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(Wenn Sie bereits im Besitz des ersten und zweiten Teils der ILLUMINATUS!-Trilogie sind, brauchen Sie diese Einführung nicht zu lesen)
Lange Einstellung eines riesigen Schattens, der auf eine Landkarte der Vereinigten Staaten fällt. Eine winzige Hand wird sichtbar, die eine kleine Flagge auf Chicago pinnt. Die Kamera fährt zurück, und wir sehen Markoff Chaney, den Midget, mit einem unglaublich bösartigen Lächeln auf dem Gesicht. Er lacht stillvergnügt in sich hinein.
Mister Chaney führt in der Tat einen Ein-Mann-Krieg gegen die Standardisierung (seine Größe liegt weit unter dem Standard) und die Mechanisierung (er ist sehr lebendig) der modernen Gesellschaft. Er ist es, der die Fußgängerampeln in allen größeren Städten so umgepolt hat, dass die GEH-Männchen ROT aufleuchteten und die WARTE-Männchen GRÜN; er war es, der Druckfirmen infiltrierte und die Anmerkungen auf Steuererklärungen formulierte; er war es, der Geschäftshäuser mit den idiotischsten Hinweisschildern dekorierte, die mit «DAS MGT.» unterzeichnet waren (das stand für Midget, Zwerg - doch denken die meisten Leute, die Abkürzung stünde für Das Management, und gehorchen pflichtbewusst). «Midget gegen Digits», lautete sein Mahamantra . «Ich werde sie kriegen, bevor sie mich kriegen!», gackert er vor sich hin.
(Nebenbei schreibt Markoff an einem Buch, das beweisen soll, dass jegliche Kultur und Wissenschaft von Männern vorangetrieben wurden, die kleiner als fünf Fuß waren. Er betitelt es: Kleine Männer mit großen Eiern; aber Sie können sicher sein, dass, wenn es schließlich veröffentlicht wird, der Verleger den Titel in Kleine Männer mit großen Ideen geändert haben wird. Sollten Sie irgendwo jemals das Graffito NIEDER MIT GROSSISMUS sehen, dann können Sie sicher sein, dass Chaney vor Ihnen da war.)
Aber leider ist der winzige Chaney - was ihm selbst verborgen bleibt - zu einer großen Hand voll Sand im Getriebe der Illuminaten geworden, einer Geheimgesellschaft, deren Tun offenbar auf Rationalität, Ruhe und Ordnung, Wissenschaft und die totale Kontrolle des Menschen ausgerichtet scheint. Unfähig, den Aktivitäten des schwer fassbaren Midget auf die Spur zu kommen, schreiben die Illuminaten seine surrealistisch aufrührerischen Aktivitäten der ELF (der Erisischen Befreiungsbewegung) zu. Die ELF ist eine weitere weltumspannende Verschwörergruppe, die vom alten Mystiker Dealy Lama, der in der Kanalisation unter der Dealy Plaza in Dallas residiert, angeführt wird und, wie es aussieht, für Irrationalität, Mystizismus, Anarchie und totale Befreiung des Menschen einzutreten scheint.
Schnitt. Großaufnahme von Joe Malik, wie er uns über seine eigene Beteiligung am Geschehen berichtet. «Äh . ich gebe die Zeitschrift Confrontation heraus, wissen Sie, die letzte rot glühende liberale Zeitschrift.» Er lächelt vieldeutig, durch und durch ein arabisch-amerikanischer Intellektueller, der sich so archaisch wie eine Untergrund-Eisenbahn fühlt. «Es . äh . fing alles beim Demokratischen Kongress 1968 an, als ich . äh . den Glauben an den Liberalismus verlor und mich den JAMs anschloss. Simon Moon war's, der mich anwarb.»
Simon Moon tritt ins Bild, ein wilder Haarschopf und ein schwarzkrauser Bart, die Augen glühen in einer einzigen LSD-Vision. «Tim Moon war mein Vater, und er brachte mir und bei, bevor ich das Alphabet konnte. Das Wobbly-Hauptquartier von Chicago kannte ich, bevor ich jemals ein Klassenzimmer von innen gesehen hatte. Als ich meinen Abschluss in Mathematik am Antioch-College gemacht hatte, hätte mich jede große Firma in den Staaten angestellt, doch erhoben sich zehntausend tote Wobs aus ihren Gräbern und sangen: , und ich beschloss, dass es viel ehrbarer war, meinen Lebensunterhalt mit Grasverkaufen zu verdienen .»
Simon handelt tatsächlich nur von Berufs wegen mit Marihuana; seiner Berufung nach ist er ein fanatisches Mitglied der JAMs - der Justified Ancients of Mummu, einer Geheimgesellschaft, die seit Babylon überlebte und Mummu, die Göttin des Chaos, verehrt. Die JAMs befinden sich derzeitig im neunundfünfzigsten Jahrhundert ihres Kampfes gegen die Illuminaten.
«Bevor ich mich den JAMs anschloss», sagte Joe Malik, «waren die einzigen Leute, die ich je über die Illuminaten reden hörte, rechtsgerichtete Spinner. Zuerst war ich mir ziemlich sicher, Simon würde mir einen Bären aufbinden. Aber dann begegnete ich dem Führer der JAMs .» (Donner von der Tonspur; grausige Schatten fliegen über Joes Gesicht.)
Wir stehen jetzt vor einem Bungalow in Los Angeles; Simon klopft an die Tür, und Joe macht einen nervösen Eindruck. Die Tür wird geöffnet, und ein kleiner alter Mann beginnt zu sprechen: «Komm herein und erzähl mir, wie ein intellektueller Eierkopf wie du uns helfen kann, diesen elenden Schwanzschleckern von Illuminaten die Scheiße aus dem Arsch zu prügeln.» Dieser kleine alte Gentleman hat ein eigenartig mokantes und steinhartes Glitzern in den Augen, und warum auch nicht? Es ist John Dillinger, der jetzt unter dem Namen Frank Sullivan lebt und als Präsident der Laughing Phallus Productions König der Rockmusik-Industrie ist.
Rückblende ins Jahr 1923: Dillinger hält seinen Revolver unsicher auf den Gemischtwarenhändler B.F. Morgan gerichtet, der das Notsignal der Freimaurer gibt. John trifft eine Abmachung mit dem Staatsanwalt, landet aber trotzdem für neun Jahre im Knast. John ist davon überzeugt, dass die Freimaurer hinter diesem Verrat stehen (auch wenn ältere Galgenvögel ihm sagen: «Traue niemals einem Staatsanwalt oder einer automatischen Pistole»), und indem er sich den JAMs anschließt, benutzt er von nun an deren Motto - «Legen Sie sich auf den Boden und bewahren Sie die Ruhe» - bei jedem seiner Banküberfälle. Und das ist seine Methode, J. Edgar Hoover zu verspotten, einen Freimaurer im dreiunddreißigsten Grad und Illuminatus Primus. Hoover seinerseits erkennt in John einen JAM-Revolutionär und gibt Befehle aus, ohne Warnung auf ihn zu schießen, was dann mit dem Massaker an drei Geschäftsleuten ausgeht, die in Little Bohemia, Wisconsin, irrtümlich für die Dillinger-Gang gehalten werden. Der FBI fühlt sich durch die beißende Kritik nach diesem peinlichen Zwischenfall gekränkt und verhält sich mucksmäuschenstill, als es sich herausstellt, dass der Mann, den sie am 22. Juli 1934 am Biograph-Theater umlegen, ebenfalls nur ein unschuldiger Passant ist. Dillinger wird prompt zu höherem Rang innerhalb der JAMs erhoben und gibt fortan solch «grobe Taktiken», Banken zu überfallen, auf.
In der Mitte der siebziger Jahre, inzwischen ein alter Mann, hat Dillinger beschlossen, die JAMs mit einer weiteren Geheimgesellschaft, mit der Legion des Dynamischen Diskord, zu verschmelzen. Die LDD wird angeführt von Hagbard Celine: Ingenieur, Rechtsanwalt, Mystiker und Besitzer/Designer von FUCKUP (First Universal Cybernetic Kinetic Ultramicro-Programmer, der Welt raffiniertestem Computer).
SIMON MOON: «Hagbard ist ein rechtsgerichteter Spinner.»
JOE MALIK: «Ich weiß es nicht. Hagbard ist ein Genie, so viel steht schon mal fest. Unglücklicherweise benutzt er seinen IQ meistens dazu, die Welt über seine wahren Motive im Unklaren zu lassen. Ich weiß es einfach nicht .»
Tatsächlich stellt sich Hagbard selbst als Soziologe vor und hat das Snafu-Prinzip entwickelt, das besagt: Kommunikation ist nur unter Gleichen möglich. Alle hierarchischen Organisationen, in denen Menschen als Nicht-Gleiche Funktionen erfüllen, befinden sich in einem ständigen Kommunikations-Chaos, meint er; die Armee ist dafür ein Paradebeispiel, und der Satz SNAFU (Situation Normal All Fucked Up) wurde eben dort geprägt. Aber auch alle anderen Hierarchien befinden sich in einem solchen Durcheinander, meint Hagbard und schließt Industrieorganisationen, Regierungen und jede andere Form nichtgleicher sozialer Gebilde mit ein. Gemäß dieser Theorie, so verkündet Hagbard selbstzufrieden, muss der Plan der Illuminaten, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, zu einem ständig wachsenden Chaos führen.
Während die JAMs die babylonische Gottheit des Chaos, Mummu, verehren, verehrt Hagbards Legion des Dynamischen Diskords Eris, die griechische Göttin der Konfusion. Die JAMs wissen nicht, dass Hagbard außerdem in einer Allianz mit der Erisischen Befreiungsbewegung (ELF) steht, die einem als Operation Mindfuck bekannten Programm folgt, einem Projekt, das den Umsturz jeglicher Autorität dadurch verfolgt, dass es allerorten Konfusion und Unsicherheit verbreitet. Aber selbst Hagbard weiß nicht, dass der winzige Markoff Chaney dieses Ziel wirksamer als alle jene Verschwörergruppen verfolgt .»
Close-up von FUCKUP, Hagbards genialem Computer, wie er in seinem Innern ein I Ging-Hexagramm wirft (indem er offene Stromkreise als Yin-Linien, geschlossene Stromkreise als Yang-Linien liest). Diese werden in Korrelation mit derzeitigen astronomischen und astrologischen Daten, CBS-Nachrichtensendungen sowie Berichten...
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