Schweitzer Fachinformationen
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Es war einmal ein kleines Mäusemädchen mit Namen Lilly. Sie lebte mit ihren Eltern und ihren drei Brüdern in einer gemütlichen Mäusewohnung unter einem Baum im Wald. Ihre Brüder Max, Georg und Franz waren typische Mäusejungen, die immer nur Streiche ausheckten und ihre Schwester neckten. Nicht, dass sie böse zu Lilly gewesen wären, aber sie tobten oft wild herum, sprangen über Tisch und Bänke und schubsten Lilly im Eifer um. Sie war das Kleinste der vier Mäusekinder, aber auch die Neugierigste. Alles wollte sie erforschen und ausprobieren. Sollte sie der Mutter im Hause helfen, fand sie das nicht aufregend genug. Sie verkroch sich lieber draußen unter der Hagebuttenhecke und beobachtete, was sich dort alles tat. Besonders liebte sie es, sich an Nachmittagen dort zu verstecken. Dann nämlich kamen oft Menschen mit ihren Kindern vorbei. Die meisten Kinder waren laut und tobten, ganz wie die Brüder von Lilly. Oder sie brachten ihre Hunde mit, kleine und große. Vor denen hatte Lilly immer etwas Angst. Sie erinnerten sie an den Fuchs, der ihr vor einiger Zeit einen Riesenschreck eingejagt hatte, als sie draußen in der warmen Sonne vor sich hin gedöst hatte. In allerletzter Minute hatte sie der Papa fortgeschafft. Wer weiß, was sonst passiert wäre.
Aber zurück zu den Menschen. Lilly wollte gern wissen, wie die Menschen lebten. Gar zu gerne hätte sie diese zu Hause beobachtet. Ob es in ihren Häusern auch Mäuse gab? So hing das kleine Mäusemädchen seinen Gedanken nach und hörte die Mama rufen: "Lilly, wo steckst du?"
Oh je, das hatte sie ganz vergessen. Heute war Badetag und da verstand die Mama keinen Spaß. Also sauste Lilly geschwind ins Haus und ließ sich von der Mama in die Wanne stecken. Als sie so frisch gebadet und nach einem guten Abendessen mit vollem Magen in ihrem Bettchen lag, dachte sie noch immer an die Menschen und daran, ob sie sie nicht doch einmal besuchen konnte.
So vergingen die Tage. Es wurde wieder Sonntag. Die Mittagssonne schien auf den Waldboden und die Mäuseeltern hatten sich mit ihren vier Kindern zum Mittagsschlaf gelegt. Lillys Brüder schnarchten bereits und die Eltern schienen auch eingeschlafen zu sein. Eine innere Unruhe überkam Lilly. Sie huschte aus ihrem Bett, denn noch immer spukte ihr dieser eine Gedanke im Kopf herum. Sie wollte einen Menschen kennenlernen. Sie würde ihm einfach folgen, wenn er den Wald verließ. Sie musste schnell sein, bevor ihre Eltern erwachten. Niemals hätten sie Lilly gehen lassen. Ihre Eltern glaubten, dass die Menschen nicht gut zu Mäusen wären und man sich vor ihnen in Acht nehmen müsste. Aber Lilly wollte es nicht glauben.
Sie versteckte sich wieder unter dem Busch und wartete. Zuerst kam ein Mann mit zwei großen Hunden vorbei. Lilly drückte sich auf den Waldboden, damit die Hunde sie nicht sahen. Dann kam ein Vater mit drei Kindern - zwei Jungen und einem kleinen Mädchen. Die Jungen stritten sich. Nein, die wollte sie nicht näher kennenlernen. Plötzlich entdeckte Lilly eine Frau, die immer wieder stehen blieb und sich die Bäume ansah. Die Frau gefiel Lilly und sie beschloss, ihr zu folgen. Fast lautlos krabbelte sie unter dem Busch hervor und trippelte ganz leise der Frau hinterher. Immer wieder versteckte sie sich im hohen Gras, um nicht gesehen zu werden.
Plötzlich blieb die Frau vor einem blauen Gartentor stehen. Behutsam öffnete sie die Tür und schaute noch mal zum Wald zurück. Lilly erschrak und erstarrte zur Salzsäule. Aber sie hatte Glück, die Frau hatte sie nicht bemerkt. Lilly schlüpfte durch den Zaun und konnte gerade noch sehen, wie die Frau in einem großen Haus hinter einer Tür verschwand. Jetzt überkam das kleine Mäusemädchen doch Angst. Lilly war plötzlich allein, weit weg von zu Hause, den Eltern und ihren Geschwistern. Unruhig blickte sie umher. Sie sah einen großen Garten. Eigentlich war er gar nicht so groß, aber Lilly kam er schrecklich groß vor. Und sie glaubte, überall Gefahren zu erkennen. Aber alles war ruhig. Sie konnte ein paar Spatzen in der Dachrinne schilpen hören. Die Sonne überflutete den Garten und Lilly fasste sich ein Herz und wollte den Garten erkunden. Was waren das für wunderschöne Blumen? Sie verströmten einen seltsamen, aber angenehmen Duft. Lilly trippelte näher an diese Blumen heran. Plötzlich kitzelte sie ein Blütenblatt und sie musste herzhaft niesen.
Was gab es noch zu erkunden? Neben vielen anderen Blumen, die sie entdeckte, konnte sie nicht aufhören, diese geheimnisvolle Blüte mit den vielen weißen Blüten zu betrachten. Eine weiße Pfingstrose hatte es Lilly angetan. Langsam erkundete sie den Garten. Was blinkte da in der Sonne? Oh, Lilly hatte es so eilig, dieses Etwas zu betrachten, dass sie beinahe in den Gartenteich geplumpst wäre. Gerade rechtzeitig erkannte sie die Wasseroberfläche. Nanu, was saß denn da auf einem Stein und rührte sich nicht? Es sah aus wie der dicke Willi, der im kleinen Tümpel im Wald wohnte. Aber dieses Tier war viel größer und saß ganz still.
,Lilly piepste: "Hallo du, wer bist du?"
Lilly versuchte es noch einmal: "Hallo, ich bin Lilly und wer bist du?"
Doch das Tier antwortete nicht. Lilly dachte an ihre Familie und dann kullerten ihr ein paar Tränen über ihr hübsches Gesicht.
Plötzlich bewegte sich im Wasser etwas. Als sie genauer hinsah, erblickte sie drei rot-golden schimmernde Fische. Lilly war fasziniert. Sie rief: "Hallo, wer seid ihr?" Aber auch sie gaben ihr keine Antwort. Lillys Magen knurrte. Da fiel ihr ein, dass sie seit dem Mittag nichts mehr gegessen hatte. Auf einmal hörte sie Schritte. Da war wieder die Frau, der sie gefolgt war. Sie erschien im Garten mit einer Schüssel, aus der ein Salatblatt hervorlugte. Schnell drückte sich Lilly ins Gras, damit sie unentdeckt blieb. Wo ging die Frau mit der Schüssel hin? Jetzt erspähte Lilly einen großen schwarzen Behälter im Garten. Die Frau öffnete einen Deckel und leerte die Schüssel aus. Oh, wie es aus dem Behälter duftete. Kaum war die Frau gegangen, fand Lilly einen Spalt im Behälter und zwängte sich durch. Was gab es da für Köstlichkeiten zu entdecken? Salatblätter, Kartoffel- und Apfelschale und einiges, was Lilly noch nie gesehen hatte. Sie knabberte an allem herum, bis sie satt und schläfrig wurde. Als die Sonne unterging, schlief Lilly erschöpft ein.
Am nächsten Morgen erwachte Lilly sehr früh. Die Sonne ging gerade auf und Lilly nahm unbekannte Gerüche wahr, die sie aus dem Wald nicht kannte. Jetzt musste sie wieder an ihre Familie denken. Bestimmt würde man sie vermissen. Doch unsanft wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, denn es schabte und trippelte vor ihrer Behausung. Als sie vorsichtig aus dem Behälter schaute, erblickte sie einen kleinen Igel.
Lilly flüsterte: "Guten Morgen, Igel!"
Der Igel hob den Kopf, konnte aber niemanden sehen.
Lilly wollte sich gerade zu erkennen geben. Da rief eine Stimme nach dem kleinen Igel und er lief geschwind davon. "Schade", dachte Lilly, "mit ihm hätte ich sicher spielen können." Igel kannte sie, die gab es auch im Wald. Sie beschloss, zu frühstücken und sich dann im Garten umzusehen.
Aber kaum hatte sie ein Salatblatt probiert, vernahm sie wieder ein Scharren und Kratzen. Sie dachte, dass der Igel wiederkäme. Sie wollte ihn nicht verpassen und kletterte geschwind aus dem Behälter. Aber kaum war sie herausgeschlüpft, erblickte sie eine große Katze, die direkt vor ihr stand. Lilly war zu Tode erschrocken und stand ganz starr. Zwar hatte sie früher schon Katzen im Wald gesehen, aber so nah war ihr noch keine gekommen. Sie konnte sich vor Angst nicht rühren und deshalb auch nicht wieder in ihr Versteck klettern.
Aber zu ihrem Erstaunen sprach die Katze sie ganz freundlich an. "Ah, ein kleines Mäuschen, was machst du denn hier? Dich habe ich hier noch nie gesehen."
Lilly hatte noch immer Angst, aber sie war auch neugierig. Als sie sich also von ihrem ersten Schock erholt hatte, antwortete sie der Katze: "Ich bin Lilly und komme aus dem Wald."
Die Katze musterte sie genau und fragte dann: "Wo ist deine Familie?"
Lilly seufzte: "Sie sind zu Hause, ich bin ganz alleine hier."
"So" sprach die Katze. "Da hast du aber Glück gehabt, dass du mich zuerst kennengelernt hast und nicht dem Nachbarskater Hieronymus begegnet bist. Der hat kleine Mäuschen nämlich zum Fressen gern. Ich dagegen heiße Hugo und meine Besitzerin füttert mich so gut, dass ich das Jagen schon lange aufgegeben habe."
"Was habe ich doch für ein Glück", freute sich Lilly. "Wollen wir gemeinsam spielen?"
Hugo lachte. "Aber Lilly, das geht nun wirklich nicht. Die anderen Katzen würden mich auslachen, wenn sie uns zusammen sehen würden. Nein, Lilly, wir können nur miteinander reden, wenn keine andere Katze in der Nähe ist." Mit diesen Worten verabschiedete sich Hugo.
Lilly überlegte, was nun zu tun wäre. Auf alle Fälle musste sie sehr vorsichtig sein, denn sie wusste jetzt, dass es hier noch weitere Katzen gab und nicht alle so freundlich wie Hugo waren. Nachdem sie gefrühstückt hatte, wollte sie sich waschen gehen. Sie erinnerte sich, dass sich ganz in der Nähe der Teich befand. Dorthin ging sie. Sie erblickte wieder den großen Frosch, der ihr gestern...
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