Schweitzer Fachinformationen
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Kinesiologisches Taping wird ergänzend in das osteopathische Vorgehen integriert. Dadurch werden die Therapie sowie der körpereigene Heilungsprozess unterstützt. Die Anwendung des Tapings erfolgt unter funktionell-systemischen Gesichtspunkten. Dies entspricht der osteopathischen Herangehensweise. Durch die Beschreibung osteopathischer Relationen werden ganzheitliche Zusammenhänge verständlich. Effektive Therapie - Kombinierte Anwendung von Kinesiologischem Taping und Osteopathie für eine nachhaltige Wirkung der osteopathischen Behandlung
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Das kinesiologische Taping eignet sich sehr gut zur Unterstützung osteopathischer sowie anderer manueller Therapien. Es folgt eine kurze Übersicht zu ihren Hauptwirkungen, möglichen Kontraindikationen, dem Material und dem Ablauf der Tapebehandlung.
Es gibt 4 Hauptwirkungen des kinesiologischen Tapings:
Verbesserung der Muskelfunktion ? [14], ? [39]
Verbesserung der Mikrozirkulation/Aktivierung des lymphatischen Abflusses ? [66]
Schmerzlinderung ? [63]
Unterstützung der Gelenkfunktionen ? [22], ? [39]
Detaillierte Informationen zu den in Studien untersuchten Wirkungen des kinesiologischen Tapings finden Sie im Kap. ? 4.
Allgemein kann man sagen, dass es wenige Kontraindikationen für kinesiologisches Taping gibt. Das Tape ist in den meisten Fällen gut verträglich. Allerdings ist die Auswahl des Tapeherstellers und des Materials entscheidend für die Verträglichkeit; die Zeitschrift Ökotest konnte bei einigen Billiganbietern gesundheitsbedenkliche Stoffe nachweisen (Kap. ? 1.3).
Bekannte allergische Reaktionen auf die Inhaltsstoffe des Tapematerials wie Jucken, Brennen oder Blasenbildung stellen eine Kontraindikation in der Anwendung mit Tape dar.
Ein weiteres Ausschlusskriterium sind Hautdefekte, z.B. Herpes Zoster, offene Wunden oder akute bzw. chronische dermatologische Erkrankungen wie Psoriasis, Neurodermitis, Erythem, Erysipel, unklarer Tumorstatus (Hautkrebs) oder medikamentös bedingte Hautveränderungen (z.B. durch Kortison).
Cave
Im Falle der Pergamenthaut durch Kortison ist die Abnahme des Tapes problematisch und kann zu Verletzungen führen!
Auch die Haut, die bei der Tumortherapie im Bestrahlungsgebiet liegt, darf nicht beklebt werden.
Weitere Kontraindikationen: Bei Fieber unklarer Genese und akuten oder offenen Frakturen ist ebenfalls vom Tapen abzusehen.
Aufgrund der unzureichenden Studienlage sollte das kinesiologische Taping in problematisch verlaufenden Schwangerschaften nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Möglicherweise könnten Tapes in abdominaler oder dorsaler Position, z.B. im Bereich des Sakrums in der Reflexzone des Uterus, unerwünschten Einfluss auf die Organe nehmen. Bei Bedenken oder Vorbehalten seitens der Patientin ist dann von einer Anwendung abzuraten!
Im Bereich der orthopädischen Schmerzbehandlung, vor allem im 3. Trimenon, z.B. Beschwerden im Iliosakralgelenk (ISG), Rückenschmerzen, Ischialgie, kann das Tape gut zur Schmerzentlastung angewendet werden.
Bei Gefäßerkrankungen wie Lymphangitis, Thrombophlebitis, peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder bei akuten Thrombosen darf das Tape nicht lokal im Beschwerdegebiet angelegt werden.
Im Falle von großflächigen Schwellungen durch ein gestörtes oder überlastetes Lymphsystem sollte die Kontraindikation der Herzinsuffizienz beachtet und nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt getaped werden.
Patienten mit Parästhesien oder komatöse Patienten, die keine Hautreaktion spüren oder mitteilen können, sollten nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen Tapeanlagen erhalten.
Praxistipp
Als Test kann ein kleiner Tapestreifen auf den Unterarm des Patienten geklebt und beobachtet werden. Falls eine unerwünschte sichtbare Reaktion auftritt, kann das Tape entsprechend schnell und einfach wieder entfernt werden. Dies ist wichtig, bevor großflächige Anlagen auf die Haut geklebt werden!
In der Praxis konnten lokale Hautreaktionen häufiger unter einer medikamentösen Therapie des Patienten beobachtet werden. In diesem Fall ist von einer Weiterbehandlung mit dem Tape abzuraten.
Vorbehalte seitens des Patienten oder des Therapeuten sollten zu jeder Zeit Berücksichtigung finden und ggf. eine Anwendung des Tapes ausschließen.
Gleiches gilt, wenn nach therapeutischem Sachverstand ein Argument oder eine hier nicht aufgeführte Kontraindikation vorliegt, die gegen die Anwendung des kinesiologischen Tapings spricht.
An dieser Stelle ist es wichtig, einige Qualitätsunterschiede der Materialien aufzuzeigen, da diese erheblich variieren. Es gibt zahlreiche professionelle Hersteller für kinesiologische Tapes, von denen hier nur eine kleine Auswahl vorgestellt werden kann; die Zahl der Anbieter ist weit größer. Diese Tapes sind in der Praxis sowie vereinzelt in Studien erprobt und haben sich bewährt.
Grundsätzlich sollte der professionelle Anwender auf eine hohe Materialqualität achten, damit es nicht zu Schäden durch das Tape kommt. Auch stellt eine gute Haftung die Wirksamkeit des Tapes sicher.
Auf No-Name-Produkte, die nicht über den Fachhandel bzw. vom Hersteller bezogen wurden, sollte grundsätzlich verzichtet werden, auch wenn diese kostengünstiger sein sollten.
Zu den größten Tapeherstellern gehören die hier genannten:
Die Nitto Denko Corporation (Japan) wurde 1918 in Osaka, Japan gegründet. Dr. Kenzo Kase hat das erste kinesiologische Tape zusammen mit Nitto Denko entwickelt, das seit 2007 bis heute unter folgenden Handelsnamen verkauft wird: K-Active, Spidertech
ATEX MEDICAL CO., LTD. (Korea) wurde 1999 gegründet und ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von kinesiologischen Tapes. Handelsnamen: SportsTex, K-Tape, Artzt Vitality, Elyt S Tape u.a.
Kinesio Holding Corporation, Kinesio USA (Albuquerque, USA) wurde 1979 von Dr. Kenzo Kase gegründet. Handelsnamen: KinesioTex Classic und FP (Fingerprint)
Die Tapes der oben genannten Hersteller haben sich in der Praxis bewährt, wobei Anwender unterschiedliche Haltbarkeit angeben.
Die Zeitschrift Öko-Test hat in der Ausgabe 05/13 verschiedene Tapes getestet. Die besten Tapes, u.a. K-active, Artzt Vitality, wurden mit "ausreichend" bewertet ? [1]. Das lag im Wesentlichen an der nach den Recherchen von Ökotest zu dürftigen Studienlage und dem damit nicht ausreichenden Nachweis der Wirksamkeit. Hierzu anzumerken ist, dass eine der größten randomisierten kontrollierten Studien von Stephan Mogel (Kap. ? 4.2) nicht berücksichtigt wurde.
Zitat Ökotest ( ? [1], S. 4): "Erfreulicherweise konnte die chemische Analyse in keinem getesteten Tape verbotene aromatische Amine nachweisen. Lediglich im Kintex Kinesiology Tape Classic, rot, fand das Labor den krebsverdächtigen Farbstoffbaustein Anilin. Allerdings stecken in mehr als der Hälfte der Produkte umstrittene halogenorganische Verbindungen. [.] Ärgerlich, weil überflüssig und eine Umweltbelastung, sind die auf breiter Front verwendeten optischen Aufheller: im Etikett, im Band auf der Rückseite der Klebestreifen, in der inneren Papprolle, auf der Verpackung oder der Gebrauchsinformation. In vier kinesiologischen Tapes wies das von uns beauftragte Labor Nonylphenolethoxylate nach. Gelangen diese Tenside bei der Herstellung der Produkte ins Abwasser, kann daraus Nonylphenol entstehen, das Wasserorganismen schädigt und hormonell wirksam ist."
100 % Baumwolle mit Acrylkleber
keine Wirkstoffe
30-40 % dehnbar
atmungsaktiv
wasserfest (imprägniert)
Haltbarkeit: 3-7 Tage
Selbstzuschnitt/Rolle
Fertiganlagen/Precut möglich
Exkurs
Kontaktallergie
Bei der Verwendung von Tapes kann es zu einer Kontaktallergie kommen! Besonders billige Tapes, z.B. aus China, verursachen diese häufiger. Beim allergischen Kontaktekzem handelt es sich um die häufigste Ekzemerkrankung. 24-48 h nachdem man mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung gekommen ist, bilden sich an der betroffenen Stelle Rötungen, Ödeme und Bläschen ( ? Abb. 1.1). Diese können aufplatzen und nässen, danach bildet sich oft eine Kruste oder es entstehen Schuppen.
Symptome: Besonders empfindlich reagieren Menschen oft im Gesicht und am Hals. Die Erkrankung eines Kontaktekzems kann auch chronisch verlaufen - die Allergene werden in...
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