ASPERGILLOSE
Aspergillose ist eine Krankheit, die durch Schimmelpilze ausgelöst wird. Diese Krankheit zählt zu den häufigsten Todesursachen bei den Sittichen, da sie häufig nicht oder erst zu spät erkannt wird.
Ausgelöst werden kann die Krankheit durch eine nicht artgerechte Haltung, aber auch durch einen zu geringen Anteil an Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung. Ist die Ernährung dann nicht ideal oder der Vogel leidet unter Stress, ist das eine sehr ungünstige Konstellation. Auch im Futter können sich Schimmelpilze befinden, wenn es nicht richtig gelagert ist. Gerade bei Frischfutter sollten Sie darauf achten, dass dies auch wirklich frisch ist und Schimmelpilze gar nicht erst entstehen können.
Sie können eine Aspergillose daran erkennen, dass Ihr Tier häufig den Hals überdehnt und sich gern mit dem Schnabel am Gitter einhakt. Da die Lungen befallen werden, kann die Atmung knackend klingen. Verliert der Vogel dazu noch seine Stimme, leidet unter Appetitlosigkeit und Atemnot, kratz er sich gern im Gesicht und ist häufig müde, besteht das Risiko, erkrankt zu sein. Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten, so können auch Krämpfe, Orientierungslosigkeit und Gleichgewichtsstörungen auftreten.
Auch hier gilt, möglichst schnell einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen.
MACRORHABDIOSE
Die Macrorhabdiose ist eine chronische Infektionskrankheit im Magen-Darm-Trakt. Es handelt sich um einen Hefepilz, der verhindert, dass aufgenommene Nahrung richtig verdaut werden kann. Die Krankheit ist etwas hinterlistig, da der Welli optisch keinerlei Anzeichen für sein Unwohlsein aufweist. Sitzt der Vogel teilnahmslos auf der Stange, weist unverdaute Körner im Kot auf oder erbricht, sind die Zeichen offensichtlich. Die Nährstoffe im Futter können vom Körper nicht mehr aufgenommen werden. Häufig wird Marcorhabdiose auch als Megabakterien bezeichnet. Diese Krankheit ist glücklicherweise gut behandelbar, wenn Sie den Tierarztbesuch nicht auf die lange Bank schieben. Wellensittiche verlieren schnell an Gewicht, wenn sie die Nahrung nicht aufnehmen oder verarbeiten können. Das macht die Genesung natürlich nicht einfacher!
Es ist möglich, dass Ihr Tier diese Krankheit schon jahrelang in sich trägt, aber nie Anzeichen dafür hatte. Plötzlich kommt ein sogenannter Schub und die Krankheit kann ausbrechen.
KROPFENTZÜNDUNGEN
Kropfentzündungen können hervorgerufen werden durch aufgenommene Fremdkörper oder Infektionen. Bei Tieren, die im Haus oder in der Wohnung leben, sind häufig Fremdkörper der Grund dafür. Wie bereits geschrieben, sind Wellensittiche sehr knabberfreudig. Wird etwas Falsches angeknabbert, was nicht mitverdaut oder wieder hochgewürgt wird, so können sich Einzelteile davon festsetzen und zu einer EVertantzündung führen. Ihr Tier wird Körner oder Schleim erbrechen und Sie sollten auf jeden Fall einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.
Handelt es sich um eine anderweitige Infektion, die nicht durch Fremdkörper ausgelöst wurde, so kann diese viele Gründe haben und auf andere der beschriebenen Krankheiten hindeuten. Dann ist es lediglich eine Begleiterscheinung. Hier wird der Tierarzt einen Abstrich im Kropfbereich machen, um die genaue Ursache zu diagnostizieren.
TRICHOMONADEN
Trichomonaden sind, wie die Milben, Parasiten. Allerdings sind diese noch deutlich kleiner als Milben und nicht so gut sichtbar. Trichomonaden können über kleine Wunden eindringen oder auch über das Trinkwasser übertragen werden, da sie sich selbstständig im Wasser fortbewegen können. Begünstigt wird die Vermehrung dieser unliebsamen Lebensform vor allem im Sommer. Bei hohen Temperaturen vermehren sie sich besonders gut. Sie merken immer wieder, wie wichtig eine gute Hygiene ist!
Vögel, die an dieser Krankheit leiden, würgen Futter hoch oder erbrechen es. Selbst wenn Sie es dieses Mal nicht mitbekommen, können Sie es am Federkleid erkennen. Häufig ist es verklebt und im Kopf- und Brustgefieder gibt es gelblich oder weiße Verfärbungen. Gucken Sie sich den Käfig und die Futter- und Trinknäpfe genau an. Können Sie hier Schleimreste entdecken, die wie verschmierte Ablagerungen aussehen, deutet vieles auf Trichomonaden hin. Vielleicht muss Ihr Federball auch vermehrt niesen oder hat einen geschwollenen Kropf. Durch die erschwerte Nahrungsaufnahme kommt es in kurzer Zeit zu hohem Gewichtsverlust. Ein vogelkundiger Tierarzt ist direkt aufzusuchen.
Ist Ihr Welli erkrankt, so sollte Ihr ganzer Schwarm behandelt werden Trichomonaden sind hochansteckend!
TUMOR
Wie viele andere Lebewesen können auch Wellensittiche an Tumoren erkranken. Das muss nicht zwangsläufig immer gleich bösartig ausgehen.
Gutartige Tumore können einfache Fettgeschwülste sein, die sich durch ausreichend Bewegung und eine ausgeglichene Ernährung meist verhindern lassen.
Bösartige Tumore befallen umliegendes Gewebe und verzweigen sich in den Blutkreislauf der Tiere. So können Metastasen gestreut werden und das Gewebe wird infiziert. Eine Behandlung ist leider selten von Erfolg gekrönt und die Tiere müssen eingeschläfert werden.
An Symptomen kann man alles aufzählen, was bisher genannt wurde. Doch keine Sorge, nicht jedes Anzeichen ist ein Hinweis auf einen bösartigen Tumor.
Sie sehen, es ist wichtig, einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen. Um keine Zeit zu verlieren, sollten Sie schon vorher eine Transportbox anschaffen, um sich im Ernstfall schnell mit Ihrem kleinen Liebling auf den Weg machen zu können.
WORAN ERKENNEN SIE, DASS ES IHREM
WELLI NICHT GUT GEHT?
Sie kennen Ihre Tiere am besten. Beobachten Sie genau, wenn sich etwas am Verhalten verändert, wenn körperliche Veränderungen zu erkennen sind oder wenn der Kot anders aussieht. Einige Auffälligkeiten wurden schon zu den jeweiligen Krankheitsbildern genannt. Hier folgt eine Gesamtübersicht. Entdecken Sie folgende Verhaltensveränderungen bei Ihren Wellensittichen, gucken Sie genauer hin!
- Ihr Vogel ist apathisch, teilnahmslos oder benommen.
- Es werden Schleim oder Körner hochgewürgt.
- Es besteht keinerlei Interesse an den anderen Tieren im Schwarm.
- Der Vogel sitzt mit wippendem oder abgeknicktem Schwanz und offenem Schnabel schwer atmend.
- Der Vogel schläft übermäßig viel.
- Die Atmung klingt pfeifend oder knackend.
- Der Vogel kann nicht mehr koordiniert fliegen, er stürzt ab oder kommt nicht mehr richtig hoch.
- Der Vogel kratzt sich ständig an der Kloake.
- Der Vogel trinkt und frisst viel mehr oder weniger als sonst.
- Er rupft sich so stark, dass am Körper kahle Stellen entstehen.
- Ein Flügel hängt herunter.
- Ein Bein wird dauerhaft eingezogen.
- Der Körper zittert.
- Die Augen sind übermäßig viel geschlossen.
EIN WELLI IST VERSTORBEN, WAS NUN?
Ob wir es wollen oder nicht. Irgendwann kommt der Moment, wo einer der liebgewonnenen Mitbewohner verstirbt. Sie werden traurig sein und feststellen, dass man sich doch arg an so ein kleines Federmonster gewöhnen kann, auch wenn man in manchen Situationen vielleicht etwas mehr Ruhe oder Sauberkeit hätte. Stellen Sie sich vor, wie es erst dem verbliebenen Freund in der Voliere gehen muss. Sein Lebenspartner hat ihn verlassen, er wird suchend umherirren und nach ihm rufen. Gerade bei der Haltung eines einzelnen Paars wird der verbliebene Welli panisch und unruhig. Für ihn ist es die reinste Qual.
Dieser Zustand sollte möglichst kurzfristig behoben werden. Er braucht dringend wieder Gesellschaft.
Ist es für Sie nun der Punkt, an dem Sie feststellen, es ist keine Zeit oder kein Interesse mehr für die Wellensittichhaltung, geben Sie Ihren Federball in gute Hände weiter. Kommt das nicht infrage, sollten Sie sich auf die Suche nach einem neuen Lebensgefährten machen.
Egal, wofür Sie sich entscheiden. Ist der verstorbene Vogel an einer Krankheit verendet, muss erst ausgeschlossen werden, dass der (oder die) verbliebene(n) Welli(s) nicht ebenfalls erkrankt ist/sind, sofern es sich um eine ansteckende Krankheit gehandelt hat. Lassen Sie das vorab von Ihrem Tierarzt abklären. Spricht nichts gegen die Vergesellschaftung mit einem oder vielleicht sogar mehreren neuen Tier(en), müssen Sie nur ein paar Dinge beachten, damit die neue Zusammenstellung möglichst harmonisch miteinander umgeht.
Zu Beginn habe ich schon geschrieben, welche Kombinationen möglich sind. Hahn und Henne oder Hahn und Hahn sind unproblematisch. Achten Sie aber nicht nur auf das Geschlecht. Auch das Alter sollte in etwa ähnlich sein.
Warten Sie nicht zu lang mit der Neuanschaffung. Ihr verbliebener Welli ist einsam und braucht dringend einen neuen Mitbewohner. Nein, Sie sind kein adäquater Ersatz, da können Sie sich noch so viel Mühe geben.
Haben Sie ein passendes Gegenstück gefunden, denken Sie daran, diesen beim vogelkundigen Tierarzt vorzustellen und auf eventuell vorhandene Krankheiten oder Parasiten untersuchen zu lassen. Solange die Ergebnisse nicht eindeutig sind, können Sie den Neuankömmling in einem...