Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
In Ihrem Privatleben treffen Sie bereits bewusste Entscheidungen, um das Klima zu schützen, und möchten nun auch in Ihrem Büro etwas positiv verändern? Dann lernen Sie in diesem Buch Schritt für Schritt, auf welche Weise Sie Ihr Büro »grüner« gestalten können.
Zunächst gibt die Autorin ausführliche Hintergrundinformationen zu Klima und Nachhaltigkeit und Sie lernen Aspekte über den Klimawandel kennen, die Sie vielleicht noch nicht kannten.
Anschließend zeigt Ihnen die Autorin, wie Sie den Status Quo Ihres Büros zunächst grundlegend analysieren können, um Ihnen anschließend mithilfe vieler Praxisbeispiele zu zeigen, in welchen Bereichen Sie bereits mit kleinen Veränderungen etwas bewirken können.
Gleichzeitig weist die Autorin auch auf Fallstricke hin, denn insbesondere wenn Sie im Marketing mit Nachhaltigkeit werben, können Greenwashing-Vorwürfe und andere Fehler auch schnell dem Unternehmen schaden. Sie erhalten hilfreiche Tipps, wie Sie diese Fehler vermeiden können und wie eine nachhaltige Kommunikation gelingt.
Im Anhang des Buches finden Sie darüber hinaus viele nützliche Checklisten und weiterführende Informationen zu Ökosiegeln, Saisonkalendern und Tipps zum richtigen Mülltrennen.
Dies ist ein praktischer Leitfaden für alle, die mit kleinen und größeren Veränderungen ihren Teil zur Rettung unseres Klimas beitragen möchten.
Rebecca Sommer ist Redakteurin, Unternehmerin und Umweltaktivistin. Als Geschäftsführerin leitet sie die nachhaltige Werbeagentur between, die 2019 einen ersten Platz beim bundesweiten Wettbewerb »Büro & Umwelt« belegt und 2021 erneut eine Auszeichnung erhalten hat. Gemeinsam mit ihrem Team erarbeitet sie Print- und Onlinemarketing-Lösungen für Unternehmen in der D-A-CH-Region und darüber hinaus. Rebecca Sommer ist außerdem Gründerin und Chefredakteurin des Familienmagazins »Naturkind«, das sich an naturverbundene Familien richtet.
»Green Office?« bedeutet zu Deutsch nichts anderes als »grünes Büro«. Doch was ist damit konkret gemeint? Eine offizielle Definition gibt es für diesen Begriff nicht und doch können sich die meisten Menschen auf Anhieb etwas darunter vorstellen. Die Farbe Grün steht für viele als symbolischer Sammelbegriff für alles, was nachhaltig, ökologisch, ressourcen- und umweltschonend, klimafreundlich und fair ist.
Ein nachhaltiges Büro ist also ein Büro, in dem rundum auf diese Themen geachtet wird. Nicht nur für Gründer ist es interessant, ökologische Grundsätze in das geplante Unternehmen zu integrieren, auch für bestehende Firmen lohnt sich ein Umdenken. Und selbst wer glaubt, als Angestellter nur ein kleiner Fisch in einem großen Teich zu sein, kann sein eigenes Verhalten im Büroalltag verändern und damit Kollegen oder Vorgesetzte inspirieren. Bereits kleine Veränderungen können in der Summe einen großen Nutzen für die Umwelt haben und nebenbei zu einer Kostenersparnis und Imageverbesserung des Unternehmens führen. Das Green Office ist ein zukunftsorientiertes Wertversprechen, das sich Unternehmen selbst machen.
Hinweis
Eine weitere Verwendung findet der Begriff »Green Office« an Hochschulen in ganz Europa. Die Rede ist in diesem Fall von einem, durch Studierende und Hochschulmitarbeiter geführten, Nachhaltigkeitsbüro, das Studierende über das Thema Nachhaltigkeit informiert und eigene Projekte in diesem Bereich realisieren soll. Das erste »Green Office« ist 2010 an der Universität Maastricht eingerichtet worden, zehn Jahre später haben das Modell bereits 35 Hochschulen übernommen. So vorbildlich und wertvoll diese Idee ist - im vorliegenden Buch konzentrieren wir uns auf die erste Interpretation.
In den vergangenen Jahren ist der Begriff der Nachhaltigkeit? so inflationär von Medien, Politik und Werbung und selbst von der Wissenschaft verwendet worden, dass er kaum noch Aussagekraft hat. Viele halten Nachhaltigkeit sogar für ein modernes Kunstwort und das, obwohl der Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz bereits im Jahr 1713 in seinem Schriftstück »Sylvicultura Oeconomica« eine Definition dazu verbreitet hat.
Ziel der Nachhaltigkeit ist - damals wie heute - die Erschaffung eines sich selbst regulierenden Systems, das seinen Bestand auf natürliche Weise erhalten kann. Voraussetzung dafür und gleichzeitig wirtschaftliche Grundlage der meisten Unternehmen ist eine funktionierende Umwelt - also ein »gesunder« Planet. Um eine ökonomische und soziale Stabilität zu erzielen, muss die Umwelt aktiv geschützt werden. Es reicht nicht aus, einen Teil des erzielten Gewinns in Gutes zu stecken, vielmehr muss die Aufmerksamkeit bereits bei der Art und Weise der Gewinnerzielung bewusst auf die ökologische Komponente gelegt werden. Während es Carlowitz im 18. Jahrhundert vorrangig um eine nachhaltige Waldnutzung ging und darum, nur so viele Bäume zu fällen, wie in absehbarer Zeit auf natürliche Weise nachwachsen konnten, ist der Begriff der Nachhaltigkeit heute weit umfassender, jedoch als solcher längst nicht unumstritten.
Nachhaltigkeit ist eine Art »grünes Label« geworden, das sich Unternehmen nur allzu gerne selbst aufkleben, ohne konkret darzustellen, was sie mit Nachhaltigkeit im Detail meinen. Vielleicht wissen sie es auch selbst nicht so genau, denn eine allumfassende Begriffsdefinition gibt es auch hierfür wieder nicht. Der Begriff ist verwässert und zumindest sollte bei der Erstellung eines Wordings darüber diskutiert werden, in welcher Dosierung von Nachhaltigkeit gesprochen werden sollte. Ist es zweckdienlich und zielführend? Oft kann darauf verzichtet werden und stattdessen können andere Formulierungen besser auf den Punkt bringen, inwiefern sich das Unternehmen mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz befasst.
Um eine ganzheitliche Nachhaltigkeitspolitik in einem Unternehmen zu gewährleisten, wird oft das Drei-Säulen-Modell? als integrativer Ansatz verwendet. Stellen wir uns das Gesamtsystem der nachhaltigen Entwicklung als Dach vor, wird dieses demnach von drei Säulen getragen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dabei steht zwar jede Säule als Teilbereich für sich, jedoch stehen die Säulen auch in Wechselwirkung zueinander: Nur wenn alle Säulen als gleichwertige Stützen für das Dach betrachtet und behandelt werden, können sie für Stabilität und Balance sorgen. Die einzelnen Säulen sind dabei abhängig voneinander: Wird die ökologische Säule vernachlässigt, hat dies langfristig Auswirkungen auf die ökonomische und die soziale Säule.
Das Modell ist in der Fachwelt ähnlich umstritten wie das Nachhaltigkeitsdreieck? und wird gleichermaßen dafür kritisiert, dass es oft nicht realisiert werden kann. Zudem wird von einigen Kritikern gefordert, dass der ökologischen Nachhaltigkeit mehr Bedeutung zugesprochen werden sollte, da der Schutz natürlicher Lebensbedingungen auch die Grundvoraussetzung für ökonomische und soziale Stabilität sei.
Corporate Social Responsibility (CSR)? beschreibt das gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens, das über seine gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht. In der Praxis werden die Begriffe CSR und Nachhaltigkeit oftmals synonym verwendet. So sprechen manche Unternehmen von einer CSR-Strategie und einem CSR-Bericht, andere von einer Nachhaltigkeitsstrategie und einem Nachhaltigkeitsbericht?. In der Theorie ist CSR als Konzept hingegen enger gefasst als Nachhaltigkeit: CSR bezeichnet den spezifischen Beitrag, den Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften, zur Nachhaltigkeit, leisten.
Seit einigen Jahren verwenden viele Unternehmen auch häufig den Begriff Corporate Responsibility (CR) als Synonym für CSR. Manche Autoren betonen beim Konzept CR die wirtschaftliche Dimension von Nachhaltigkeit und Fragen der Unternehmensführung stärker als bei CSR, andere bevorzugen CR, um ein Missverständnis zu vermeiden: Denn das »social« in CSR wird im Deutschen oft als »sozial« missverstanden und CSR fälschlicherweise als Konzept interpretiert, das lediglich auf die soziale Dimension unternehmerischer Nachhaltigkeit abzielt.
Entsprechend fand der Begriff Corporate Responsibility in der unternehmerischen Praxis in den letzten Jahren in Deutschland zum Teil häufiger Anwendung als CSR. Corporate Citizenship hingegen bezeichnet nur das über die eigentliche Geschäftstätigkeit eines Unternehmens hinausgehende Engagement und umfasst damit den Bereich des gemeinnützigen Engagements der Unternehmen. Corporate Citizenship ist im Wesentlichen auf Sponsoring, Spenden und Stiftungsaktivitäten begrenzt.
Das weltweite Wirtschaftswachstum stößt an seine ökonomischen Grenzen und der Grund dafür ist schnell zusammengefasst: Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich. Dieser Fakt stellt unser gesamtes bisheriges Wirtschaftssystem in Frage und zwingt Unternehmen zum Umdenken und dazu, neue Wege zu gehen. Ob aus idealistischer Überzeugung oder purem Überlebenswillen - um das Thema einer grünen Ausrichtung kommt schon heute kein Unternehmen herum, das zukunftsfähig bleiben oder werden will. Nachhaltigkeit ist eine globale Herausforderung und entsprechend muss auch der Arbeitsplatz? gestaltet werden.
Das Denken, das Verhalten und das Informationsbedürfnis von Verbrauchern haben sich in den letzten Jahren bereits spürbar verändert, wie beispielsweise die Umweltbewusstseinsstudie aus dem Jahr 2018 zeigt. Alle zwei Jahre untersuchen das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, wie sich das Umweltbewusstsein und -verhalten in Deutschland entwickelt. Zusammengefasst zeigen die jüngsten Befragungsergebnisse, dass der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz in der Bevölkerung zugenommen hat. So haben 64 % der Befragten den Umwelt- und Klimaschutz als »sehr wichtige Herausforderung« eingeschätzt - 11 Prozentpunkte mehr als bei der Studie 2016.
Eine dadurch gesteigerte Erwartungshaltung könnte dafür verantwortlich sein, dass die Beurteilung des Engagements relevanter Akteure für Umwelt- und Klimaschutz einen historischen Tiefstwert erreicht: Mit dem Engagement der Industrie sind gerade einmal 8 % zufrieden, mit dem der Bundesregierung 14 % und mit dem der Gemeinden 24 %. In den zentralen Politikbereichen Energie-, Landwirtschafts- und Verkehrspolitik halten die Befragten sogar einen grundlegenden Politikwechsel für erforderlich. Doch die Befragten bewerten in der jüngsten Studie nicht nur Politik und Wirtschaft kritisch, auch das Engagement der Bürger selbst wird nur von 19 % als »gut« oder »eher gut« betrachtet. 2016 lag dieses Ergebnis noch bei 34 %.
Unternehmen, die diesen gesellschaftlichen Wandel erkennen und darauf strategisch reagieren, haben die Chance, zukunftsfähig zu bleiben oder zu werden.
Zwar mag eine grüne Unternehmensführung durchaus einen idealistischen Hintergrund haben, doch sollte daneben der kaufmännische Nutzen nicht unterschätzt werden. Erfolgreich kann sein, wer Ideologie und Gewinnchancen in einer durchdachten Strategie vereint und damit eine anspruchsvolle Zielgruppe überzeugt: eine Zielgruppe, die bereit ist, für ökologische Produkte und Dienstleistungen mehr zu bezahlen. Schon heute hängen laut einer Service-Plan-Studie 22 % des Umsatzes von der Reputation ab, wobei ökologische Werte einen...
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