Torres zog blank, spannte den Schlaghahn und schoss aus der Hüfte. Mit einem Feuerstoß knallte die Kugel aus dem Lauf des Fünfundvierzigers.
Richards geriet ins Straucheln, als das Stück Metall in seine Brust einschlug. Mit einem Aufschrei griff er Halt suchend nach dem vorderen Flügel der Schwingtür.
Doch seine Hand grabschte ins Leere.
Er stolperte über seine eigenen Beine und landete auf den Knien. Hart stieß er mit der Stirn gegen den Türpfosten.
Torres genoss den Anblick, der sich ihm bot. Stirb, Gringo! In schneller Folge gab er drei weitere Schüsse auf Dough Richards ab.
Alle trafen.
Der Texaner fiel auf den Bauch und blieb liegen, ohne sich zu rühren.
Im Saloon erhob sich Geschrei. Der Knall der Schüsse hatte alle alarmiert. Schritte trampelten, Stühle schurrten, Gläser fielen zu Boden; die Puta schrie, als hätte sie den Teufel unter dem Rock.
Adios, Muchachos! Torres steckte seinen Colt weg. Flink sprang er über das seitliche Geländer ins Dunkel. Als die ersten Männer aus dem Saloon stürzten, schwebte nur noch eine Wolke stinkender Pulverrauch über der Straße.
Der Texaner Dough Richards lag sterbend auf den Bohlen.
Von seinem Mörder nirgends keine Spur. Es war, als hätte ihn der Erdboden verschluckt.
John Watson schob sacht die Tür der kleinen Stube auf, in dem das Ladenmädchen wohnte, das in seinem Gemischtwarengeschäft als Aushilfe angestellt war.
Es war kurz nach Mitternacht. In Macy Landaus Kammer war es dunkel wie in einem Fuchsbau. Nur ein schmaler Lichtstreifen fiel vom Korridor in die Stube.
Der schwache Duft eines Veilchenparfüms stieg dem Mann in die Nase.
Doch er schnupperte noch einen anderen Geruch: den unvergleichlich köstlichen Duft einer jungen Frau.
Für einige Sekunden schloss Watson genussvoll die Augen. Er spürte, wie sein Herz ein paar Takte schneller schlug.
»Mr. Watson?« Das Mädchen war wach geworden. Sie setzte sich auf. »Ist etwas passiert, Sir?«
»Pst!« Er legte den Finger auf die Lippen. Leise schloss er die Tür. Im Dunkeln sah er nicht die Hand vor Augen. »Mach die Kerze an«, raunte er.
»Mr. Watson, was hat das zu bedeuten?«
Er tat einen Schritt auf ihr Bett zu. Dabei stolperte er über einen ihrer Schuhe. Der Schuh hatte einen metallenen Absatz und klapperte, als er umfiel.
Watson lauschte, ob sich irgendwo etwas rührte. Außer ihm und dem Hausmädchen befand sich noch eine dritte Person im Haus: seine Ehefrau Elisabeth. Er hatte ihr ein starkes Schlafmittel in das Glas Rotwein geschüttet, das sie jeden Abend vor dem Zubettgehen trank. Jetzt lag sie, nur wenige Schritte entfernt, betäubt im Ehebett ihrer gemeinsamen Schlafstube und schlummerte tief.
Im Haus blieb alles still.
Ein Streichholz wurde angerissen.
Macy stülpte eine Glasröhre über das Kerzenlicht. »Mr. Watson?« Sie zog die Decke bis unter ihr Kinn. Aus ängstlichen Augen starrte sie ihn an.
Watson setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Die körperliche Nähe der rothaarigen Evastochter erregte ihn. Er hob eine Hand, strich dem Mädchen eine herabbaumelnde Korkenzieherlocke aus dem Gesicht und blickte ihr fest in die Augen.
»Du bist sehr hübsch«, sagte er. »Weißt du das?«
Sie schluckte schwer. »Mrs. Watson wird mich aus dem Haus jagen, wenn sie erfährt, dass ich nachts Besuch empfange.«
»Beruhige dich, Kleines. Mrs. Watson wird nichts von meinem Besuch erfahren. Das verspreche ich dir.« Er tätschelte die zarte Wange des Mädchens, wobei ihm ein wohliger Schauder durchlief. »Wie weich sich deine Haut anfühlt.«
Macy knabberte verlegen an ihrer Unterlippe.
Er sah, wie sich ihre üppigen Brüste unter dem Betttuch hoben und senkten. Für ein Mädchen mit ansonsten fast knabenhafter Gestalt waren die Wonneproppen ziemlich groß ausgefallen. Doch Watson gefiel das über alle Maßen. Es reizte seine Fantasie. Die Vorstellung, die Prachtstücke der jungen Frau in den Händen zu halten, bescherte ihm eine heftige Erektion.
Er stöhnte leise.
»Ist Ihnen nicht wohl, Sir?«, hauchte Macy.
»Ganz im Gegenteil.« Er neigte den Kopf, um sie zu küssen.
Macy wich ihm aus. »Mr. Watson, mein Gott. Was tun Sie da?«
Er griff nach dem Betttuch, das sie vor ihren Oberkörper hielt. Sie hielt es fest, als ob ihr Leben davon abhinge.
»Sie sollten jetzt gehen, Sir«, murmelte sie.
»Nicht, bevor ich dich geküsst habe.« Er beugte sich vor, bis seine Lippen ihren Mund erreichten.
»Mr. Watson.« Sie wandte den Kopf ab, und seine gespitzten Lippen landeten auf ihrer Wange.
»Pst! Nicht so laut.« Er leckte an ihrer Oberlippe, dann sagte er: »Du willst doch nicht, dass Mrs. Watson wach wird, oder?«
»Um Himmels willen, nein, Sir.«
»Na bitte.« Er streifte einen Träger ihres rosafarbenen Nachthemdes über ihre Schulter. Als er den zweiten Träger wegschob, kniff Macy die Augen zusammen und zog die Stirn in Falten. Mit Nachdruck zog er die Zudecke tiefer, mit der das Mädchen ihre frauliche Brust verhüllte.
Diesmal leistete sie keine Gegenwehr.
Watson betrachtete das prall gefüllte Nachthemd. Wenn man genau hinsah, konnte man die Umrisse der Brustwarzen erkennen. Durch den Stoff hindurch berührte er die linke. Mit Daumen und Zeigefinger umkreiste er den Nippel.
Macy ließ es geschehen. Aus geweiteten Augen sah sie zu, wie er sie abwechselnd in die Brustspitzen zwickte.
Nach einer Weile sagte sie: »Sir, wir können doch nicht .«
»Ich habe mich in dich verliebt«, unterbrach Watson sie. »Seit dem Tag, an dem du in mein Geschäft kamst und um eine Anstellung batest, verzehre ich mich nach dir. Nachts komme ich nicht in den Schlaf, weil ich ständig an dich denken muss. Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?«
»Liebe auf den ersten Blick?«
Er nickte. »Amors Pfeil hat mich mitten ins Herz getroffen.« Zur Bekräftigung seiner Worte klopfte er sich an die Brust.
Im Schein des matten Lichts sah Watson, dass das Mädchen errötete. Sekundenlang sprach niemand ein Wort. Draußen, auf der Straße, klapperten Hufschläge. Ein Nachtschwärmer preschte die Mainstreet entlang. Rasch verebbte das Geräusch wieder.
Watson schob das Nachthemd tiefer. Er tat es ganz langsam, bis die ansehnliche Brustpartie völlig entblößt war.
Tod und Teufel! Der Anblick des bebenden Fleisches jagte ihm einen heißen Schauder durch den Leib.
»Macy«, keuchte er. »Erhöre mich. Ich halte es nicht mehr aus.«
»Mr. Watson, Sir .« Sie verstummte.
»Bitte schicke mich nicht fort.«
Das Mädchen schwieg eine Zeitlang. Doch dann ging ein Ruck durch ihren Körper. Sie schlug die Bettdecke zurück und rutschte zur Seite.
»Jetzt haben wir ein kleines Geheimnis«, flüsterte sie.
Watsons Herz wummerte wie eine Brandglocke. Womöglich erlebte er gerade die schönsten Momente seines Lebens. Sein sehnlichster Wunsch war eben wahr geworden.
Hastig öffnete er seinen Gürtel, streifte die Hose von den Beinen und legte sich neben das Mädchen ins Bett.
Macy schien ihre anfängliche Scheu verloren zu haben. Sie raffte das untere Teil ihres Hemdes höher.
Watson war außer sich vor Glück. Er schwelgte in dem Anblick des brandrot behaarten Schoßes seiner Gespielin.
Nach einer Weile streckte er eine Hand danach aus.
Macy legte den Kopf zur Seite und dehnte bereitwillig die Beine.
Er wusste genau, wo Frauen am empfindlichsten waren. Sacht rieb an der Knospe unterhalb des Venushügels.
Schon nach wenigen Sekunden keuchte das Mädchen, als hätte es gerade einen Sprint zurückgelegt. Ihr Hintern hob und senkte sich, wobei sie die kleinen Hände zu Fäusten ballte und Watson anstarrte, als sei er der Heilige Geist.
»Sir«, stöhnte sie, »mein Gott, Sir.«
Er nahm die Hand weg und beugte sich über ihren Schoß. Das Schamhaar kitzelte ihn an der Nase, während er mit der Zunge auf Erkundung ging.
Macy hob die Beine senkrecht in die Luft, sodass ihr Körper einen rechten Winkel bildete.
Watson staunte, wie gelenkig sie war; kein Vergleich zu seiner prüden Ehefrau, die bei der Liebe wie ein Holzklotz im Bett lag. Obwohl er schon fast zehn Jahre mit ihr verheiratet war, hatte er sie noch nie ohne Kleider gesehen. Im Schlafzimmer stand eine mobile Spanische Wand, hinter die sie sich verbarg, wenn sie sich an- oder ausziehen wollte. Körperlicher Kontakt fand nur bei völliger Dunkelheit statt, und zwar einzig und allein in der langweiligen Missionarsstellung. Elisabeth hatte ihn noch nie geritten, geschweige denn, ihm erlaubt, sie von hinten oder im Stehen zu nehmen. Selbst in der Hochzeitsnacht hatte sie ihn mit scharfen Worten in die Schranken gewiesen.
Das alles ging Watson durch den Sinn, während er mit dem Kopf zwischen den Beinen des Mädchens...