Ethik und Erotik

Name: Ethik und Erotik | Zur sprachlichen Konstruktion von Beziehungen bei Arthur Schnitzler
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Zur sprachlichen Konstruktion von Beziehungen bei Arthur Schnitzler

Rahel Simon(Autor*in)

Ergon (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 21. September 2021

275 Seiten

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978-3-95650-847-9 (ISBN)

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Inhalt

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1 Einleitung
1.1 Voraussetzungen. Ethischer und wissenschaftlicher Paradigmenwechsel. Schnitzler als teilnehmender Beobachter
1.1.1 Eine Gesellschaft im Umbruch: Die Frauenfrage und ihre Erfolge, der Liberalismus in der Kritik
1.1.2 Subjekt und Norm, Erkenntnis und Sprache. Die Krisenhaftigkeit der frühen Moderne und ihre Funktion als strukturierendes Handlungsmodell
Das Subjekt in der (Norm-)Krise. Empiriokritizismus, Psychoanalyse und das Drei-Instanzen-Modell der Psyche
Erste Bemerkungen zur Erkenntnis- und Sprachkrise
Die Krise als strukturierendes Handlungsmodell
1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung
1.3 Textauswahl und Begründung
1.3.1 Formale Eingrenzung
Konversationsstücke
Einakter
1.3.2 Inhaltliche Eingrenzung
1.4 Methodische Vorbemerkungen
2 Die Krise der Sprache um 1900. Schnitzler und die Positionen zeitgenössischer Sprachtheorie
2.1 Schnitzlers Aphorismen. Eine kurze philologische Standortbestimmung
Skeptische Aphorismen und kritische Betrachtungen
2.2 Die Sprachkrise als überdauerndes Phänomen
Die philologische Ausgangssituation oder das ,dünne Eis der Spekulation'
Die historischen Traditionslinien sprachskeptischen Denkens
2.3 Das Sprachdenken Nietzsches, Mauthners und Hofmannsthals
2.3.1 Sprache und Erkenntnis. Von der Unmöglichkeit der Erkenntnis durch Sprache
Über die Entstehung der Wortbedeutung und ihre Funktion im Erkenntnisprozess
Exkurs: Sprachkritik aus naturwissenschaftlicher Sicht. Ernst Mach und seine positivistische Bedeutungstheorie
Das Wort als ,adäquater Ausdruck aller Realitäten'? Die Subjektivität der Sprache und die Folgen für das Individuum am Beispiel des Chandos-Briefs
Das Paradox sprachskeptischer Sprachkritik
2.3.2 Sprache und Ästhetik. Vom eigentlichen Zweck der Sprache
2.3.3 Sprache und Kommunikation. Von der Unmöglichkeit vollständigen Verstehens
2.4 Schnitzlers Sprachauffassung. Sprachlicher Pragmatismus und seine sozialen Herausforderungen
2.4.1 Sprache und Erkenntnis. Zwischen Skepsis und Pragmatismus
Schnitzlers Wahrheitsrelativismus
2.4.2 Sprache und Kommunikation. Verständigung durch Konsens
Die Begriffe. Ihre Entstehung und ihre Funktion
Begriffe und kommunikatives (Un-)Vermögen
Definition von Begriffen. Schärfung des Bedeutungsumfangs
2.4.3 Sprache und Ästhetik. Der Schwingungswert der Worte
3 Der anthropologische Paradigmenwechsel um 1900
3.1 Schnitzlers anthropologische Grundannahmen und ihr Verhältnis zur Sprache. Von Verantwortung und Verstellungsdrang
3.1.1 Verantwortung und Sprache
3.1.2 Verantwortung und die menschliche Natur
3.1.3 Verantwortung und soziale Selbstbehauptung
3.2 Die Auflösung der bürgerlichen Anthropologie
3.3 Die Tugenden. Schnitzlers essenzielle Werte
4 Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (1906). Die realitätskonstituierende Kraft der Sprache und ethisches Sprachhandeln
4.1 Die Entstehung
4.2 Amadeus' Vertrauen in die Sprache. Von den Werten und ihrer Prüfung
4.2.1 Die Ausgangssituation. Eheliche Unzufriedenheit und die Vorbereitung sprachlicher Manöver
4.2.2 Deklaration und Lebenswechsel. Die neue Ehe
4.2.3 Die Wertprüfung. Wahrheit, Mut und Verantwortung
4.2.4 Das Resultat der Wertprüfung. Desillusionierung und Reintegration
4.3 Cäcilies Sprachskepsis
4.3.1 Cäcilies reflexive Sprachauffassung
4.3.2 Lebenswechsel, Desillusionierung und Wertprüfung
4.3.3 Die Folgen der Tugendhaftigkeit
4.4 Das Zwischenspiel als Komödie oder die Bestätigung der Werte
4.4.1 Cäcilie als Hauptfigur
4.4.2 Das hoffnungsvolle, endgültige oder niemals endende Ende
Positionen der Forschung
4.4.3 Das gute Ende. Moralische Souveränität statt ewige Liebe
4.5 Zusammenfassung
5 Komödie der Worte. Drei Einakter (1915). Die moralische Wirkmacht der Sprache im Einakter
5.1 Der Einakter als dramatische Form
5.1.1 Der klassische Einakter nach Strindberg
5.1.2 Schnitzlers Einakter. Auflösung der alten Formen
5.1.3 Entstehung des Einakterzyklus Komödie der Worte
5.2 Bewältigungsstrategie II. Von Grenzen und Möglichkeiten der Selbsterzählungen in der Stunde des Erkennens
5.2.1 Die Entstehung
5.2.2 Das Konfliktpotential. Die Affäre vor zehn Jahren
5.2.3 Die Antithetik der Dialoge. Liebe und Hass?
Klara und Ormin. Konsensuelle Kommunikation?
Klara und Eckold. Destruktive Kommunikation?
Ormins Kommunikationsstrategie. Der ideale Gatte
Identitätsnarrative als Normkonfliktlösung
5.2.4 Das Leben als Erzählung. Flexible Identitäten
Kulturanthropologische Voraussetzungen
Klaras Narrativ I: "Die sorglich treue Hausfrau"
Moralische Deeskalation und nachträgliche Integration des Normverstoßes
5.2.5 Die Narrative der Ehepartner. Zwischen Fatalismus und Viktimisierung
Klaras Narrativ II. Das unabwendbare Ereignis
Eckolds Opfernarrativ
Klaras Desillusionierung. Die Wertprüfung
5.2.6 Die Funktion der Sprache. Die Wahrheitsfähigkeit und Funktionalisierung durch Narrative
5.3 Bewältigungsstrategie III: Von der Lüge und ihrer Notwendigkeit. Die Große Szene
5.3.1 Die Entstehung
5.3.2 Das Konfliktpotential. Der Komödiant und die Wahrheit
Wahrheit als positive Sinnstiftung?
Das Komödienspiel als Lebensform
5.3.3 Der Wahrheitsrelativismus als Normkonfliktlösung
Wahrheitsrelativismus der Komödianten
Wahrheit in der sozialen Interaktion
Herbot als Komödiant. Geltungsbedürfnis vs. Verantwortungsbewusstsein?
5.3.4 Die (un-)beteiligte Umwelt. Von Wahrheit zu Wahrscheinlichkeit
5.3.5 Die Desillusionierung der Nicht-Komödiantin. Die Akzeptanz relativer Wahrheiten
Sophies Ent-Täuschung
Rückkehr in die Ehe als resignative Selbstbegrenzung
5.3.6 Die Wertprüfung. Verantwortlichkeit zwischen Wahrheit und Komödienspiel
5.4 Strategie IV: Bewältigung durch Neurahmung. Das Bacchusfest
5.4.1 Die Entstehung
5.4.2 Das Konfliktpotential. Einsamkeit und Sommerfrische
Die Dynamik der rhetorischen Verunsicherung
5.4.3 Die Strategien der Rückgewinnung. Das (non-)verbale Duell
Die Sprache der Blicke. Implizite Brautwerbung
5.4.4 Die Lösung des Normkonflikts. Moralische Entlastung durch Reframing
Das Bacchusfest. Die religiöse Allegorie freier Liebe
Das Reframing. Die sozialpsychologische Dimension des Sprechens
5.4.5 Die Funktion der Sprache. Manipulation und Gesellschaftskritik
5.5 Zusammenfassung. Sprache, Sprechen und Moral in den Einaktern
6 Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten (1911). Die gesellschaftliche Ordnungsfunktion der Sprache
6.1 Die Entstehung
6.1.1 Das weite Land in der zeitgenössischen Theaterkritik. Der aktionslose Dialog
6.1.2 "Spekulationen auf dem philosophischen Drahtseil." Zielloses Sprechen und aktionslose Dialoge?
6.2 Das Sprechen. Von der ,aufreizenden Schnellkraft' der Worte, leerem Palaver und der Wirkmacht des Sprechens
6.3 Die Sprache. Versuchte Realitätsflucht
6.3.1 Der Normalfall. Das Ehepaar Hofreiter
Die erste Phase der Krise. Latente Spannungen und katalysatorische Ereignisse
Die optimistische Sinnstiftung: Das ganze Leben ist ein Spiel.
Der Lebenswechsel. Verhaltener Rausch
Das Scheitern des Lebenswechsels I: Hofreiters Desillusionierung
Das Scheitern des Lebenswechsels II. Genias Desillusionierung und Wertprüfung
6.3.2 Der Gegenentwurf. Das Ehepaar Meinhold-Aigner
6.4 Schnitzlers Gesellschaftskritik
7 Fazit und Ausblick
7.1 Die Tugendhaftigkeit der Sprache und des Sprechens: Schnitzlers Utopie einer liberalen Individualethik und ihre Aktualität. Ein Fazit
Die Krisenstruktur als Holzweg zur Erkenntnis
Umschreibung der Werte
Eine Ontologie des Einzelfalls. Von Grenzen und Beulen
7.2 Ausblick. Von Sprache und Moral jenseits von Ehebruch und Drama
Danksagung
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Briefwechsel
Sekundärliteratur
Personenregister

Systemvoraussetzungen

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