unteren Ebene sitzt die GmbH, die als Komplementär agiert. Sie steuert den Bus, trifft die Entscheidungen und, ganz wichtig, sie haftet. Allerdings beschränkt sich die Haftung auf den Betrag, den sie als Kapital eingebracht hat. Dies bietet einen gewissen Schutz, insbesondere wenn der Bus ins Wanken gerät.
Auf der oberen Ebene des Busses sitzen die Kommanditisten, die Passagiere, die für ihre Fahrt einen gewissen Betrag gezahlt haben. Sie genießen die Aussicht, profitieren von der Fahrt, haben aber keinen Einfluss auf die Route. Ihre Haftung ist auf das Ticket, also ihre Einlage, beschränkt. Sie sind auf der sicheren Seite, egal wie holprig die Reise wird.
Die Gründung einer GmbH & Co. KG ist in der Regel etwas teurer, da man praktisch zwei Tickets kauft: eines für die KG und eines für die GmbH. Die Vorteile einer GmbH & Co. KG liegen vor allem in der begrenzten Haftung. Damit bietet sie den Akteuren eine Kombination aus Flexibilität und Sicherheit.
Aber wie immer gibt es auch eine Schattenseite, denn die GmbH & Co. KG kann in Bezug auf Steuern für manche Unternehmen weniger attraktiv sein. Andererseits kann sie in bestimmten Situationen, wie der Umstrukturierung eines Unternehmens, auch Gold wert sein.
Kurz gesagt: Die GmbH & Co. KG ist wie eine Fahrt im Doppeldecker - ein bisschen komplexer, vielleicht etwas teurer, aber mit einer großartigen Aussicht und einer guten Balance zwischen Abenteuer und Sicherheit. Wenn das deine favorisierte Art der Reise ist, könnte die GmbH & Co. KG genau das Richtige für dich sein.
Stell dir vor, du würdest ein exklusives Restaurant betreiben. Die GmbH ist der Teil, der öffentlich ist und den alle kennen: ein schickes Restaurant mit einem leuchtenden Namensschild am Eingang und einer einladenden Fassade. Im Inneren deines Restaurants ist reges Treiben, es wird gut gegessen, geredet und das ein oder andere Geschäft gemacht.
Weiter hinten in deinem Restaurant gibt es überdies einen verborgenen, exklusiven VIP-Bereich. Das ist die atypisch stille Beteiligung. Hier sitzen Gäste, die das Flair und die Vorzüge deines Restaurants genießen wollen, eher diskret im Verborgenen.
Jetzt zur Haftung: Wenn im...
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