Schweitzer Fachinformationen
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BEDEUTUNG DER PRÄVENTION IN DER SELBSTVERTEIDIGUNG
Lassen Sie uns in die Welt der Selbstverteidigung eintauchen - ein Thema, das nicht nur spannend, sondern auch von enormer Bedeutung ist. In diesem Kapitel zeige ich Ihnen, wie Sie sich in verschiedenen Situationen richtig verhalten und verteidigen können. Doch lassen Sie mich eines direkt vorwegsagen: Eine Situation, in der Selbstverteidigung notwendig wird, ist immer problematisch - für beide Seiten. Derjenige, der sich verteidigen will, bringt sich selbst in Gefahr, und auch der Angreifer muss damit rechnen, schwere Verletzungen zu "kassieren". Physische Auseinandersetzungen sind keine Kindergeburtstage.
Wahrscheinlich hoffen Sie - so wie ich -, dass Sie niemals in eine Situation geraten, in der Sie sich verteidigen müssen. Man tut gut daran, Kämpfe zu vermeiden - nicht nur weil man einen Kampf auch verlieren kann, sondern auch, weil selbst der Sieger selten ungeschoren davonkommt. Deshalb sollte die Prävention stets an erster Stelle stehen. Das oberste Ziel ist es, zu verhindern, dass es überhaupt zu einer Eskalation kommt. Spätestens wenn eine Waffe im Spiel ist, haben Sie nicht nur eine potenziell lebensgefährliche Konfrontation zu bewältigen, sondern auch mit den rechtlichen Folgen zu kämpfen. Ein solcher Fall endet oft in langwierigen, kostspieligen Verfahren, die Ihre Nerven auf eine harte Probe stellen und bei negativem Ausgang sogar Ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen können. Wählen Sie also immer zuerst den Weg der Prävention - und nur, wenn keine andere Option mehr besteht, ist die Selbstverteidigung, auch und insbesondere mit einer Waffe, das letzte Mittel.
Wann genau der Einsatz einer Waffe gerechtfertigt ist, wird mein Gastautor, der Rechtsanwalt Michael Winkler, in einem späteren Kapitel ausführlich und plastisch erläutern.
DIE DREI SZENARIEN DER SELBSTVERTEIDIGUNG
Die verschiedenen Bereiche der Selbstverteidigung teile ich in drei Kategorien ein:
1. Ihr Zuhause - Ihre persönlichste Umgebung
2. Außerhalb Ihres Zuhauses - Schutz unterwegs
3. Worst-Case-Szenario - Katastrophen- bzw. Kriegsfall
Diese Szenarien sind deshalb wichtig, weil sich aus rechtlichen Gründen völlig andere Waffen empfehlen.
Es gibt keinen wichtigeren Ort als das eigene Zuhause. Es ist der Raum, in dem Sie sich sicher und geborgen fühlen sollten. Doch in Zeiten, in denen Sicherheit zu einem kostbaren Gut geworden ist, müssen wir uns aktiv darum bemühen, unser Zuhause zu einem Ort des Schutzes zu machen. Wie gelingt das? Die Antwort: Prävention.
Bevor ein Einbrecher überhaupt daran denkt, Ihr Heim zu betreten, können Sie bereits Maßnahmen ergreifen, die ihn abschrecken. Der erste Schritt besteht darin, Ihr Zuhause aus der Perspektive eines Einbrechers zu betrachten. Gibt es Schwachstellen? Sind alle Fenster und Türen ausreichend gesichert? Gibt es dunkle Ecken, die als Verstecke dienen könnten? Einbrecher wählen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Ihre Aufgabe ist es, diese Wege zu versperren.
Natürlich können Sie nicht alles selbst wissen, und oft übersehen wir Details, die Experten sofort auffallen. Deshalb ist es ratsam, sich Unterstützung von Fachleuten zu holen. Die polizeilichen Beratungsstellen bieten kostenfreie Beratung zum Thema Einbruchschutz an, sei es bei Ihnen zu Hause oder in ihren Büros. Diese Beratungen sind eine wertvolle Quelle für Empfehlungen zu Sicherungstechniken und Verhaltensweisen, die Ihr Zuhause sicherer machen.
Ein besonders effektiver Schutz ist die Installation einer Alarmanlage. Moderne Systeme, wie das Druck-Frühwarnsystem von Suritec, sind leicht zu installieren und bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Eine Alarmanlage schreckt Einbrecher ab, noch bevor sie überhaupt aktiv werden, denn ein Haus mit Sicherheitstechnik wirkt deutlich weniger attraktiv als ein ungeschütztes Objekt.
Nun kommen wir zu einem weiteren natürlichen Schutzmechanismus: Hunde. Denken Sie an den Moment, als Sie vielleicht selbst an einem Grundstück vorbeigingen und plötzlich ein Hund mit lautem Bellen auftauchte. Es ist fast unmöglich, in einer solchen Situation keine Anspannung zu verspüren. Genau so wird es auch einem Einbrecher gehen, der sich in die Nähe eines Hauses wagt, das von einem Hund bewacht wird. Hunde - ob klein oder groß - bieten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern auch physischen Schutz. Besonders größere Hunde ab 30 Kilogramm können eine abschreckende Wirkung haben. Aber denken Sie daran: Ein Hund bringt Verantwortung mit sich. Die richtige Erziehung ist besonders bei großen Rassen entscheidend, um eine sichere und kontrollierte Umgebung zu gewährleisten. So schön es ist zu wissen, dass Ihr 90 Kilo schwerer Kangal jeden Einbrecher ohne zu zögern anfallen und lebendig auffressen würde - das nützt wenig, wenn er das beim Spaziergang am Nachbarn "übt".
Neben Hunden gibt es noch viele weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Zuhause zu schützen. Achten Sie auf die Entwicklung der Einbruchszahlen in Ihrer Region und verfolgen Sie die politische Lage. Beides kann Ihnen wertvolle Hinweise darauf geben, wie sich das Sicherheitsrisiko in Ihrer Umgebung entwickelt. Indem Sie aufmerksam bleiben und regelmäßig präventive Maßnahmen ergreifen, können Sie nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch Ihre eigene Sicherheit erheblich verbessern.
2. Unterwegs - Schutz im öffentlichen Raum
Es ist verständlich, dass Sie sich auch außerhalb Ihres Zuhauses sicher bewegen wollen. In der Öffentlichkeit besteht jedoch oft das Risiko, unvorbereitet in gefährliche Situationen zu geraten. Daher ist es wichtig, bestimmte Schutzmaßnahmen zu kennen und anzuwenden.
Ein Hund kann auch unterwegs ein wertvoller Begleiter sein. Seine Instinkte ermöglichen es ihm, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Ich erinnere mich an einen Vorfall mit meinem eigenen Hund: Eine Freundin führte ihn spazieren, als ein fremder Mann auf sie zukam. Mein Hund, sonst immer freundlich und gelassen, stellte sich schützend vor sie und begann laut zu bellen. Der Mann drehte sich um und ging weg. Der Hund hatte die Gefahr erkannt und genau die richtige Reaktion gezeigt. Dieses Verhalten kann trainiert werden; doch achten Sie darauf, dass große Hunde stets professionell ausgebildet werden, um sicherzustellen, dass sie in allen Situationen richtig handeln.
Neben der Unterstützung durch Tiere ist das eigene Auftreten von entscheidender Bedeutung. Ein selbstbewusstes, aufmerksames Verhalten kann potenzielle Angreifer oft abschrecken. Versuchen Sie, stets wachsam zu bleiben und Ihre Umgebung im Auge zu behalten. Die Fähigkeit, Körpersprache zu lesen und potenzielle Gefahren zu erkennen, bevor sie eskalieren, ist eine wichtige Fähigkeit, die Sie durch regelmäßiges Training verbessern können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selbstverteidigung im öffentlichen Raum ist die körperliche Fitness. Sie müssen nicht wie ein Spitzensportler trainiert sein, aber ein gewisses Maß an Fitness kann im Ernstfall den Unterschied ausmachen. Oft ist die beste Verteidigung die Flucht, und dafür sollten Sie in der Lage sein, schnell und effizient zu reagieren.
Wenn Sie sich dennoch dazu entscheiden, eine Waffe zu tragen, ist der Kleine Waffenschein (KWS) eine sinnvolle Option. Mit ihm dürfen Sie sogenannte "Schreckschuss- und Reizstoffwaffen ("SRS-Waffen") legal mit sich führen und auch die Waffenverbotszonen gelten oft nicht, wenn Sie den "kleinen Waffenschein" besitzen. Wie Sie diesen bekommen, erfahren Sie im Kapitel "Waffenbesitzkarte, Waffenschein und Co: Erlaubnisse im deutschen Waffenrecht".
3. Worst-Case-Szenario - Katastrophen- oder Kriegsfall
Es mag unwahrscheinlich sein, dass die öffentliche Ordnung zusammenbricht und einem der Staat mangels Existenz so gar nicht mehr schützen kann - unmöglich ist das leider nicht. Ein wochenlanger Blackout, ein Kernkraftwerk-Supergau, ein Angriffskrieg - alles das erscheint uns heute als wenig wahrscheinlich. Dennoch sind solche Ereignisse möglich und im Laufe der Geschichte bereits häufig so geschehen. Niemand wünscht sich einen Bürgerkrieg oder einen "echten" Krieg, und doch ist es wichtig, vorbereitet zu sein, falls das Unvorstellbare eintritt. Kommt es zum Zusammenbruch unseres Staats, können Prävention und Vorbereitung den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Mit einfachen Waffen wie Luftgewehren oder Steinschleudern gegen eine Gruppe Plünderer oder gar gegen eine organisierte Armee anzutreten, ist selbstverständlich aussichtslos. Hier liegt der Fokus auf Vorratshaltung und Schutz. Decken Sie sich mit ausreichend Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern ein. Doch Vorsicht: Diskretion ist in Krisenzeiten essenziell. Zeigen Sie Ihre Vorräte nicht offen, um Neid und Konflikte zu vermeiden. Indem Sie Vorräte an verschiedenen Orten aufbewahren und nicht alles auf einmal kaufen, können Sie das Risiko eines Totalverlustes minimieren.
Wie genau Sie sich auf solche Extremsituationen vorbereiten können, wird im Kapitel "Notfallplanung und Krisenmanagement" detailliert erläutert.
KÖRPERLICHE UND GEISTIGE VORBEREITUNG
Selbstverteidigung beginnt nicht nur mit der körperlichen Vorbereitung, sondern erfordert auch mentale Stärke. Es ist wichtig, dass Sie sich in Stresssituationen richtig verhalten können. Regelmäßiges Training, ob im Kampfsport oder im Umgang mit Waffen, hilft Ihnen, in Notsituationen ruhig und kontrolliert zu handeln.
Geistige Vorbereitung bedeutet, sich realistisch damit...
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