Schweitzer Fachinformationen
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In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen aufzeigen, wie Sie durch Ihre Ernährung den Verlauf Ihrer Arthrose positiv beeinflussen können. Dies ersetzt aber nicht die medizinische Behandlung durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Für jeden Arthrose-Patienten muss die geeignetste Therapie individuell gefunden werden.
Was hilft bei Arthrose? Diese Aufzählungen sollen Ihnen einen groben Überblick geben, um Sie in der Situation der Erkrankung zu informieren. Nach Diagnosestellung greifen die Therapien wie Zahnräder ineinander. Es gibt dabei konservative Therapien, mit denen in der Regel eine Behandlung der Arthrose begonnen wird. Die operativen Therapien werden eingesetzt, sobald andere Therapieformen nicht mehr ausreichen.
Physiotherapie
Konventionelle Bewegungstherapie (Rehabilitation oder Funktionstraining)
Unterwasserbewegungstherapie
Gangschule
Isometrisches Muskeltraining
Massagen
[24]Physikalische Therapie
Kälte- und Wärmetherapie
Stoßwellentherapie
Akupunktur
Ultraschall
Hydro-/Balneotherapie
Ergotherapie
Gelenkschutztraining
Hilfsmittelversorgung und Gebrauchsschulung
Orthopädische Hilfsmittel
Entlastende Gehhilfen
Orthopädische Schuhzurichtungen und Maßeinlagen
Bandagen und Orthesen
Nur für wenige Therapien bei Arthrose gibt es einen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis. Zu den wissenschaftlich belegten Methoden gehören Bewegungstherapien, Rehasport und Schmerzmittel. Zu den Behandlungen, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist, gehören Gelenkspiegelungen (Arthroskopien), pflanzliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel, Ultraschalltherapien und transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).
Vielfach angeboten bei Knie-Arthrosen werden Hyaluronsäure-Injektionen ins Knie, die als sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) von Ihnen selbst bezahlt werden müssen. Die Wirksamkeit dieser Injektionen, die unter anderem die Gefahr von Infektionen des Kniegelenks bergen, ist umstritten. Kurzfristig können Sie durch die Flüssigkeitseinbringung ins Gelenk Erleichterung bringen, die Wirkung lässt aber meist schnell nach.
Tipp IGeL-Leistungen
Weitere Informationen und Empfehlungen zu den IGeL-Leistungen bei Arthrose finden Sie unter: igel-monitor.de Suchwort: Arthrose.
Bandagen und Orthesen fördern nachweislich die Muskelansteuerung und somit Ihre Gelenksicherheit. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt einfach darauf an.
Die medikamentöse Therapie soll Schmerz und Entzündung lindern und die Belastung von geschädigten Gelenken wieder ermöglichen. Bewegung ist enorm wichtig, um eine sogenannte Knorpelernährung zu gewährleisten, denn nur ein bewegter Knorpel und ein bewegtes Gelenk werden mit allen Nährstoffen versorgt, die sie benötigen.
Die medikamentöse Schmerztherapie sollte sich am WHO-Stufenschema orientieren, das Unterscheidungen von leichten, [26]mittleren und starken Schmerzen vorsieht. Nebenwirkungen, die häufig den Magen-Darm-Trakt betreffen, vermeiden Sie, indem Sie ein Medikament zum Magensäureschutz (sogenannte PPI - Protonenpumpeninhibitoren) in Kombination mit einem Schmerzmedikament einnehmen. Wenn Sie trotzdem Symptome von saurem Aufstoßen bemerken oder gar Magenschmerzen durch die Einnahme von Schmerzmitteln bekommen, sollten Sie auf jeden Fall Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt darauf ansprechen und Ihre Ernährung entsprechend anpassen.
Wenn Sie starke Schmerzmittel einnehmen müssen, haben diese auch sehr oft Einfluss auf den Darmtrakt, hier meist in Form einer Verstopfung (Obstipation), da die Darmbewegung verlangsamt wird. Auch hier können Sie mit Ihrer Ernährung gegensteuern (siehe dazu auch Exkurs: Ernährung bei Reflux Seite 43 und Exkurs: Ernährungsempfehlungen bei Verstopfung Seite 26).
Die Ursachen einer Verstopfung können vielfältig sein. Arthrosepatienten sind aus vielen Gründen gesondert betroffen. Häufig besteht der Grund für die Obstipation darin, dass Sie sich nicht richtig ernähren. Bei einer Fehlernährung nehmen Sie zum Beispiel zu wenige Ballaststoffe zu sich, Sie haben eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, also: Sie trinken zu wenig und bewegen sich unzureichend, haben also zu wenig tägliche Bewegung, die schmerzbedingt durch die Arthrose außerdem eingeschränkt sein kann.
Unter einer Obstipation versteht man die akute oder chronische Stuhlverstopfung des Darmes. Symptomatisch erkennen lässt sich eine Obstipation an einer sehr harten Konsistenz des Stuhls, einer langen Verweildauer im Darm, einem zu geringen Stuhlvolumen oder allgemeinen Problemen beim Absetzen des Stuhlgangs.
Die Einnahme sehr starker Schmerzmedikamente kann zusätzlich zu einer langsameren Darmbewegung führen und damit eine Obstipation verursachen. Verstopfung, die bei dem Einsatz von Opioiden entsteht, wird allerdings nicht allein durch eine ballaststoffreiche Ernährung verhindert werden können und muss daher ärztlich besprochen werden.
Ballaststoffe ( Seite 53) sind meist unverdauliche Pflanzenfasern aus Gemüse oder Getreide. Aber genau diese löslichen und unlöslichen Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Brot, Müsli und Kohlgemüse in größeren Mengen vorkommen, bewirken, dass sich eine Obstipation verhindern oder abmildern lässt.
Ballaststoffe saugen Flüssigkeit aus dem Darm und quellen auf. Damit erhöht sich das Stuhlvolumen und die Darmtätigkeit wird angeregt. Somit verkürzen sich Darmpassagezeit und die Verweildauer der Speisereste im Dickdarm. Durch die unverdaulichen Pflanzenfasern wird das Stuhlvolumen vergrößert und über den erhöhten Füllungsdruck ein mechanischer Reiz auf die Darmwand ausgeübt, der einen beschwerdefreien Stuhlgang erleichtert.
Ballaststoffe haben noch weitere wichtige Funktionen, denn sie:
reinigen die Darmwände (binden und scheiden Ablagerungen und Bakterien aus)
sind Nahrung für viele positive Darmbakterien und dadurch mitverantwortlich für eine gesunde Darmflora
beschleunigen die Darmpassage.
Wie Sie Ihren Darm anregen können:
Drei bis vier Trockenpflaumen am Vorabend in Wasser einweichen; am nächsten Morgen Pflaumen in einen Naturjoghurt schneiden und verzehren, dazu das Einweichwasser trinken
Nutzen Sie gesäuerte Milchprodukte wie beispielsweise Buttermilch, Kefir oder Naturjoghurt
Trinken Sie bereits morgens auf nüchternen Magen ein Glas kaltes oder lauwarmes Wasser
Sauerkraut oder Sauerkrautsaft regen die Darmbewegung an
Versuchen Sie regelmäßige Essenszeiten einzuhalten, um den Magen-Darm-Trakt zu regulieren
Kalte Getränke oder ein Glas Fruchtsaft können die Verdauung anregen
Ballaststoffe sind ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, vor allem in
den äußeren Schichten des Getreidekorns, in Obst und Gemüse
Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Getreideflocken, z.B. Haferflocken
Kohl, Topinambur, Lauchgewächsen, Äpfeln
Hülsenfrüchten wie z.B. Bohnen, Erbsen und Linsen.
Ausreichend zu trinken ist bei einer ballaststoffreichen Ernährung sehr wichtig. Nur durch viel Flüssigkeit können die Ballaststoffe ausreichend quellen und damit die gewünschten Effekte erzielen.
[27] Tipp
Im Ratgeber "Wie ernähre ich mich bei Magen-Darm-Problemen?" finden Sie viele hilfreiche Tipps, die Ihrem Darm guttun: www.ratgeber-verbraucherzentrale.de
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