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Gegen Staub und Spritzwasser geschütztes Gehäuse: Die Z 6II ist hart im Nehmen. (Foto: Nikon)
Rund zwei Jahre nach dem Start seines spiegellosen Vollformatsystems stellt Nikon mit der Z 6II und Z 7II die zweite Generation seiner Semi- und Profimodelle mit dem neuen Z-Bajonett vor. In dieser Zeit hat der Hersteller viele Wünsche, Kritik und Anregungen von Anwendern jeder Couleur gehört, analysiert und zu einem maßgeblichen Teil in die neuen Modelle einfließen lassen. Eine der wichtigsten Forderungen von Z-Fans war der Einsatz eines zweiten Speicherkartenfachs, das es dem Benutzer ermöglicht, parallel zur teuren (aber auch extrem schnellen) XQD/CF-express-Karte auch handelsübliche SDXC/SDHC-Karten verwenden zu können. Nikon erfüllt diesen Wunsch mit dem entsprechenden Doppelslot, der dem Z-Fotografen nun endlich die Möglichkeit bietet, zwei verschiedene Speichermedien gleichzeitig einzusetzen, statt nur von einem Kartentyp abhängig zu sein. Nebenbei bringt der Einsatz von zwei Speichern eine deutlich höhere Datensicherheit, da die zweite Karte auf Wunsch als Backup für die Fotos und Videos auf der ersten Karte verwendet werden kann.
Äußerlich kaum zu unterscheiden: oben die neue Z 6II, unten der Vorgänger Z 6. (Fotos: Nikon)
Der Doppelslot ist optisch die auffälligste Neuerung im Vergleich zu den Vorgängern - generell hat Nikon am Gehäuse und in Sachen Handling bei der zweiten Generation so gut wie keine Modifikationen vorgenommen und bei der Modellpflege eher auf sanfte Evolution denn auf revolutionäre Innovationen gesetzt - warum auch?
Im »Inneren« haben die Entwickler spürbarer Hand anlegt: Die Z 6II arbeitet mit einem doppelten Expeed-6-Bidprozessor, der zum einen die Rechenleistung drastisch steigert, zum anderen auch mehr internen Pufferspeicher zum Zwischenlagern der Foto- und Videobilder mit sich bringt. Auf den ersten Blick sichtbar wird der Fortschritt bei der Z 6II im Vergleich zum älteren Modell bei der Serienbildrate - sie steigt von 12 auf 14 Bilder pro Sekunde. Noch interessanter ist ein Blick auf die Ausdauer, mit der die neue Nikon Serienaufnahmen am Stück durchhält: Sie klettert von 37 auf 124 RAW-Aufnahmen (12 Bit) und von 44 auf 200 JPEG-Bilder. Ein echter Fortschritt und ein Umstand, der die Z 6II bei Sport- und Actionfotografen extrem beliebt macht. Zumal auch das AF-System aufgebohrt wurde: Die Gesichts-, Augen- und Tiererkennung ist insgesamt flotter geworden und die Z 6II nun deutlich besser in der Lage, mit dem Autofokus bewegten Objekten zu folgen - auch beim Videodreh.
Mit der Z-Serie setzt Nikon seit 2018 erstmals für sein Vollformatsystem auf das Prinzip der spiegellosen Systemkamera, auch DSLM (für: »Digital Single Lens Mirrorless«) genannt. Der Hauptunterschied zur klassischen DSLR (für: »Digital Single-Lens Reflex«), also der typischen »Spiegelreflex«, liegt in der Tatsache, dass bei einer DSLM das Licht vom Objektiv zum Sucher nicht über einen Reflexspiegel geleitet wird (der zur Belichtung hochgeklappt werden muss). Bei einer Spiegellosen ist der Bildsensor sowohl für das Vorschau- als auch für das Aufnahmebild zuständig. Statt eines bei DSLRs üblichen optischen Suchers findet sich bei der DSLM ein elektronischer Sucher - sozusagen ein Mini-Monitor, der das Livebild direkt vom Sensor erhält und damit auch eine genauere Beurteilung der zu erwartenden Belichtung, Farben etc. ermöglicht. Der fehlende Spiegelkasten macht die DSLM nicht nur kompakter und leichter, er erleichtert auch technisch bessere bzw. besondere Objektivkonstruktionen. Zudem fällt bei einer Spiegellosen weniger Mechanik an, das Auslösegeräusch ist deutlich reduziert, da das lästige Spiegelklappen entfällt, und die Kamera neigt beim Belichten weniger zu Erschütterungen, die das Bild unter Umständen verwackeln können.
Spürbar besser auch die Präzision und Schnelligkeit der automatischen Scharfstellung bei wenig Licht: Der AF der Nikon Z 6II arbeitet nun schon ab -4,5 EV und schafft bei aktiviertem Low-Light-AF bis zu -6 EV, fokussiert also auch bei fast völliger Dunkelheit noch einigermaßen zuverlässig. Apropos Dunkelheit: Langzeitbelichter dürften sich über die neue Möglichkeit, bis zu 900 Sekunden am Stück zu belichten, freuen.
Endlich: Statt des ausschließlichen Slots für XQD-Karten kommt nun ein Doppellaufwerk für XQD/CFexpress und SDXC/SDHC zum Einsatz. (Foto: Nikon)
Auch wenn sie schneller rechnet und ausdauernder speichert: Die Akkulaufzeit hat sich im Vergleich zur Z 6 nicht verschlechtert, sondern konnte sogar leicht gesteigert werden. Das liegt in erster Linie am neuen Akkutyp, dem EN-EL15c, der dieselbe Bauform wie der ältere EN-EL15b hat, aber eine etwas höhere Kapazität aufweist. Zudem hat Nikon das Powermanagement der Z 6II optimiert, inklusive eines neuen Energiesparmodus. Weitere Verbesserung in Sachen Energieversorgung: Über den USB-C-Port kann nicht nur der Akku geladen, sondern auch die Kamera mit Dauerstrom versorgt werden, wahlweise per Netzadapter oder mit einer (möglichst leistungsstarken) Powerbank.
Etwas unglücklich waren viele Z-Fotografen der ersten Generation auch über den Handgriff MB-N10, der lediglich als Akkuhalter diente. Der neue Multifunktions-Batteriegriff MB-N11, den Nikon zusammen mit der Z 6II vorgestellt hat, macht seinen Job deutlich besser. Er nimmt zwei Akkus auf und bietet endlich einen Hochformatauslöser und weitere Bedienelemente wie Einstellräder, Joystick oder AF-Starttaste. Zudem hat der Griff eine USB-C-Schnittstelle, über die die eingelegten Zellen aufgeladen werden können.
Beim Gehäuse der Z 6II setzt Nikon auf ein robustes und leichtes Magnesium-Chassis. (Foto: Nikon)
Nicht verändert hat der Hersteller den kamerainternen Bildstabilisator auf Sensorebene, der auf fünf Achsen arbeitet (Neigen, Schwenken und Rollen sowie horizontale und vertikale Verschiebung) und eine um rund 5 Lichtwertstufen erhöhte Verwacklungssicherheit bringt, wenn Z-Nikkore eingesetzt werden.
Unten der neue Akku EN-EL15c, der etwas mehr Power als der (kompatible) Vorgänger EN-EL15b mitbringt.
Zudem gibt es beim Bewegtbild einige Optimierungen zu vermelden: Neben der schon erwähnten besseren AF-Leistung während des Drehs wird die Z 6II per Firmware-Update im Februar 2021 mit der Möglichkeit ausgestattet, 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen - unser Kameramodell für die Buchproduktion schaffte noch maximal 30 B/s bei 4K-Auflösung.
Eine Systemkamera ist nur so gut wie ihr System - das weiß Profiausstatter Nikon seit Jahrzehnten, und daher gilt das Augenmerk der Entwickler seit Anbeginn des Z-Systems auch und vor allem dem zügigen Ausbau des Objektivparks. Und der kann sich zum Start der zweiten Kamerageneration sehen lassen. Fast 20 Zooms und Festbrennweiten mit Z-Bajonett sind 2021 am Markt, Nikon hat in seiner Roadmap bereits neben einem weiteren 85 mm, 400 mm und 600 mm neun zusätzliche Objektive in Planung (siehe Bild unten). Dazu kommt die bequeme Möglichkeit, die zahllosen klassischen (D)SLR-Optiken mit Nikons F-Bajonett per Adapter an der Z 6II zu verwenden.
Auf diesen Seiten zeigen wir Ihnen zum Einstieg in unser Handling-Kapitel die Nikon Z 6II aus verschiedenen Perspektiven und nennen die Bedienelemente, Knöpfe, Schalter und Hebel beim Namen. Und davon gibt es einige. Wenn Sie also neu in der Z-Welt sind oder generell noch unerfahren im Umgang mit Systemkameras, dann sollten Sie sich die Begriffe hier für die Lektüre des Buchs einprägen - sie werden Ihnen noch öfter begegnen. Auch ein Blick in die Menüs und auf die diversen »Fn«-Funktionen dürfte unerfahrenere Anwender zunächst eher irritieren - auch dem werden wir in diesem Kapitel vorbeugen. Daher gehen wir zunächst Schritt für Schritt mit Ihnen das Handling der Nikon durch und erklären, welche Features wichtig sind und auf welche Sie vermutlich eher selten zurückgreifen werden. Bei unseren Bezeichnungen halten wir uns übrigens nicht grundsätzlich an die von Nikon in der Bedienungsanleitung oder in der Online-Hilfe gewählte Nomenklatur - das hat didaktische Gründe und daher sollten Sie sich schon mal ein paar zentrale Begriffe wie »Modusrad«, »Funktionstasten«, »Vierrichtungswähler« oder »Einstellrad« merken.
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