Das vorliegende Werk beschäftigt sich mit dem Themenbereich Naturstein und Denkmalpflege. Er entstand anlässlich des 80. Geburtstages von Herrn Prof. Dr. W.-D. Grimm in Würdigung seiner Forschungsarbeiten über Natursteine. Mit seinen Arbeiten zur Verwitterung von Naturwerksteinen in der Atmosphäre hat er sich große Anerkennung verdient, unter Anderem auch durch die Erkenntnis, dass das "Freiluftlabor Friedhof" ideale Bedingungen für die Quantifizierung von Verwitterungsprozessen liefert. Vertrat unser Kollege Erhard Winkler in seinem bekannten Buch "Stone: Properties, Durability in Man's Environment" die Auffassung der exponentiellen Zunahme der Verwitterungsraten seit der Industrialisierung, so stellte Wolf-Dieter Grimm die Resultate seiner Friedhofsforschungen entgegen, denen gemäß die Verwitterung linear fortschreitet, die Verwitterungsrate sich also nicht beschleunigt. Die 21 Arbeiten dieses Bandes enthalten aktuelle Forschungsergebnisse im zum Thema Naturstein. Die Themenspanne reicht von der Gesteinsverwendung und Restaurierung, über die Verwitterungsdynamik von Marmor und Sandstein, Eigenschaften und Abbau von Natursteinen, Analyse des Verwitterungszustands von Bauwerken, Natursteinfassaden in Städten, dem Zerfall von Marmorkunstwerken in Rom, Konservierung gipsverkrusteter Oberflächen bis zur Vollkonservierung von Natursteindenkmälern, Natursteinen als Habitat von Flechten. Schlußendlich wird der Bogen zur Erkundung und Bewertung von Natursteinvorkommen und künstlerischen Aspekten von Sedimentstrukturen in Natursteinen geschlagen. Der vorliegende Band deckt fast die gesamte Breite der geowissenschaftlich orientierten Denkmalforschung ab, die schon immer einen wichtige Rolle bei der Erhaltung des kulturellen Erbes spielte. Er richtet sich an Denkmalpfleger, Restauratoren, kurz allen die sich mit Naturwerksteinen und den Denkmalen daraus befassen.
Rezensionen / Stimmen
Der Forschungsband ?Denkmalgesteine? ist anlässlich des 80. Geburtstages von Wolf-Dieter Grimm erschienen. Er hat sich vor allem durch seine Forschungsarbeit über die Verwitterung von Naturwerksteinen große Anerkennung verdient. Dazu beurteilte und beprobte er auch Grabsteine. Das ?Freiluftlabor Friedhof? bietet nach Wolf-Dieter Grimm ideale Bedingungen für die Quantifizierung von Verwitterungsprozessen. Die Beiträge beschäftigen sich mit der Verwitterungsdynamik von Kalkstein, Marmor, Sandstein, Granit und Gneis, den Eigenschaften und dem Abbau von Naturwerksteinen, Analysen des Verwitterungszustands von Bauwerken, Natursteinfassaden in Städten, Zerfall von Marmorkunstwerken in Rom, Konservierung gipsverkrusteter Oberflächen, Vollkonservierung von Natursteindenkmälern und Naturwerksteine als Habitat von F., enge Gemeinschaft (Symbiose) aus niederen Pilzen und Algen, sind weniger als höher entwickelte Pflanzen durch ein Abschlußgewebe nach außen geschützt. Flechten. Das Buch ist eine aktuelle Wissensquelle für Geowissenschaftler, Denkmalpfleger, Restauratoren, Steinmetze, Steinbildhauer, aber auch für Kulturdenkmalbegeisterte. Dr. Thomas Wardenbach Umweltjournal
Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm, bis zu seinem Ruhestand 1991 am Institut für Allgemeine und Angewandte Geologie der Ludwig-Maximilian-Universität München tätig, hat sich seit Beginn der 1980er Jahre intensiv den Themen Natursteinkunde und Natursteinverwitterung gewidmet. Sein besonderes Augenmerk galt dabei der Verwitterung von Grabsteinen - zuerst in München und Umgebung, später bundesweit -, in denen er ein ausgezeichnetes Studienobjekt zur Untersuchung der verwitterungsrelevanten Natursteineigenschaften, der Verwitterungsphänomene und der Verwitterungsgeschwindigkeit sah. Aus Anlass seines 80. Geburtstags im Jahr 2008 erschienen zwei Fachpublikationen mit Einzelaufsätzen zu Themen, mit denen sich auch Prof. Grimm in seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte. Es ist den Herausgebern gelungen, namhafte Autoren zu gewinnen, die größtenteils neue Beiträge verfassten. In dem ersten Buch, erschienen in der Schweizerbart'schen Verlagsbuchhandlung mit 21 fast ausschließlich deutschsprachigen Beiträgen, finden sich vor allem Übersichtsartikel zu Eigenschaften und Verwitterungsverhalten von verschiedenen Natursteinarten, zu ihrer Verwendung als Bau- und Dekorationsgestein in historischer Zeit sowie untergeordnet zur Erhaltung. Wie in einem Streifzug durch die Bundesrepublik werden der norddeutsche Schilfsandstein, verbaute Naturwerksteine in Leipzig und im Münsterland, der Lahnmarmor, die Kaiserstühler Tephrite und der sog. Rosenheimer Granit-Marmor betrachtet. Von den vorgestellten Objekten sind Grabmäler auf dem Alten Südfriedhof in München und auf zwei jüdischen Friedhöfen in Berlin, Findlingskirchen in Norddeutschland, Parkskulpturen in Nymphenburg, die Ausstattung aus Stein im Kölner Dom und das Schloss Sanssouci zu nennen. In dem zweiten, .... Für alle, die sich ind er praktischen Denkmalpflege und in der Restaurierung mit der Erhaltung von Naturwerksteinen befassen, sind die beiden Bücher von großem Wert. Sie vermitteln komprimiert petrographische Grundlagen sowie neueste Erkenntnisse zu Schadensformen und -ursachen und zu modernen Untersuchungsmethoden. Karin Kraus, Mainz GMIT Nr. 35 (März 2009) S. 75-76
Das vorliegende Werk beschäftigt sich mit Natursteinen und Denkmalpflege. Es deckt die gesamte Breite der geowissenschaftlich orientierten Denkmalforschung ab, die schon immer eine wichtige Rolle bei der Erhaltung des kulturellen Erbes spielte. Süddeutsche Bauwirtschaft Nr. 5 Mai 2009, H.5
Die Festschrift beinhaltet 21 Fachbeiträge, die ein breites Themengebiet überspannen und somit auch die Breite der Forschungen widerspiegeln, welche Wolf-Dieter Grimm mit seinen Arbeiten abedeckt hat. Die Beiträge beschäftigen sich mit Denkmalgesteinen auf Friedhöfen und in Parks, beinhalten Untersuchungen zu Objekten aus Marmor in Italien und Frankreich und widmen sich der Erfassung und Bewertung von Lagerstätten. Abgerundet wird die Vielfalt der Beiträge durch Berichte über die Petrografie, die Verbreitung und die Verwitterung von Naturwerksteinen an bedeutenden Denkmälern und Denkmalregionen in Deutschland Schlagwörter zum Inhalt: Naturstein; Naturwerkstein; Werkstein; Marmor; Sandstein; Sedimentgestein; Findling; Verbreitung; Lagerstätte; Petrografie; Eigenschaft; Verwitterung; Konservierung; Restaurierung; Anwendung; Denkmal; Grabmal; Historisches Gebäude; Schloss; Fassade; Bestandsaufnahme IRB 2009-424 2009(09) - Fraunhofer
Der Band ?Denkmalgesteine? in der Schriftenreihe der DGG ist dem 80. Geburtstag von Herrn Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm in Würdigung seiner Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Natursteine gewidmet, insbesondere der systematischen Erfassung und wissenschaftlichen Untersuchung von Denkmalgesteinen. Nach einer von R. Snethlage verfassten Würdigung des Jubilars, der ein umfassendes Literaturverzeichnis wichtiger Arbeiten W.-D. Grimms angefügt ist, enthält der Band 21 weitere Arbeiten, die aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Denkmalgesteine widerspiegeln. Die Themen sind dabei weit gespannt. So finden sich Publikationen, die die Erforschung der Verwitterungsdynamik von Denkmalgesteinen und die naturwissenschaftliche Begleitung von Denkmalinstandsetzungen zum Gegenstand haben, um so Restauratoren Sicherheit bei der Auswahl von Konservierungsmethoden zu geben. Objekte derartiger Studien sind beispielsweise Grabmalinstandsetzungen in München (L. Sattler et al.), Restaurationsarbeiten auf zwei jüdischen Friedhöfen in Berlin (A. Ehling et al.), oder Untersuchungen zur Verwitterungsdynamik von Marmorskulpturen im Schlosspark von Nymphenburg (W. Köhler). Methodisch verschiebt sich der Schwerpunkt derartiger Untersuchungen immer mehr von Verfahren, die eine Probenahme erfordern, hin zu zerstörungsfreien Ultraschallmessungen, durch die tief in den Stein hineinreichende Lockerungen der Kornstruktur detektiert und durch Wiederholungsmessungen in ihrem zeitlichen Verlauf beobachtet werden können. Weitere Arbeiten haben die Beschreibung ehemals aktiver Steinbrüche zum Gegenstand, aus denen Denkmalgesteine gewonnen wurden. Hervorzuheben ist hier die Publikation über den Rosenheimer Granitmarmor, der nur in einem sehr kurzen Zeitraum für Werksteinzwecke gewonnen wurde und somit insbesondere in Südbayern ein spezielles ?Zeigergestein? für Grabsteine, Denkmale, Fassadenelemente und Dekorationsgesteine für Gebäudeinnenausstattungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts darstellt (K. Poschlod). In diesem Zusammenhang ist auch die Darstellung der Neugewinnung des Kaiserstühler Tephrit-Pyroklastits für Restaurationsarbeiten am Breisacher St. Stephans Münster zu nennen (W. Werner). Hier gelang es durch intensive geologische Prospektion, in den ansonsten am Kaiserstuhl nur vereinzelt anzutreffenden Bereichen pyroklastischer Gesteine mit ausreichernder Verfestigung für eine Bearbeitung dennoch die benötigten Mengen an witterungsbeständigem ?Kaiserstühler Tuffstein? zu finden und zu gewinnen. Der Beitrag zeigt exemplarisch, wie mit vertretbarem Aufwand auch seltene historisch verwendete Gesteine aus einheimischen Lagerstätten gewonnen und bei Restaurationsarbeiten eingesetzt werden können. Territorial größere Gebiete mit einer Vielzahl von betrachteten Objekten überstreichen die Darstellungen der geologisch untersuchten Gesteine historischer Bauwerke im Münsterland und angrenzender Gebiete Nordwestdeutschlands von U. Kaplan sowie die Arbeiten über Natursteine an Fassaden von Gebäuden der Leipziger Innenstadt (K. Raum & H. Siedel) und Findlingskirchen in Norddeutschland (K.-D. Meyer). Weitere methodische Beiträge schlagen den Bogen von der Entstehung, über gesteinstechnische Eigenschaften und Verarbeitbarkeit bis hin zur Verwitterung, Konservierung und Restaurierung ? insbesondere für Sandsteine (R. Koch & R. Sobott sowie E. Stadlbauer et al.). Aus bauhistorischer Sicht als sehr wertvoll einzuschätzen ist die Abhandlung über den Lahnmarmor (Nassauer Marmor), der über Jahrhunderte einen international bekannten Naturstein aus Deutschland darstellte, inklusive einer akribisch zusammengetragenen Auflistung alter Steinbrüche, historischer Handelsnamen und deren zeitlicher Einordnung (T. Kirnbauer). Gegenstand von Beiträgen über Denkmalgesteine außerhalb Deutschlands sind Bauwerkskartierungen des Schlosses zu Buda in Ungarn (C. Schneider et al.), Betrachtungen zu antiken Marmoren in Rom/Italien (H.-U. Cain & M. Pfanner) sowie Lagerstättenerfassung und -bewertung von Marmoren in Tansania (S. Mosch & S. Siegesmund). Die durch die verschiedenen Beiträge vermittelten Inhalte werden durch eine sehr gute Ausstattung des Bandes mit vielen qualitativ hochwertigen Fotos und sonstigen Abbildungen unterstützt. Aufgrund des insgesamt abgehandelten weiten Spektrums der geowissenschaftlich orientierten Denkmalsforschung sowohl in methodischer Breite als auch in regionaler Streuung ist der Band jedem mit Natur- und Denkmalgesteinen beschäftigen Fachmann zu empfehlen und bietet darüber hinaus auch der interessierten Öffentlichkeit wertvolle Informationen. Thomas Höding Brandenburgische Geowissenschaftliche Beiträge 1/2-2009, S. 62
Die DGG widmet ihrem Mitglied WOLF-DIETER GRIMM anläßlich seines 80. Geburtstages die vorliegende Festschrift zum Thema ?Denkmalgesteine?. Seit den 1980er Jahren befasste sich der Jubilar besonders mit der Erfassung und wissenschaftlichen Untersuchung von Naturwerksteinen, wobei seine Erfahrung noch heute oft nachgefragt wird. Seine Untersuchungsobjekte sind bevorzugt Denkmalgesteineauf Friedhöfen und in öffentlichen Parkanlagen sowie deren Verwitterung. Das Themenspektrum der Festschrift ist so vielfältig wie die Forschungsgebiete, die W.-D. GRIMM mit all seinen Arbeiten abdeckt. Nach dem Vorwort würdigt ROLF SNETHLAGE dem Jubilar einen ausführlichen Lebenslauf und erinnert an die Jahrestagung des Netzwerks ?Steine in der Stadt? im Jahr 2007, wo W.-D. GRIMM die Teilnehmer durch sein immenses Wissen während eines vierstündigen ?Steinspaziergangs? auf dem Alten Südfriedhof von München fesselte. In der Festschrift folgen einundzwanzig aktuelle Originalarbeiten von 46 Autoren und Co-Autoren über die naturwissenschaftliche Begleitung von Grabmalinstandsetzungen, die Gesteinsverwendung und Restaurierung insbesondere von verschiedenen Marmoren, Geotope ? Zeugnisse der Erdgeschichte mit Online-Zugang über www.lfu.bayern.de, der Rosenheimer Granit-Marmor ? ein Lithothamnienkalk, die Erkundung und Neugewinnung seltener historischer Werksteine, die Geologie von historischen 602 Paläontologie allgem. Bauwerken, die Besiedlung von Naturwerksteinen durch Flechten, die geowissenschaftliche und denkmalpflegerische Untersuchung von Sandstein, eine Bestandsaufnahme des 2005 ins Leben gerufenen Netzwerkes ?Steine in der Stadt? sowie Beispiele von Sedimentstrukturen und vieles mehr. Dass viele Spender die Festschrift mitfinanzierten, sieht der Leser sofort an der zumeist großflächigen Werbung. Die Texte liegen zumeist in deutscher Sprache vor, sind flüssig geschrieben, gut lesbar und vorzüglich illustriert. Gute Kenntnisse über die Entstehung, den Abbau, die Verwitterung, Restaurierung bzw. Sanierung von Denkmälern und historischen Gebäuden aus Naturwerksteinen gehören heute zum Rüstzeug jedes Geowissenschaftlers. Dieses findet sich in den ausgewählten Arbeiten und den zitierten Schriften am Ende jedes Artikels. Den Herausgebern kann man nur gratulieren, dass es ihnen gelungen ist, eine so große Zahl an bekannten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der ?Naturwerksteinkunde? zur Veröffentlichung neuer Erkenntnisse in dieser Festschrift zu gewinnen. C. SCHMITT-RIEGRAF Zentralblatt Geo. Pal. Teil II 2009 Heft 3/4
Wolf-Dieter GRIMM beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der wissenschaftlichen Analyse von Denkmalgesteinen. Zu seinem 80ten Geburtstag fand ein ehrendes Festkolloquium statt. Beiträge dazu und weitere Aufsätze werden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Spektrum der Naturwerksteine, die hier präsentiert und analysiert werden, ist äußerst vielschichtig. Neben Marmoren aus Italien, Deutschland, Frankreich und sogar Afrika, Sandsteinen von Bauwerken des Münsterlandes und des Wiehengebirges werden zum Beispiel Findlingskirchen in Norddeutschland und mittelalterliche Steinobjekte des Kölner Doms dargestellt. Natürlich wird auch das Netzwerk ?Steine in der Stadt? einbezogen. Petrographie, Verbreitung von Werksteinen, Verwitterungsprozesse und sogar Gesteinsbewohnende Flechten werden darüber hinaus thematisiert. Dorothee MERTMANN, Halle (Saale) der Aufschluss Ausgabe 5 September/Oktober 2009, S. 282
National und international bekannte Autoren haben auf 326 Seiten grundlagen- und anwendungsorientierte Artikel zum Thema der Natursteinanwendung im Denkmalbereich geschrieben. Die Artikel sind illustrativ oft durch Farbabbildungen ins rechte Licht gerückt. Nach einer Laudatio zum Leben und Wirken von Prof. Dr. Wolf-Dieter GRIMM werden Beispiele aus Deutschland und anderen europäischen Ländern und Afrika vorgestellt. Diese weitreichenden Beispiele machen das Buch nicht nur interessant, sondern bringen auch eine Fülle verschiedener Beispiele, auch unterschiedlichster Gesteine, dem Leser näher. Für den Leser werden Zusammenhänge der Methodik der Untersuchung, aber auch der Konservierung und Erhaltung deutlich. Diese anwendungsorientierten Artikel zeigen die offensichtlich wichtigen Bereiche der Denkmaluntersuchung und der Denkmalmaterialien sowie deren Beschreibung deutlich auf. Diese unterschiedlichen Beispiele erleichtern auch das Lesen im Buch, bringen aber auch die Komplexizität näher. Es ist einem weiten Leserkreis, der Zusammenhänge der Denkmalkunde verstehen will, zu empfehlen. Herbert PÖLLMANN, Halle (Saale) der Aufschluss Ausgabe 6 Jg. 60 Nov/Dez 2009