Schweitzer Fachinformationen
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Ein verborgenes Erbe. Ein jahrzehntealtes Geheimnis. Und eine Reise, die alles verändert.
Ava hat nur ein Ziel: die Behandlungskosten für ihre geliebte Grandma aufzubringen. Als sie zufällig erfährt, dass ein Teil ihrer Familie aus Schottland stammt, reist sie mit einem alten Tagebuch im Gepäck in das Land der Nebel und Geschichten.
In einer alten Burg im Herzen der Highlands hofft Ava, Antworten zu finden - und das Vermögen, das einst ihrer Familie gehörte. Sie trifft auf den schweigsamen Daxton, der mehr über Avas Familie zu wissen scheint - und ihr Herz gefährlich höherschlagen lässt. Gemeinsam folgen sie den Spuren ihrer Urgroßmutter und stoßen auf eine Wahrheit, die alles verändern könnte ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
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Ein Klingeln tönte durch den stillen Raum. Es zupfte an ihren Ohren und wollte ihr die kuschelige Decke wegzerren.
Grummelnd drehte sie sich um und spähte zu ihrem Radiowecker. Es war halb zehn. Wieder klingelte es. Gähnend drückte sie den Knopf und ließ sich zurück auf den Rücken fallen.
Es war Samstag. Trotzdem musste sie aufstehen. In einer Stunde würden die ersten Kinder vorm Schwimmbad stehen.
Eigentlich war ihr gestern schon klar gewesen, dass es heute schwer werden würde aus dem Bett zu kommen. Sie hatten noch lange zusammengesessen und gequatscht. Bei ... bei ... sie rieb sich über die Stirn. Wo waren sie noch mal gelandet? Die Party bei Kevin war lahm gewesen, und so war ein Teil von ihnen zwei Zimmer weitergezogen zu einem anderen Typen. Dort hatten sie Karten gespielt und noch mehr Bier getrunken. Jane hatte sich irgendwann mit dem Studenten verabschiedet, den sie so süß fand. Wie war noch mal sein Name? Steve? Steven? S... Irgendetwas mit S auf jeden Fall.
Doch Ava hatte kein Ende gefunden. Irgendwer hatte dann einen Whiskey hervorgezaubert, der angeblich ein richtig guter war. Er hatte gebrannt, erst im Hals und dann im Bauch. Beim dritten hatte sie das jedoch nicht mehr gespürt.
Irgendwann, viel zu spät, war sie nach Hause gewankt und ins Bett gefallen. Sicher hatte sie das ganze Haus geweckt. Reue durchzuckte sie und eine kleine Welle von Übelkeit.
Doch sie musste aufstehen.
Als sie erst einmal stand, ging es erstaunlich gut. Die Küche war gerade so groß, dass ein Mensch hinein- und rückwärts wieder hinausgehen konnte. Die Spüle stand voll mit dreckigem Geschirr von vor zwei Tagen. Ihr Mitbewohner war gedanklich offenbar immer noch nicht in einer eigenen Wohnung angekommen, in der seine Mutter nicht mehr seinen benutzten Kram sauber machte. Immerhin hatte er es geschafft, die Sachen in die Spüle zu stellen. Nicht selten stand morgens der Tisch voll und klebte noch von dem Honig, den er sich vorzugsweise auf alles draufschmierte. Seufzend nahm sie eine saubere Tasse aus dem Schrank und stellte die Kaffeemaschine an.
Eine halbe Stunde später schulterte sie ihren Rucksack, verließ die Wohnung und zerrte ihr Rad aus dem Fahrradkeller.
Die Strecke war nicht lang und heute half ihr das Radeln, um einen freien Kopf zu bekommen. Die letzten Spuren der vergangenen Nacht verflüchtigten sich mit jedem Tritt, den sie in die Pedale tat.
Als sie ankam, war sie zwar etwas aus der Puste, aber voller Elan. Schwungvoll schob sie das Rad in einen der Fahrradständer und schloss es ab. Wobei sie ohnehin nicht damit rechnete, dass irgendjemand ihr uraltes Damenrad klauen wollte.
Vor dem Schwimmbad standen tatsächlich bereits die ersten Schwimmkinder mit ihren Eltern, die teilweise genauso müde aussahen, wie sie sich eben noch gefühlt hatte.
»Guten Morgen!«, rief sie und spürte, wie gute Laune sie flutete. Sie liebte das Wasser. Auch wenn sie bei den meisten Kursen vom Beckenrand aus und nicht im Wasser selbst arbeitete, hatte es eine extrem beruhigende Wirkung auf sie. Das sanfte Plätschern und die wärmende Ruhe hatten nicht selten geholfen, ihren Lernstress auszugleichen. Sie hatte mal gehört, dass Wasser Erinnerungen speichern könne. Wenn das wirklich so wäre, würde das Wasser beinahe ihr ganzes Leben wiedergeben können. Es war unmöglich zu sagen, wie viele Stunden sie beim Training im Schwimmbad gewesen war. Selbst ihren ersten Kuss hatte sie während einer Trainingseinheit im Wasser bekommen. Kurz musste sie bei der Erinnerung an diese nasse Enttäuschung kichern.
Sie schloss die Tür auf und die Kinder hüpften fröhlich schnatternd ins Innere. Die erste Gruppe bestand aus Kindern im Alter von acht bis zehn Jahren, die ausnahmslos so viel Freude im Wasser hatten wie sie selbst.
Kaum waren die Kinder in die Umkleideräume verschwunden und die letzten Eltern verabschiedet, klingelte ihr Handy.
»Ava Lakely, hallo?« Es war eine unbekannte Nummer.
»Guten Morgen.«
»Hallo, Granny. Wie geht es dir?« Es war eine eher unübliche Zeit für ihre Oma, um sie anzurufen. Meist sprachen sie am Nachmittag miteinander. Und immer rief sie von ihrem Festnetz aus an, ihre Oma besaß kein Handy.
»Ja, deshalb rufe ich an, Liebes.«
Ava musste schlucken und sie spürte, wie sich die unbeschwerte Fröhlichkeit, die sie gerade ausgefüllt hatte, wieder verflüchtigte. Der Tonfall der älteren Frau war ungewohnt ernst.
»Was ist denn los? Und von wo rufst du an?« Eine unangenehme Vorahnung machten sich in ihr breit. Etwas stimmte nicht, so viel war sicher.
Ihre Oma seufzte. »Jetzt reg dich nicht auf, ja?«
Ava verdrehte die Augen. Wann hatte dieser Satz je zum Ziel geführt? Im Gegenteil, nun machte sie sich richtig Sorgen.
»Es ist alles gut, Liebes. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass unser Lasagnen-Samstag ausfallen muss.«
»Okay«, antwortete Ava gedehnt. Der Lasagnen-Samstag war ihrer Oma heilig. Ihnen beiden. Seit Ava studierte und ausgezogen war, sahen sie sich nicht mehr so häufig, und so trafen sie sich einmal im Monat zum Lasagne-Essen. Meistens gab es auch den ein oder anderen Whiskey. Granny besaß eine beeindruckende Sammlung.
»Granny, was ist los?«
Das tiefe Seufzen am anderen Ende der Leitung verhieß nichts Gutes.
»Ich bin gestern bei Dr. Mellert gewesen, und sie hat mich ins St. Johns Health Center geschickt.«
»Was?«
»Kein Grund zur Sorge. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.«
»Aber wieso denn? Geht es dir schlecht?« Granny hatte nie irgendetwas gesagt. Sie war nicht der Typ Mensch, der ständig über seine Wehwehchen sprach. Andererseits war ihre Oma nicht mehr die Jüngste.
»Natürlich nicht. Es ist alles halb so wild, mach dir keine Sorgen. Oh, die Schwester kommt zurück. Sie war so lieb, mir ihr Telefon zu leihen.«
»Aber Granny, was ...?«
»Mach's gut, Liebes!«
Damit hatte ihre Oma aufgelegt. Das war doch nicht zu fassen!
Ihr Blick ging auf ihre Armbanduhr. Sie hatte Schwimmkurse bis eins, danach würde sie direkt ins Krankenhaus fahren und ihrer Granny auf den Zahn fühlen.
***
»Auf Wiedersehen, Miss Lakely!« Grinsend hüpften die Kinder aus der Schwimmhalle. Nur Emily setzte sich auf eine Bank im Vorraum.
»Alles in Ordnung bei dir?« Ava setzte sich zu ihr.
»Ja, Mommy hat gesagt, dass sie vielleicht einen Moment später kommt. Sie muss erst noch meinen Bruder vom Fußball holen.«
»Alles klar. Dann kommt sie sicher gleich, ich warte mit dir, ja?«
»Danke.«
Ava unterdrückte ein Gähnen. Die kurze Nacht und die einlullende Wärme des Schwimmbades forderten ihren Tribut.
Emily gähnte auch. »Nach dem Schwimmen bin ich immer total müde.«
»Ja, das geht mir auch so. Wenn du gleich rausgehst an die frische Luft, wird es besser.«
Das Mädchen warf ihr einen zweifelnden Blick zu. »Im Auto ist gleich keine frische Luft. Seit Kurzem stinkt Ben immer so, wenn er vom Fußball kommt.«
Ava musste kurz auflachen. Kinder waren super!
In diesem Moment öffnete sich aber die Tür und Emilys etwas abgehetzt wirkende Mutter kam herein.
»Oje, es tut mir so leid! Alles klar, Emily Bärchen?«
»Klar, Miss Lakely hat mit mir gewartet.«
»Vielen Dank.« Dankbar lächelte die Frau ihr zu und Ava nickte.
»Gar kein Problem.«
»Komm, Spätzchen. Ben muss unbedingt unter die Dusche, bevor wir ein neues Auto kaufen müssen.«
Emily warf Ava noch einen Hab-ich-doch-gesagt-Blick zu und dann verschwanden die beiden.
Schnell duschte Ava sich nun auch ab und machte sich fertig.
Das Föhnen dauerte bei ihren Haaren immer eine halbe Ewigkeit. Daher föhnte sie nur die grobe Nässe heraus, wickelte die Haare in einen Dutt und setzte sich eine Mütze auf. Ein paar einzelne dunkelrote Strähnen lugten darunter hervor, und Ava steckte sie eilig wieder zurück. Die frische Luft, die ihr beim Verlassen des Bades entgegenschlug, pustete die Müdigkeit fort.
Sie schwang sich auf ihr Rad und fuhr Richtung Krankenhaus. Nach einer guten halben Stunde erreichte sie die Klinik.
Zielsicher steuerte sie den Haupteingang an, schloss ihr Fahrrad an einen Ständer und ging zu der gestresst wirkenden Dame am Empfang.
Von ihr erfuhr sie, dass ihre Granny auf der Onkologie lag und ein pelziges Gefühl breitete sich auf ihrer Zunge aus. Onkologie? Was hatte ihre Oma ihr verschwiegen? Dorthin würde sie nicht ohne Grund gelegt worden sein, oder?
Der Aufzug brachte sie auf die richtige Station. Ihre Hände zitterten, als sie den kühlen Flur entlangging. An den Wänden hingen Bilder von Sommerwiesen. Vermutlich sollten sie eine beruhigende, angenehme Atmosphäre schaffen, doch allein der Geruch nach Desinfektionsmitteln und Angst machte alle Versuche zunichte.
Am Zimmer 324 hielt sie inne und klopfte. Augen zu und durch, sagte Granny immer.
»Ja?«
Ava öffnete die Tür und musste schlucken. Das Zimmer war mit zwei Betten ausgestattet....
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