Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Am 4. Dezember 1971 öffnete das erste deutsche McDonalds-Restaurant in München seine Türen, und in den letzten 38 Jahren kamen satte 1.470 weitere dazu. Aber nicht nur das: Seit 1976 gesellten sich noch hunderte Burger King-, Kentucky Fried Chicken-, Pizza Hut-, Subway- und diverse andere Fast-Food-Filialen hinzu, die stets fast rund um die Uhr zu unserer Verfügung stehen. Burger, Pommes, Pizza oder Currywurst - wer kann da schon widerstehen?
Ja, es ist schon wirklich bedauerlich, dass diese Gerichte so ungesund sind. Ich möchte aber kurz betonen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn man der Versuchung ab und zu mal nicht widerstehen kann. Schwierig wird es erst dann, wenn diese Ernährungsweise überhandnimmt und zum Alltag wird. Unglücklicherweise fällt es gerade den Menschen, die häufig Fast Food zu sich nehmen, besonders schwer, sich geschmacklich wieder auf eine gesündere Ernährungsweise umzustellen, denn unsere Geschmacksknospen werden sehr schnell auf diese Aromen gedrillt und programmiert. Aber keine Angst, es ist möglich, dieser Prägung des Geschmacksempfindens gegenzusteuern. Es ist allerdings wie ein »kleiner Entzug«. Für Kinder ist das meistens besonders schwierig, denn ihr Geschmacksempfinden wird von klein auf geprägt und oft verdorben, da das Gehirn lernt, dass gutes Essen wie Fast Food schmeckt. Natürliche Speisen erscheinen den Kindern dann oft als ungenießbar.
Ich habe die Jahreszahlen der ersten Fast-Food-Restaurants erwähnt, weil ich mich erinnern wollte, wann ich das erste Mal dort gegessen habe. Es war Anfang der Achtziger, ich war ungefähr 15 Jahre alt und fand es selbstverständlich toll. Unsere Kinder hingegen kommen heute schon viel früher mit Fast Food an jeder Ecke in Kontakt und sind dementsprechend »infiziert«. Wir sollten wirklich etwas ändern, gerade, wenn wir uns noch mal vor Augen führen, dass jedes siebte Kind in Deutschland zu dick oder sogar fettleibig ist. In der Kindheit wird ganz klar das Fundament für Übergewicht gelegt. Bei den Erwachsenen in Deutschland ist mehr als die Hälfte übergewichtig und ein Viertel davon sogar krankhaft übergewichtig, also adipös.
Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Moralapostel bin. Es geht hier nicht um ein Schönheitsideal, ob der Pullover locker sitzt und auch die Hose ja nicht zwickt. Jeder soll sich so schön finden, wie er mag. Mir geht es vielmehr um die langfristigen, gesundheitlichen Konsequenzen und Spätfolgen, die mit unserem heutigen Lebensstil verbunden sind.
Fast Food hört sich eigentlich nach einer guten Idee an. Zeitsparend und fast immer im Super-Sonderangebot! Es hat unsere Art der Ernährung und auch uns total verändert! Der Anglizismus »Fast Food« bedeutet »schnelle Nahrung«. Entwickelt wurde dieser Trend, um Speisen in kürzester Zeit auf den Tisch zu bringen.
Es ist für die massenbetriebliche und standardisierte Gastronomie ein ablaufsicheres Geschäft. Bei der Nahrungszubereitung und Darreichungsform steht bei diesem System die Rationalität und Funktionalität im Vordergrund. Auf eine traditionelle Esskultur wird hier weitgehend verzichtet. Die Zeitspanne zwischen Bestellung, Zahlungsabwicklung, Fertigstellung des Produkts und der Übergabe an die Kund*innen beträgt meist weniger als zehn Minuten. Fast Food begegnet uns aber nicht nur in den genannten großen Schnellrestaurants, sondern ist mittlerweile in vielen kleinen Cafés, Bars, Restaurants und Bäckereien allgegenwärtig. Hier wird dadurch viel Arbeits- und Vorbereitungszeit eingespart. Es wird immer schwerer, den Verlockungen zu widerstehen. Zusätzlich wird uns mittels Werbekampagnen mit Fotos und Slogans gerne das Gefühl vermittelt, das alles frisch, saftig und hausgemacht zubereitet wurde.
Aber was macht Fast Food mit uns?
Wer sich negativ über diese Art der Speisenform äußert, bezeichnet sie auch als Junkfood. Sie enthält fast keine Ballast- und Nährstoffe. Die Scheibe Tomate, das Salatblatt und das Stück Gurke reichen nicht annähernd aus, um unseren täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Zudem ist der Name Fast Food in zweierlei Hinsicht Programm: Dieses Essen ist nicht nur sehr schnell verfügbar, sondern wird auch schnell verzehrt. Denn wir müssen nicht viel kauen, und da wir meistens auch noch ohne Messer und Gabel mampfen, ist alles in Windeseile verspeist. Klar, es soll ja schnell gehen, aber bei diesem Tempo kommt unser Gehirn gar nicht hinterher. Es braucht etwa 20 Minuten, um das Signal zu empfangen, dass wir satt sind. Nehmen wir die Nahrung schneller zu uns, wird der Hunger während des Essens überholt, und man isst weit über das Sättigungsgefühl hinaus.
Zudem schmeckt Fast Food dank hohen Anteilen von Fett, Zucker, Salz und Geschmacksverstärkern auch zu gut. Fett ist ein Geschmacksträger und bewirkt, dass sich die Geschmacksknospen auf der Zunge, der Mundschleimhaut und dem Gaumen öffnen. Genauso reagieren die Sensoren auf weitere Geschmacksverstärker wie Glutamate. Diese sind keine Gewürze, sondern chemische Substanzen, die in unserem Gehirn ein künstliches Hungergefühl auslösen. Dadurch befinden wir uns in einem Teufelskreis, denn wir bekommen während des Essens noch mehr Appetit. Aber es geht noch weiter: Der hohe Zuckeranteil in unserer leckeren Fast-Food-Portion sorgt für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, und unser Körper schüttet Insulin aus. Das ist das Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Dieser Insulinspiegel sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Die zuckerhaltige Mahlzeit sorgt für die Ausschüttung einer großen Menge Insulin. So schnell der Blutzuckerspiegel nach der Fast-Food-Mahlzeit ansteigt, so schnell rauscht er auf die gewaltige Menge Insulin hin wieder ab, möglicherweise sogar noch tiefer als vor der Mahlzeit. Daraus resultierend, bekommen wir Heißhungerattacken und essen ziemlich wahrscheinlich sofort weiter.
Was soll man noch weiter zu dieser Art der schnell zubereiteten, industriell verarbeiteten »Nahrung« sagen? Nun gut, etwas würde mir schon noch einfallen: Wenn man sich hauptsächlich von Fast Food ernährt, bleibt die wichtige Nährstoffversorgung auf der Strecke. Die Symptome, die dadurch auftreten können, sind vielseitig: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Abgeschlagenheit, Schlappheit und Kopfschmerzen. Außerdem werden durch die Menge an enthaltenem Zucker unsere Zähne angegriffen, unsere Verdauung wird durch die fehlenden Ballaststoffe träge und die mögliche Gewichtszunahme wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus. So, jetzt habe ich das mal auf den Punkt gebracht. Aber für alle, die meinen, nicht darauf verzichten zu können, hier die gute Nachricht - ab und zu mal Fast Food essen ist okay. Aber nun die noch bessere Nachricht: Wenn Sie erstmal mit einer Ernährungsumstellung auf Clean Food angefangen haben, dann wird Ihnen der Spaß an Fast Food früher oder später sowieso vergehen.
Das Gegenteil von Fast Food = Slow Food
Obwohl wir den Begriff Slow Food als »neuen Foodtrend« empfinden, entspringt er bereits einem 1986 gegründetem Verein. Ursprünglich wurde er zur Erhaltung der Esskultur in der norditalienischen Kleinstadt Bra ins Leben gerufen. Dieser mittlerweile internationale Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, sich für die Erhaltung der traditionellen Esskultur, dem kulinarischen Genuss und einem moderaten Lebenstempo einzusetzen. Schnell wurde klar, dass es sich bei Slow Food (engl. slow = langsam und food = Essen) aber nicht nur um langsames Essen oder Kochen handelt. Es ist eine Bewegung, die ganzheitlich denkt und auch die bäuerliche Landwirtschaft, das Lebensmittelhandwerk und eine gesunde Umwelt für eine gute, saubere und faire Esskultur miteinbezieht.
Slow Food definiert sich als eine Bewegung, die sich dafür einsetzt, dass jeder Mensch Zugang zu nachhaltiger Nahrung hat. Diese Lebensmittel sollen umweltfreundlich, gut, sauber und fair produziert werden. Ziel ist es hier also nicht nur, Essen auf den Tisch zu bringen und das in einem bestimmten Zeitfenster, sondern eine biologische Vielfalt zu erhalten und das Wissen über Lebensmittel und ihre Produktion zu vermitteln. Es geht um Bewusstsein, Respekt, Wertschätzung und Genuss. Beachten Sie dabei aber bitte Folgendes: Nicht jedes Essen, das lange in der Zubereitung dauert oder auf das man ewig im Restaurant wartet, ist deshalb gleich Slow Food. Und nicht jedes Essen, das schnell zubereitet wird, ist demzufolge gleich Fast Food. Auch wenn »slow« und »fast« eigentlich zeitliche Begriffe sind, handelt es sich im allgemeinen Sprachgebrauch letztendlich um die Qualität der Zutaten.
Was ist Convenience Food und was sollten wir wissen?
Eine weitere Möglichkeit, uns Zeit bei der Nahrungsaufnahme und deren Zubereitung zu sparen, ist Convenience Food. Was ist das nun wieder? Convenience ist Englisch und bedeutet Bequemlichkeit, Komfort oder Zweckmäßigkeit. Bei Nahrungsmitteln bedeutet es, dass diese bereits vorverarbeitet sind und sich dadurch schneller...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.