Schweitzer Fachinformationen
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Kate Johnson, Anwältin bei »Black & Chase«, stammt aus gutem Hause. Die ihr mitgegebenen Werte sind für sie von großer Bedeutung. Ihr nächster Mandant aber bringt sie an ihre Grenzen, denn Rockstar Danny Morton ist das wandelnde Chaos. Nie kommt er pünktlich zu einem Termin, seine Manieren lassen zu wünschen übrig, und Partys scheinen ihm wichtiger zu sein als die drohende Klage seines ehemaligen Agenten. Kate hat alle Hände voll zu tun, den eigenwilligen Kerl in den Griff zu bekommen. Dass sie ihn wider alle Umstände dennoch attraktiv findet, macht es nicht gerade leichter.
Der dritte Band der romantischen und heißen Anwalts-Romance-Reihe rund um die Anwältinnen und Anwälte von der Londoner Kanzlei »Black & Chase«. Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.
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»
Die Atmosphäre im Salon meiner Eltern war schon immer beeindruckend gewesen. Ich wusste nicht, an wie vielen Empfängen und Feierlichkeiten ich hier in meinen zweiunddreißig Lebensjahren bereits teilgenommen hatte. Der heutige Abend jedoch war ein ganz besonderer und stellte alles bisher Dagewesene in den Schatten.
Der Salon wurde von cremefarbenen Kerzen in silbernen Kandelabern erhellt. Im Kamin prasselte ein angenehmes Feuer. Eine junge Frau in einem schwarzen Abendkleid saß am weißen Steinway-Flügel und spielte ein Jazz-Stück. Zwei Kellnerinnen schritten durch die Menge der Gäste und boten ihnen auf Tabletts exklusive Häppchen an.
»Mum hat sich ganz schön Mühe gegeben«, murmelte meine Schwester, die neben mir in einer Ecke des Salons stand und den Empfang ebenfalls beobachtete.
An meinem Manhattan nippend, den ein extra für diesen Abend engagierter Barkeeper zubereitet hatte, stimmte ich ihr zu. »Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Nerven sie die Vorbereitungen gekostet haben.«
Unsere Mum war eine Perfektionistin, was solche Anlässe anbelangte. Jedes Detail musste stimmen, von der Farbe der Kerzen bis zur Auswahl der Kleidung der Kellner. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt. Dads Ruhestandsparty war ein voller Erfolg. Ehemalige Kollegen und Kolleginnen aus dem Krankenhaus waren ebenso anwesend wie namhafte Persönlichkeiten aus der näheren Umgebung von Warwickshire, wo meine Eltern schon seit vielen Jahren lebten. Dad war der Leiter des Heyford Hospitals in der Nähe von Oxfordshire gewesen. Doch nicht nur als Krankenhausdirektor, sondern auch als Chirurg hatte er sich einen guten Namen gemacht.
Francis zupfte am Saum ihres schwarzen Kleides. »Ich hätte etwas anderes anziehen sollen«, murmelte sie missmutig.
Seit der Geburt ihres ersten Kindes vor zweieinhalb Jahren war sie besonders selbstkritisch - was meiner Meinung nach völlig unnötig war. Das Kleid aus schwarzer Spitze schmiegte sich vorteilhaft an ihre Rundungen. Und in Kombination mit der dunklen Strumpfhose, den hochgesteckten schwarzen Haaren und der Kette aus elfenbeinfarbenen Perlen sah sie wirklich fantastisch aus, obwohl sie sonst lieber Jeans und Pullis trug.
»Du siehst toll aus«, sagte ich. »Und das behaupte ich nicht nur, weil ich deine große Schwester bin.«
Tatsächlich war ich zwei Jahre älter und überragte sie auch um fast Haupteslänge. Speziell heute, da ich mich für Pumps entschieden hatte und meine Schwester für Ballerinas.
Sie prostete mir mit ihrem Wasserglas zu und lächelte erleichtert. »Du siehst übrigens fabelhaft aus. Der Hosenanzug steht dir ausgezeichnet.«
»Danke.« Ich mochte mein Outfit ebenfalls sehr. Besonders die dunkelgrüne Farbe und die Tatsache, dass der Stoff im Kerzenlicht leicht schimmerte, was wiederum auch meine braunen Augen zum Strahlen brachte.
Während ich einen weiteren Schluck von meinem Drink nahm, erspähte ich Dad unter den Gästen. Er lachte über etwas, das ein hochgewachsener junger Mann zu ihm gesagt hatte, und wirkte überaus zufrieden.
»Kennst du den Kerl?«, wollte Francis wissen. Ihre Aufmerksamkeit galt Dads Gesprächspartner.
»Nein, nicht dass ich wüsste.«
»Von hinten sieht er jedenfalls attraktiv aus. Vielleicht stellt Dad ihn dir gleich vor?«
Ich hätte mich beinahe an meinem Drink verschluckt. »Hoffentlich nicht.« Zwar fand ich den Mann, mit dem sich unser Vater unterhielt, in keiner Weise abstoßend, doch ich kannte ihn ja nicht einmal. Und dabei wollte ich es auch belassen. Ich hatte unseren Eltern bereits vor fünf Jahren klargemacht, dass ich keine weiteren Verkupplungsversuche ertragen würde. Sie schienen der Meinung zu sein, ich bräuchte unbedingt einen Ehemann und wäre nicht dazu in der Lage, mir selbst einen auszusuchen. Dabei war ich eine erwachsene Frau, dazu Anwältin und sehr zufrieden mit meinem Leben, so wie es war. Sollte sich irgendwann einmal ein Mann in mein Leben verirren, so würde ich das allein hinbekommen. Und falls nicht, war es auch nicht weiter schlimm.
Francis seufzte tief und ich spürte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. Sie machte schon seit ihrer Ankunft am Nachmittag einen eher ruhigen und nachdenklichen Eindruck, dabei war sie sonst die Quirlige von uns.
»Ist alles okay bei dir?«
Sie runzelte die Stirn. »Hm, lass uns später darüber sprechen, ja?«
Ich nickte und hoffte, es gab etwas, wobei ich ihr helfen konnte. Und wenn es nur ein Ohr zum Zuhören und eine Schulter zum Anlehnen war. Aufgrund des geringen Altersunterschieds standen wir uns sehr nah.
Im nächsten Moment gesellte sich Mum an Dads Seite und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er nickte, räusperte sich und klopfte mit seinem Ehering klirrend gegen sein Champagnerglas.
Die Gespräche verstummten, und die Anwesenden lenkten ihre Aufmerksamkeit auf den Gastgeber.
»Hoffentlich hat er geübt«, raunte mir Francis zu.
»Mum hat ganz sicher dafür gesorgt.«
Wir wussten alle, dass Dad solche Situationen nicht mochte. Er stand lieber zehn Stunden im OP, statt auch nur drei Sätze vor Publikum zu sprechen.
»Aber Dad sieht großartig aus«, fügte meine Schwester noch hinzu.
Ich nickte zustimmend. Unser Vater trug einen dunkelgrauen Anzug, der zur Farbe seiner Augen passte, und für sein Alter machte er eine sehr gute Figur.
»Ihr Lieben.« Mit einem seligen Lächeln sah er in die Runde. »Vielen Dank, dass ihr heute so zahlreich erschienen seid. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei einigen Menschen zu bedanken, die mich in den letzten Jahren begleitet haben.« Er suchte die Menge ab und prostete einem älteren Herrn mit schlohweißem Haar zu. »Professor Almyn. Ich werde den Tag nie vergessen, als ich zum ersten Mal eine Operation unter Ihren Fittichen leitete. Es war mir eine Ehre, unter Ihnen arbeiten zu dürfen und von Ihnen schließlich die Leitung des Krankenhauses zu übernehmen.«
Dad dankte weiteren Kollegen und Kolleginnen, bevor er sich an Mum wandte. »Mein größter Dank aber gilt meiner Ehefrau, Ishani.« Er hielt inne, und ich erkannte, dass er um Worte rang. Verlegen fuhr er sich durch sein grau meliertes Haar. »Danke, dass du es all die Jahre mit mir ausgehalten hast. Danke für deine Unterstützung. Danke für alles, was du mir gegeben hast: unsere wunderbaren Töchter Katherine und Francis. Danke, dass du die Stellung zu Hause gehalten hast, wenn ich mal wieder Überstunden geschoben habe. Ohne dich hätte ich all das nicht geschafft.« Er schluckte, und ich selbst spürte, wie mir seine Worte Tränen in die Augen trieben.
Meine Eltern hatten es gewiss nicht immer leicht gehabt in ihrer Beziehung. Sie hatten sich in Indien kennengelernt, als Dad noch ein junger Arzt gewesen war und für Ärzte ohne Grenzen arbeitete. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, wie Mum immerzu betonte. Und sie hatte alles für ihn aufgegeben, um mit ihm nach England gehen zu können. Ihre eigene Familie und ihre Karriere als Dolmetscherin.
Aber sie hatten niemals aufgegeben, an ihrer Beziehung gearbeitet, und ihre Liebe war nie verblasst. Francis und ich hatten eine glückliche Kindheit erleben dürfen. Die wenige freie Zeit, die Dad mit uns verbrachte, hatte er gefüllt mit wunderbaren Erinnerungen.
Natürlich war nicht alles rosig gewesen. An Francis und mich waren hohe Erwartungen gestellt worden. Heute, da ich erwachsen war und mein eigenes Leben führte, verstand ich es. Wir waren aufgrund unserer finanziellen Situation und Dads sozialem Status privilegiert aufgewachsen. Und wir sollten lernen, dass mit diesen Privilegien auch Verantwortung einherging. Man verlangte von uns tadelloses Benehmen und gute Noten. Wir sollten immer erst an andere denken, bevor wir an andere dachten ... Eine schwere Bürde für ein kleines Kind oder einen Teenager, der sich von seinen Eltern abzugrenzen versuchte.
Unterdessen hatte Dad seine Stimme wiedergefunden und hob sein Glas. »Von jetzt an werde ich ein besserer Ehemann sein«, gelobte er in Mums Richtung. »Auf einen neuen Lebensabschnitt.« Er setzte sein Glas an die Lippen, während die Gäste applaudierten.
Eine junge Frau, die für den Cateringservice arbeitete, trat zu Francis und mir. »Verzeihen Sie bitte die Störung.« Sie reichte meiner Schwester ein Babyfon, auf das die Mitarbeitenden in der Küche freundlicherweise geachtet hatten. »Ihr Sohn hat geweint.«
Francis seufzte tief. »Dann ist die Party für mich wohl jetzt vorbei.«
Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Soll ich für dich gehen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Kyle ist momentan ziemlich auf mich fixiert. Aber danke.« Sie lächelte müde, drückte der jungen Frau das Wasserglas in die Hand und ließ mich mit meinem Drink allein zurück.
Das sollte allerdings nicht lange so bleiben. Denn schon näherte sich Dad in Begleitung des Mannes, mit dem er zuvor so intensiv gesprochen hatte.
»Das war eine wundervolle Rede, Dad.«
Er atmete tief durch und zwinkerte mir zu. »Ich bin froh, dass ich den Part hinter mir habe. Kate, ich möchte dir jemanden vorstellen: Brandon...
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