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Ein Spiel wird durch einen Kickoff eröffnet. Von der eigenen 35 Yard Linie wird der Ball zum Gegner gekickt. Geht der Ball in die Endzone und wird nicht aus dieser zurückgetragen oder ein Spieler signalisiert mittels Handsignal einen Fair-Catch4, bekommt das empfangende Team den Ball an der eigenen 25 Yard Linie (Touchback). So einfach sieht es zumindest bei etwa 70% aller Kickoffs in der NFL (National Football League) oder im höchsten College Football Bereich (FBS) aus.
Der Kicker muss diesen Kickoff in das Feld bringen, geht der Ball ins Aus, gibt es eine Strafe: Der Gegner bekommt in der NFL dann den Ball 25 Yards vom Punkt des Kicks (also geht er an die 40 Yard Linie), im College sind es 30 Yards (hier dann an die 35 Yard Linie).
Man könnte als Strafe auch den Kick wiederholen lassen (fünf Yards weiter hinten, sprich von der 30 Yard Linie) oder fünf Yards von dem Punkt nehmen, wo der Ball ins Aus ging.
Ein Ball gilt auch dann im Aus, wenn er von einem Spieler berührt wird, der sich im Aus befindet. Ein smarter Returner kann also mit einem Bein auf der Außenlinie stehend den Ball berühren und so einen Kickoff illegal machen und die Strafe forcieren.
Hat ein Kickoff zehn Yards zurückgelegt oder wird von einem Spieler des Return-Teams berührt, ist der Ball frei und kann auch vom kickenden Team erobert werden. So wird oftmals am Ende eines Spiels probiert, nochmals in Ballbesitz zu gelangen, um einen knappen Rückstand aufzuholen.
Dieser "Onside-Kick" ist ein sehr faszinierender Spielzug, der dem Kicker einiges an Technik und Raffinesse abverlangt, aber relativ selten von Erfolg gekrönt ist: In der NFL waren von 2012-2022 nur 12% der Onside-Kicks erfolgreich.5
Den Anlauf für einen normalen Kickoff misst der Kicker häufig anhand der Yard-Marker ab. Wie viele Schritte er genau macht oder machen möchte, ist ihm dabei selbst überlassen. Häufig werden aber sieben oder neun Yards als Anlauf genommen. Der Spieler geht die Schritte zurück und macht dann bei der für ihn korrekten Distanz einige Schritte (häufig drei bis fünf) zur Seite, um den gewünschten Winkel zu erreichen.
Unter 2.1 wurde der Kickoff beschrieben, welcher bis zur NFL-Saison 2023 angewendet wurde.
Ab 2024 wird jedoch ein Kickoff eingeführt, welcher dem der früheren XFL und der ELF (s. 6.5) ähnelt, aber mit der vorherigen Variante (welche weiterhin im College Football eingesetzt wird), nur noch wenig gemeinsam hat.
Der Ball wird weiterhin von der eigenen 35 Yard Linie gekickt, soweit zumindest gab es keine Änderung.6
Auch muss der Ball ins Feld gehen, sonst bekommt weiterhin der Gegner den Ball an der (eigenen) 40 Yard Linie.
Der Ball selbst muss in die "Landing Zone" direkt (ohne vorherigen Bodenkontakt) gekickt werden und auch retuniert werden, einen Fair Catch gibt es nicht mehr. Diese Landing Zone erstreckt sich von der Goalline bis zur 20 Yard Linie des Return-Teams.
Kommt der Ball vorher auf, gibt es die gleiche Strafe wie beim Kick ins Aus: Der Ball geht an die 40 Yard Linie.7
Wird ein Ball in die Endzone gekickt oder sogar über diese hinweg gibt es einen Touchback. Der Ball geht aber nicht mehr an die 25 YardLinie, sondern an die 30 Yard Linie. Der Ball ist hier nicht mehr automatisch tot, sobald er in die Endzone geht, sondern muss dort vom Return-Team gesichert werden. Springt der Ball aus der Endzone heraus und wird dann wieder von den Returner selbst in die Endzone zurück gebracht, gibt es einen Safety, wie die Kansas City Chiefs in der Preseason 2024 bereits schmerzhaft feststellen mussten.8
Kommt der Ball in der Landing-Zone auf, geht in die Endzone und wird dort vom Return-Team gedowned (meist durch abknien mit dem Ball) gibt es einen Touchback an die 20 Yard Linie.
Der Onside Kick ist nur noch im vierten Viertel erlaubt, wenn man zurückliegt und muss vorher angekündigt werden.
Der Überraschungs-Onside-Kick (s. 11.8) ist damit also Geschichte. Kickt man den Ball, trotz Ankündigung eines Onside-Kicks, dennoch tief, gibt es eine drakonische Strafe: Ballbesitz für das Return-Team mit 15 Yards Strafe für ein persönliches Foul vom Punkt des Kicks. Man erhält den Ball also direkt an der 20 Yard Linie des Gegners.
Die größte Änderung betrifft aber nicht den Kicker, sondern die Aufstellung der anderen Spieler. Diese stehen sich nur noch wenige Yards gegenüber. Das Kicking-Team steht komplett an der gegnerischen 40 Yard Linie. Jeder Spieler des Kicking-Teams muss bis zum Beginn des Returns mindestens einen Fuß auf dieser Linie haben.
Das Return-Team steht in der "Setup Zone". Diese ist fünf Yards breit und geht von der 30 Yard Linie bis zur 35 Yard Linie. Sieben Spieler müssen dabei einen Fuß auf der 35 Yard Linie haben. Man ist also nur fünf Yards vom Kicking-Team entfernt. Dies soll verhindern, dass die Spieler mit weitem Anlauf und hoher Geschwindigkeit aufeinander treffen.
Maximal zwei Returner dürfen sich in der Landing-Zone aufhalten, zwei weitere Spieler dürfen sich in der Setup Zone hinter der 35 Yard Linie befinden.
Alle Spieler (abgesehen von den Returnern und dem Kicker) dürfen sich erst bewegen, wenn der Return begonnen hat oder die Schiedsrichter einem signalisieren, dass man starten darf.
Macht man es vorher, gibt es die bekannte Strafe wegen Frühstarts (fünf Yards).
Der Kicker darf nach dem Kick nicht direkt über die 50 Yard Linie laufen, auch er muss warten, bis der Return begonnen hat.
Sollte der Ball wegen des Windes zweimal vom Tee fallen, wird ein Stick (s. 4.5) verwendet, da ja kein Spieler mehr bereit steht, um den Ball zu halten. Netterweise sammelt ein Schiedsrichter den "Stock" direkt nach dem Schuß wieder ein. Auch ein 12. Spieler dürfte kurz den Ball für den Schuß halten, muss aber sofort nach dem Kick schnellstmöglich wieder das Feld verlassen.
Die gleichen Regeln gelten auch beim Kickoff nach einem Safety, dieser wird aber (wie schon bisher) von der 20 Yard Linie ausgeführt. Der Kick muss dann also 60 Yards weit fliegen, um nur die Landing-Zone zu erreichen.
Eine Kleinigkeit hat sich aber auch hier geändert: Ab sofort darf ein Kicking Tee verwendet werden, was vorher verboten war (s. 3.8). Dadurch wird man hier wohl meist einen "normalen" Kickoff vom Boden sehen und nicht (wie bei den alten Regeln) einen Punt.
Um ein Field Goal oder einen Extrapunkt zu erzielen, muss der Ball durch die Torstangen geschossen werden. Das klingt simpel, ist aber (wie vieles im American Football) nicht ganz so einfach.
Schon die Dimensionen des Tores sind nicht einheitlich. In der NFL sind die Uprights [die seitlichen Begrenzungen] 35 Fuß (10,67 m) lang, im College-Bereich nur 20 Fuß (6,10 m).
Immerhin ist die Crossbar [Querlatte] bei Beiden gleich hoch: Die obere Kante ist 10 Fuß (3,05 m) vom Boden entfernt. Die Crossbar soll dabei horizontal zum Boden stehen, was in manchen europäischen Ligen nicht immer ganz so ernst genommen wird. Getreu dem Motto: Es müssen halt beide Teams auf ein schiefstehendes Tor schießen.
Auch der Raum zwischen den Uprights ist identisch: Der Kicker hat hier 18 Fuß und 6 Zoll Platz, um den Ball zu platzieren (5,64 m).
In der High-School ist es etwas einfacher. Hier hat man 23 Fuß und 4 Zoll (7,11 m) Platz, was etwa der Breite eines normalen Fußballtores (7,32 m) entspricht.
Am oberen Ende der Uprights sind orange Wimpel angebracht (Größe etwa 10 cm x 100 cm), welche die Windrichtung anzeigen. In einer Halle darf man netterweise auf diese verzichten.
Farblich sind die Pfosten in der NFL gelb, schwefelgelb um genau zu sein.9 Im College ist auch weiß noch erlaubt.
Die Goal Posts stehen jeweils am Ende der Endzone. Zumindest seit 1927 (College) und 1974 (NFL). Vorher waren sie auf der Goal Line platziert. Ein Field Goal Kick von der 30 Yard Linie wäre also, durch die 10 Yards der Endzone, ein 40 Yard Versuch.
Ein Yard entspricht 0,91 m.
Die etwas ungewöhnliche Y-Form der Goal Posts entwickelte der Hobby-Erfinder Joel Rottman bei einem Essen mit dem Coach der Montreal Allouettes aus der Canadian Football League (CFL), als sich dieser über die zwei Stangen im Weg beschwerte.
Rottman fand eine Form -ähnlich einer Gabel- wäre sicherer und optisch schöner als das bisherige Modell, welches einem H glich. 1967 präsentierte er seine Idee dem damaligen NFL-Commissioner Pete Rozelle.10
Tatsächlich erwies sich das "Sling-Shot" (Steinschleuder) Modell als Volltreffer: Es entfernte nicht nur einen Pfosten, sondern setzte die letzte verbliebende Stange etwas weiter nach hinten, wodurch mehr Platz geschaffen wurde und es den Back- und Fieldjudge (zuständig für die Bewertung, ob ein Kick erfolgreich war) ermöglichte, sich direkt unter die Uprights zu stellen.
Der Backjudge übernimmt hier auch die Kontrolle, ob der Ball über die Querlatte ging und pfeift ab, sobald...
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