Schweitzer Fachinformationen
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Endlich genießen und sich wohlfühlen
Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder nach einer Operation ist die Ernährung erst einmal auf den Kopf gestellt. Denn wenn Verdauungsenzyme oder Insulin fehlen, werden viele Lebensmittel nicht mehr so gut vertragen. Jetzt hilft Ihnen eine gezielte - und leckere! - Ernährung dabei, schnell wieder zu Kräften zu kommen.
Viel Spaß beim Kochen - und guten Appetit!
Ihnen schwirren wahrscheinlich viele Fragen im Kopf herum. Was muss ich beachten bei meiner zukünftigen Ernährung? Wann muss ich Enzyme einnehmen und wie viel? Was darf ich auf keinen Fall essen? Wie sieht es aus mit Fett? Ist Süßes erlaubt? Wichtig ist auch, dass Sie selbst austesten, was Ihnen bekommt und in welcher Dosierung Sie vermeintlich Unverträgliches doch vertragen können.
Eine ausgewogene Ernährung nach den 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird für gesunde Menschen empfohlen und sollte auch die Grundlage bei chronischer Pankreatitis und nach Pankreasresektionen sein. Da die Symptome nach Pankreasresektionen sehr vielfältig sein können, sind die folgenden Empfehlungen kein Ersatz für eine individuelle Diätberatung. Die Lebensmittelauswahl basiert auf den Regeln der »Leichten Vollkost«. Die gute Nachricht: Es gibt keine Verbote. Anhand des ? Ernährungs-Navi erkennen Sie, was meist gut vertragen wird. In kleinen Mengen können Sie auch die bedingt geeigneten oder weniger empfehlenswerten Nahrungsmittel austesten. Sollten Sie diese gut vertragen, steigern Sie langsam die Menge. Essen Sie häufiger eine Kleinigkeit; 5-7 kleine Mahlzeiten sind in der Regel bekömmlicher als 3 große. Auch zu Kaltes oder zu Heißes sollten Sie meiden, und gegarte, also warme Lebensmittel und Speisen sind oft besser bekömmlich als Rohes. Ein Tabu besteht allerdings - verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln: Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Bei Vollkornprodukten sind Haferflocken und Vollkornbrote aus fein vermahlenem Vollkornmehl gut verträglich. Vollkornbrote mit ganzen Körnern bereiten häufig Probleme (Blähungen, schneller Stuhldrang).
Gemüse und Obst - nimm 5 am Tag: Verzehren Sie täglich 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst. Damit nehmen sie reichlich Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe auf. Im Allgemeinen sind gegarte Lebensmittel leichter verdaulich, aber viele Sorten können Sie auch roh essen - beispielsweise Orangen, Bananen oder Erdbeeren. Die empfindlichen Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe bleiben dann besser erhalten.
Milch, Milchprodukte, Fleisch und Fisch: Die Faustregel lautet: täglich 1 Glas Milch oder Milchprodukt +? 2 Scheiben Käse. Milchprodukte enthalten hochwertiges Eiweiß und reichlich Kalzium. Bei Fleisch und Wurstwaren sollten es pro Woche nicht mehr als 300-600?g sein. Seefisch liefert Iod und je nach Fettgehalt auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
Reichlich trinken: Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken sie mindesten 1½?l am Tag, z.?B. Kräuter- und Früchtetee, milden Kaffee, Mineralwasser still oder medium. Mineralwasser mit hohem Kohlensäuregehalt sollten Sie besser meiden. Eine Abwechslung bringen auch verdünnte Fruchtsäfte.
Sparsam salzen: Mit Salz sparsam umzugehen gelingt Ihnen am besten, indem Sie gezielt Kräuter und Gewürze einsetzen, die den Eigengeschmack der Speise unterstreichen. Und greifen Sie bei Salz zu einer Sorte, die auch Fluorid und Iod enthält.
Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung: Streben Sie Ihr Normalgewicht an. Die Maßeinheit für Normalgewicht ist der BMI. Formel zur Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Quadratmeter. Der Normbereich liegt je nach Alter zwischen 18,5?kg/m² und 29?kg/m². Dieser sollte bei Ihnen möglichst nicht unter 19?kg/m² liegen. Haben Sie Untergewicht, können Sie mit Maltodextrin Ihr Essen anreichern. Auch können Sie unter Ihre Speisen und Getränke etwas Sahne, Butter oder Pflanzenöl rühren. Sollten Sie nicht genügend Nahrung aufnehmen können, lassen Sie sich Trinknahrungen vom Arzt verschreiben. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten. Aber vergessen Sie bitte nicht, auch zur Trinknahrung Enzympräparate einzunehmen. Es gibt eine große Auswahl an Trinknahrungen, die alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Trinknahrungen erhalten Sie nur in der Apotheke oder direkt beim Hersteller. Es gibt süße und pikante Varianten. Lassen Sie sich bei der Auswahl von einer Diätassistentin beraten.
Eine ausreichende Fettzufuhr ist bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sehr wichtig. Fett liefert viel Energie und ist Voraussetzung für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Das Problem: Häufig wird leider das Fett schlecht vertragen. Bis noch vor wenigen Jahren empfahl man eine fettreduzierte Kost, doch das ist passé. Um Untergewicht und Mangelernährung zu vermeiden, sollten Sie eine verträgliche Fettmenge aufnehmen, und diese individuell tolerierte Menge schwankt von Mensch zu Mensch zwischen 70?g und maximal 100?g am Tag.
Alter/Jahre
BMI-Normalwert (kg/m2)
19-24
25-34
20-25
35-44
21-26
45-54
22-27
55-64
23-28
64
24-29
Bei den meisten Bauchspeicheldrüsenerkrankungen ist die Einnahme von Enzympräparaten notwendig, und Ihre Enzymeinnahme orientiert sich an der Fettzufuhr. Die Präparate enthalten die für die Verdauung notwendigen Enzyme in der richtigen Mischung. Enzympräparate gibt es als Tabletten, Kapseln oder Granulat. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen, je nach Operationsverfahren, das entsprechende Präparat verordnen. Die Wirkungsdosis wird in Lipaseeinheiten angegeben, z.?B. 10?000?IE, 25?000?IE oder 40?000?IE Lipaseeinheiten. Die Dosierung richtet sich nach dem Fettgehalt des Essens.
Folgende Faustregel müssen Sie sich merken: auf 1?g Nahrungsfett kommen 2000 Lipaseeinheiten. Enthält Ihre Mahlzeit z.?B. 10?g Fett, dann nehmen Sie ein Präparat mit 25?000?IE Lipase oder 2?×?10?000?IE Lipase. Die benötigte Menge ist aber individuell unterschiedlich. Sie kann sowohl über als auch unter diesem Richtwert liegen. Anderes Beispiel - Sie möchten folgende Gerichte aus diesem Kochbuch zubereiten:
? Asia-Nudeln mit Hähnchenbrust (8?g Fett) +
? Blattsalat mit Zitronen-Vinaigrette (4?g Fett) +
? Apfelquark (3?g Fett)? =?15?g Fett
15?g Fett?×?2000?IE Lipase?=?30?000?IE Lipase?=?3 Kapseln à 10?000?IE Lipase
Grundsätzlich gilt: Lieber zu viel als zu wenig Enzyme einnehmen. Bei allen Rezepten finden Sie Angaben zur Fettmenge. Außerdem gibt es im Buchumschlag eine Tabelle über den durchschnittlichen Fettgehalt der Lebensmittel. Besonders wichtig ist es, die Enzyme während des Essens einzunehmen - am besten nach den ersten zwei oder drei Bissen. Wenn Sie eine größere Mahlzeit zu sich nehmen, dann splitten Sie die Enzymzufuhr, z.?B. eine Kapsel zu Beginn der Mahlzeit, eine in der Mitte und eine am Ende der Mahlzeit. Besteht eine Zwischenmahlzeit nur aus Obst, Fruchtsaft oder einem anderen zuckerhaltigen Getränk, müssen Sie keine Enzyme einnehmen.
Tipps bei Verdauungsproblemen
Das hilft bei Blähungen:
Lebensmittel aus der Rubrik »weniger empfehlenswert« meiden, z.?B. Kohlsorten, frisches Brot, Hülsenfrüchte
Enzymeinnahme überprüfen
Luftschlucken beim Essen und Trinken meiden, langsam essen und gut kauen
Verträglichkeit von Milchzucker testen
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